Die Grünen beantragten im Gemeinderat zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung, Brunnen zu bauen. Der Antrag wurde unter Hinweis auf die Kosten und die geringen Entfernungen, um wieder nach Hause zu kommen, mehrheitlich abgelehnt.
Dr. Michaela Reißfelder-Zessin/Grüne begründete den Antrag:
"Unsere Sommer werden immer heißer, Hitzewellen werden häufiger sein, der Aufenthalt im Ortsgebiet wird im Sommer vor allem für Senioren/-innen risikoreicher für das gesundheitliche Wohlbefinden, wenn nicht ausreichend Flüssigkeit aufgenommen wird. Die Einrichtung öffentlicher Trinkbrunnen dient der Fürsorge. Insbesondere Kinder und ältere Mitbürger/-innen müssen bei Hitze im Sommer genug trinken. Wassermangel führt zu Dehydratation mit schwerwiegenden gesundheitlichen Risiken wie Kreislaufproblemen, Verwirrtheit und weiteren Folgen eines gestörten Wasser-Elektrolyt-Haushalts.
Im Art. 16 der EU-RICHTLINIE 2020/2184 wird Kommunen und Städten bis zum 1. Januar 2023 Zeit gegeben, individuelle Konzepte zum Aufstellen öffentlicher Trinkbrunnen zu erarbeiten. Ziel ist hierbei auch, das Wasser wieder als öffentliches Gut anzusehen und nicht als Handelsware, wobei der öffentliche Trinkbrunnen als Symbol dienen soll.
Die Verwaltung prüft, an welchen Orten in Gauting, Buchendorf, Unterbrunn, Hausen, Oberbrunn, Stockdorf und Königswiesen öffentliche Trinkbrunnen sinnvoll installiert werden können."
Die Verwaltung nannte Kosten von 15.000 Euro pro Brunnen. Sollte keine Wasserleitung in der Nähe sein und erst gelegt werden müssen, dann werde es schnell einige 10.000 Euro mehr. Man habe schon 30.000 Euro in den Haushaltsentwurf 2023 eingestellt.
Eberhard Brucker/SPD: Brunnen verbreiteten eine vertraute Atmosphäre. Man habe eine schon archaisch zu nennende Beziehung zu ihnen, gab es doch Jahrtausende lang keine Wasserleitungen, sondern eben nur die Brunnen.
Aber heute? Heute habe jedes Haus eine Wasserversorgung.
Brunnen würden sehr viel Wasser verbrauchen. Sie liefen 24 Stunden, 300 Tage im Jahr. Sie seien teuer. Jeder koste mindestens 15.000 € und die laufenden Kosten kämen noch hinzu.
Dabei seien die Entfernungen in Gauting überschaubar. In Gauting selber sei man schon in 15 min wieder zu Hause, in Stockdorf, Buchendorf, Königswiesen, Unterbrunn, Oberbrunn und Hausen sogar in 5 min. Bei uns gerate also niemand in Not, dursten zu müssen.
Genauso wirksam, kostengünstig und auch noch ökologischer wäre es, wenn jeder, der fürchtet, unterwegs Durst zu bekommen, eine kleine Wasserflasche mitnehmen würde. Das Geld sollte man nicht für das Bauen von Brunnen ausgeben. Es werde dringend für den Bau von Feuerwehrgebäude und Kindergarten benötigt.
Abstimmung - mit 13:16 abgelehnt.
Anwesend:
CSU: Ebner, Egginger, Elsnitz, Jaquet, Klinger, Körner, Kössinger, Dr. Kössinger, Platzer, Vilgertshofer
FDP: Deschler, Hundesrügge, Wechtl
GRÜNE: Braun, Dr. Ilg, Knape, Moser, Nothaft, Dr. Reißfelder-Zessin, Rindermann
MfG-Piraten: Berchtold, Höpner, McFadden
MiFü: Pahl, Ruhbaum, Dr. Sklarek
SPD: Brucker, Dr. Wenzel
UBG: Dr. Albath, Eck
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