Ohne Parkplätze kein Umsatz, Schulkinder werden mehrmals über die Straße geschickt und das völlig unnötig. Der Bau an der Bahnhofstraße

28. Oktober 2019

Die Firma Sontowsi hat mit ihrem Bauvorhaben an der Bahnhofstraße begonnen und sie hat sich auch gleich ziemlich breitgemacht. Bürgersteig und Parkplätze wurden mit Erlaubnis der Bürgermeisterin gesperrt. Die Fußgänger und Parker sollen die andere Straßenseite benutzen, um so geschützt zu werden. Das kann man aber auch anders sicherstellen. Ein völlig unverständliches Vorgehen.

Gauting Neubau 2019-10-23 Fehlende Parkplätze

Unzufrieden sind die Geschäftsleute von gegenüber: Verena Haditsch, Hans Wilhelm Knape / Gemeinderat Soziale Ökologen und Bürgermeisterkandidat, Ralf Mückenhausen und Johannes Hanrieder (v.l.) - © Andrea Jaksch

Dabei ist die Lösung ganz einfach. An der Grundstücksgrenze von Sontowski wird eine hohe stabile Bretterwand errichtet, an der sich ein Dach über dem Bürgersteig anschließt. Der Bürgersteig bekommt also zum Schutz der Fußgänger Wand und Dach, wie es vielfach an großen Baustellen in München zu sehen ist. Zusätzlich wird der Arbeitsbereich des Kranes so eingestellt und gleichzeitig begrenzt, dass keine Lasten über öffentlichen Grund schweben können.

Warum wird das nicht von Sontowski verlangt? Stattdessen müssen die Schulkinder jetzt zweimal die mit 11.000 Fahrzeugen am Tag sehr stark befahrene Bahnhofstraße überqueren, um in ihre Schule zu kommen. Und die Kurzzeitparker - häufig ältere Bürgerinnen und Bürger - wollen zu den Geschäften gegenüber, wissen aber nicht, wo sie parken können, um ihre (Wochen-)Einkäufe einladen zu können. Frau Dr. Kössinger meinte in Richtung der Kritiker nur: Sie sollten aufs Fahrrad umsteigen, denn schließlich habe es auch ihre eigene Mutter geschafft, ihre Familie mit sechs Kindern mit Einkäufen per Fahrrad zu versorgen – und "keiner ist dabei verhungert“. (StaM v. 24.10.2019)

Für Sontowski sind die Absperrgitter die billigste Lösung, für die Gautinger aber eine ganz erhebliche Behinderung und für die Geschäftsinhaber droht es sogar existentiell zu werden. Sie haben jetzt schon bis zu 40 Prozent ihres Umsatzes verloren. Wenn es dabei bleiben sollte, dann wird man nicht mehr alle Mitarbeiter weiter beschäftigen können. Zwei Jahre soll dieser Zustand beibehalten werden. Untragbar!

Unsere Erwartung kann nur sein:

  • Die Bürgermeisterin muss mit Sontowski sprechen und ihn zu einer solchen Einhausung des Bürgersteiges veranlassen. Dann müssen vor allem die Kinder nicht mehr zweimal die Bahnhofstraße überqueren. Eltern hatten sich schon zu recht darüber beschwert. Die Parkplätze können dann auch wieder freigegeben werden und die Geschäfte bleiben uns allen erhalten.

Die SPD-Forderung wurde von der Süddeutschen Zeitung aufgegriffen: Verbesserungen an Baustelle, SZ v. 30.10.2019

Berichterstattung in den Zeitungen:

Cless-Wesle, Christine: Ohne Parkplätze kein Umsatz. Einzelhändler an der oberen Bahnhofstraße in Gauting leiden unter der dortigen Baustelle. Nun fordert ein Lokalpolitiker mehr Solidarität mit den Betroffenen, Starnberger Merkur v. 23.10.2019

Mamer, Blanche: Schlecht fürs Geschäft. Um 20 bis 30 Prozent sei der Umsatz in den Läden an der Bahnhofstraße eingebrochen, seitdem wegen der Bauarbeiten auf dem Grundschulareal Parkplätze gesperrt sind, berichten Inhaber. Manch einer denkt über Kündigungen nach, Süddeutsche Zeitung v. 23.10.2019

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