Gautinger Gemeindeverwaltung und Gewerbetreibende ließen eine dreiseitige Anzeige in der SZ v. 12.7.2019 abdrucken. „Streifzug durch Gauting“ war die Überschrift. Die Bürgermeisterin stellt Gauting mit seinen immer noch vorhandenen Vorzügen vor und richtet sich mit ihren Worten erkennbar an Menschen, die nicht in Gauting wohnen. Man versteht zunächst den Grund nicht so ganz, denn die Gautinger kennen doch eigentlich Gauting ganz gut.
Warum werden dann trotzdem Steuergelder für eine so große Anzeige ausgegeben? Verständlich wird es erst, wenn man sich an das große Bauprojekt beim AOA-Gelände an der Ammerseestraße erinnert. Dort sollen einmal zwischen 700 (Architekt) und 900 (Markus Deschler, FDP-Gemeinderat) Menschen wohnen. Nachdem wir in Gauting aber keine 900 Wohnungssuchenden haben, muss man sie auswärts suchen. D.h. die CSU braucht für ihre massive Bauplanung den Zuzug von Auswärtigen, um einen späteren Leerstand zu verhindern.
Nur, von wem und für wen wurden Bürgermeisterin und Gemeinderat gewählt? Wessen Interessen stehen im Vordergrund? Die der Einheimischen, die später mit vielen Millionen für den Ausbau der Schulen und Straßen aufkommen müssen, der Anwohner, von denen viele künftig im Schatten leben müssen und aller Verkehrsteilnehmer, die auf der Ammersee- und Bahnhofstraße in noch längeren Staus stecken bleiben werden? Warum plant man die Bebauung nicht angepasst an die Gautinger Verhältnisse und damit kleiner und zum Wohle aller?
Eberhard Brucker
Die Anzeige: Anzeige, SZ v. 12.7.2019