Horst Seehofer zu den neuen Gewerbegebieten im Unterbrunner Holz und bei Asklepios

06. März 2020

CSU/UBG wollen mit 2 großen Gewerbegebieten im Bannwald, Landschafts- und Wasserschutzgebiet die Gewerbeflächen in Gauting von 41 (1) auf 83 Hektar verdoppeln. Allein im Unterbrunner Holz sollen einmal 5.000 Beschäftigte arbeiten (Dr. Kössinger, StaM 21.9.2018). Man will mehr Gewerbesteuern einnehmen. Über die Folgekosten für Wohnungen und Kitas, Schulen und Straßen steht im Wahlprogramm der beiden aber nichts.

Was meint Horst Seehofer zu dieser Entwicklung:

  • „Wir haben mit der Wirtschaft die Aufgabe, die Arbeitsplätze wieder zu den Menschen zu bringen und nicht immer nur in den großen Metropolregionen zu konzentrieren. Am Ende wollen wir den Menschen die Möglichkeit geben, dort zu leben, wo sie das auch wollen.“ „Wir spüren: Viele Bürger fühlen sich abgehängt. Das fördert radikale Kräfte, die den Menschen das Blaue vom Himmel herunter versprechen. Gleichzeitig führen die Verhältnisse dort, wo sich alles bündelt, zu einer Überhitzung der Metropolen mit steigenden Mieten und wachsenden Verkehrsproblemen – und dort, wo zu wenig ist, zu einer Entleerung und Überalterung der ländlichen Räume. All das hat enorme Konsequenzen. Letztlich droht es, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu zerstören.“ (Bayerische Staatskanzlei: „Wir brauchen wieder einen aktiveren Staat“, Interview mit Horst Seehofer, 11.7.2019)

Abgehängt werden und Radikalisierung, Entleerung und Überhitzung sind Folgen der staatlichen Regionalpolitik, die von der CSU-Staatsregierung weitgehend aufgegeben und das planende Personal abgebaut worden ist. Jede Gemeinde darf Gewerbegebiete planen so groß, wie sie will und darf damit die Abwanderung, Entleerung und Radikalisierung weiter beschleunigen - auch Gauting.

Neue Arbeitsplätze entstehen vorwiegend in den Ballungsgebieten. Die Menschen wandern der Arbeit hinterher. Eine Massenabwanderung in die Ballungsgebiete ist in Gang gekommen, die ganze Regionen der Verödung und dem Verfall aussetzen. Gleichzeitig stehen die Ballungsgebiete vor unlösbare Wohn-, Verkehrs- und Umweltprobleme, sichtbar vor unserer Haustüre im Raum München. Eine einzige volkswirtschaftliche und ökologische Verschwendung!

Folge: Die AfD erhält ihren größten Zuspruch mit 15 und mehr Prozent in den von der Abwanderung am stärksten betroffenen Gebieten, wie im Osten von Brandenburg und Sachsen. Etwas schwächer war es im Oktober 2018 auch schon bei der Bayernwahl zu sehen.

CSU-Bundesinnenminster Horst Seehofer hat den Zusammenhang erkannt.

CSU-Ministerpräsident Söder hat ihn auch erkannt. Er hat jetzt die Verlagerung staatlicher Einrichtungen in strukturschwache Gebiete angekündigt. – Das reicht nicht, ist aber ein Anfang.

  • Nur in Gauting arbeiten CSU/UBG unverdrossen weiter an der Zerstörung unserer Gesellschaft. Mit den 5.000 Arbeitsplätzen steht mehr auf dem Spiel, als ihre Sorgen um den Gautinger Gemeindehaushalt. Das Problem kann man anders lösen.

  • Die Gautinger Bürger werden dafür bezahlen müssen: mit steigenden Mieten, drastisch erhöhtem Verkehr, hohen Kitagebühren und mangelnder Unterstützung der Vereine. Gauting, ein unwirtlich gewordener Ort.

Am 15. März geht es nicht nur um Gautings Zukunft!

1) Bay. Landesamt f. Statistik, Statistik kommunal 2018, Gemeinde Gauting, S. 13

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