Investitionsplanung im Haushalt 2021

12. Februar 2021

Im Haushaltsausschuss ging es auch um die Investitionen im Vermögenshaushalt. Strittig waren u.a.:

  • Der Bau einer Turnhalle für das Schulzentrum: Eine Bedarfsplanung der Schulleitung liegt nicht vor. Es ist auch nicht untersucht, ob der Bau des Gymnasiums in Herrsching Schüler aus Gauting abzieht, aber CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger weiss, dass es keine Auswirkungen haben wird. Das Projekt ohne Bedarfsplanung in den Haushalt aufzunehmen, sah Eberhard Brucker/SPD als verfrüht an. --- Es wurden 2,9 Mio. Euro in 2023/2024 eingeplant.

  • Abriss des Wunderlhofs. Ausgabe: 150.000 Euro. Brucker schlug eine Verschiebung vor, denn ob wir den traurigen Anblick noch ein Jahr länger zu sehen bekämen, wäre nun auch egal. Dr. Kössinger sah von dem Gebäude große Gefahren nicht genannter Art ausgehen. --- Abgelehnt.

  • Der Fuhrpark des Bauhofs soll samt der Schneepflüge in den nächsten 4 Jahren ausgetauscht werden. Ausgabe: 900.000 Euro. Unterlagen über Zustand der Fahrzeuge und Höhe ihrer Reparaturkosten lagen nicht vor. Brucker schlug vor, den Austausch ein Jahr später zu beginnen. --- Abgelehnt.

  • Der Bauhof soll von der Grubmühlerfeldstraße in das Gewerbegebiet bei Asklepios verlagert werden. Eine kleine Vorstudie zu dem Für und Wider liegt nicht vor. Brucker verwies auf die ideale Lage des Bauhofs heute mitten in seinem größten Aufgabengebiet. Ihn 2,5 km nach Westen zu verlagern, bedeute, dass die Mitarbeiter weite Weg zu ihren Einsatzstellen hätten. Die Zeitverluste müssten mit zusätzlichen Mitarbeitern ausgeglichen werden, was dauerhaft zusätzliche Personal- und Fahrzeugkosten nach sich ziehe.

Es ist davon auszugehen, dass der Neubau mit dem Verkauf des Bauhofs finanziert werden soll. Dem Abriss würde der Bau von Wohnungen folgen. Die Wohnungen mit ihren Schutzvorschriften gegen Lärmbelästigung würden das kleine Gewerbegebiet "Grubmühlerfeld" weiter schwächen. Dezentrale Gewerbegebiete bringen aber Steuereinnahmen und tragen zu einem verteilten Verkehr bei.

Dr. Kössinger begründete die Verlagerung mit dem geplanten Gewerbegebiet im Unterbrunner Holz und den Aufgaben in Unter-, Oberbrunn und Hausen. Dort wohnen aber nur 5 % der Gautinger Einwohner an wenigen Straßen. Auch die zusätzlichen paar Straßen in dem geplanten Gewerbegebiet werden am Arbeitsschwerpunkt des Bauhofes nichts ändern. Er wird weiter im Kernort Gauting mit Stockdorf und Buchendorf liegen. --- Auf Vorschlag von Michael Vilgertshofer/CSU wurde der Arbeitstitel von "Verlagerung" in "Überprüfung" geändert.

  • Die Projekte im Vermögenshaushalt sollten untermauert sein. Ein einfacher Zuruf oder eine bloße Idee genügen für Millionenprojekte nicht. Auf dieser Basis erstellt kein erfolgreiches Unternehmen seine Investitionsplanung und verplant auch nicht seine knappen Finanzmittel.

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