Der Beschluss des Bauausschusse, die stilvolle alte Villa etwas oberhalb des Rathauses zum Abriss freizugeben, kam für viele in Gauting überraschend. Eine Vorabinformation der Rathausverwaltung gab es weder im Gemeinderat, noch im Bauausschuss und auch nicht über die Presse.
Entsprechend wächst das Unverständnis, aber auch der Unmut über diesen massiven und auch zerstörerischen Eingriff in das gewachsene Gautinger Ortsbild. Die Zeitungen berichteten inzwischen ausführlich darüber: SZ 6.2.2021, StaM 9.2.2021
Die Mehrheit im Bauausschuss hat für den Abriss der stilvollen Villa am Krapfberg gestimmt. Nur Eberhard Brucker/SPD und Susanne Köhler/GRÜNE stimmten dagegen. Hier Die Auswirkung des Beschlusses ist eindeutig:
Mit dem Bauvorbescheid wurde als Neubau ein dreistöckiges, 9 Meter hohes, würfelförmiges Gebäude mit einer Grundfläche von 140 m2 sowie 6 Garagen und 2 Stellplätzen direkt an der Hangkante zugelassen. Der Bescheid ist rechtlich für die Gemeinde bindend, den der spätere Käufer des Anwesens einklagen kann.
Nach diesem Beschluss kam es zu Hinweisen und Einwänden, aber auch zu Fragen zu dem Haus, die deutlich machen, wie groß die allgemeine Überraschung und auch das Informationsdefizit ist:
GRÜNE, Piraten/MfG und SPD stellten den Antrag, dass der Gemeinderat aufgrund der Art und Weise wie der Beschluss zustandekam, entscheiden solle. Hier
Der Kreisheimatpfleger Gerhard Schober hob die Bedeutung dieses Hauses für das Ortsbild, aber auch des Grundstücks für die archäologische Vergangenheit Gautings hervor. Hier
Die Fraktion MiFü beantragte eine Ortsbesichtigung. Hier
Die Altbürgermeister Brigitte Servatius und Dr. Ekkehard Knobloch sprachen sich für den Erhalt der Villa aus. StaM 18.2.2021
Gemeinderat Franz Jaquet/CSU bat um weitere Informationen. Hier
Auch überörtlich wird der geplante Abriss inzwischen aufmerksam verfolgt. Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege e.V. wandte sich direkt an die CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger und sprach sich ebenfalls für den Erhalt der Villa aus. Hier, Hier
Susanne Köhler/GRÜNE hat hierzu noch einmal alles zusammengefasst Hier:
Dem Bauauschuss lagen zu wenige Informationen vor, als er seinen Beschluss faßte. Der Bauvorbescheidsantrag entsprach nicht dem vorgeschriebenen Format und Umfang einer solchen Beschlussvorlage.
Der Gemeinderat solle den Beschluss des Bauausschusses aufheben und das Vorhaben an den Bauausschuss zurücküberweisen, damit dieser auf Basis umfassender Informationen erneut berät und entscheidet.