Geplantes Gewerbegebiet im Unterbrunner Holz verstößt gegen den Landschaftsschutz

28. Januar 2020

Die Bürgerinitiative Pro Bannwald in Gilching hatte die Landratskandidaten zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Es ging um die Pläne der Gautinger CSU und UBG zu einem 294.000 m2 großen Gewerbegebiet im Unterbrunner Holz.

  • Die Stellungnahme des Landratsamtes ist eindeutig: „Unseres Erachtens sind die Gemeinden Weßling sowie insbesondere die Gemeinde Gilching bereits jetzt schon durch den Flughafen, große Gewerbegebietsanteile, Kiesabbau, Autobahn und Durchgangsverkehr erheblich belastet. Das Gewerbegebiet würde diese Situation weiter verschärfen und die Naherholungsmöglichkeiten weiter schmälern.“ „Eine Landschaftsschutzgesetz-Teil-Aufhebung/-Änderung ist mit den Belangen der generellen Daseinsvorsorge, des regionalen Klimaschutzes sowie des Artenschutzes, ... nicht vereinbar.“

Christian Winklmeier, SPD führte in das umstritten Thema und stellte dabei die Frage:

  • Warum reichen Gauting seine umfangreichen Pläne mit dem Handwerkerhof am Penny-Kreisel, dem Gautinger Feld bei Asklepios und auch die Entwicklungsmöglichkeiten auf dem Flughafengelände nicht aus?
Gauting Gewerbeflächen mit Baurecht 2020
© Pro Bannwald

Auf diese Frage gingen die Befürworter und Kompromisssuchenden in der Diskussion nicht ein.

Die Kandidat*innen:

  • Christiane Kern, SPD tritt für die Nutzung schon vorhandener und ungenutzer Gewerbeflächen ein.
  • Martina Neubauer, GRÜNE ist ohne wenn und aber entschieden dagegen, den Bannwald abzuholzen und Landschafts- und Wasserschutzgebiete zuzubauen. Abgesehen von den Auswirkungen auf Verkehr und Infrastruktur, wenn dort einmal, wie vorgesehen, die 5.000 Beschäftigten von außerhalb kommen und hier arbeiten sollten, denn wir hätten hier Vollbeschäftigung.
  • Stefan Frey, CSU zog sich auf die Position eines Verwaltungsbeamten zurück. Er äußerte keine eigene Meinung und wollte nur zwischen Gauting und Gilching vermitteln, denn sonst drohe ein jahrelanger Rechtsstreit. Seine Idee: Nicht den Bannwald abholzen, sondern stattdessen die Felder und Wiesen bebauen.
  • Matthias Vilsmayer, FREI WÄHLER ist auch für eine Kompromisslösung, betonte aber sehr deutlich, dass eine Zustimmung im Kreistag auf Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet nicht in Frage komme, solange das Landratsamt Einwände habe. Er wiederholte diesen Grundsatz auch gleich noch einmal.
  • Cedric Muth, FDP war für dieses Gewerbegebiet, was nicht weiter überraschte, denn die Gautinger FDP ist auch dafür. Auf die Folgen ging er, wie die Befürworter in Gauting selbst: CSU, UBG, FDP und MiFü, nicht ein.

Auch in der CSU gibt es ablehnende Stimmen. Harald Schwab, CSU-Fraktionssprecher im Kreistag und Bürgermeisterkandidat in Gilching trat in einer Video-Botschaft ganz entschieden gegen die Pläne seiner Parteikollegen aus Gauting auf. Er sei gegen die Abholzung des Bannwaldes, dem Gilchinger Naherholungsgebiet und auch gegen das Bauen im Wasserschutzgebiet.

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