Das Biotop mitten in Stockdorf an der Würm - Morgen ein Bauplatz?

Gemeinderätin Dr. Reißfelder-Zessin verlässt die Grünen und schließt sich der SPD-Fraktion an - 13.4.2024

Dr. Michaela Reißfelder-Zessin ist aus der Grünen Partei ausgetreten. Sie verließ nun auch die Gemeinderatsfraktion der Grünen und schloss sich der Fraktion der SPD an. Ausgelöst wurde ihr Wechsel durch die Zustimmung der Grünen, das Biotop an der Würm mitten in Stockdorf für die Bebauung freizugeben und damit zu zerstören.

Die SPD bekommt nun einen weiteren Sitz in den Ausschüssen.

Gauting GRÜNE 2024-04-13 Reißfelder-Zessin wechselt zur SPD auch wg Stanz-Schmidt StaM 85
Starnberger Merkur 13.4.2024

Die Zustimmung der Grünen zu der Zerstörung des Biotops war also nicht nur für die SPD unerklärlich. Das Ganze noch als Kompromiss zu bezeichnen, ist nicht nachvollziehbar. Der Kindergarten sollte ursprünglich am Ostufer gebaut werden und wäre dort auch besser aufgehoben, allein schon wegen des Verkehrs. Und nur wegen einiger weniger Wohnungen, die gebaut werden sollen, das Biotop mitten im Ort zu opfern? Die Grünen haben ihre Grundüberzeugung aufgegeben, was nicht ohne Folgen bleiben kann.

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MfG-Piraten und das Bauprojekt an der Würm mitten in Stockdorf - 3.4.2024

Der Vertreter von MfG-Piraten, Stefan Berchtold nutzte Facebook, um seine Zustimmung im Bauausschuss für das Bauprojekt an der Würm samt Zerstörung des Biotops am Westufer zu rechtfertigen. Er verband dies mit einer heftigen Kritik an der SPD, die die Bebauung des Westufers ablehnt. Auch Axel Höpner, sein Fraktionskollege, kritisierte auf Facebook die SPD, denn es müsse ein Kompromiss gefunden werden.

Axel Höpner/MfG-Piraten: "Da macht es sich die SPD etwas einfach. Es gibt ja z.B. auch ein Leitbild für Stockdorf, das eine Würm-Öffnung anstrebt. Das ist Kommunalpolitik, zwischen unterschiedlichen berechtigten Interessen abzuwägen und Kompromisse zu finden. Polemik hilft da nicht weiter."

Stefan Berchtold/MfG-Piraten: "Ja klar trägt der Gemeinderat dafür die Verantwortung. Für die Tatsache, dass ein bisher unbebautes Grundstück an der Würm bebaut wird, genauso wie für den Fakt, dass dafür Naturierungsmassnahmen am Flussbett der Würm, ein Kindergarten, die Öffnung des Geländes, ein Fußgängerübergang, ein Fußweg zum Schulersteg, Arbeitsplätze, Wohnungen und hoffentlich auch Gewerbesteuereinnahmen entstehen. Die Abwägung zwischen den Vor- und Nachteilen muss jede/r Germeinderät/in selbst treffen und ist so oder so respektabel. Das nachträgliche Eindreschen des SPD OV ist aber plumper Populismus, weil es den Leuten vorgaukelt, dass man das eine auch ohne das andere haben könnte."

Es fällt auf:

Höpner untermauert seine Kritik mit dem Hinweis auf das Leitbild zu Stockdorf aus dem Jahr 2008 mit dessen Forderung, die Würm für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Er geht nicht darauf ein, dass es damals nur um einen öffentlichen Zugang zur Würm gegangen war, aber nicht um eine Bebauung des Westufers. Und er übergeht auch die inzwischen allseits bekannte Tatsache, dass die Absperrung des Geländes lt. Bay. Waldgesetz rechtswidrig ist. Die SPD weist seit 1 Jahr darauf hin. Und wenn es Höpner wirklich um des Volkes Meinung geht, warum hält er sich dann nicht an die 736 Stockdorfer, was immerhin jeder 4. Wahlberechtigte ist, die sich heute für den Erhalt des Biotops am Westufer aussprechen?

Höpner spricht von Kompromiss, führt aber nicht aus, worin der Kompromiss bestehen soll. Er meint, dass die SPD in ihrer Kritik polemisch sei, sagt aber auch nicht, was denn genau an ihrer Kritik polemisch ist.

Berchtold: Er zählt alles auf, was dort geplant ist und vermittelt den Eindruck, dass all das zu dem Kompromiss gehört, dem er zugestimmt hat. Seiner Meinung nach polemisiert die SPD heftig, ohne seine harsche Kritik im Einzelnen auszuführen.

