Gautings künftige Entwicklung - Vorstellung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts

24. Juli 2019

Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) ließ die Bürgermeisterin von der Stadtplanerin Frau Schreiber im Bosco vorstellen.

Leider konnte man auf den gezeigten Bildern die Texte nicht lesen und die Graphiken nur mit Mühe erkennen. Auch ihren Hinweisen auf die Aushänge entlang der Wände konnte man aus der Entfernung nicht folgen. Es wurde eine Vorlesestunde. Frau Schreiber las zu fünf Handlungsfeldern jeweils einen langen Katalog an Möglichkeiten vor, denen die Gemeinde nachgehen könnte.

ISEK ist zwar eine abstrakte Ausarbeitung, aber ein langer Katalog macht noch kein Konzept aus. In einem Konzept, das sich „Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept“ nennt, muss Richtung und Schwerpunkte künftiger Entwicklung erkennbar sein. Und wenn sich dieses Konzept auf die Ortsmitte beschränkt, so müssen große geplante Entwicklungen, die aus der Umgebung auf die Ortsmitte einwirken, berücksichtigt werden. Zu nennen wäre hier der Bau von Wohnungen und Supermarkt beim Bahnhof, von großen Gewerbegebieten sowie des Viertels samt Supermarkt beim AOA.

Frau Schreiber verwies darauf, daß sie 2015/2016 an diesem Konzept gearbeitet habe und seit drei Jahren auf das Verkehrskonzept warte. Frau Kössinger hatte 2014 „Gauting entfalten“ mit der Begründung, es gebe kein Verkehrskonzept, abgebrochen. Das ist jetzt fünf Jahre her. Das Konzept gibt es immer noch nicht, aber andere große Projekte wurden trotzdem gestartet.

Die Frage aus dem Publikum, ob aus Gauting eine 30.000-Einwohner-Gemeinde mit überörtlichem Einkaufszentrum und überörtlichem Gewerbestandort werden solle, blieb unbeantwortet. Für viele Anwesenden war die angedachte weitere Entwicklung Gautings nicht erkennbar. Angesichts der großen Projekte seit 2016 ist diese ISEK schon veraltet, bevor es im September vom Gemeinderat verabschiedet werden soll. Das Ganze war sehr unbefriedigend.

Oliver Meyer

Berichterstattung in den Zeitungen:

Cless-Wesle, Christine: Enttäuschtes Publikum. Städtebauliches Entwicklungskonzept in der Bürger-Kritik. Der große Wurf war es für die Mehrheit des Publikums bei der Präsentation nicht. Zu theoretisch; damit die Bahnhofstraße Aufenthaltsqualität erlange, müsse vor allem der Verkehr samt Lkw raus, forderte Arthur Mattejat.

Vollständiger Artikel: Cless-Wesle, Christine: Enttäuschtes Publikum, Starnberger Merkur v. 24.7.2019

Mamer, Blanche: Möglichkeiten der Entwicklung. Die vortragende Architektin Schreiber sieht in Bahnhofsgebäude und E-Werk am Hauptplatz markante, erhaltenswerte Gebäude. Sie rät zu einer maßvollen und schrittweisen Entwicklung. Die Gemeinderäte bräuchten Richtlinien, um den Investoren etwas entgegensetzen zu können, forderte ein Bürger. "Wir bekommen sonst eine Bauträger-Architektur", befürchtet die Architektin Susanne Köhler. Die meisten der 70 Interessierten waren enttäuscht. Sie hatten erwartet, ihre Meinung zu bestimmten konkreten Vorhaben äußern zu können. Die Unzufriedenheit wurde noch gesteigert durch technische Probleme mit dem Beamer, die Fragen und Einwände der Bürger waren durchweg kritisch.

Vollständiger Artikel: Mamer, Blanche: Möglichkeiten der Entwicklung, SZ v. 24.7.2019

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