Der Architekten-Entwurf zu einer Bebauung des West- und Ostufers der Würm mitten in Gauting liegt vor. Im Rathaus sind die Pläne ausgestellt. Nun will CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger die Pläne auf einer Informationsveranstaltung in Stockdorf erläutern.
Sie hatte zunächst nur einen Info-Markt vorgesehen. D.h. die Besucher gehen einzeln an Schautafeln vorbei, bekommen Erklärungen und können Fragen stellen. So kann keine "schlechte Stimmung" aufkommen, meinte der Kommunikationsberater der Erben von Stanz-Schmidt.
Auf Antrag der SPD beschloss der Gemeinderat - einstimmig - dass es auch eine gemeinsame Vorstellung des Projektes geben wird. (Hier) Alle Besucher sitzen zusammen, bekommen das Gleiche gesagt, können Fragen stellen und alle bekommen die Antworten mit. Das regt an und führt zu weiteren Fragen. Alle haben anschließend den gleichen Informationsstand.
Ihre Antwort auf gezieltes Nachfragen:
Vor der Wahl wollte Dr. Kössinger eine gemeinsame Präsentation nicht ablehnen. Jetzt, nach der Wahl, stellt sich heraus, sie verschweigt schlicht ihre eigene Veranstaltung. Damit wird der Beschluss des Gemeinderates unterlaufen. Ein Demokratieverständnis besonderer Art.
Je weniger kommen, desto weniger kann "schlechte Stimmung" aufkommen. Es geht ihr nicht um die Informierung der Bürger, den Klimaschutz und Erhalt der Natur. Es geht ihr um die Interessen der Erben. Dürfen sie am Westufer bauen, dann ist das heute wirtschaftlich wertlose Gelände über Nacht plötzlich 15 Mio. Euro * wert. Den Erben würde so ein außerordentlich großer Gewinn geschenkt werden, ohne dass sie etwas dafür tun müssten.
Politik für wenige, im Hinterzimmer verabredet, rücksichtslos mit den Ellbogen ausgetragen, das ist der Stil. Es ist jetzt ein weiteres der Beispiele, die erklären, warum die Politikverdrossenheit inzwischen solche Ausmaße angenommen hat. Diese Politik lässt zunehmend Enttäuschte und Beschädigte zurück und das hat Folgen. Die CSU sollte sich fragen, warum sie nicht mehr 60 %, sondern inzwischen nur noch 37 % der Stimmen bekommt.
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*Grundstück 8500 m² (Wettbewerbsauslobung 1.3.23). Amtlicher Bodenrichtwert in Stockdorf: 1750-1850 €/m2 (SZ 12.7.2022). Das Westufer ist heute wegen des Bauverbots wirtschaftlich wertlos. Eine Bauerlaubnis würde zu einer Wertsteigerung von 0 auf mindestens 14,8 Mio. € führen. Die ruhige und abgeschiedene Lage, der lauschige Blick auf die Würm und die nur 5-Gehminuten zur S-Bahn noch gar nicht berücksichtigt.
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