Was hat der Bauauschuss entschieden?

Baurecht: Die Erben als Investoren haben auf der Ostseite Baurecht für Gewerbe- und Wohnungsbau. Entsprechend der Umgebung dürfen sie bis zu 4-geschossig neu bauen. Niemand macht ihnen das streitig. Dass die verschiedenen Hallen von Stanz-Schmidt durch einen modernen und zweckmäßigen Gewerbebau ersetzt werden sollen, ist zu begrüßen, auch wenn das alte Fabrikgebäude einen gewissen Reiz hat. Aber in ihm kann wirtschaftlich gesehen nicht sinnvoll produziert werden. Die Räume sind zu klein, zu verwinkelt und auch zu niedrig.

Kindergarten: Der geplante Kindergarten ist ein gutes Vorhaben, das die SPD selbstverständlich begrüßt. Er war am Ostufer vorgesehen. Sein Bau ist kein Geschenk an die Gemeinde, denn er ist mit seinen Mieteinnahmen eine gewinnbringende Investition. Warum er nun plötzlich ausgerechnet mitten im Biotop am Westufer gebaut werden soll, wurde von niemandem begründet. Auch Britta Hundesrügge und Markus Deschler, beide FDP-Gemeinderäte, sehen ihn aufgrund des Verkehrs auf der Ostseite besser aufgehoben.

Öffnung der Würm für die Öffentlichkeit: Das Westufer ist amtlich als Wald eingestuft und muss gemäß des bay. Waldgesetzes für jedermann zugänglich sein. Die Absperrung durch die Erben ist also rechtswidrig. MfG-Piraten könnten sich jederzeit an das Landratsamt wenden und die Öffnung des Westufers verlangen und auch durchsetzen. Warum machen sie es nicht, wenn es ihnen wichtig ist?

Was bleibt dann als "Kompromiss", dem der Bauausschuss mehrheitlich zugestimmt hat?

  • Die Gemeinde gibt erstmalig Baurecht auf dem Biotop mit seinen 8500 qm am Westufer und gibt ein größeres Baurecht am Ostufer. Die Investoren wollen dort nicht 4-, sondern 5-geschossig bauen und das in einer größeren Dichte als es heute erlaubt ist. Das erstmalige bzw. vergrößerte Baurecht führt zu einer Aufwertung der beiden Uferseiten, was den Investoren einen steuerfreien Gewinn in der Höhe von 15 und mehr Millionen Euro einbringt.

  • Die Investoren bauen einen Kindergarten, der mit seiner Miete im Vergleich zu einem Gewerbebau vielleicht etwas weniger Gewinn abwirft. Es werden einige wenige Wohnungen zusätzlich gebaut. Und der Flusslauf der Würm wird auf 140 m Länge renaturiert.

Damit wird deutlich, dass Berchtolds lange Aufzählung an geplanten Maßnahmen darüber hinwegtäuscht, was wirklich zur Entscheidung angestanden und damit welchem "Kompromiss" er tatsächlich zugestimmt hat.

Die SPD misst die Grünen an ihrem eigenem Anspruch. Das ist guter politischer Stil, auch wenn es für die Grünen anstrengend ist.

Das Irritierende und letztlich Bezeichnende an den Diskussionen ist, dass auf die von der SPD vorgebrachten Sachargumente nicht eingegangen wird, auch nicht von Berchtold und Höpner. Dafür sprechen beide pauschal von der polemischen SPD. Wie sie wohl ihre eigenen Äußerungen sehen?

Die SPD ist die einzige Partei bzw. Gruppierung im Gemeinderat, die sich seit fast 2 Jahren immer wieder ausführlich mit diesem Bauprojekt auseinandergesetzt hat. Viele Sachargumente wurden dabei zusammengetragen, ohne dass Berchtold und Höpner darauf eingegangen wären. Was haben sie selber dazu beigetragen? Eine verpasste Gelegenheit, sehr schade. (Die SPD zum Erhalt des Biotops)

Die SPD wird jetzt heftig wegen ihrer "Polemik" kritisiert. "Nachträgliches Eindreschen ist plumper Populismus", meint Berchtold. Nur, eine Entscheidung kann immer nur dann kritisiert werden, nachdem sie getroffen worden ist. Am liebsten hätte man wohl gerne ein großes Schweigen, in der die eigene Zustimmung zu diesem Bauvorhaben in der Anonymität untergeht. Schließlich ist die Zerstörung eines Biotops in unseren Tagen nun doch reichlich außergewöhnlich.

Das Bauprojekt wird Stockdorf entscheidend verändern. Die SPD sorgt für Transparenz, die im Interesse der Mitbürger geboten ist, was eigentlich auch im ureigenen Interesse der Piraten liegen müsste.

