Vor dieser Frage stand der Gemeinderat. Er beschloss mehrheitlich, das Schwimmbad nicht zu öffnen.
Die Verwaltung schilderte zunächst, wie das Schwimmbad unter Corona-Bedingungen wieder geöffnet werden könnte. Zunächst dürfe man nur noch eine begrenzte Anzahl von Badegästen einlassen, um die Abstandsregeln einhalten zu können. Damit aber möglichst viele Besucher das Schwimmbad aufsuchen dürfen, müsste eine zeitliche Begrenzung ihres Besuches eingeführt werden. Das wiederum müsste kontrolliert werden. Der personelle Aufwand wäre dementsprechend. Und, wie hoch wären dann noch die Eintrittspreise anzusetzen? Die finanziellen Auswirkungen für die Gemeinde:
Damit ging es bei der Entscheidung "Öffnen oder Nicht-öffnen" um eine finanzielle Mehrbelastung für die Gemeinde von 313.000-289.000 = 24.000 Euro. Auf jeden Fall führen Öffnen und auch Nicht-öffnen gegenüber dem Haushaltsplan zu einer niedrigeren finanziellen Belastung: Bei einem Öffnen werden 330.000-313.000 = 17.000 Euro bzw. bei einem Nicht-Öffnen 330.000-289.000 = 41.000 Euro eingespart.
Deswegen wurden auch nicht so sehr die finanziellen Auswirkungen diskutiert, sondern viel mehr: Werden die Abstandsregeln eingehalten und "lohnt sich" eine Öffnung für die relativ wenigen Badegäste?
Britta Hundesrügge / FDP-Gemeinderätin erinnerte daran, dass kleine Kinder herumtoben wollen, damit es ihnen Spaß mache. Die Disziplin, was die Abstandsregelung angehe, könnten sie noch nicht aufbringen.
Eberhard Brucker / SPD-Gemeinderat verwies darauf, dass das Schwimmbad eine soziale Funktion habe und auch der Gesundheit diene. Er machte deswegen den Vorschlag, das Schwimmbad für die schon verständigeren Jugendlichen und die Erwachsenen zu öffnen. Kleinere Kinder seien unberechenbar, denn sie seien spontan und impulsiv, so dass man von ihnen nicht erwarten könne, dass sie die Abstandsregeln einhielten. Komplizierte Eingangs- und Ausgangskontrollen könne man vermeiden, wenn schichtweise gebadet werde. D.h. eine erste Besuchergruppe könnte von 7 bis 10 Uhr baden, anschließend würde sie das Bad verlassen und die nächste Gruppe könnte für die nächsten 3 Stunden eingelassen werden.
CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger verwies auf die Gefahr der Ansteckung, wenn eine lange Schlange vor dem Schwimmbad stünde und die anderen Besucher herauskämen und an ihnen vorbeigingen. Der Reismühler Weg müsste dann gesperrt werden.
Maximilian Platzer / CSU-Gemeinderat war sehr skeptisch, denn nicht nur Kinder brächten mitunter die nötige Disziplin nicht auf. Er machte dann aber den Vorschlag, zwischen den Gruppen eine Pause von z.B. einer Stunde einzulegen.
D.h. die eine Gruppe könnte dann ungestört gehen und die Besucher der nächsten Gruppe könnten dann, so wie sie kommen, sofort ins Bad eingelassen werden. Beide würden sich nicht begegnen. Einen Stau auf dem Reismühler Weg vor dem Schwimmbad gäbe es nicht und seine Sperrung wäre nicht nötig.
Stefan Ebner / CSU-Gemeinderat vermutete, dass sich die Rechtslage in den nächsten Wochen wahrscheinlich wieder ändern würde, so dass man jetzt erst einmal nichts unternehmen und das Schwimmbad weiter geschlossen halten solle.
Der Gemeinderat folgte Ebners Vorschlag. Eberhard Brucker/SPD stimmte als einziger dagegen. Er war für eine Öffnung im Juni.