Der Haushalt 2021 wird morgen verabschiedet. Es geht um die Weichen für Gautings Zukunft. Was sind die Themen?
Sollen mitten in der Corona-Krise soziale Leistungen gekürzt werden? Aufgaben, die nicht zwingend in diesem Jahr ausgeführt werden müssen, können ins nächste Jahr verschoben und so Kürzungen vermieden werden.
Soll der Ausverkauf des Grundbesitzes der Gemeinde fortgesetzt werden, obwohl er den Gestaltungsspielraum der Gemeinde in der Zukunft erheblich einschränkt? Beabsichtigt ist der Verkauf von Grundstücken am Buchendorfer Berg und am Krapfberg, Wunderl-Hof und Handwerkerhof sowie das Gautinger Feld bei Asklepios.
Sollen neue millionenteure Projekte in den Haushalt aufgenommen werden, obwohl die alten Großprojekte noch gar nicht verwirklicht sind (Bahnhofstraße, S-Bahnfahrer-Parkplatz, Bahnhof, Bahnhofsplatz, Ammerseestraße ...). Zu den neuen Projekten gibt es keine Informationen über das Für und Wider. Es geht um Verlagerung des Bauhofs, Bau einer Turnhalle und Sicherungsarbeiten am Reßbach in Unterbrunn für weiteren Wohnungsbau. Große Themen in die Haushalts- und Finanzplanung aufnehmen - ohne Vorbereitung und ohne Information, nur auf Basis einer bloßen Idee? Sie würden mit ihren Millionen aber bereits jetzt die Haushalts- und Finanzplanung belasten. Erfolgreiche Unternehmen arbeiten anders.
Ortsentwicklung behutsam oder im Interesse der Investoren? Soll das Neue mit dem Alten im Sinne einer behutsamen Weiterentwicklung verbunden werden oder soll das Alte verschwinden? Die alte stilvolle Villa am Krapfberg, Eigentum der Gemeinde, soll als nächstes abgerissen werden. Eine weitere Verstädterung Gautings mit neuen großen Gewerbegebieten und allein 5.000 Beschäftigten im Unterbrunner Holz (Dr. Kössinger), die diese Entwicklung noch verstärken würden? Was wird von der Natur in und um Gauting übrigbleiben?
Soll der Ausbau der Kinderbetreuung Priorität bekommen oder weiterhin nur ein Thema am Rande bleiben? Gauting bietet schon seit Jahren nicht allen Kindern einen Platz in Krippe, Kita oder Hort an. Gauting verstößt damit gegen Recht und Gesetz, denn jedes Kind hat Anspruch auf einen Platz. Ein rascher Ausbau wäre geboten.