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Die Grünen rechtfertigen ihren "Kompromiss" zur Bebauung des Biotops an der Würm - 1.4.2024

Die Ortsvorsitzende der Grünen Dr. Tewes-Gradl rechtfertigt die Zustimmung der Grünen zur Zerstörung des Biotops an der Würm mitten in Stockdorf:

"Bereits auf der letzten Mitgliederversammlung im Januar haben wir über die Gespräche und unsere Haltung informiert, für eine öffentliche Nutzung und ökologische Aufwertung des Grundstücks eine minimale Bebauung mit sozialem Charakter zugestehen zu können." (1)

Die Öffentlichkeit hat davon nichts mitbekommen. Die SZ hat über diese Versammlung nicht berichtet. Der Starnberger Merkur berichtete zwar, aber erwähnte nicht, dass Gespräche geführt worden seien und der Ortsverein der Grünen sich für eine Bebauung ausgesprochen hätte. Wiedergegeben wurden lediglich die Meinungen dreier Gemeinderatsmitglieder und eines Parteimitglieds. (2)

  • Das Westufer ist seit Generationen der Natur überlassen. Das ist Natur pur. Wie kann man dann das Gelände "ökologisch aufwerten"? Die Investoren behaupten dies und die Ortsvorsitzende der Grünen übernimmt deren Marketingsprüche.

Annette Derksen, Fraktionssprecherin der Grünen ist für einen Kompromiss.

  • Der Kindergarten war am Ostufer geplant. Jetzt soll er am Westufer gebaut werden. Was ist daran ein Kompromiss? Statt der 10 großen Wohnungen sollen kleinere gebaut werden. Dafür bekommt der Investor noch einmal zusätzliches Baurecht am Ostufer - als Entschädigung. Nur am Westufer hat er gar kein Baurecht, so dass er für etwas entschädigt wird, was ihm gar nicht gehört.

Annette Derksen: Mit der Würm-Öffnung habe "auch ein alter Mensch, der keinen Garten hat, sommers ein kühles Plätzchen zur Erholung". (2)

Dr. Tewes-Gradl ist auch "für eine öffentliche Nutzung".

Anne Franke will die Öffnung zur Würm, wie im Stockdorfer Leitbild von 2008 gefordert. (2)

  • 2008 ging es um einen öffentlichen Zugang zur Würm, aber nicht um eine Bebauung des Westufers. Die Meinung der 736 Stockdorfer, die jetzt für den Erhalt des Biotops eintreten, ist dagegen eindeutig.

  • Warum wenden sich die Grünen nicht an das Landratsamt und fordern die Öffnung des Westufers? Seine Absperrung ist gesetzwidrig, denn es ist als Wald eingestuft und hat für jedermann zugänglich zu sein, so das Bay. Waldgesetz. Der Bund Naturschutz machte schon vor 2 Jahren darauf aufmerksam. Den Grünen ist das bekannt und trotzdem behaupten sie, dass man den Investoren genehmigen muss, das Westufer bebauen zu dürfen, damit sie es für Spaziergänger öffnen.

Derksen: "Um eine Spaltung der Bürgerschaft zu vermeiden, müssen wir uns bewegen." (2)

  • Wer ist mit Spaltung gemeint? Auf wen soll hier Rücksicht genommen werden? Auf die Erben, die einen millionenfachen Spekulationsgewinn wollen oder auf die 736 Bürger, die gegen eine Bebauung des Biotops sind? Jeder vierte Wähler in Stockdorf hatte sich für seinen Erhalt ausgesprochen.

Derksen: Ohne Baurecht auf dem Westufer gebe es keinen Kindergarten. (2)

  • Ein Kindergarten kann auch woanders gebaut werden. Die CSU hatte ein "Kommunales Unternehmen" zur Finanzierung größerer Projekte vorgeschlagen. Warum wurde das nicht von den Grünen vorgeschlagen?

Dr. Matthias Ilg, Fraktionssprecher der Grünen: Im Osten seien die Eigentümer nach § 34 Baugesetzbuch in einer starken Position. (2)

Jens Rindermann/Fraktionsmitglied: Es gebe kaum Möglichkeiten, das bestehende Baurecht ohne Schadenersatzpflicht zu reduzieren. (2)

  • An der Gautinger Straße gegenüber dem Gelände am Ostufer stehen 2 bis 4-geschossige Gebäude und das auch in der 2. und 3. Baureihe. Die Erben wollen 5-geschossig bauen, was nach dem dort geltenden § 34 Baugesetzbuch gar nicht erlaubt ist. Warum wird von der Gefahr einer Entschädigungspflicht gesprochen, wenn es gar nichts zu entschädigen gibt?

