Verkehrschaos auf der Bahnhofstraße - Dauerstau, fehlende Parkplätze und Geschäfte in ihrer Existenz bedroht

12. Januar 2020

Die CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger hat Sontowski Gehweg und Parkplätze entlang der Bahnhofstraße unentgeltlich überlassen. Sontowski nutzt beide als Lagerfläche für Baumaterial. Die Folge: Die Kinder müssen auf ihrem Schulweg jetzt dreimal die sehr stark befahrene Bahnhof bzw. Ammerseestraße überqueren. Den Geschäften gegenüber, wie NATURKOST, HANRIEDER u.a., fehlen die Parkplätze für ihre Kunden. Massive Umsatzrückgänge sind die Folge. - Ein krasser Planungsfehler.

Gauting Sontowski 2020-01-13 Gehweg Parkplätze P1520192 yy
Foto: Ingo Hugger

Nach der Sperrung von Gehweg und Parkplätzen wurde im Oktober Kritik laut:

Bürgermeisterkandidat Hans Wilhelm Knape machte auf die ganz schwierige Situation für die Geschäfte aufmerksam.

Die CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger forderte die Kunden auf, das Fahrrad zu nehmen und erinnerte dabei an ihre Mutter, die es auch so gemacht hätte.

  • Nur heutzutage haben sich die Lebensbedingungen und deswegen auch die Einkaufsgewohnheiten geändert. Einen Wocheneinkauf kann man nicht in der Tasche oder auf dem Fahrrad nach Hause bringen. Und wer mit dem Auto unterwegs ist und kurz anhalten will, um in die Geschäfte zu springen, der kann das bei fehlenden Parkplätzen auch nicht mehr. Die Kunden bleiben weg, der Umsatz fehlt und prompt sind die Geschäfte in ihrer Existenz bedroht.

Die Rathausverwaltung sprach von Sicherheitsmaßnahmen.

Die Gautinger SPD machte den Vorschlag, den Gehweg einzuhausen, so dass er weiter genutzt werden könnte.

Die Rathausverwaltung entgegnete, dass das wegen des Schwenkbereichs des Baukranes nicht möglich sei.

Die Gautinger SPD machte darauf aufmerksam, dass die automatische "Arbeitsbereichsbegrenzung" für den Kranausleger mit seiner Laufkatze samt Haken sicherstellt, dass keine Lasten über öffentlichen Grund bewegt werden können.

Die CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger nehme jetzt das Problem "sehr sehr ernst", war zu lesen. Nur, was heißt das?

Sontowski stehen mit seinem Grundstück 4.500 m2 zur Verfügung. Frau Dr. Kössinger hat ihm noch zusätzlich 2.070 m2 öffentlichen Grund überlassen. Sie hätte sich in München ansehen sollen, wie dort Baustellen eingerichtet werden. Die Bauherren dort so großzügig mit öffentlichen Grund auszustatten, wäre undenkbar. Was für Sontowski bequem ist, ist für die Allgemeinheit nur noch eine starke Belastung.

  • Die Sicherheit wird nur vorgeschoben, um davon abzulenken, dass man Sontowski die Fläche unentgeltlich zur Verfügung gestellt hat. Man sieht es auch daran, dass der Kran jetzt auf den Parkplätzen unmittelbar neben der Fahrbahn Material ablegen und wieder aufnehmen darf. Dabei werden die Autos anscheinend nicht gefährdet. Sollte Sontowski die Parkplätze aber räumen und der Kran nebendran das Material bewegen, dann wären sie gefährdet. Diese Logik ist nicht nachvollziehbar.
Gauting Sontowski 2020-01-13 Gehweg Parkplätze P1520200 yyy
Foto: Ingo Hugger

Als weitere Folge wurde im Dezember 1 der 3 Fußgängerampeln stillgelegt, worauf der Dauerstau noch länger wurde. Die Rathausverwaltung gibt sich überrascht. Nur, wenn man aus 3 Ampeln 2 macht, dann verlängern sich zwangsläufig die Schaltzeiten und damit die Wartezeiten. Die Staus werden länger. An der Taktung wird jetzt herumexperimentiert. Aktionismus ersetzt eine gründliche Planung!

  • Es gibt nur eine Lösung: Sontowski räumt Gehweg und Parkplätze und lagert sein Material woanders. Platz genug hat er. Der Gehweg wird eingehaust, so dass die Fußgänger nicht weiter mehrmals die Straßen überqueren müssen und die Kunden dann wieder eine Parkmöglichkeit haben, so dass sich die Lage für die Geschäfte auch wieder normalisiert.

Dies ist nicht das erste Mal, bei dem ein Projekt nicht zu Ende gedacht wurde und wird:

  • Die CSU-Bürgermeisterin verkaufte das gesamte ehemalige Schulgelände an Sontowski, so dass für einen sicheren Radweg an der Bahnhofstraße kein Platz mehr ist, wie Frau Dr. Kössinger im nachhinein selbst feststellte. Der sichere Radweg vom Pippinplatz kann am Bahnhof vorbei nicht bis zum Kriegerdenkmal weitergeführt werden. Hätte sie Sontowski nur zwei Meter weniger verkauft, dann hätte es für den Radweg gereicht. Eine historische Chance wurde vertan.

  • Die CSU-Bürgermeisterin plant riesen Gewerbegebiete mitten in der Landschaft. Sie begründet dies mit zusätzlichen Gewerbesteuereinnahmen. Über die Folgen schweigt sie sich aber beharrlich aus. Wer allein 5.000 Beschäftigte im Unterbrunner Holz arbeiten lassen will, der muss davon ausgehen, dass ein grosser Teil von ihnen hier auch wohnen möchte. Zu den dann massiv steigenden Mieten, dem zusätzlichen Verkehr auf der heute schon stark belasteten Bahnhof bzw. Ammerseestraße sowie den heute schon beengten Kitas und Schulen hüllt sie sich in Schweigen. Hier bahnt sich das nächste Großprojekt an, das nicht zu Ende gedacht ist. Seine Folgen hätten wir alle zu tragen und zwar diesmal nicht für eine zweijährige Bauzeit, sondern für immer.

  • Es zeigt sich einmal mehr, dass die Bürgermeisterin ihre Projekte nicht gründlich planen läßt. Sie übersieht nicht die Konsequenzen und kann sie deswegen auch nicht vermeiden.

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