Ein Münchner Stadtteil für das grüne Gauting

09. Oktober 2019

Die Bürgermeisterin stellte auf der Bürgerversammlung am 7. Oktober ihre Arbeit vor, so auch einmal mehr ihre Planung zu dem Bauvorhaben zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße beim AOA-Gelände.

Ein Stadtteil für das grüne Gauting
© Süddeutsche Zeitung
  • Deutlicher kann man es nicht zeigen:
    Es wird ein massiv bebauter Stadtteil mitten im grünen Gauting, so wie man sie in München sehen kann. Er fällt mit seinen wuchtigen Gebäuden völlig aus dem Rahmen der Bebauung, die wir bislang in Gauting sehen können.

Diese dichte Bebauung wird mit fehlenden mietgünstigen Wohnungen begründet. Erzieherinnen, Polizisten, Feuerwehrleute suchten günstige Wohnungen. Erwachsene Kinder wollten endlich aus den elterlichen Wohnungen ausziehen. Dazu gebe es rund 70 in Gauting wohnende Personen, die einen Wohnberechtigungsschein hätten. Diese hofften auf eine günstige Wohnung. (Es werden auch mal rund 240 Scheininhabern genannt, bei denen auch die dabei sind, die erst noch nach Gauting ziehen wollen.)

Diese Beispiele stimmen sicher, nur wie viele Menschen nun wirklich aktuell auf der Suche sind, wurde bislang nicht genannt. Und damit weiss man auch nicht, ob sie die 800 Bewohner sind, für die dieser Stadtteil gebaut werden soll.

Oder soll hier etwa für München gebaut werden? Frau Dr. Kössinger spricht häufig vom Wohnungsmangel im Münchner Raum. Nur dieses Problem kann Gauting nicht lösen, egal, wie viele Wohnungen man hier auch bauen würde. Solange München und die Randgemeinden weiter ungebremst Gewerbe ansiedeln, solange wird das Wohnungsproblem weiter bestehen. - Und Bürgermeisterin, CSU und UBG aus Gauting gehören mit den drei von ihnen geplanten 42 Hektar großen Gewerbegebieten auch dazu. Mit ihnen sollen bis zu 7.000 zusätzliche Beschäftigte in unsere Gemeinde gezogen werden.

Die geplante Bebauung bei AOA ist zu dicht. Lärm, Schatten und zugeparkte Straßen werden nicht nur die neuen Bewohner, sondern auch die heutigen Anwohner ringsherum stark belasten und den nachbarschaftlichen Frieden in diesem Viertel gefährden. Der Wohnungsmangel, wenn er denn in Gauting wirklich so gross ist, ist keine Begründung für ein solch dichtes Bauen. Ein Problem zu beseitigen, indem man damit gleichzeitig ein neues schafft, ist unsinnig.

Vernünftig wäre es, dem Vorschlag der fünf Gruppierungen im Gemeinderat: Soziale Ökologen, GRÜNE, Piratenpartei, FDP, MiFü zu folgen. Sie schlagen eine Begrenzung auf 180 Wohnungen vor. Hinzufügen muss man noch: auf 16.000 m² Geschossfläche, um sicherzustellen, dass mietgünstige Wohnungen entstehen. Sollte sich später herausstellen, dass wirklich noch mehr Wohnungen gebraucht werden, dann müssten diese eben an einer anderen Stelle gebaut werden.

Entschieden ist noch nichts. Es lohnt sich immer noch, sich für eine vernünftige Lösung einzusetzen!

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