Neue Standorte für Krippen und Kindergärten

29. September 2021

In Gauting herrscht seit Jahren ein großer Mangel an Plätzen in Krippen, Kitas und Horte. Jedes 4. Kind kann nicht untergebracht werden. Hier Der Gemeinderat beschloss gestern, die Untersuchung neuer Standorte für die Kinderbetreuung an den "Planungsverband" zu vergeben. Es geht um den Bau neuer Einrichtungen, die die Eltern mit ihren Kindern zu Fuß in 10 Minuten erreichen können.

Der "Planungsverband" schlug vor, die Erreichbarkeit in 10 Minuten zum Ausgangspunkt der Untersuchung zu machen. Der Ortsplan mit den eingezeichneten Standorten der heutigen Einrichtungen in den Wohnvierteln war schon sehr aufschlussreich. Er zeigt, dass Oberbrunn und Hausen, die Ostseite Stockdorfs, Königswiesen und die nördliche Hubertusstraße keine Kitas haben, so dass die Wege zur nächsten Kinderbetreuungseinrichtung sehr weit sind.

  • Vor einem Jahr hatten FDP, GRÜNE, MfG-Piraten, MiFü und SPD eine kurzfristig durchzuführende Standortuntersuchung zum Ausbau der völlig unzureichenden Kinderbetreuung beschlossen. Hier

  • Vor einem halben Jahr haben FDP, GRÜNE, MiFü und SPD dies erneuert und sich gegen CSU, MfG-Piraten und UBG durchgesetzt. Die Verwaltung wurde beauftragt, eine Standortanalyse für den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung durchzuführen. Hier

  • CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger hat ihren Auftrag an den "Planungsverband" weitergereicht. Gestern lag nun ein Vorschlag zu einer Auftragsvergabe vor.

Die Diskussion über diese Untersuchung zu einer besseren Versorgung in den Wohnvierteln erbrachte wertvolle Ergänzungen:

Richard Eck/UBG verwies darauf, dass die eingezeichneten Standorte nicht gleich seien, z.B. habe der eine 2 Gruppen, ein anderer aber 4. Und es gehe auch darum, wie man sie verkehrsmäßig erreichen könne.

Britta Hunderügge/FDP fragte nach den Öffnungszeiten, denn davon hänge es häufig ab, wo man sein Kind unterbringen könne und müsse.

Michael Vilgertshofer/CSU gab zu bedenken, dass die Gemeinde nur wenige Grundstücke habe, auf denen gebaut werden könne, so dass eine umfangreiche Untersuchung nicht weiterhelfe.

Eberhard Brucker/SPD: Die Kinderbetreuung sei nicht beherrscht. Jedes 4. Kind könne nicht untergebracht werden. Wir könnten nicht einfach so weitermachen wie in der Vergangenheit, was diesen Notstand herbeigeführt habe. Es gehe nicht nur um neue Einrichtungen, die die Gemeinde baue. Es gehe auch um private Träger von Kinderbetreuungseinrichtungen, die eine neue einrichten wollten. Die Gemeinde solle nicht warten, bis diese auf sie zukämen, sondern selber aktiv auf sie zugehen, um gemeinsam einen passenden Standort zu suchen.

Eva Maria Klinger/CSU: Sie sei für eine solche Untersuchung, denn dann könne das Thema besser in der Öffentlichkeit vermittelt werden. Die Gemeinde sei schon immer aktiv bei der Kinderbetreuung gewesen.

Maximilian Platzer/CSU fragte, ob die laufende Nachverdichtung, die in der Regel zu mehr Bewohnern und damit zu einem zusätzlichen Bedarf führe, für die nächsten 10 Jahre berücksichtigt werden könne.

Herr Schwander/Planungsverband sah das sehr skeptisch. Die Ab- und Zuwanderung unter den Einwohnern sei so hoch, dass es auf der Ebene der Wohnviertel kaum möglich sei, zu abgesicherten Bedarfsprognosen zu kommen.

Stephan Ebner/CSU hielt Brucker entgegen, dass die Gemeinde alles genehmigen werde, egal welcher Träger da komme und wo er auch bauen wolle. Die Eltern würden sowieso nicht die nächstgelegene Kita nehmen, sondern sich an Hand des pädagogischen Konzepts entscheiden. Das Geld für die Standortanalyse wäre umsonst ausgegeben.

Annette Derksen/GRÜNE meinte, dass man immer zuerst nach dem Angebot im eigenen Wohnviertel schaue.

Stephanie Pahl/MiFü (Erzieherin): Nachdem es viel zu wenig Plätze gebe, hätten die Eltern gar keine Wahl. Sie müssten heute nehmen, was sie bekommen könnten.

Brucker: Der vorgelegte Entwurf für die Analyse sei ein guter Ansatz und müsse jetzt mit den Hinweisen von Eck und Hundesrügge weiter unterfüttert werden. Es sei auch zu klären, ob es in den angesprochenen Wohnvierteln Oberbrunn/Hausen usw. einen genügend großen Bedarf für eine Kita gebe. Es gehe um die Ausrichtung für die nächsten Jahre, um eine Leitlinie, entlang derer der Ausbau der Kinderbetreuung zu erfolgen habe. Da die privaten Träger für Bau und Einrichtung ihrer Kinderbetreuung Fördergelder in Millionenhöhe von Staat und Gemeinde haben wollten, könne die Gemeinde auch Einfluss auf die Standorte nehmen. Man sollte nicht nur warten, bis wieder einer komme, sondern aktiv auf Träger zugehen und mit ihnen Grundstück bzw. Haus suchen. Und dabei immer Grundstücke, die in das Konzept zur Standortanalyse passten.

Es muss das Ziel sein, eine ausreichende und wohnungsnahe Versorgung bei der Kinderbetreuung zu erreichen. Es geht um den Ausbau und eine gute örtliche Verteilung der Krippen, Kitas und Horte in Gauting und den Ortsteilen. Es geht um ein Angebot an die Eltern zu einer wohnungsnahen Unterbringung ihrer Kinder im Umkreis eines 10-minütigen Fußweges. Das morgendliche Bringen der Eltern mit dem Auto wird dann Zug um Zug abnehmen und der Verkehr dementsprechend entlastet.

Abstimmung

dafür 28:
CSU: Egginger, Elsnitz, Jaquet, Klinger, Körner, Dr. Kössinger, Platzer, Vilgertshofer
FDP: Deschler, Hundesrügge, Wechtl
GRÜNE: Derksen, Franke, Dr. Ilg, Knape, Moser, Nothaft, Rindermann
MfG-Piraten: Berchtold, Höpner, McFadden
MiFü: Pahl, Ruhbaum, Dr. Sklarek
SPD: Brucker, Dr. Wenzel
UBG: Eck, Platzer

dagegen:
CSU: Ebner

Für Fragen, Hinweise und Meinungen Ihre E-Mail an: info@spd-gauting.de

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