AOA - Rodungsarbeiten beginnen heute - Gauting

02. Dezember 2020

Beim umstrittenen Bauvorhaben bei AOA, zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße werden erste Tatsachen geschaffen. Das Katholisches Siedlungswerk und der Verband Wohnen lassen heute ihr gemeinsames Grundstück an der Pötschenerstraße roden.

Heutzutage nennt man das "Druck machen". Aber davon sollte sich niemand beeindrucken lassen, denn es geht nicht um ein paar herausgerissene Büsche und Bäume, die für viele Vögel noch Winterquartier gewesen wären, sondern um eine ortsverträgliche Bebauung.

  • Kein neues Wohnviertel im Münchner Vorortstil, sondern ein Viertel, eingepaßt in Gautings Ortsbild!

Das sogenannte Strukturgutachten für Gauting, das die Rathausverwaltung in Auftrag gegeben hatte, spricht deutlich vom Siedlungsdruck, der von München ausgeht. Das Gutachten fordert Gauting auf, diesem Druck nachzugeben und einen massiven und unbegrenzten Wohnungsbau zuzulassen. Nur, warum sollte Gauting für München Wohnungen zu bauen? Gauting kann Münchens Wohnprobleme sowieso nicht lösen. Das kann nur München selbst, indem es seine ungebremste Gewerbeansiedlungspolitik endlich beendet und damit aufhört, immer mehr Menschen aus den Landkreisen anzulocken.

München will mit diesen Gewerbeansiedlungen mehr Gewerbesteuereinnahmen, überlässt es aber den Umlandgemeinden für den nötigen Wohnraum zu sorgen. Die Gemeinden bekommen dabei nur die geringen Anteile an der Einkommensteuer und müssen davon die soziale Infrastrukur mit Krippen, Kitas, Horte, Schulen und Straßen bauen. Dafür reicht aber das Geld nicht.

Diese Politik treibt die Gemeinden immer weiter in die Schulden, mit der Folge, dass sie nun selbst neue Gewerbegebiete einrichten, um auch an zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen zu kommen. Die Folge: Viele Beschäftige in diesen neuen Gewerbegebieten wollen nun auch in ihrer neuen Arbeitsumgebung wohnen. Die nächste Runde im Siedlungsdruck ist damit eingeläutet.

Eine Spirale ohne Ende. Unlösbare Miet-, Verkehrs- und Umweltprobleme sind die Folge. Probleme, über die heute schon in München gejammert wird, was aber CSU und GRÜNE nicht davon abhält, auch in Gauting diese blinde Politik zu verfolgen, indem sie bei AOA nach ihrem Grundsatz bauen lassen wollen:

  • Maximale Verdichtung = maximaler Gemeinwohlbeitrag für München.

Die großen Belastungen aus der Ansiedlung von bis zu 800 Neubürgern werden alle Bürgerinnen und Bürger in Gauting zu spüren bekommen. Ein Supermarkt als großer Verkehrsmagnet soll noch hinzukommen.

  • Stattdessen sollte für Erzieherinnen, Pflegekräfte, Polizisten ... gebaut werden, die in Gauting arbeiten und große Schwierigkeiten haben, eine mietgünstige Wohnung zu finden.

  • Statt des Supermarktes (am Bahnhof wird schon einer gebaut) sollte an dem Gewerbegebiet auf dem AOA-Grund festgehalten werden, denn es kann der Gemeinde wieder Gewerbesteuer einbringen.

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