Der Bauausschuss hat der Bebauung des Biotops am Westufer der Würm mitten in Stockdorf zugestimmt. Auch die Grünen. Stellt man ihre Zustimmung ihren Aussagen in den letzten Monaten gegenüber, dann zeigen sich gewaltige Widersprüche, die buchstäblich vom Nein zum Ja wechseln:
Heinz Moser/Fraktion:
"Wir sind nach anfänglichem Schwanken nun auch strikt gegen eine Bebauung des Westufers." (Auf der Gründungsveranstaltung der "Bürgerinitiative gegen ein geplantes Baurecht im Biotop" im "Bambus", 23.5.2023)
"Ich hoffe sehr, dass der laufende Architektenwettbewerb auch einen Entwurf bringt, bei der das westliche Würmufer mit dem geschützten Wald baufrei bleibt." (StaMerkur 1.6.2023)
Dr. Christina Tewes-Gradl/Ortsvorsitzende:
Heiko Braun/Ortsvorsitzender, Fraktion:
Dr. Christina Tewes-Gradl/Ortsvorsitzende:
Annette Derksen/Fraktionssprecherin:
Anne Franke/bis 2023 Landtagsabgeordnete der Grünen aus Stockdorf:
Annette Derksen/Fraktionssprecherin und Jens Rindermann/Fraktion:
Heiko Braun/Ortsvorsitzender, Fraktion:
Brauns Begründung überrascht, denn was er jetzt aufzählt, hatten die Erben schon vor 2 Jahren angekündigt. Auch Braun war das bekannt. Und trotzdem hatte er die Bebauung des Biotops grundsätzlich abgelehnt. Was hat er nicht alles dafür aufgezählt: von den Insekten und Pflanzen über die Klimakrise bis hin zur grünen Lunge Stockdorfs. Warum gilt das alles plötzlich nicht mehr für ihn?
Wenn man für den Umweltschutz eintritt und gegen den Flächenfraß ist, dann sollte man bei sich und seiner Umgebung anfangen und es nicht dabei belassen, andere dafür verantwortlich zu machen. Änderungen sind immer möglich, nicht nur irgendwo, sondern auch hier bei uns. Das ist der Spielraum, den man nutzen könnte.
Unsere Gesellschaft leidet unter den viele Krisen. Die Bevölkerung sucht Lösungen und damit Alternativen. Da diese zu wenig sichtbar sind, trägt das zur allgemeinen Orientierungslosigkeit bei, von der die AfD profitiert. Und wenn eine Partei, die sich dem Umweltschutz verschrieben hat, die sich den Schutz von Landschaft und Artenvielfalt auf die Fahne geschrieben hat, die aber trotzdem dem Flächenfraß in Gauting zustimmt und damit nicht für ihre Forderungen einsteht, dann ist ihr Glaubwürdigkeitsverlust massiv.
An was sollen sich die Wähler halten, wenn nicht mehr das drin ist, was drauf steht? Unterscheiden sich Grüne und CSU nur noch darin, dass die einen das Fahrrad und die anderen das Auto bevorzugen?
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