Römerstraße zur Tempo-30-Zone machen

01. Oktober 2021

Vor 2 Jahren wurde das Gesamtverkehrskonzept beschlossen und damit auch die Einführung von Tempo-30-Zonen, so auch an der Römerstraße. Gestern wurde nun eine Ausplanung hierzu dem Verkehrsausschuss vorgelegt.

Die Planung sieht vor, die Römerstraße an ihrem Anfang aus Richtung Gilching und an den Einmündungen von Lärchenstraße, Max-Klinger-Straße und Tassilostraße sowie an der Kreuzung mit der Unterbrunner Straße zu verengen.

Stephan Ebner/CSU verwies auf die finanzielle Lage der Gemeinde und fragte, ob wirklich an allen angesprochenen Einmündungen die Baumaßnahmen notwendig seien oder ob nicht die Verengungen am Anfang der Römerstraße und an der Unterbrunner Straße ausreichen würden.

Herr Ostermann/Planungsbüro meinte, dass es aus verkehrstechnischer Sicht selbstverständlich möglich sei, ob auch aus verkehrsrechtlicher Sicht könne er nicht beurteilen.

Dr. Matthias Ilg/Grüne sah es genauso. Man könne sicher mit etwas Improvisationsgeschick nicht nur zu einer schnelleren Lösung kommen, sondern auch an den Kosten sparen.

CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger wollte daraufhin von Ostermann wissen, welche Möglichkeiten es hierzu gebe.

Ostermann verwies auf gelbe, niedrige Abgrenzungen, die auf die Straße geschraubt werden. Diese Lösung wäre schnell umsetzbar, aber nicht sehr stabil. Wenn Autos dagegen fahren würden, dann könnten sie sich verschieben, so dass nachgebessert werden müsse. --- An der Abbiegung von der Starnberger Straße in Richtung Hausen sind solche angebracht. Die Lösung gibt es dort schon seit Jahren. --- Man könne Pflanztröge aufstellen, an denen ein reflektierendes Schild anzubringen sei, damit nachts niemand dagegen fahre.

Auf Nachfragen der Gemeinderäte stellte sich heraus, dass die Kosten zu den einzelnen Umbauten nicht vorliegen.

Die Anwohner warten schon seit Jahren auf die Einführung von Tempo-30 in ihrer Straße. Aber gestern lagen die Kostenangaben nicht vor. Es war auch nicht geklärt, ob es verkehrsrechtlich zulässig ist, sich auf 2 Verengungen zu beschränken. Deshalb konnte in der Ausschusssitzung auch keine endgültige Entscheidung für eine rasche Umsetzung getroffen werden. Die Anwohner müssen weiter warten.

Wie wird geplant?

  • Es wurde eine Planzeichnung vorgelegt, auf der bis auf den Zentimeter genau die Verengungen eingezeichnet waren und dies für alle 5 Stellen. Man hat die Ausplanung gemacht, bevor endgültig entschieden worden war, welche Straßenverengungen gemacht werden sollen. Kostenschätzungen als Entscheidungshilfe konnten nicht vorgelegt werden.

  • Anstatt zunächst mit Skizzen und Kostenabschätzungen rasch eine endgültige Entscheidung herbeizuführen, hat man sofort die zeitraubende Ausplanung im Detail durchgeführt. Wenn der Verkehrsausschuss nun aber nur einen Teil dieser Verengungen ausführen lassen will, was sich abzeichnet, dann landet ein Teil dieser Feinplanung im Papierkorb. Die Arbeit war umsonst.

  • Man verschaffte sich nicht erst den Überblick, um dann zielgerichtet im Detail zu planen, sondern plante sofort alles im Detail, um erst dann zu entscheiden, was man eigentlich will. Ein solches Vorgehen verursacht erhebliche Verluste an Zeit und Geld. Jahre sind inzwischen ins Land gegangen und die Anwohner warten immer noch auf eine Erleichterung.

Ein solches Vorgehen bei einer Projektplanung konnte schon öfters beobachtet werden - ein Planen ohne Überblick und sofort im Detail, hier. Deshalb wäre es an der Zeit, weil zweckmäßig und sinnvoll, Zeit und Kosten sparend, wenn sich die Verwaltung von einem Industrieunternehmen einmal vorstellen lassen würde, wie dort Bauprojekte angegangen werden.

Für Fragen, Hinweise und Meinungen Ihre E-Mail an: info@spd-gauting.de

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