Widersprüchliche Bewohnerzahlen zum geplanten Wohnviertel bei AOA. Wie seriös sind Präsentationen, die dem Gemeinderat vorgestellt werden? Welche Bedeutung haben Prognosen für die CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger?
Im Jahresbericht zur Kinderbetreuung ging es auch um den künftigen Bedarf an Betreuungsplätzen. Dabei wurde dem Gemeinderat zum geplanten Wohnviertel bei AOA berichtet:
"In Abstimmung mit den Bauträgern wird mit maximal 269 Wohnungen gerechnet, bei der von einem Einwohnerzuwachs von maximal ca. 700 Einwohnern ausgegangen wird."
2 Wochen vorher war dem Bauausschuss eine Verkehrsprognose mit 535 Bewohnern in 276 Wohnungen vorgestellt worden.
Es ist davon auszugehen, dass die Bauherren ihre Pläne zum AOA-Gelände nicht in 2 Wochen in diesem Umfang geändert haben.
Eberhard Brucker/SPD sprach diesen eklatanten Widerspruch an. Er meinte, es sei erfreulich, dass die Verwaltung jetzt realistischere Zahlen nenne, auch wenn die SPD weiterhin davon ausgehe, dass es deutlich mehr als 700 Bewohner sein werden, sollte diese Planung verwirklicht werden.
Prognosen dienen der Entscheidungshilfe. Sie sollen die Folgen einer Entscheidung realistisch vorhersagen, damit sie bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden können. Wenn Prognosen aber in so kurzer Zeit völlig verändert werden, dann zeigt sich, dass sie unrealistisch und damit unbrauchbar sind. D.h. sie können nicht als Grundlage für Entscheidungen und weitere Planungen herangezogen werden.
Da die genannte Zahl von 535 Bewohnern falsch ist, da es 700 werden sollen, ist der auf Basis der 535 berechnete zusätzliche Verkehr viel zu niedrig und damit auch falsch. Beschlüsse des Gemeinderates, die auf Grundlage falscher Prognosen gefällt werden, gehen von falschen Voraussetzungen aus und führen damit zu nicht beabsichtigten Folgen. Es geht um die Belastung der Ammerseestraße und ihrer Anwohner.
Mit falschen Zahlen in einem Gutachten ist niemandem gedient. Steuergelder wurden umsonst ausgegeben und Gemeinderat und Öffentlichkeit falsch informiert.
Es wird immer deutlicher, Politiker, die nur im Hauruck-Verfahren entscheiden, ohne die Folgen zu bedenken, gehen nicht planvoll vor. Planung ist für sie "Planwirtschaft". Hier Diese Politiker können mit Prognosen nichts anfangen. Deswegen ist es ihnen auch egal, wenn in 2 Wochen 2 sich völlig widersprechende Prognose vorgestellt werden.
Die Folgen dieses Politikstils sieht man bei der Kinderbetreuung. Seit Jahren bekommt man die völlig unzureichende Kinderbetreuung nicht in den Griff. Seit Jahren kann ein Viertel der Kinder nicht untergebracht werden, obwohl die Eltern einen Rechtsanspruch darauf haben. Hier
Ein Mitbürger schrieb dieser Tage an die Fraktionen im Gemeinderat:
Dieser Mahnung und Forderung zugleich kann man sich nur anschließen.
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