Neue Gautinger Gewerbegebiete. Statt Steuer-Millionen ein zerstörtes Umfeld!

17. Juni 2018

Die Größenangaben zu den neuen Gautinger Gewerbegebieten sind ein Verwirrspiel. Die Angaben wechseln, die neuesten stehen in der Broschüre der Gautinger Verwaltung „Das Gautinger Jahr 2017. Jahresbericht“.

In ihr wird aufgeführt: „Unterbrunner Holz“ 60 ha + „Unterbrunn/14“ 7 ha + „Asklepios“ 10 ha + „Handwerkerhof“ 2 ha, macht zusammen 79 Hektar. Es heißt weiter, dass man nur 20 ha + 10 ha + 2 ha, also 32 ha bebauen wolle. Hinter vorgehaltener Hand wird aber zugegeben, dass es dabei nicht bleiben wird.

In den neuen Gewerbegebieten wird sich eine Wachstumsdynamik entwickeln, die man nicht mehr anhalten kann. Man muss davon ausgehen, dass zum Schluss die gesamte Fläche bebaut sein wird. Eine solche Entwicklung kann man sehr gut am Kraillinger Gewerbegebiet „KIM“ sehen. Es frisst sich seit Jahren immer weiter in den umgebenden Bannwald hinein. Dieser Tage hat man die nächste Erweiterung genehmigt. Gauting wird es einmal genauso ergehen.

Kraillings hohe Gewerbesteuereinnahmen werden gelobt. Dabei umfasst die KIM nur 13 ha. D.h. Gauting will ein sechsmal (!) so großes Gewerbegebiet einrichten, zusätzlich zu den Flächen, die es schon hat. Die Vorhersagen der Stadtplaner ist eindeutig: Wenn heute in der KIM 2100 Beschäftigte auf 13 Hektar arbeiten, dann werden es morgen auf den 79 Hektar in Gauting mindestens einmal 10.000 sein. Nur darüber reden weder Verwaltung noch die Befürworter im Gemeinderat. Es wird totgeschwiegen, weil man sonst auch über die Folgen reden müsste:

Die 10.000 Beschäftigten werden zum Teil in unserer Gegend wohnen wollen. Viele haben Familie. Es wird zu einem erheblichen Anstieg der Grundstückspreise und der Mieten kommen, denn Leerstand haben wir hier nicht. Die Gutverdienenden werden die weniger Gutverdienenden verdrängen. Die Befürworter tun so, als ob alle Beschäftigten über die Autobahn kommen und wieder wegfahren werden. Gauting habe nichts mit Wohnraum, Schulen und Straßen für sie zu tun. Andere Gemeinden sollen diese Menschen unterbringen und die Millionen dafür ausgeben. Gauting will die Gewerbesteuereinnahmen. Das ist ein großer Trugschluss.

Dem Siedlungsdruck wird man sich nicht entziehen können. Der Verkehr auf Ammersee- und Bahnhofstraße wird massiv zunehmen und zum Dauerstau führen. Verwaltung und Gemeinderatsmehrheit unter Führung der CSU werden dann ganz überrascht tun. Man wird behaupten, dass man „leider, leider“ zu großen Straßenbauprojekte „gezwungen“ sei, in und um Gauting, auch mitten durch die umliegenden Wiesen, Felder und Wälder. Sie werden Millionen kosten. Statt erträumter Millionen werden wir eine zerstörte Umgebung haben.

Eberhard Brucker

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