Die Hitzewelle hat ganz Europa erfasst. Von Portugal über Spanien und Frankreich brennen auch bei uns die Wälder. Wegen der großen Trockenheit muss in Deutschland bereits mancherorts die Wasserversorgung eingeschränkt werden. Der Voralpenraum ist bislang noch glimpflich davongekommen. Aber auch bei uns hat das Landratsamt inzwischen zum Wassersparen aufgefordert. Hier
Schon 2020 hatte das Umweltministerium der Landtagsabgeordneten Anne Franke/Grüne mitgeteilt, dass in unserer Umgebung der Grundwasserspiegel sinke und das schon seit 20 Jahren. Die Wasserstände wären "sehr niedrig" D.h. es wird seit vielen Jahren mehr Wasser abgepumpt als über den Regen nachfließt. Hier
Was sagen die Messungen?
"Der Wasserspiegel des Starnberger Sees hat sich seit Jahresbeginn um 27 cm abgesenkt. Am Pegel Starnberg werden inzwischen nur 45 cm gemessen.
Die 3 Grundwassermessstellen in der Region weisen sehr niedrige Pegel auf. In Unering (Gemeinde Seefeld) ist das Grundwasser seit Jahresbeginn um 25 cm zurückgegangen. Am Starzenbach bei Gilching steht das Wasser jetzt in 3,64 m Tiefe. Der Pegel sinkt dort beständig: 2014 betrug er noch 1,50 m, zu Jahresbeginn 2022 3 m." SZ 11.8.2022
Die Fachleute beteuern, dass die Wasserversorgung "nicht besorgniserregend" sei. Wie lange das so ist, sagen sie nicht und können es auch nicht.
Die Regenfälle kann niemand beeinflussen, den Verbrauch aber schon. Und wenn man den Verbrauch wirklich beeinflussen will, dann ist es mit Sparappellen allein nicht getan oder gar dem Vorschlag von Ministerpräsident Kretschmann/Grüne, weniger zu duschen, da der Waschlappen auch eine brauchbare Erfindung sei. (Spiegel 19.8.2022)
Die Entnahmen aus dem Grundwasser sind mit dem Zufluss wieder in Einklang zu bringen. Je dichter die Besiedlung desto höher der Verbrauch und damit die Entnahme. Umgekehrt, wenn die Besiedlung gleichmäßiger über die Regionen verteilt ist, entlastet das das Grundwasser und so die Trinkwasserversorgung. Aber die ungebremste Zuwanderung auch in unseren Raum führt genau zum Gegenteil. Mit gezielter Gewerbeansiedlung in den entlegeneren Regionen könnte dort die Abwanderung und so bei uns die Zuwanderung verhindert werden.
Was können die Kommunen tun?
In Gauting wird schon die stetige Bauverdichtung in den Wohnvierteln allein aus den Jahren 2020-2022 mit über 300 zusätzlichen Wohneinheiten zu einem Zuzug von über 900 Bewohnern führen. Hier Diese werden rund 44,5 Mio. Liter/Jahr verbrauchen.* Das von CSU und Grünen geplante Wohnviertel an der Ammerseestraße mit bis zu 800 Bewohnern wird einen Wasserbedarf von bis zu 37,7 Mio. Liter haben. Beides zusammen sind 82 Mio. Liter oder 82.000 Kubikmeter Trinkwasser, die jährlich zusätzlich gefördert werden müssen. Die neuen Gewerbegebiete mit ihren Tausenden von Beschäftigten werden noch hinzukommen. Und das sind nur die Gautinger Pläne. Die der anderen Kommunen im Landkreis kommen noch hinzu.
*Der durchschnittliche Wasserverbrauch einer Person liegt laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft bei 129 Liter/Tag.
CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger verlässt sich auf den Würmtal-Zweckverband, denn der sei laut seiner Satzung verpflichtet, die Trinkwasserversorgung sicherzustellen. (StaM 13.6.2020) Und so setzt die CSU weiterhin auf großes und schnelles Wachstum. Andere Kommunen verlassen sich nicht auf den Wortlaut einer Satzung und handeln anders:
Die Gemeinde Seefeld erließ Leitlinien zur Ortsentwicklung:
Franke stellte fest: "Unsere unbegrenzte Versorgung mit Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Unser Wasser ist ein kostbares Gut und so sollten wir es auch behandeln. Wir müssen endlich umdenken."
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