AOA - Haben die GRÜNEN ihre Ziele erreicht?

08. Mai 2021

Im Bauausschuss wurde der Planungsstand zu Verkehr und Mobilitätsverringerung vorgestellt und damit das, was die Eigentümer Diehl, Kath. Siedlungswerk und Verband Wohnen anbieten. Es lässt erkennen, was die GRÜNEN mit ihre Verhandlungen erreicht haben.

Reicht das gemessen an ihren Zielen?

Ziele der GRÜNEN bis Sept. 2020:

  • Für eine Begrenzung der Wohnbebauung, für Mehrfamilienhäuser auf dem Grund der Gemeinde, für Erzieherinnen und andere wichtige Berufe, für genossenschaftliches Bauen, für stilles Gewerbe und eine kleinteilige Nahversorgung, für ein Kinder- und Mobilitätszentrum sowie für eine klimaschonende Energieversorgung. Hier

Diese Ziele hatten die Parteien FDP, GRÜNE, MfG-Piraten, MiFü und SPD für das neue Wohnviertel bei AOA im Gemeinderat eingebracht. Im Oktober 2020 schwenkten die GRÜNEN zur Überraschung ihrer Anhänger und der Öffentlichkeit plötzlich um, ließen ihre Bündnispartner stehen und gingen auf die CSU zu.

Was wird ihnen jetzt angeboten?

  • Wohnen: Die GRÜNEN wollten eine Begrenzung auf 180 Wohnungen. --- Angeboten werden 276 Wohnungen.

  • Gewerbe: Die GRÜNEN wollten die Gewerbefläche von AOA mit seinen 12.000 m² erhalten, um der Gemeinde Gewerbesteuereinnahmen zu sichern und zu einem verteilten Verkehrsaufkommen beizutragen. --- Angeboten werden 900 m² für Büronutzung.

  • Einkaufen: Die GRÜNEN wollten eine kleinteilige Nahversorgung, keinen zweiten Supermarkt aufgrund seiner unkalkulierbaren Risiken für die Geschäfte am Pippinplatz und den EXPRESS am Hauptplatz. --- Angeboten wird ein Supermarkt.

  • Kinderzentrum: Die GRÜNEN wollten eine ausreichende Kinderbetreuung für das neue Viertel. --- Angeboten wird eine 3-gruppige Kinderbetreuungseinrichtung.

  • Mobilität: Die GRÜNEN wollten ein Mobilitätszentrum, um den Verkehr einzudämmen, mit Fahrradverleih und Car-Sharing sowie einen Stellplatzschlüssel von 0,6 pro Wohnung. (Laut Gemeinderatsbeschluss zum Architektentenwettbewerb gilt bereits ein Schlüssel von 1,0 für Wohnungen, die im Rahmen des kommunalen Wohnungsbauförderprogramms errichtet werden.) --- Angeboten werden Leihfahrräder, Car-Sharing und Stellplatzschlüssel von 0,8 bzw. 1,0.

  • Ökologie: Die GRÜNEN wollten ökologische Bauweise und alternative Energieversorgung. --- Die Eigentümer zeigten sich im Gespräch mit den Antragstellern FDP, GRÜNE, MfG-Piraten, MiFü und SPD offen gegenüber diesen Überlegungen. (Nutzung der Geothermie hatte schon der Gemeinderat einstimmig beschlossen.)

  • Fläche der Gemeinde: Es liegen keine Pläne vor.

Fazit:

  • Mehr Wohnungen heißt mehr Bewohner.
  • Mehr Bewohner heißt mehr Verkehr, trotz Leihräder und Car-Sharing.
  • Mehr Bewohner machen einen noch stärkerer Ausbau der sozialen Infrastruktur durch die Gemeinde notwendig, ohne das Geld dafür zu haben.
  • Mehr Bewohner heißt einen noch höheren Wasserverbrauch. Der Grundwasserspiegel sinkt aber schon seit 20 Jahren und hat nur noch ein sehr niedriges Niveau - Auskunft des Umweltministeriums an Anne Franke/GRÜNE. Hier
  • Supermarkt und Bürofläche bringen kaum Gewerbesteuereinnahmen. Der Supermarkt ist eine Gefahr für die Geschäfte am Pippin- und Hauptplatz. Schließt der EXPRESS, dann löst das erheblichen Zusatzverkehr aus.
  • Die 3-gruppige Kita deckt höchstens den Bedarf des neuen Viertels, trägt aber nicht zu einer Entlastung der generellen Unterversorgung in Gauting bei.
  • Die Eigentümer sind offen gegenüber ökologischer Bauweise, alternativer Energieversorgung, Mobilitätszentrum und reduziertem Stellplatzschlüsssel.

Unverkennbar: Die GRÜNEN können Stand heute von ihren ursprünglichen Zielen, mit denen sie in den Wahlkampf gezogen sind, nur die ökologischen größtenteils erreichen, alle anderen nicht oder nur ansatzweise. Sie könnten aber mit FDP, MfG-Piraten, MiFü und SPD sehr viel mehr erreichen.

Für Fragen, Hinweise und Meinungen Ihre E-Mail an: info@spd-gauting.de

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