Bürger konnten ihre Hinweise, Vorschläge und Einwände zu dem geplanten Wohnviertel bei AOA einreichen. Behörden, Verbände und Firmen waren aufgefordert worden, Stellungnahmen abzugeben. Im Bauausschuss wurden sie behandelt. Die Planung wurde anschließend vom Bauausschuss mit Mehrheit bestätigt und die Ausarbeitung der beiden Bebauungspläne in Auftrag gegeben.
Der Antrag, mehr Stellplätze in den Tiefgaragen vorzusehen, wurde mehrheitlich abgelehnt.
Dem Antrag, für die Tiefgaragen eine oder zwei gemeinsame Aus- und Zufahrten zur Ammerseestraße vorzusehen, wurde ebenfalls mehrheitlich abgelehnt. Man hätte damit die Anwohner von Danziger, Pötschener und Paul-Hey-Straße von dem zusätzlichen Verkehr verschont.
Der Antrag, etwas mehr Gewerbefläche und dafür etwas weniger Wohnungen vorzusehen, wurde mehrheitlich abgelehnt. Den Kritikern der Planung wäre man damit etwas entgegengekommen.
Bei diesen Themen, die die Bürger angesprochen hatten, kam es zu einer Debatte:
Stellplatze:
Es werden mehr Stellplätze gefordert. Für 190 der 290 Wohnungen sind nur 152 Stellplätze vorgesehen.
Markus Deschler/FDP griff die Forderung auf. Zugeparkte Straßen seien zu befürchten, was nicht wünschenswert sei. Deswegen sei es sinnvoll, für jede Wohnung 1 Stellplatz vorzusehen, d.h. mit einem Stellplatzschlüssel von 1,0 statt 0,8 zu planen.
Abstimmung:
Brucker/SPD, Deschler und Dr. Sklarek/MiFü dafür - die Mehrheit dagegen.
Gesamttiefgarage mit Ausfahrt zur Ammmerseestraße:
Anwohner der Pötschener Straße wünschten eine Gesamttiefgarage, deren Einfahrt gleich auf die Ammerseestraße gehe.
4 Tiefgaragen mit Ausfahrt zur Ammerseestraße:
Eberhard Brucker/SPD meinte, wer sich ins Auto setze, wolle zur Ammerseestraße. Warum nicht gleich alle auf die Ammerseestraße führen? Warum die Anwohner von Danziger, Pötschener und Paul-Hey-Straße mit diesem Verkehr zusätzlich belasten? Die Bewohner würden es zu Stoßzeiten schwer haben, sich in den Verkehr auf der Ammerseestraße einzufädeln. Eine gemeinsame Ausfahrt aus den Tiefgaragen mit 1 bedarfsgesteuerten Ampel, wie bei Webasto an der Staatsstraße in Stockdorf, wäre für alle das Beste, für Bewohner und für Anwohner. Es müsse dabei nicht eine Gesamttiefgarage sein. Es genüge, die 4 getrennten Tiefgaragen über Tunnel zu einer gemeinsamen Ausfahrt an die Ammerseestraße zusammenzuführen. Es hätte den Vorteil, dass die Anwohner der Anliegerstraßen vom Verkehr verschont blieben.
CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger: Das sei mit den Sachverständigen alles untersucht worden. Es wäre eine gigantische Umplanung. Und das ohne die Eigentümer?
Deschler hielt den Vorschlag für überlegenswert.
Franz Jaquet/CSU: Solche Tiefgaragen seien üblicherweise in einer Hand. Die Eigentümer wollten aber jeweils ihre eigene Garage.
Richard Eck/UBG: Die Anwohner seien Verkehr nicht gewohnt. Wenn an der Pötschenerstraße auch die andere Straßenseite bebaut wäre, dann sähe es anders aus. Und wie sei dann die Zufahrt für die Feuerwehr geregelt?
Heinz Moser/Grüne: Man könne damit viel gewinnen. Der Mehrwert würde es rechtfertigen.
Maximilian Platzer/CSU: Man könne nicht ohne die Eigentümer darüber reden. Für die Eigentümer sei das nicht wirtschaftlich darstellbar. Er könne ohne Planung nicht mit guten Gewissen entscheiden. Wie hoch wäre die Auswirkung auf die Mieten? Nur wegen ein paar Anwohnern das Konzept ändern?
Moderatorin Skorka äußerte Zweifel, ob das funktionieren könne.
