Nach monatelanger Verzögerung hat CSU-Bürgermeister Dr. Kössinger nun Zahlen zu den Kinderbetreuungseinrichtungen im Oktober vorgelegt. Hier
Stephanie Pahl/MiFü fragte, warum die Zahlen für "Henry & Henriette" sowie "Hokus Pokus" nicht auf Krippe, Kita und Hort aufgeteilt seien. Alle anderen Einrichtungen hätten das gemacht.
Amtsleiterin Kinder/Jugend/Soziales: Es sei für die Einrichtung einfacher, nur eine Zahl zu nennen. Sie würden sowieso immer hin und her schieben.
Dr. Kössinger: Die Zahlen seien alle nur vorläufig. Es ändere sich täglich und können schon morgen wieder anders sein.
Claudia Nothaft/Grüne wollte wissen, wie es mit dem neuen Kindergarten an der Germeringer Straße sei.
Dr. Kössinger: Er werde nächstes Jahr mit 24 Plätzen hinzukommen.
Eberhard Brucker/SPD fragte, wie viele Kinder denn insgesamt untergebracht seien und auch wie viele auswärts.
Amtsleiterin Kinder/Jugend/Soziales: Ihre Anzahl ist in der Spalte "tatsächlich belegte Plätze" angegeben, 1.191 Kinder in Summe. Die Anzahl der auswärts untergebrachten Kinder werde sie nachreichen.
Brucker machte darauf aufmerksam, dass es im letzten Jahr 776 Kinder gewesen seien. Dieses Jahr in Krippe, Kita und Hort aber 919 Kinder, d.h. in nur einem Jahr ein Anstieg von 143 Kindern.
Amtsleiterin Kinder/Jugend/Soziales: In der Zahl des einen Jahres seien noch zusätzlich die Kinder in der Großtagespflege und in der Mittagsbetreuung dabei. Es hätten 88 Betreuungsplätze wegen Personalmangel nicht besetzt werden können. (Krippe 30, Kita 39, Hort 17, Rundung 2)
Dr. Kössinger brach hier plötzlich die Aussprache zu den Kinderbetreuungseinrichtungen ab. Es gäbe in Kürze eine Präsentation der Analyse. Da würde man es genau erklärt bekommen.
Wenn trotz der hohen Auslastung 235 Kinder abgelehnt worden sind, dann muss es eine hohe Anzahl an Integrationskindern und Kindern mit Migrationshintergrund geben. Sie erfordern einen höheren Betreuungsaufwand und belegen damit zusätzliche Betreuungsplätze pro Kind.
Die Zahlen zu 2021 mit 776 betreuten Kindern (S. 2) und 2022 mit 919 sind jeweils nur die Zahlen für Krippen, Kitas und Horte. Mit 919 Kindern liegt ihre Zahl fast wieder in der seit Jahren üblichen Größenordnung von 950 bis 1050 Kindern. Der große Einbruch 2021 in der Kinderzahl auf 776 ist über die Jahre gesehen außergewöhnlich. Eine Erklärung gab es nicht.
Die Oktober-Übersicht zu den Kinderbetreuungseinrichtungen ist mit denen der Vorjahre nur bedingt vergleichbar, da in den Vorjahren immer der Stand zum April ausgewertet wurde. Die Zahlen unterliegen saisonbedingten Veränderungen.
Die Relativierung der Statistik - es ist so einfacher bzw. morgen ist sowieso alles anders - entwertet sie. Das führt dazu, dass man kein Interesse hat, regelmässig zu einem Stichtag eine vollständige Erhebung vorzulegen. Nur, woran will man dann die weitere Entwicklung ausrichten? Wie will man Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Kinderbetreuung ableiten?
Eine Statistik soll die Wirklichkeit abbilden. Wird sie unregelmäßig erhoben und das noch lückenhaft, dann ist auch der von ihr beschriebene Zustand lückenhaft. Sich daran auszurichten, kann zu schwerwiegenden Fehlentscheidungen führen.
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