Wie unabhängig sind die Unabhängigen, UBG genannt?

20. Februar 2020

Auf Wahlplakaten der UBG ist zu lesen: "... macht die Unabhängigen stark." Wie unabhängig sind die Unabhängigen denn nun tatsächlich?

Wenn man ihre Politik der letzten 6 Jahre verfolgt, dann fällt auf:

Sie haben bei allen wichtigen Entscheidungen im Gemeinderat immer zusammen mit der CSU gestimmt:

  • Zu den Gemeindehaushalten für 2015, 2016, 2017, 2018 und 2019/2020

  • Dem Verkauf des ehemaligen Schulgrundstückes an der Bahnhofstraße. Kein 2 Meter breiter Streifen wurde behalten, um den sicheren Radweg vom Pippinplatz, am Bahnhof vorbei bis zum Kriegerdenkmal zu verlängern. CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger stellte im nachhinein fest: Die Bahnhofstraße sei für einen sicheren Radweg zu schmal. CSU-Gemeinderat Jaquet stellte im nachhinein fest: Es sei unlogisch auf der einen Straßenseite einen sicheren Radweg, aber auf der anderen nur einen Schutzstreifen zu haben. UBG-Gemeinderat Eck stellte im nachhinein fest: An der Ersatzlösung Schutzstreifen werde man keine Freude haben.

  • Der Planung der neuen, 40 Hektar großen Gewerbegebiete bei Asklepios und Unterbrunner Holz (bis zu 5.000 Beschäftigte) und ihren unabsehbaren Folgen auf unser Kleinklima und Zuzug neuer Bürger, auf Mieten, Verkehr und soziale Einrichtungen (Kinderbetreuung, Schulen und Straßen).

  • Man folgte umgehend dem Kompromissvorschlag des CSU-Landratskandidaten Stefan Frey. Er hatte bei der Podiumsdiskussion in Gilching vorgeschlagen, das heftig umstrittene neue Gewerbegebiet im Unterbrunner Holz auf 30 Hektar Bannwald, Landschafts- und Wasserschutzgebiet nach Ost zu verschieben. Der Bannwald bräuchte dann nicht abgeholzt werden. (SZ 24.1.2020) Wenige Tage später "regte Dr. Albath / UBG an", das neue Gewerbegebiet "leicht nach Osten zu verschieben, wodurch weniger Wald gebraucht werde". (SZ 5.2.2020)

  • Der Planung zum AOA-Gelände mit der Ansiedelung von bis zu 800 Neubürgern und eines zweiten Supermarktes. Der Verkehr auf der Ammerseestraße wird sich mehr als verdoppeln. Die Auswirkungen auf die Kreuzungen am Kriegerdenkmal und unten am Hauptplatz sind nicht untersucht. Ein Gesamtverkehrskonzept für Gauting liegt nach 6 Jahren immer noch nicht vor.

  • Der Planung der größten Kita Gautings mit bis zu 150 Kindern und 20 Erzieherinnen - nicht wohn- und damit nicht bedarfsnah, sondern am Rande Gautings gelegen. Die Eltern sollen jeden Morgen unnötig lange Fahrten quer durch die Waldkolonie auf sich nehmen, was billigend in Kauf genommen wird. Die Belastung der Anwohner durch die Fahrten der 170 wird dementsprechend sein.

  • Die UBG wird heute von "Zukunft Gauting" getragen. Als ihr Vorsitzender unterstützte Fred Rauscher 2018 die CSU bei ihrem Ratsbegehren für den Sontowski-Bau an der Bahnhofstraße. Rauscher, von Beruf Porzellanmaler, wurde 2019 in die Rathausverwaltung übernommen - als Pressesprecher. (SZ 3.4.2019)

Wie abhängig sind denn nun die Ortsvereine der Parteien?

Wir von der SPD können unmißverständlich festhalten: Wir bekommen keine Anweisungen aus München, geschweige denn aus Berlin.

Bei der CSU sieht es anders aus. Die CSU-Landesregierung unter Ministerpräsident Söder bestärkt die Ballungsgebiete in ihrem weiteren Wachstum. Er forderte zum Bauen im Münchner Umland auf. Die Gautinger CSU mit ihrer Bürgermeisterin Dr. Kössinger macht genau das: Der Verdichtung in den Gautinger Wohnvierteln wird durch Abriss und größeren Neubau Tür und Tor geöffnet. Für wen? Für Zuzüge. Bei AOA soll ein neues Wohnviertel mit einer in Gauting bislang unbekannten Verdichtung für bis zu 800 Menschen gebaut werden. Für wen? Überwiegend für Zuzüge. Die neue Kita beim Schulzentrum wird von Dr. Kössinger u.a. mit der anhaltenden Verdichtung begründet. - Und all dem hat die UBG immer zugestimmt.

So gesehen haben die "Unabhängigen" zwar kein Parteibuch der CSU, aber ausweislich ihrer Politik sind sie "Verwandte im Geiste" der CSU.

Wer also am 15. März UBG wählt, der wählt auch CSU und damit eine Verlängerung der Rathauspolitik der letzten 6 Jahre, eine Politik großstädtischer Bauten in außerordentlicher Verdichtung zulasten der Bewohner und Anwohner und einer unkontrollierten Gewerbeansiedelung zulasten Bannwald, Landschafts- und Wasserschutzgebiet, verbunden mit einem nicht mehr beherrschbaren Verkehr.

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