Wer nicht in Alternativen denkt, wer nur in den Bahnen des Investors denkt, der liefert sich ihm aus. Zuerst den Erhalt zugunsten des Arten- und Klimaschutzes zu fordern, um dann der Zerstörung des Biotops zuzustimmen - wer das macht, der kann nur seine Glaubwürdigkeit verlieren.

  • „Wir stellen uns den globalen Herausforderungen der Agenda 2030 und des Klimawandels in unserem Heimatort: Wir wollen den notwendigen ökologischen Umbau lokal einleiten, damit hier vor Ort die natürlichen Lebensgrundlagen und die Artenvielfalt erhalten bleiben“, so heißt es auf der Internetseite der Gautinger Grünen.

Daran werden die Grünen gemessen. Das Echo Ihrer Zustimmung, das Biotop zu zerstören, wird noch lange in Gauting nachhallen.

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(1) Starnberger Merkur 28.3.2024
(2) Starnberger Merkur 12.1.2024
Stellungnahmen der Grünen zugunsten des Biotops
Heiko Braun, Ortsvorsitzender der Grünen: Super, die Bürgerinitiative gegen die Bebauung des Biotops

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Heiko Braun: Super, die Bürgerinitiative gegen die Zerstörung des Biotops! - 29.3.2024

Heiko Braun, Ortsvorsitzener der Grünen, unterstützte die Bürgerinitiative, die für einen Erhalt des Biotops an der Würm eintritt. Hier sein überschwengliches Lob für ihren Einsatz:

Von: "Heiko Braun" - ...@gmail.com
Datum: 11. Juli 2023 8:18
An: hannelore.krumbholz@spd-gauting.de
Cc: "Christina Tewes-Gradl" - ...@gmail.com, "Heinz Moser" - ...@posteo.de
Betreff: Bebauung des Westufer in Stockdorf- Unterschriftenliste

Guten Morgen Frau Krumbholz,

ich möchte Sie als Initiatorin der Unterschriftenliste gegen die Bebauung des Westufers in Stockdorf beglückwünschen! Der Ortsteil Stockdorf hat 4000 Einwohner und Sie haben schon über 500 Unterschriften gesammelt, super! Der Grüne OV Gauting unterstützt Ihr Vorhaben, dass das Westufer in Stockdorf nicht bebaut wird.

Im Bauausschuss im Gemeinderat stimmte die Grüne Fraktion gegen den Architekturwettbewerb, da es keinen Alternativvorschlag gab, der ein Modell ohne Bebauung vom Westufer vorsieht.

Leider wurden wir im Artikel im Merkur nicht in der Unterstützergruppe aufgeführt, aber der OV Grüne wird bei der Übergabe der Unterschriftenliste am 26. Juli 2023 an Frau Dr. Kössinger anwesend sein.

Mit besten Grüßen
Heiko Braun
Gemeinderat und Co-Vorsitzender Grüne Gauting

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Das energie- und klimapolitische Leitbild der Gemeinde Gauting und das Biotop an der Würm - 26.3.2024

Der Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss verabschiedet am 29.3.2022 "Das energie- und klimapolitische Leitbild der Gemeinde Gauting":

"Die Gemeinde Gauting setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung ein, die nachfolgenden Generationen den größtmöglichen Freiraum geben soll, ihr Lebensumfeld selbstbestimmt zu gestalten. Sie fordert im Rahmen ihrer Möglichkeiten den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen aller Art (z.B. Energie, Boden, Klima, Wasser), aber auch mit allen - den Menschen gegebenen - Energieträgern.

Leitlinien:

  • 4. Die Gemeinde Gauting konzentriert sich in ihren energie- und klimapolitischen Bemühungen auf die Handlungsfelder erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Mobilität und Naturschutz.

Ziele im Bereich des Naturschutzes:

  • Die Gemeinde Gauting wird sich für den Erhalt und die Verbesserung der natürlichen Ressourcen wie zum Beispiel Wälder, Bäume, Gewässer und Biotope einsetzen, da diese natürlichen Ressourcen ebenso wie die Artenvielfalt einen wichtigen Aspekt des Klimaschutzes darstellen.

  • Alle oben genannten Ziele sollen nach Möglichkeit auch in den Bereichen Bauen und Bauleitplanung berücksichtigt werden."

Soweit aus dem Gautinger Energie- und klimapolitischen Leitbild 2022

Die politische Absichtserklärung ist eindeutig und unmissverständlich. Die Gruppierungen, die vor gerade 2 Jahren diese Leitlinie mitbeschlossen hatten, beschlossen nun im Bauausschuss, das Biotop an der Würm mitten in Stockdorf in einen Bauplatz umzuwandeln. Für diese Umweltzerstörung tragen CSU, FDP, Grüne, MiFü, MfG-Piraten und UBG die Verantwortung:

dafür:
CSU: Egginger, Elsnitz, Jaquet, Klinger
FDP: Deschler (Leiter der Sitzung), Hundesrügge
Grüne: Braun, Knape, Moser
MfG-Piraten: Berchtold
MiFü: Pahl
UBG: Eck

dagegen:
SPD: Meyer

Ein Leitbild, von dem die Bevölkerung nun weiß, dass es in Wahrheit auch nur eine "Sonntagspredigt" ist.

