Die Presse berichtete über den Infomarkt im Rathaus zu dem geplanten Wohnviertel bei AOA an der Ammerseestraße. Die SPD schickte hierzu dem Starnberger Merkur einen Leserbrief:
Bürgermeisterin Dr. Kössinger ließ beim Infomarkt im Rathaus zum neuen Wohnviertel bei AOA berichten: Es werden 535 Bewohner in 290 Wohnungen. Auf Nachfrage teilte sie mit, wie Prof. Hebensperger-Hüther gerechnet hatte: In den frei finanzierten 70 DIEHL-Wohnungen wird jeweils ein Bewohner wohnen. In den 30 Häusern auf dem Gemeindegrund werden es jeweils vier Bewohner. Und in den staatlich geförderten 190 Wohnungen werden es 345 Bewohner. Zusammen 535 Bewohner. Ist das realistisch?
Die DIEHL-Wohnungen werden nach eigener Angabe jede 66 qm groß. Angesichts der hohen Mieten ist davon auszugehen, dass in jeder zweiten Wohnung mindestens zwei Personen wohnen werden, das sind 35 Bewohner mehr. Die staatliche Förderung gibt die maximale Größe der Wohnungen für 1-, 2-, 3- und 4-Personenhaushalte vor. Verteilt man die 345 Bewohner auf die von den Bauträgern angegebenen Wohnungen und ihre Wohnfläche, dann müssen es mindestens 50 Bewohner mehr sein. Insgesamt schon 615 Bewohner. Prof. Hebensperger-Hüther meint, „dass nach einigen Jahren Kinder ausgezogen sein werden“. Werden diese Kinder berücksichtigt, dann wird klar, dass es die ersten 10-20 Jahre noch mehr Bewohner sein werden: Verkehrsplaner Obermeyer: 701 Bewohner (Verkehrsuntersuchung 24.7.19) bzw. 700-750 Bewohner (StaM 6.2.20) und Bürgermeisterin Dr. Kössinger: "In Abstimmung mit den Bauträgern wird mit maximal 269 Wohnungen gerechnet, bei der von einem Einwohnerzuwachs von maximal ca. 700 Einwohnern ausgegangen wird." (Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse über Kinderbetreuungseinrichtungen, 18.5.21)
Und bei den geförderten Wohnungen müssen 160 der 190 Wohnungen kleine Appartements sein, denn sonst werden es noch mehr Bewohner. D.h. zusammen mit den Wohnungen von DIEHL sind 230 der 290 Wohnungen nur für ein oder zwei Personen. Die Werbung, hier werde für junge Familien gebaut, ist nicht haltbar. In Gauting arbeitende Erzieherinnen, Pflegekräfte, Verkäuferinnen, Rathaus-Angestellte, Polizisten und Feuerwehrler sind willkommen - aber nicht mit Familie. Auf dem Gemeindegrund sind sie auch nicht willkommen, denn dort sollen Häuser zum Verkaufspreis von 820.000 Euro gebaut werden. Die Planung geht am Bedarf vorbei.
Eberhard Brucker
SPD-Gemeinderat
... und was wurde daraus?
Die etwas ausführlichere Erläuterung zu der Rechnung von Hebensperger-Hüther und den Unterstellungen, die er dabei gemacht hat:
AOA - Der Zweck heiligt die Mittel. Eine (Ent-)Täuschung, 29.10.2021
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