Der Würmtal Zweckverband lehnt den Bebauungsplan zum Polizeigebäude am Penny-Kreisel ab, da er die Wasserversorgung nicht mehr garantieren könne. Im Umweltgutachten wird auf "mittlere bis hohe Belastungen durch die verkehrlichen Schallimmissionen" für die Anwohner entlang der Ammerseestraße hingewiesen. Hier
Der Bauausschuss setzte sich über diese Einwände hinweg und genehmigte am 19.5.2020 diesen Bebauungsplan. Da die Planung in diesen 2 wichtigen Punkten unausgegoren ist, stimmte Eberhard Brucker / SPD dagegen.
In der kurzen Diskussion meinte Herr Eck / UBG: Dann dürfte man ja gar nicht mehr im Würmtal bauen.
Er hat sicher recht, dass ein einzelnes Gebäude die Wasserversorgung nicht zum Zusammenbruch bringt, auch der Handwerkerhof samt Polizei auf seinen 1,9 Hektar nicht. Aber steter Tropfen höhlt den Stein:
Geplant sind die großen Gewerbegebiete im Unterbrunner Holz auf 30 Hektar und mit bis zu 5.000 Beschäftigten (Dr. Kössinger, StaM 21.9.2018) und das bei Asklepios auf 10 Hektar. Viele werden hier wohnen wollen. Geplant ist die Ansiedlung von bis zu 800 Bewohner in 304 Wohnungen an der Ammerseestraße Hier und im Sontowski-Bau beim Bahnhof in 52 Wohnungen etwa 100 Bewohner. Die laufende Bauverdichtung kommt noch hinzu. Hier nur die neuesten Vorhaben: In Königswiesen Duschl / Ringstraße werden aus 19 Häusern künftig 28 hier, am Ende der Bergstraße werden statt einem Haus gerade 6 gebaut, an der Tassilostraße aus 1 Haus werden künftig 4, an der Hubertusstraße aus 1 Haus künftig 3. Allein mit diesen 19 zusätzlichen Häuser werden noch einmal 70 bis 80 zusätzliche Bewohner nach Gauting angezogen.
Heute wird bekannt, dass der Streit zwischen Zweckverband und Gauting ganz grundsätzliche Formen angenommen hat:
"Der Würmtal-Zweckverband lehnt neue Gewerbegebiete und Siedlungen in Gauting und Krailling ab, weil die Versorgung nicht gesichert sei. Vor Gericht soll nun geklärt werden, ob die Quellen im Königswieser Forst weiter genutzt werden können." Berzl, Michael: Streit um die Reserven, SZ 9.6.2020 und Cless-Wesle, Christine: Wasser-Streit geht in neue Runde, StaM 13.6.2020
Als der Bauausschuss tagte und sich die Mehrheit im Ausschuss über die Einwände hinwegsetzte, hatte die Bürgermeisterin nicht vorher über diesen grundsätzlichen Streit informiert. Sie empfahl den Gemeinderäten, die Stellungnahme des Würmtal-Zweckverbandes zur Kenntnis zu nehmen und damit zu ignorieren. (Beschlussvorlage v. 19.5.2020, S. 3)
Die Wasserwerker wollen die Verantwortung nicht mehr übernehmen und das ist ein Alarmzeichen.
Im Unterbrunner Holz sollen stillgelegte Brunnen für das neue Gewerbegebiet endgültig aufgegeben werden, obwohl man angesichts der Klimaentwicklung nicht weiß, ob man nicht eines Tages auch dieses Wasser braucht, auch wenn es erst noch gründlich gereinigt werden müsste. Feldafing und Pöcking haben heutzutage schon Schwierigkeiten. Setzwein, Christine: Wasserverbrauch steigt um bis zu einem Drittel, SZ 21.4.2020