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Die Grünen und der Flächenfraß in Gauting - 20.3.2024

Der Bauausschuss hat der Bebauung des Biotops am Westufer der Würm mitten in Stockdorf zugestimmt. Auch die Grünen. Stellt man ihre Zustimmung ihren Aussagen in den letzten Monaten gegenüber, dann zeigen sich gewaltige Widersprüche, die buchstäblich vom Nein zum Ja wechseln:

Heinz Moser/Fraktion:

  • "Wir sind nach anfänglichem Schwanken nun auch strikt gegen eine Bebauung des Westufers." (Auf der Gründungsveranstaltung der "Bürgerinitiative gegen ein geplantes Baurecht im Biotop" im "Bambus", 23.5.2023)

  • "Ich hoffe sehr, dass der laufende Architektenwettbewerb auch einen Entwurf bringt, bei der das westliche Würmufer mit dem geschützten Wald baufrei bleibt." (StaMerkur 1.6.2023)

Dr. Christina Tewes-Gradl/Ortsvorsitzende:

  • Sie bietet der Bürgerinitiative ihre Unterstützung an. (Mitteilung an Lore Krumbholz, 30.6.2023)

Heiko Braun/Ortsvorsitzender, Fraktion:

  • "Der Ortsverband der Gautinger Grünen lehnt die Bebauung des Westufers in Stockdorf ab. Das Areal ist als Wald ausgewiesen, es dient Insekten und Pflanzen als Rückzugsort. Für diese Fläche gibt es kein Baurecht! In der Klimakrise gilt es, die grüne Lunge im Ortskern von Stockdorf für die Bürger*innen zu erhalten. Ein Architekturwettbewerb, der neun Architekturentwürfe beinhaltet, aber dabei keinen Entwurf vorsieht, der ohne die Bebauung vom Westufer auskommt, gibt schon am Ende des Tages vor, wie dort in Zukunft gebaut werden soll." (Bei der Übergabe der Unterschriften gegen eine Bebauung an CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger, 27.7.2023)

Dr. Christina Tewes-Gradl/Ortsvorsitzende:

  • "Ein Baurecht zu schaffen, liegt nicht im Interesse der Stockdorfer Bürger. In Zeiten zunehmender Unwetter und Hitzewellen schützt das unbebaute Areal an der Würm Stockdorf als Überschwemmungsgebiet und Grüne Lunge. Im Zusammenhang mit dem neuen Quartier könnte hier eine wertvolle Dorfmitte mit Erholungscharakter entstehen." (StaMerkur 4.8.2023)

Annette Derksen/Fraktionssprecherin:

  • "Unsere Haltung gegen eine Bebauung des Westens ist klar. Und dennoch werden wir darüber reden müssen." (Mitteilung an die SPD, 9.8.2023)

Anne Franke/bis 2023 Landtagsabgeordnete der Grünen aus Stockdorf:

  • Sie hat zusammen mit über 1000 Mitbürgern die Forderung, das Biotop zu erhalten, unterschrieben. Anschließend trat sie für seine Bebauung ein, denn das Biotop sei "gar nicht mehr da". (Mitgliederversammlung der Grünen, StaMerkur 12.1.2024)

Annette Derksen/Fraktionssprecherin und Jens Rindermann/Fraktion:

  • Sie sprechen sich für einen Kompromiss aus, d.h. auch für eine Bebauung des Biotops. (Mitgliederversammlung der Grünen, StaMerkur 12.1.2024)

Heiko Braun/Ortsvorsitzender, Fraktion:

  • "Es geht nicht um gar nichts oder Luxus. Als Grüner bin ich bereit zuzustimmen, da geförderter Wohnungsbau, die Kita sowie die Renaturierung der Würm und die Wege vorgesehen sind." (Bei der Abstimmung im Bauausschuss, 19.3.2024)

Brauns Begründung überrascht, denn was er jetzt aufzählt, hatten die Erben schon vor 2 Jahren angekündigt. Auch Braun war das bekannt. Und trotzdem hatte er die Bebauung des Biotops grundsätzlich abgelehnt. Was hat er nicht alles dafür aufgezählt: von den Insekten und Pflanzen über die Klimakrise bis hin zur grünen Lunge Stockdorfs. Warum gilt das alles plötzlich nicht mehr für ihn?

