Neben der Klinik Asklepios sollen an der Ammerseestraße Gewerbeflächen mit etwa 27 Hektar ausgewiesen und der Flächennutzungsplan entsprechend geändert werden.
Durch Verdreifachung der Gewerbefläche im Flächennutzungsplan will man die rechtliche Hürde umgehen und die Genehmigung erhalten. CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger versicherte, dass man im zugehörigen Bebauungsplan das Gewerbegebiet nicht vergrößern wolle.
An dem Kraillinger Gewerbegebiet KIM kann man sehen, dass alle Schwüre nichts nützen. Die Dynamik der Entwicklung führt dazu, dass sich die KIM immer weiter in den umgebenden Kreuzlinger Forst hineinfrißt. SZ 27.10.2016 In Gauting hat die Mehrheit jetzt das Tor für ein sehr großes Gewerbegebiet geöffnet. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis einmal die ganzen 27 Hektar belegen sein werden. Zu den massiven Auswirkungen auf Gautings Straßen lagen keine Informationen vor. Es lagen auch keine zu dem sich dann entwickelnden Siedlungsdruck der Beschäftigten mit dem nötigen Ausbau von Kitas und Schulen samt ihrer Finanzierung vor. Die Verwaltung konnte noch nicht einmal sagen, wie groß die Gewerbefläche werden soll. Wir mussten es selber berechnen. Es wurde eine Abstimmung ohne jegliche Grundlage.
Der erhoffte Ausweg für die Antragsteller:
Man will einen Teil der Gemeindefläche (grün) mit einem Teil des Geländes von Asklepios (blau) zusammenlegen, denn auf der angrenzenden Fläche von Asklepios gebe es bereits heute gewerbliche Nutzungen. Damit die Anbindung möglichst eng wird, will man auf den südlichen Teil der Gemeindefläche (gelb) verzichten. Und zusätzlich sollen Felder und Bannwald (braun), die zwischen der Gemeindefläche und der Ammerseestraße liegen, auch noch dieser neuen Gewerbefläche zugeschlagen werden. Insgesamt entsteht so eine gewerblich nutzbare Fläche von 27 Hektar.
Mit dieser Anbindung an Asklepios geht man davon aus, die behördliche Genehmigung zu bekommen.
Wegen der fehlende Anbindung schneidet man den gelben Teil ab. Wenn die neue Gewerbefläche mit ihren 27 Hektar aber einmal genehmigt ist, dann ist nicht auszuschließen, dass man dann den gelben Teil auch noch anbinden und so zu Gewerbefläche machen will. Die Gewerbefläche wäre dann auf 31 Hektar vergrößert.
Heinz Moser/Grüne zeigte sich von der Größe dieser Gewerbefläche überrascht. Es lägen keine Informationen vor, so auch kein Nutzungskonzept. Die Öffentlichkeit sei nicht vorab informiert worden. Die Grünen seien zwar dort für ein Gewerbegebiet, aber er sah sich im Namen seiner Fraktion außerstande, ohne zusätzliche Informationen darüber abstimmen zu können.
Eberhard Brucker/SPD wies darauf hin, dass gegenüber der Vorbesprechung die Gewerbefläche plötzlich noch einmal deutlich vergrößert worden sei. Er fragte nach den Größen der abgeschnittenen Gemeindefläche, die Fläche des Landwirtes und der gesamten gewerblich nutzbaren Fläche. Die Verwaltung konnte diese Basisinformation nicht nennen. Brucker verwies darauf, dass aus einem ursprünglich 9 Hektar großen Gewerbegebiet jetzt eines von vermutlich an die 25 Hektar, ein also zwei- bis dreimal so großes werde. (Aus der späteren Berechnung ergaben sich 27 Hektar statt der geschätzten 25.) Was seien die Auswirkungen auf den Verkehr in Richtung Unterbrunn und Ammerseestraße / Bahnhofstraße? Es lägen keinerlei Informationen hierzu vor. Die Folgen dieser Vergrößerung seien für die Gemeinderäte nicht abschätzbar. Auf dieser Basis könne man nicht einen Flächennutzungsplan ändern.
Eva-Maria Klinger/CSU widersprach. Die Vorlage sei so, wie in der Vorbesprechung. Die CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger schwieg dazu.
In der Vorbesprechung war neben dem Teil von Asklepios lediglich ein Streifen Acker nördlich der Gemeindefläche (grün) zu dieser neu gebildeten Gewerbefläche hinzugekommen, d.h. ohne den Bannwald. Auf Bruckers Nachfrage, wie groß der Streifen sei, wurde vom Bauamtsleiter 2,5 Hektar geschätzt. Aus diesen zusätzlichen 2,5 Hektar hat man jetzt plötzlich fast 7 Hektar gemacht.
Stephan Berchtold/MfG-Piraten ging auch auf die dann sehr kritische Verkehrslage in Unterbunn ein. Wenn der Verkehr massiv zunehme, dann gebe es nur entweder Tempo-30 mit Durchfahrtverbot für große Lkws oder der Bau einer Umgehungsstraße.
Dr. Kössinger erklärte, dass der Flächennutzungsplan nicht automatisch ein gleich großes Gewerbegebiet darstelle, denn erst mit dem Bebauungsplan werde festgelegt, wie viel von dieser Fläche als Gewerbegebiet genutzt werden könne. Brucker wollte wissen, ob dann der Landwirt und Asklepios verlangen können, dass auch sie auf ihren Flächen Gewerbe ansiedeln dürfen. Dr. Kössinger verneinte dies. Der Flächennutzungsplan sei nur ein Planungsinstrument der Gemeinde. Eine Nutzung in seinem Sinne sei nicht einklagbar. Aber es sei klar, dass die Gemeinde in diese Richtung gehen wolle.
dafür:
CSU: Egginger, Elsnitz, Jaquet, Klinger, Dr. Kössinger
FDP: Deschler
MiFü: Ruhbaum
UBG: Eck
dagegen:
Grüne: Knape, Köhler, Moser
MfG-Piraten: Berchtold
SPD: Brucker
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