Bebauungsplan für Buchendorf - Katastrophe mit Ansage?

25. August 2021

Es ging um einen Bebauungsplan an der Forstenrieder-Park-Straße in Buchendorf, zwischen "Am Weiher" und "Am Koppanger".

2015, also vor 6 Jahren hat man mit den Arbeiten begonnen und will sie nun ruhen lassen.

Diese Gegend ist der tiefste Punkt in Buchendorf und deswegen auch die Flutmulde des ganzen Dorfes. Das Oberflächenwasser würde bei einem Starkregen, wie bei der Hochwasserkatastrophe vor wenigen Wochen, dort hinfließen. Die technische Lösung, wie man trotzdem dort bauen könnte, konnte in 6 Jahren nicht gefunden werden.

  • Die Eigentümer wollen bauen. Es geht um 5 Einfamilienhäuser. Den Eigentümern winkt ein Gewinn von mindestens 5 Millionen Euro.

Eberhard Brucker/SPD schlug vor, die Arbeiten einzustellen. Man habe in 6 Jahren keine Lösung zu dem Oberflächenwasser bei einer Wohnbebauung in der Flutmulde gefunden. Hohe Investitionen seien in die Vergrößerung der Straßenkanalisation nötig. Gauting habe gar nicht das Geld dafür. Die Gelder würden für den Ausbau der Kindergärten und das neue Feuerwehrgebäude benötigt.

Richard Eck/UBG hielt das für ungerecht. Die Eigentümer wollten auch bauen, denn auf der Südseite der Straße hätten die Eigentümer auch zweireihig bauen dürfen.

Stefan Berchtold/MfG-Piraten: Die Eigentümer verlieren nichts von dem was sie haben, denn sie haben bislang gar kein Baurecht.

CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger betonte, dass es um ein Ruhen-lassen gehe. Man könne dann weitersehen. Zunächst sollte man die Fließrichtungen des Wassers samt entsprechende Maßnahmen weiter untersuchen.

Brucker: Man sollte die 2 Themen trennen. Das eine sei ein Bebauungsplan für eine Wohnbebauung in einem Überflutungsgebiet und das andere die Untersuchung der Fließrichtungen eines Starkregens im Hinblick auf die Straßenkanalisation. Angesichts der großen Verwüstungen der Hochwasserkatastrophe dieser Tage sollte man auf keinen Fall hier in Buchendorf den nächsten Katastrophenfall vorbereiten. Sollte beim Regenwasser ein Problem bestehen, dann sollte man das untersuchen. Verwunderlich sei nur, dass man es in 6 Jahren nicht für nötig hielt, das zu klären.

Fast einstimmig wurde der Vorlage der Verwaltung zugestimmt. Der Bebauungsplan ruht. Man behält sich aber vor, an ihm später wieder weiterzuarbeiten. Die Untersuchungen des Oberflächenwassers wird fortgesetzt.

Vor wenigen Wochen gab es eine der größten Hochwasserkatastrophen in Deutschland mit fast 200 Toten. Aber das hält die Gautinger Gemeinderäte nicht davon ab, es sich offen zu halten, für diese Flutmulde in Buchendorf einen Bebauungsplan zu erstellen. - Es werden immer wieder die gleichen Fehler gemacht. Man lernt nichts. Die Realitätsprüfung gelingt nicht. Auch die Grünen sind dabei, gegebenenfalls sogar landwirtschaftlich nutzbare Fläche in Bauland umzuwandeln und das noch in einem Überflutungsgebiet. - Ein solches Vorgehen endet leicht in einer Katastrophe mit Ansage!

Die Abstimmung:

dafür:
CSU: Egginger, Klinger, B. Kössinger, Dr. Kössinger
FDP: Deschler
GRÜNE: Knape, Moser, Dr. Reißfelder-Zessin
MfG-Piraten: Berchtold
MiFü: Dr. Sklarek
UBG: Eck

dagegen:
SPD: Brucker

Für Fragen, Hinweise und Meinungen Ihre E-Mail an: info@spd-gauting.de

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