Wenn man für den Umweltschutz eintritt und gegen den Flächenfraß ist, dann sollte man bei sich und seiner Umgebung anfangen und es nicht dabei belassen, andere dafür verantwortlich zu machen. Änderungen sind immer möglich, nicht nur irgendwo, sondern auch hier bei uns. Das ist der Spielraum, den man nutzen könnte.

Unsere Gesellschaft leidet unter den viele Krisen. Die Bevölkerung sucht Lösungen und damit Alternativen. Da diese zu wenig sichtbar sind, trägt das zur allgemeinen Orientierungslosigkeit bei, von der die AfD profitiert. Und wenn eine Partei, die sich dem Umweltschutz verschrieben hat, die sich den Schutz von Landschaft und Artenvielfalt auf die Fahne geschrieben hat, die aber trotzdem dem Flächenfraß in Gauting zustimmt und damit nicht für ihre Forderungen einsteht, dann ist ihr Glaubwürdigkeitsverlust massiv.

An was sollen sich die Wähler halten, wenn nicht mehr das drin ist, was drauf steht? Unterscheiden sich Grüne und CSU nur noch darin, dass die einen das Fahrrad und die anderen das Auto bevorzugen?

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CSU und Grüne sind sich einig: Das Biotop an der Würm mitten in Stockdorf wird bebaut - 20.3.2024

Der Bauausschuss beschloss gestern gegen die Stimme der SPD einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das Gelände von Stanz-Schmidt am West- und Ostufer der Würm mitten in Stockdorf erstellen zu lassen. Solche Bebauungspläne werden aufgestellt, um Bauherren ein höheres Baurecht zu geben als ihnen ursprünglich zusteht.

Vorgesehen ist, in dem Biotop am Westufer einen Kindergarten und geförderte Wohnungen zu bauen. Zwischen Ostufer und Gautinger Straße soll das Baurecht gegenüber der ersten Planung noch einmal vergrößert werden. Die Aufwertung des Geländes am Westufer und das gegenüber heute deutlich vergrößerte Baurecht am Ostufer beschert den Erben von Stanz-Schmidt einen hohen zweistelligen, nicht zu versteuernden Millionengewinn.

  • "Die Aufstellung des Bebauungsplans soll als Bebauungsplan der Innenentwicklung im beschleunigten Verfahren nach §13a BauGB ohne Durchführung einer Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB erfolgen." (Rathaus, Beschlussvorlage Ö/0601/XV.WP v. 19.3.2024)

Debatte:

Bauamt: Es wurden die Vorzüge der Planung betont. Dringend benötigter Wohnraum werde geschaffen. Der langgehegte Wunsch im Stockdorfer Leitbild, die Würm zugänglich zu machen, werde verwirklicht. Die Würm werde renaturiert. An der Gautinger Straße ergebe sich eine hohe Gestaltungsmöglichkeit und neue Wege von Ost nach West werden das Gelände öffnen.

Stefan Berchtold/MfG-Piraten fragte, ob damit die Planung aus dem Wettbewerbssieger hinfällig sei? (In dieser Planung war die Kita auf dem Ostufer und am Westufer Luxuswohnungen mit 120-240 qm Wohnfläche vorgesehen.)

Hubert Deschler/FDP (Leiter der Sitzung): Sie werde angepasst.

Britta Hundesrügge/FDP: Wenn die Kita im Westen sei, dann werde es auf dem Harmsplatz mit dem Bringen der Kinder, den Schülern und Bussen sehr dicht. Es wäre besser die Kita wäre im Osten.

Eva-Maria Klinger/CSU: Das Westufer sei für die Kita eine Traumlage. Es geben den Zugang von 2 Seiten. Es gebe gute Möglichkeiten für eine gute Kita.

Deschler: Der Verkehr müsse gut bedacht werden.

Hans Wilhelm Knape/Grüne: Wie werde in dem beschleunigten Verfahren die naturschutzrechtlichen Belange sichergestellt?

Bauamt: Die Umweltprüfung werde nicht in der Breite ausgeführt. Der Umweltschutz werde über den Bebauungsplan sichergestellt.

Klinger: Das Wasserwirtschaftsamt sei beteiligt gewesen. Die Würm werde erlebbar.

Heiko Braun/Grüne Es gehe nicht um gar nichts oder Luxus. Als Grüner sei er bereit zuzustimmen, da geförderter Wohnungsbau, die Kita sowie die Renaturierung der Würm und die Wege vorgesehen seien.

Heinrich Moser/Grüne: Er beantragte über den Punkt "Aufstellung des Bebauungsplans im beschleunigten Verfahren ohne Durchführung einer Umweltprüfung", getrennt abzustimmen. - Dem stimmten alle zu.

