Die Gemeinde erhöht inzwischen im Jahresrhythmus dem Bosco die Miete. Zum 1.9.2022 wird sie um 5 % angehoben. Und gestern beschloss der Gemeinderat mehrheitlich, die Miete zum 1.9.2023 um weitere 12 % anzuheben.
Amelie Krause, Leiterin des Boscos, trug im Gemeinderat den Jahresbericht des Boscos zum vergangenen Jahr vor. Das Programm laufe zwar wieder, aber wegen Corona kämen viele Besucher noch nicht wieder. Schon 2020 waren nur noch ein Drittel gekommen, 9.000 von 27.000. Und das setzte sich 2021 fort, als es nur noch 6.000 Besucher waren. Auch wenn es 2022 besser laufe, so sind die Zahlen aus der Zeit vor Corona bei weitem noch nicht wieder erreicht. Das schlage sich dann auch in deutlich niedrigeren Einnahmen nieder. Die Aussichten auf Herbst und Winter seien ungewiss.
CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger forderte den Gemeinderat auf, dem Bosco die Miete zum 1.9.2023 um 12 % anzuheben. Die Gemeinde müsse die Inflation bei ihren Kosten weitergeben.
Eberhard Brucker/SPD meinte, man sollte dem Bosco noch Zeit geben, damit es sich bei immer noch anhaltender Corona-Krise erst weiter stabilisieren könne. Nach dem großen Einbruch bei den Besucherzahlen sei es zunächst vordringlich, diese wieder zurückzugewinnen. Er erinnerte daran, dass 2019 die hohe Anhebung der Eintrittspreise im Schwimmbad zu einem massiven Einbruch bei den Besucherzahlen geführt habe. Die Einnahmen für die Gemeinde seien anschließend niedriger als vor der Preisanhebung gewesen. Hier
Dr. Kössinger bezweifelte den genannten Zusammenhang zwischen der Preisanhebung und dem Einbruch bei Besuchern bzw. Einnahmen im Schwimmbad.
Maximilian Platzer/CSU unterstützte die Mieterhöhung. Die Gemeinde müsse den Zuschuss im Blick behalten. Ein größeres Defizit sei nicht tragbar. Es täte ihm leid, aber die Kostensteigerungen gebe es auch im Kulturbereich. Die Mieterhöhung sei nicht wesentlich. Die Eintrittspreise seien human.
Markus Deschler/FDP: Die Personalkosten müssten weitergegeben werden. Es sei immer noch attraktiv.
Dr. Andreas Albath/UBG: 12 % Mieterhöhung sei kein 12 % höherer Ticketpreis.
Stefan Berchtold/MfG-Piraten: Vereine hätten keine Einnahmen, wenn sie das Bosco für Versammlungen nutzten. Er sei mit der Erhöhung bei ihnen nicht zufrieden.
Brucker fragte: Mit welchen zusätzlichen Einnahmen rechne denn die Verwaltung?
Dr. Kössinger meinte, dass man das nicht wüsste, da nicht bekannt sei, wie viele Veranstaltungen es geben werde.
Bruckers Einwand zu der Mieterhöhung schlossen sich die anderen Gemeinderäte nicht an.
Anwesend:
CSU: Egginger, Elsnitz, Jaquet, B. Kössinger, Dr. Kössinger, Platzer, Vilgertshofer
FDP: Deschler, Hundesrügge, Wechtl
Grüne: Braun, Dr. Ilg, Knape, Moser, Nothaft, Dr. Reißfelder-Zessin
MfG-Piraten: Berchtold, Höpner
MiFü: Pahl, Ruhbaum, Dr. Sklarek
SPD: Brucker
UBG: Dr. Albath, Eck
Dr. Kössinger sieht sich in der Lage, einen Anstieg der Inflation bei den Kosten der Gemeinde auf 12 % zu berechnen. Bei den Mieteinnahmen sieht sie sich außerstande, deren Anstieg abzuschätzen. Aber spätestens bei der Haushaltsplanung 2023 wird sie nicht nur die erwarteten höheren Kosten, sondern auch die erhofften höheren Mieteinnahmen nennen müssen. Warum werden sie dann nicht gleich genannt?
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