Ein sogenanntes Strukturgutachten wurde dem Gemeinderat vorgestellt. Wohin soll sich Gauting entwickeln? Wie groß soll Gauting werden? Wie viele Wohnungen sollen noch gebaut werden? Wieviel Gewerbe soll noch angesiedelt werden?
Die Antwort war nicht schwer zu verstehen:
Eine amtliche Statistik gab die Grundlage für diesen Vortrag her. Sie prophezeit weiter ansteigende Einwohnerzahlen für Gauting, wobei der Referent meinte, es würden noch viel mehr Einwohner werden.
Der Referent ging nicht auf die Verkehrsverhältnisse in Gauting ein.
Der Referent ging auch nicht auf die soziale Infrastruktur ein. - Das Wachstum würde dringend einen zusätzlichen Ausbau von Kitas und Schulen erfordern, der viele 10 Millionen kosten würde.
Sein Strukturgutachten beschränkte sich auf Wohnen und Gewerbe. Seine Frage war nicht: Was tut Gauting gut? Was braucht Gauting? Der Referent verfolgte ein anderes Interesse. Erkennbar ging es ihm um seine Prognose, denn:
Der Referent bestätigte mit seinem Vorschlag, wie die Prognose verwirklicht werden könne, die CSU-Politik der letzten Jahre. - Die CSU-Bürgermeisterin war seine Auftraggeberin.
Jens Rindermann/GRÜNE war das aber nicht genug. Er fragte nach einer Orientierung aus Gautinger Sicht. Er verwies auf die Einschränkungen, die durch die Höhen- und Tallage Gautings mit seinen nur zwei Verkehrsachsen Ammersee- / Bahnhofstraße und Münchner / Starnberger Straße gegeben seien. Zwei Achsen, die mit ihren morgendlichen und abendlichen Staus nicht mehr allzu viel zusätzlichen Verkehr aufnehmen könnten. Gauting wolle schon für 500 Bewohner bauen. Und außerdem sei Gauting auch von Feld, Wald und Wiese rundherum umgeben.
Anne Franke/GRÜNE fragte nach dem Zusammenhang zum Landesentwicklungsplan. Denn wer nach Gauting ziehe, der fehle woanders. Der komme aus dem Norden Bayerns, auf dass dort noch mehr Leerstand eintrete.
Aber beide Hinweise irritierten den Referenten nicht. Er blieb bei seiner Empfehlung: mehr Wohnungen bauen und mehr Gewerbe ansiedeln.
Die CSU-Bürgermeisterin möchte gerne, dass diese Empfehlung vom Gemeinderat als Grundlage für die weiteren Planungsarbeiten der Verwaltung beschlossen wird. Tobias McFadden/MfG veranlaßte eine Vertagung der Abstimmung, um Gelegenheit zu geben, noch einmal über dieses Gutachten nachzudenken.