Brucker: Solche Lösungen gebe es schon heute. Die Tunnel und Tiefgaragen würden farblich markiert, so dass sich niemand verirren könne. Jede der Garagen hätte ihr eigenes Rolltor, so dass die Trennung gegeben wäre.
Annette Derksen/Grüne: Die Verkehrsberuhigung für die Pötschenerstraße sei wichtig. Man solle das prüfen. Auch die ökologischen Folgen.
Eck: Die 4 Bauträger wollen unabhängig voneinander mit dem Bau beginnen. Wie gehe das dann bei den Tiefgaragen? Jeder Eigentümer habe seiner Meinung nach das Recht auf kürzeste Verbindung zur Straße.
Stefan Berchtold/MfG-Piraten: Alles sei festgelegt. Man habe es den Fachleuten überlassen. Jetzt müsse man die Konsequenzen tragen. So sei es halt.
Platzer beantragte eine Unterbrechung der Sitzung.
CSU und Grüne verhandelten.
Brucker stellte als Zusammenfassung aus dieser Diskussion den Antrag: Die Verwaltung solle prüfen und verhandeln, die 4 Tiefgaragen über Tunnel zu 1 oder 2 gemeinsamen Ausfahrten zusammenzuführen. Die finanziellen und ökologischen Auswirkungen seien aufzuzeigen.
Abstimmung zu 1 Ausfahrt auf die Ammerseestraße
Brucker, Derksen, Deschler, Dr. Sklarek dafür - die Mehrheit dagegen.
Abstimmung zu 2 Ausfahrten auf die Ammerseestraße:
Brucker, Derksen, Deschler, Knape, Moser dafür - die Mehrheit dagegen.
Etwas mehr Gewerbe, etwas weniger Wohnungen:
Deschler stellte den Antrag, wegen der sehr massiven Bebauung den Kritikern etwas entgegenzukommen. Die Gewerbefläche bei DIEHL (AOA) sollte um 1000 qm vergrößert werden, denn man wolle doch Gewerbe haben, und stattdessen sei die Wohnfläche entsprechend zu verringern. Auch die Flächen beim Verband Wohnen und Kath. Siedlungswerk sollten um ein Geschoss verringert werden.
Dr. Kössinger: Es sei ein Paket aus Wohnen, Gewerbe und Gemeinschaftsflächen. Wenn man das aufmache, dann fange man wieder von vorne an.
Eck äußerte Zweifel, ob das rechtlich zulässig sei, denn der Gemeinderat habe es so beschlossen.
Dr. Sklarek: Der Entwurf sei zu monumental. Es sollte ein Geschoss weniger sein.
Moser: Mehr Gewerbe sei gewünscht. Er habe die Sorge, wenn man so weiter plane, dann werde es später teurer. Man müsse dann im nächsten Schritt wegen der Anzahl der Wohnungen und der Anzahl der Bewohner nachjustieren.
Dr. Kössinger: Sie sei sprachlos. Es sei mit den Eigentümern und dem Gemeinderat verhandelt. Wenn es jetzt infrage gestellt werde, dann fange man von vorne an. Sei man nun ein verlässlicher Partner oder beginne man bei jeder Auslegung der Zahlen neu?
Jaquet: Es sei unkritisch, ob es 800 oder 600 Bewohner werden. Faktisch würde man es torpedieren.
Abstimmung über mehr Gewerbe- und weniger Wohnfläche bei DIEHL (AOA):
Brucker, Deschler, Moser, Dr. Sklarek dafür - Mehrheit dagegen.
Abstimmung über weniger Wohnfläche beim Verband Wohnen und Kath. Siedlungswerk:
Brucker, Deschler, Moser, Dr. Sklarek dafür - Mehrheit dagegen.
Gesamtabstimmung über alle Entwürfe, Hinweise und Stellungnahmen - mit 10:3 angenommen:
Die Verwaltung wird beauftragt, auf Basis der vorliegenden Entwürfe, Hinweise und Stellungnahmen die Bebauungspläne für den Nord- und Süd-Teil auszuarbeiten.
dafür:
CSU: Egginger, Elsnitz, Jaquet, Dr. Kössinger, Platzer
Grüne: Derksen (Referentin für Ortsentwicklung), Knape, Moser
MfG-Piraten: Berchtold
UBG: Eck
dagegen:
FDP: Deschler
MiFü: Dr. Sklarek
SPD: Brucker
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