Bei AOA werden die 44 Einzelhäuser, die auf dem Grund der Gemeinde entstehen sollen, sicherlich so teuer verkauft, dass sie für Erzieherinnen, Feuerwehrleute und Polizisten nicht in Frage kommen. Wer in die 100 Wohnungen der Firma Diehl bei AOA einziehen wird, kann die Gemeinde nicht beeinflussen. Verband Wohnen und Katholisches Siedlungswerk sollen jeder weitere 80 Wohnungen bauen. Auf der Bürgerversammlung am 7. Oktober konnte man den Worten der Bürgermeisterin entnehmen: Wer in die Wohnungen der beiden Verbände einziehen darf, kann die Gautinger Verwaltung auch kaum beeinflussen.
Beim Verband Wohnen und seinen 80 Wohnungen hätten die anderen Gemeinden im Kreis Starnberg beim Erstbezug ein 80%iges Belegungsrecht, Gauting damit nur eines von 20 %. D.h. die Gemeinde kann also nur bei 16 Wohnungen entscheiden, wer einzieht. Wenn jemand ausziehe, dann liege die Folgebelegung zu 100 % bei Gauting. Nachdem es aber mietgünstige Wohnungen sein werden, ist nicht damit zu rechnen, dass die Erstbezieher so schnell wieder ausziehen werden. Gautingern kommen diese Wohnungen also kaum zugute.
Das Katholische Siedlungswerk halte sich bei der Belegung seiner 80 Wohnungen an das Landratsamt. Ob hier die Gautinger Bewohner zum Zuge kommen, ist damit auch nicht gesichert.
Ob auch für Auswärtige gebaut werden soll, ist im Gemeinderat umstritten. Einigkeit herrscht nur zu denen, die in Gauting arbeiten und deswegen hierher umziehen wollen.
Nachdem die Bürgermeisterin nur über die Belegung von 5 % der Wohnungen entscheiden kann, hat sie vorsichtshalber schon einmal eine grosse Anzeige schalten lassen. Diese wandte sich im Grunde an Auswärtige, denn was hier zu Gauting geschrieben wird, das wissen wir Gautinger schon längst.
Die Anzeige: Anzeige, SZ v. 12.7.2019