... und wieder ist Dr. Kössinger mit einem Großprojekt gescheitert - Ursachen

04. Juli 2021

Vor einer Woche war es das geplante Gewerbegebiet bei Asklepios, jetzt ist es mit dem Unterbrunner Holz das größte Projekt von CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger, mit dem sie gescheitert ist.

Aber es ist nicht nur ein weiteres Projekt, aus dem nichts wird. Es ist wieder eines in einer immer länger werdenden Liste an Großprojekten, die ihre Ziele nicht erreichten:

  • Planung eines neuen Schwimmbades für 7,6 Mio. Euro. Als die Planung vorlag, stellte man fest, dass man für den Bau kein Geld hat.

  • Planung des Stockdorfer Bürgertreffs. Geplant waren für den Umbau 720.000 Euro, gekostet hat er 1,2 Mio. Euro., d.h. um 2 Drittel teurer.

  • Planung des Waldorf-Kindergartens an der Tassilostraße. Geplant waren 1,7 Mio. Euro, kosten wird er 2,3 Mio. Euro, d.h. um ein Drittel teurer.

  • Planung des neuen Gewerbegebietes neben Asklepios. Nach 5 Jahren Planung stellt man fest, dass es nicht im Siedlungsbereich, sondern außerhalb liegt und deswegen rechtswidrig ist. Jetzt tritt man die Flucht nach vorne an, will die Gewerbefläche verdreifachen, statt 9 sollen es 27 Hektar werden, um so die Genehmigung zu bekommen. Absehbar ist, dass später weitere 4 Hektar hinzukommen. Mit den dann 31 Hektar ist es dann so gross wie die gescheiterte Planung im Unterbrunner Holz. D.h. es hat das Potential für 5.000 Beschäftigte direkt an der Ammerseestraße. Überlegungen zur Verkehrsführung zwischen Unterbrunn und Hauptplatz liegen nicht vor.

  • Und nun nach 6 Jahren Planung das Gewerbegebiet im Unterbrunner Holz, zu dem es auch nicht kommen wird. Dabei sind Kosten von mindestens 750.000 Euro angefallen. Bis September 2020 wurden 434.000 Euro an Beraterkosten ausgegeben. Hinzu kommen die internen Planungskosten der Rathausmitarbeiter. In 6 Jahren Planung kann man davon ausgehen, das jedes Jahr mindestens 50.000 Euro hierfür angefallen sind. Zeitlich gesehen entspricht 0,5 bis 0,7 Mitarbeitern, die jedes Jahr für dieses Projekt gearbeitet haben. Das ist eine sehr niedrige Annahme angesichts der Größe dieses Projektes.

Wer übernimmt zu diesem erneuten Planungsfiasko die Verantwortung?

Die gescheiterten Projektplanungen haben alle etwas gemeinsam und verweisen auf grundsätzliche Probleme in der Rathausverwaltung.

Dr. Kössinger hat sich mit der Fülle ihrer Großprojekte völlig verzettelt und dabei die Verwaltung völlig überfordert. Die SPD hat schon frühzeitig darauf hingewiesen, 9.2.2018. Die Folge ist eine mangelhafte Planungsqualität erheblichen Ausmaßes, die sich in handwerklichen Fehlern bemerkbar macht: Die Projekte werden nicht gründlich ausgearbeitet. Man stürzt sich sofort in die Ausplanung im Detail und verschafft sich nicht zuerst den Überblick. Denn hätte man das bei den Gewerbegebieten getan, dann hätte man schon früh erkannt, was geht und was nicht. Man hätte sich viel Arbeit und der Gemeinde hohe Ausgaben ersparen können.

Die CSU hat mit ihrer Mehrheit in den 6 Jahren des letzten Gemeinderates kein einziges ihrer Großprojekte fertiggestellt. Aber all die angefangenen Großprojekte genügen Dr. Kössinger immer noch nicht. In den Haushaltsplan 2021 schrieb man gleich noch die nächsten Millionenprojekte rein: Neubau des Bauhofes und den Bau einer großen Turnhalle. Irgendwelche Unterlagen oder gar Bedarfsanalysen lagen nicht vor.

Aber mit dieser Art von Planung sind neben der CSU auch FDP, MiFü und UBG gescheitert, die diese Pläne immer bedingungslos unterstützt haben. Deswegen:

  • Wir brauchen eine Planung, die die Grundregeln des Projektmanagements beachtet: Alle wichtigen Betroffenen von Beginn an einen Tisch. Erst sich den Überblick mittels einer kleinen Machbarkeitsstudie verschaffen, dann die Ausplanung im Detail, damit nicht wieder Hunderttausende für eine Planung ausgegeben werden, die anschließend scheitert.

  • Wir brauchen eine Planung, die zu Gauting paßt, die sich nicht verzettelt, die schrittweise vorgeht und nicht alles gleichzeitig machen will, die das Bauamt nicht überlastet und die Finanzen der Gemeinde nicht überfordert und die vor allem dem Nutzen alle Kosten ganzheitlich gegenüberstellt.

  • Wir brauchen eine Planung, die sich nicht in Größenphantasien ergeht und von einem Investitonsstau von 30 Mio. schwadroniert.

  • Wir brauchen eine Planung, die das Gespräch mit den Bürgern und den Nachbargemeinden sucht und eine nachbarschaftsverträgliche Lösung, wenn nicht gar Kooperation anstrebt.

Gauting kann sich diese große Verschwendung an Zeit und Steuergeldern nicht leisten. Eine grundlegende Änderung muss im Rathaus herbeigeführt werden!

Für Fragen, Hinweise und Meinungen Ihre E-Mail an: info@spd-gauting.de

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