Bei Kita, Krippe und Hort kein Fortschritt - Eltern müssen weiter suchen

18. Juni 2020

Das Angebot für die Kinderbetreuung ist gut, aber bei weitem nicht ausreichend - und dies bereits schon seit Jahren. Die Warteliste zeigt es:

Gauting Kinderbetreuung Warteliste
Daten: Verwaltung Gauting

Und Warteliste heißt: Vor allem berufstätige Eltern kommen stark unter Druck und müssen sich irgendwo selbst eine Lösung suchen, die häufig sehr teuer bezahlt werden muss. Und auch von denen, die ihre Kinder außerhalb Gautings untergebracht haben, würden sicher etliche sie auch lieber in der Nähe ihrer Wohnung sehen.

Das Kita-Angebot wurde zwar 2019 ausgebaut, aber nun hinkt die Personalsuche hinterher:

Gauting Kinderbetreuung 2013-2018

Die genehmigten Plätze stiegen bis 2020 auf 1.130, aber die belegten Plätze stagnieren bis heute weiter bei 954. Rund 180 PLätze bleiben ungenutzt.

  • Der Bedarf wird weiter steigen, denn der Generationenwechsel unter Gautings Bewohnern ist im vollen Gange und das für Gauting verpflichtende Ganztagesangebot wird kommen. CSU/UBG wollen erst in 4 bis 5 Jahren einen sehr große Kita hinter dem Schultzentrum bauen lassen. Aber das ist zu spät und 150 Kinder dort am Rande Gautings zu konzentrieren, löst zu viel unnötigen Verkehr aus. Wir brauchen früher weitere Kita-Plätze und diese verteilt über den Ort, damit die Eltern kurze Wege haben.

Die Bedarfsanalyse wurde mit einer Bedarfsprognose verbunden. Man geht von einem maximalen Bedarf von 2.400 Plätzen bei einem Anstieg der Bewohner Gautings von 21.400 auf 25.800 bis zum Jahr 2030 aus. Diese Prognose ist aber nur eine einfache rechnerische Fortschreibung der Entwicklung der letzten Jahre.

3.400 zusätzliche Bewohner bedeuten 1.100 zusätzliche Wohneinheiten. An der Bahnhofstraße werden gerade 50 gebaut; an der Ammerseestraße sollen 300 gebaut werden. Wo sollen die übrigen 750 Wohneinheiten entstehen?

Ein solcher Anstieg ist erschreckend und gleichzeitig die Mahnung, es nicht soweit kommen zu lassen. Denn was für ein Gauting hätten wir dann? Die Bahnhofstraße wird nicht breiter und der Hauptplatz nicht größer. Das Kita-Angebot müsste verdoppelt werden. Und, Britta Hundesrügge / FDP erinnerte daran, dass die Kinder eines Tages den Kitas entwachsen sein werden und dann in die Schule gehen wollen. D.h. auch die Schulen müssten massiv ausgebaut werden.

  • Ein solch blindes Wachstum ist nicht zwangsläufig. Der Gemeinderat kann die Entwicklung beeinflussen und gestalten.

  • Ein solch blindes Wachstum würde die Finanzen Gautings völlig überfordern, Gauting selber im Verkehr ersticken und von dem vielen Grün in und um Gauting herum nicht viel übriglassen. - Wer will so etwas?

Teilen