FDP, GRÜNE, MfG, MiFü und SPD beschlossen im Gemeinderat, die Basis für eine ausreichende Kinderbetreuung zu legen. Sie stoppten die schlecht vorbereitete Planung einer großen Kita hinter dem Schulzentrum an der Wiesmahdstraße, ganz am Rande Gautings. Kurzfristig soll untersucht werden, in welchen Wohnvierteln heute und in den nächsten 5 Jahren ein zusätzlicher Bedarf gegeben sein wird. Hier Auf dieser Basis ist dann kurzfristig zu entscheiden, wo und in welcher Größe möglichst bald Kitas zu erweitern oder zu bauen sind.
Dem Beschluss von CSU/UBG lag keine Standortanalyse zugrunde. Als Begründung reichte ihnen, dass die Gemeinde dort ein Grundstück besitzt und ein Bebauungsplan aus dem Jahre 1975 existiert. Inzwischen haben sich die Zeiten geändert. Gauting hat nicht mehr 15.000, sondern 21.000 Einwohner und der Verkehr von heute ist auch ein ganz anderer als der vor fast einem halben Jahrhundert.
Im Wahlkampf beschlossen CSU/UBG, eine Kita für 150 Kinder und 20 Erzieherinnen bauen zu lassen. Sie wollten eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben und nahmen dafür dem Projekt "Sanierung Grundschule Stockdorf" 130.000 Euro weg. Seitdem hat man von dem Vorhaben nichts mehr gehört; die Studie wurde nicht in Auftrag gegeben. Man wollte erst in 4 bis 5 Jahre bauen. Hier
Jetzt verwies Eva-Maria Klinger/CSU eindringlich auf die Notwendigkeit einer raschen Lösung. Nur, warum haben CSU/UBG die 6 Jahre mit ihrer Mehrheit im Gemeinderat nicht für eine ausreichende Kinderbetreuung genutzt?
Stephan Ebner/CSU meinte, dass der Standort nicht so wichtig sei, denn Eltern würden immer längere Wege in Kauf nehmen, wenn das pädagigische Konzept einer Kita sie überzeuge. Das stimmt. Aber unter dem Eindruck der Klimakrise werden sich die Einstellungen wandeln, denn ein Individualverkehr heutigen Ausmasses wird auf die Dauer nicht mehr möglich sein.
Er schlug vor, neben die Kita an der Wiesmahdstraße noch weitere an anderen Stellen zu bauen. Nur diese große Kita würde schon etwa 5 Mio. Euro kosten und Gautings Finanzen geben kein großes Bauprogramm her.
Entscheidungen von heute stehen alle unter dem Eindruck der Klimakrise. Es ist der Verkehr, der immer stärker zu dieser Krise beiträgt, denn sein Energieverbrauch steigt immer noch an.
Deshalb müssen die Kitas wohnungsnah gebaut werden, damit sie für die Eltern auf kurzen Wegen erreichbar sind, entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Deshalb haben FDP, GRÜNE, MfG, MiFü und SPD beschlossen, dass eine Bedarfsanalyse durchzuführen ist. Das kann nur bedeuten, in welchen Wohnvierteln gibt es heute einen ungedeckten Bedarf an Kinderbetreuung und wo kommt in den nächsten 5 Jahren ein weiterer Bedarf durch den Generationenwechsel hinzu. Im Einwohnermeldeamt liegen die Daten vor und können in einer Woche ausgewertet werden.
Erst dann weiß man, wo erweitert oder neu gebaut werden sollte.
Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich, wenn man ganz am Rande im Westen bauen und sich zum Schluss heraustellen würde, dass ein erheblicher Teil des Bedarfes auf der östlichen Seite der Würm wäre. Die Eltern müssten dann über Würmbrücke und Hauptplatz, die Bahnhofstraße hoch und quer durch die Kolonie zu dieser Kita gelangen. Das wäre dann nur mit dem Auto machbar.