Zum neuen Wohnviertel bei AOA bzw. zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße wurden neue Informationen dem Bauausschuss mitgeteilt. Die Gespräche zwischen CSU, GRÜNEN und den Bauherren Diehl, Kath. Siedlungswerk und Verband Wohnen sind zu einem vorläufigen Abschluss gekommen.
Vorgestellt wurden Unterlagen zu Wohnen und Verkehr. Der geplante Umfang der Wohnbebauung blieb fast unverändert. Externe Dienstleister haben eine niedrigere Bewohnerzahl und auch ein geringeres Verkehrsaufkommen ausgerechnet.
Der Anstieg der Einwohner ist einer der strittigsten Punkte dieses Bauvorhabens. Zusätzliche Einwohner bedeuten einen höheren Wasserverbrauch, einen zusätzlichen Bedarf an Krippen, Kitas und Horte und der zusätzliche Verkehr auf Ammersee- und Bahnhofstraße kommt auch noch hinzu. Die werden aber nicht breiter und die Staus deswegen nicht weniger. Die Gemeinde müsste viele Millionen für den Ausbau der sozialen Infrastrukur aufwenden, die sie aber nicht hat.
Es geht nicht um Wohnraum für München, sondern um die Menschen, die in Gauting arbeiten und sich schwer tun, hier eine Wohnung zu finden. Für sie muss gesorgt werden. Die strittigen Diskussionen führten jetzt dazu, dass die Firma OBERMEYER ihre Verkehrsuntersuchung von 2019 (Obermeyer 2019) wiederholte. Ergebnis (Obermeyer 2021):
Wohnen
2019: 26.600 m² Geschossfläche mit 701 Bewohner (S. 11)
2021: 26.389 m² Geschossfläche mit 535 Bewohner (S. 3, 7)
Wie kommt man zu dieser großen Verringerung der Bewohner bei gleicher Fläche? Mit 2 geänderten Annahmen und der willkürlichen Unterstellung, dass jeder Bewohner 37 m² Wohnfläche hat:
2019: 304 Wohnungen mit 2,3 Bewohner je Familie im Durchschnitt (S. 11)
2021: 276 Wohnungen mit 1,9 Bewohner je Familie im Durchschnitt (stattbau München 2021)
Verkehr
Auch der Zuwachs beim Verkehr auf der Ammerseestraße ist einer der strittigsten Punkte bei diesem Bauvorhaben. Entsprechend des Rückganges der Bewohner geht auch der zusätzlich erwartete Verkehr zurück:
2019: 2.850 Fahrten je Tag (S. 11)
2021: 2.080 Fahrten je Tag (S. 7, heute: Obermeyer 6.600/Tag, StaM 6.2.2020)
Fazit
Ein erstaunliches Ergebnis, das aber auf einer realitätsfernen Bewohnerzahl je Wohnung beruht. Es sollen schließlich junge Familien und in Gauting Arbeitende hier einziehen, die in aller Regel mit Kindern kommen werden.
Im sozial geförderten Wohnungsbau werden durchschnittlich keine 37 m² pro Person zur Verfügung gestellt. Eine 3-köpfige Familie bekommt keine Wohnung mit 111 m². Allein die willkürliche Herabsetzung der Familiengröße von 2,3 auf 1,9 Personen verringert die Anzahl der Bewohner schon um 110.
Beim jetzigen Planungsstand ist es realistisch, von einer Wohnungsbelegung von durchschnittlich 2,5 bis 3 Personen auszugehen und damit weiterhin von weit über 700 Neubürgern, für die die Gemeinde die Infrastruktur zur Verfügung stellen müsste. --- Wo zu bauen wäre und was es kosten würde, ist nicht untersucht.
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