Abstimmung über die Erstellung eines Bebauungsplanes für das West- und Ostufer:
dafür:
CSU: Egginger, Elsnitz, Jaquet, Klinger
FDP: Deschler (Leiter der Sitzung), Hundesrügge
Grüne: Braun, Knape, Moser
MfG-Piraten: Berchtold
MiFü: Pahl
UBG: Eck

dagegen:
SPD: Meyer

Das beschleunigte Verfahren mit seinem Verzicht auf eine Umweltprüfung wurde nur von SPD, Grünen und MfG-Piraten abgelehnt.

Die Grünen haben zugestimmt, obwohl ihre Stimmen für eine Mehrheit gar nicht nötig waren. CSU/FDP/MiFü/UBG sind mit 8 von 13 Stimmen schon die Mehrheit. Selbst die Piraten wurden nicht benötigt. Und trotzdem haben sie zugestimmt.

  • Im Landtag bekämpfen die Grünen heftig die CSU wegen des außerordentlich hohen Flächenfraßes in Bayern. Er ist mittlerweile auf 12 Hektar/Tag angestiegen, obwohl Ministerpräsident Söder und seine CSU 2018 versprachen, ihn auf 5 Hektar/Tag zu reduzieren.

  • In Gauting sind sich die Fraktionen von Grünen und CSU einig, das Biotop mit seinen 8500 qm am Westufer der Würm zum Baugebiet zu machen, obwohl es schon immer als Wald eingestuft war und in dem bis heute Bauen verboten ist.

  • Über 1000 Mitbürger haben die Forderung, das Biotop zu erhalten, unterschrieben, auch Anne Franke aus Stockdorf, Landtagsabgeordnete der Grünen. Das hält Franke aber nicht davon ab, anschließend für eine Bebauung einzutreten, denn das Biotop sei "gar nicht mehr da". (StaMerkur 12.1.2024)

  • Der Ortsverein der Grünen hatte sich entschieden gegen eine Bebauung des Westufers ausgesprochen und die Naturschutzverbände waren ebenfalls gegen eine Zerstörung des Biotops. Und trotzdem hat die Fraktion der Grünen zugestimmt.

Die Erben haben sich durchgesetzt. Sie dürfen das unberührte Westufer bebauen. Das Eschensterben nutzten die Erben, um durch wiederholtes Mähen ein Nachwachsen möglichst zu verhindern. Das wirtschaftlich wertlose Gelände wird über Nacht 15 Mio. € wert. * Auf dem Ostufer bekommen die Erben zusätzliches Baurecht. Während die Umgebung 2 bis 4-geschossig bebaut ist, dürfen sie 5-geschossig bauen und das in einer sehr hohen Dichte, was ihr heutiges Baurecht nach § 34 Baugesetzbuch auch nicht erlaubt. Also noch ein zweiter zusätzlicher hoher und steuerfreier Millionengewinn.

Den Kindergarten kann man auch an anderer Stelle bauen. Die CSU hatte für größere Projekte die Finanzierung über ein Kommunales Unternehmen vorgeschlagen. Es gibt also eine Alternative. Dafür muss man nicht mitten im Ort die "grüne Lunge" opfern, von der Heiko Braun sprach. 140 m Würm renaturieren und dafür 8500 qm Natur opfern? Diese Waage ist nicht im Gleichgewicht. Die Renaturierung kann man später immer noch machen. Ist dagegen das Biotop einmal zerstört, dann ist das ein Verlust auf Dauer. Und da die Absperrung des Geländes rechtswidrig ist, bräuchte die Gemeinde nur die Öffnung verlangen, dann könnte man schon heute dort "die Würm erleben", wovon Eva-Maria Klinger schwärmt. Aber sie und auch CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger haben an einer solchen Lösung kein Interesse.

Mit diesem Beschluss geht das seit Generationen sich selbst überlassene Gelände am Westufer der Würm dauerhaft für die Natur verloren.

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*Grundstück 8500 m² (Wettbewerbsauslobung 1.3.23). Amtlicher Bodenrichtwert in Stockdorf liegt bei 1750-1850 €/m2 (SZ 12.7.2022). Da das Gelände heute aufgrund des Bauverbots wirtschaftlich gesehen wertlos ist, geht es bei einer Bauerlaubnis um eine Wertsteigerung von 0 auf mindestens 14,8 Mio. €. Die ruhige und abgeschiedene Lage, der lauschige Blick auf die Würm und die nur 5-Gehminuten zur S-Bahn noch gar nicht berücksichtigt.

