AOA - Junge Familien sind kaum vorgesehen. Die objektive Berechnung der Bewohnerzahl

25. Oktober 2021

Das neue Wohnviertel bei AOA wurde erneut im Rathaus vorgestellt. Professor Hebensperger-Hüther erläuterte das Konzept. Der Hauptstreitpunkt war und ist die Anzahl der Bewohner, denn aus ihr ergibt sich die Belastung für die Anwohner und von Gautings Haushalt durch den notwendigen Ausbau der Infrastruktur mit Schulen und Straßen. Die Kritiker gingen von bis zu 800 Neubürgern aus. Hebensperger-Hüther nannte 535. Diese Zahl sei "objektiv und richtig gerechnet".

Objektiv ist zunächst einmal, dass es mindestens 50 Bewohner mehr sein müssen, damit die Eigentümer die Wohnungsbauförderung von über 3 Mio. Euro bekommen. Und objektiv ist auch, dass rund 160 der 190 geförderten Wohnungen für 1- und 2-Personenhaushalte sein müssen, damit die Bewohnerzahl unter 600 bleibt. Junge Familien werden also kaum zum Zuge kommen, obwohl das bisher genau das Ziel dieser Planung war.

Wie die Bewohnerzahl seit Jahren objektiv und richtig berechnet wird:

24.07.2019 --- Verkehrsplaner Obermeyer kam auf 680 Bewohner in 304 Wohnungen. Korrigiert man seinen Fehler in der EXCEL-Tabelle, dann sind es 701 Bewohner bei 27 m² Wohnfläche pro Person. Hier

06.02.2020 --- Obermeyer nannte im Workshop mit Anwohnern: "700 bis 750 Bewohner" (StaM 6.2.2020)

  • Seine Zahlen waren für die Kritiker dieses Vorhabens der letzte Beweis dafür, dass von bis zu 800 Neubürgern auszugehen ist.

06.10.2020 --- Professor Hebensperger-Hüther rechnete nun selbst und ermittelte 478 Bewohner bei 45 m² Wohnfläche pro Person. Hier

  • 45 m² Wohnfläche pro Person im sozialen Wohnungsbau und das hier im Münchner Umfeld? Die Kritik zeigte Wirkung:

11.05.2021 --- Obermeyer rechnete erneut und kam diesmal auf 535 Bewohner bei 37 m² Wohnfläche pro Person (hier). stattbau München nannte hierzu 276 Wohnungen, davon 178 vom Staat gefördert auf 12.163 m² Wohnfläche (hier).

  • Aber die Verwaltung musste eine Prognose zum Bedarf bei den Kitas vorlegen:

18.05.2021 --- CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger: "In Abstimmung mit den Bauträgern wird mit maximal 269 Wohnungen gerechnet, bei der von einem Einwohnerzuwachs von maximal ca. 700 Einwohnern ausgegangen wird." Hier

20.10.2021 --- Professor Hebensperger-Hüther nahm es wieder in die Hand. In seiner Präsentation im Rathaus nannte er 535 Bewohner. Sie seien "objektiv und richtig" gerechnet worden. Vorgesehen seien 290 Wohnungen mit 1 bis 4 Zimmern, davon 190 vom Staat gefördert.

Die Förderung schreibt jedoch die maximale Wohnfläche für jeweils 1-, 2-, 3- und 4-Personenhaushalte vor. Sie darf nicht überschritten werden. Die Bauträger wollen die Förderung bekommen. Es geht um über 3 Millionen. Verteilt man die 190 Wohnungen auf der geplanten Wohnfläche von 12.160 m², dann ergibt sich aus seinen wenigen Angaben:

  • Es müssen mindestens 50 Bewohner mehr sein.
  • Es müssen rund 160 der 190 Wohnungen, also über 80 % nur für 1- und 2-Personenhaushalte sein.
    Berechnung Staatl. Förderung

  • Ein hoher Bewohnerwechsel wird die Folge sein, der mit Anonymität und Gleichgültigkeit gegenüber der Umgebung verbunden sein wird.

  • Für Bau und Unterhalt der Grünfläche von 3.500 m² für die Bewohner der Häuser von Diehl, Kath. Siedlungswerk und Verband Wohnen müssen nicht die Hauseigentümer, sondern die Gemeinde aufkommen.

Die werbewirksame Aussage, hier werde für junge Familien gebaut, ist nicht mehr haltbar. In Gauting arbeitende Erzieherinnen, Pflegekräfte, Verkäuferinnen, Rathaus-Angestellte, Polizisten und Feuerwehrler sind willkommen - aber nicht mit Familie.

Auf dem Grundstücksanteil der Gemeinde sind sie auch nicht willkommen, denn dort sollen Häuser zum Verkaufspreis von 820.000 Euro gebaut werden.

Für Fragen, Hinweise und Meinungen Ihre E-Mail an: info@spd-gauting.de

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