Zur Stichwahl des Bürgermeisters: Wofür steht Frau Dr. Kössinger?

27. März 2020

Die Bürgerinnen und Bürgern sind auf die Informationen der Parteien und ihrer Kandidaten angewiesen. Das umso mehr, da nur etwa 40 % der Haushalte eine der beiden Zeitungen lesen. Die Wahlprospekte sind also eine ganz wesentliche Informationsquelle, um sich bei der Wahl des Bürgermeisters entscheiden zu können.

Frau Dr. Kössinger will auch die nächsten 6 Jahre Gautings Bürgermeisterin sein. Was schlägt sie zu Gautings Zukunft vor? In dem von der CSU an die Haushalte veteilten Wahlprospekt ist zu lesen:

  • "Wir werden die Kinderbetreuung auch künftig konsequent erweitern. Sobald eine Kindereinrichtung im Bau ist, wird schon die nächste geplant. Wir machen Tempo." S. 8

Es wird nicht gesagt, dass die CSU eine neue Kita an der Wiesmahdstraße am Rande der Kolonie, hinter dem Schulzentrum, planen lässt und nichts über deren Verkehr quer durch die Kolonie. Sie soll in 4 bis 5 Jahren gebaut werden, so Frau Klinger, CSU-Sprecherin im Gemeinderat. - Ist das Tempo? Jedes Jahr können über 100 Kinder nicht untergebracht werden.

  • "Wir wollen bezahlbares Wohnen für Normalverdiener schaffen." S. 8

Es wird nicht gesagt, was beabsichtigt ist: Auf dem Gelände zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße soll ein neues Wohnviertel in einer bislang unbekannten Baudichte für bis zu 800 Neubürger von außerhalb gebaut werden. Die Auswirkungen des Zuzuges auf Kinderbetreuung, Schulen und Straßen bleibt so im Dunkeln.

  • "Angestoßene Gewerbegebiete entwickeln." S. 13

Über Ausmaß und Folgen ist nichts zu lesen. Frau Dr. Kössinger will Betriebe mit bis zu 5.000 Beschäftige allein im Unterbrunner Holz ansiedeln (Dr. Kössinger, StaM 21.9.2018). Das neue Gewerbegebiet bei Asklepios kommt noch hinzu. Das Landratsamt verweist auf den hohen Siedlungsdruck, den solche großen Vorhaben auslösen. Und Siedlungsdruck bedeutet: zu wenige Wohnungen, steigende Mieten, zu wenig Plätze in Kitas und Schulen und mehr Staus auf den Straßen. (StaM 18.2.2020)

Zu Wahlkampfzeiten sind die Menschen offen für die Überlegungen der Parteien. Nur, wenn sie diese nur sehr allgemein, undeutlich und ungenau mitgeteilt bekommen, dann kommt der Ärger nach der Wahl. Viele werden sich dann getäuscht fühlen. Es ist ein amerikanischer Wahlkampf, der überwiegend auf schöne Bilder eines guten Fotografen setzt. Mit Parolen wie "Gauting in guten Händen" verschleiert er die wesentlichen Absichten.

  • Einer offenen und klärenden Diskussion über: "Was will sie als Bürgermeisterkandidatin konkret erreichen?", geht Frau Dr. Kössinger aus dem Weg.

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