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Bürgerversammlung in Stockdorf zu den Bauplänen von Stanz-Schmidt - 16.10.2023

CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger ließ am Samstag das Bauvorhaben der Erben von Stanz-Schmidt in der Stockdorfer Grundschule erläutern. 200 Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, so der Moderator Dr. Busse. Es kam zu einer lebhaften Diskussion mit vielen Frage und Antworten, die nicht über die vorgesehenen 1,5, sondern über 2,5 Stunden ging. Dem Beifall zufolge waren die versammelten Bürgerinnen und Bürger weitgehend gegen die Zerstörung des Biotops auf dem Westufer und auch viele gegen die großstädtische Bebauung zwischen Ostufer und Gautinger Straße.

Die Baupläne sehen Gebäude für Wohnen und Gewerbe sowie eine Gaststätte und einen Kindergarten vor. Der Kindergarten wird nur gebaut und die Renaturierung der Würm nur durchgeführt, wenn dafür das Biotop am Westufer bebaut werden darf.

Gauting Stockdorf Stanz-Schmidt 2023-10-14 Bürgerversammlung 3 15

Dr. Kössinger verwies zu Beginn darauf hin und wiederholte es später auch gleich mehrmals: Mit diesem Entwurf sei nichts entschieden. Bei dem Bauprojekt könnten die West- und Ostteile getrennt durchgeführt werden. Der Westteil ginge nur mit dem Ostteil, der Ostteil aber ohne den Westteil. Mit dem Entwurf sei die Grundlage für einen Bebauungsplan geschaffen worden.

Frage: Gibt es überhaupt zusätzlichen Flächenbedarf für Gewerbe?

Dr. Kössinger: Der Standortförderer hat eine Liste von Unternehmen, die suchen.

Frage: Warum kein Entwurf ohne das Westufer? Das ist ein grundsätzlicher Fehler.

Dr. Kössinger: Man wollte keine Denkverbote.

Frage: Der rechtliche Status am Westufer ist unklar. Was meint der Gemeinderat?

Dr. Kössinger: Der Gemeinderat hat noch nicht beraten.

Meinung: Keine Bebauung im Westen. Man sollte nur noch den Entwurf für den Osten diskutieren. Er sieht gut aus.

Katrin Möhle/Grünzug-Netzwerk Würmtal: Im Bauausschuss hieß es, dass bei Ablehnung des Entwurfes von der Gemeinde Entschädigungen zu bezahlen seien. Stimmt das?

Judith Praxenthaler/Planungsverband: Beim Westteil gebe es keine Entschädigungspflicht. Sie habe das nie gesagt.

Möhle: Es gab die Überlegung, am Westufer nicht und dafür am Ostufer 8-geschossig zu bauen. Gibt es hierzu eine Vereinbarung zwischen der Gemeinde und den Erben?

Praxenthaler: Das war nur meine eigene Überlegung, die aber nicht weiter verfolgt wurde.

Günter Schorn/Kreisvorsitzender Bund Naturschutz: Laut Bay. Verfassung ist der Wald zu schützen. Warum wird der Wald nicht auf der Westseite geschützt? - großer Beifall

Praxenthaler Das wurde berücksichtigt. Bis auf ein, zwei Bäume werden alle anderen stehen bleiben. - D.h. die abgeholzten Bäume werden nicht ersetzt, obwohl das Bay. Waldgesetz das verlangt. Dazu passt, dass die Erben seit Jahren durch wiederholtes Mähen ein Nachwachsen der Natur aktiv verhindern.

Meinung: Auf der Westseite der Würm gibt es nur 1- und 2-geschossige Einfamilienhäuser. Wenn am Westufer 4-geschossig gebaut werden darf, dann wird sich diese Höhe mit der Zeit auf die ganze Umgebung ausbreiten. Und dann haben wir ein anderes Stockdorf.

Praxenthaler: Der bestehende Bebauungsplan für westlich der Wettersteinstraße erlaubt das heute nicht. Der neue Bebauungsplan würde die 4-geschossige Höhe nur am Westufer gestatten.

Bernd Krönert/Bürgerinitiative: Eine Bebauung am Westufer zerstört den Charakter Stockdorfs. Stockdorf ist eine Gartenstadt mit 1- und 2-geschossiger Bebauung. Wie wird das Votum der 1000 Gautinger, die erklärtermaßen gegen eine solche Bebauung sind, berücksichtigt? Ich appelliere an den Gemeinderat, dem nicht zuzustimmen.

Dr. Kössinger: Sie werden berücksichtigt.

Meinung: Die Gautinger interessieren sich nicht für Stockdorf.

Frage: Welche Auswirkung hat der Verzicht auf eine Bebauung im Westen?

Praxenthaler: Der Kindergarten entfällt.

Dr. Kössinger: Laut Gesetz können nur 50 % der Wertsteigerung für soziale Belange beansprucht werden.

Meinung: Warum sollte der Investor auf den Kindergarten verzichten? Kindergärten sind gute Mieter.

Dr. Jürgen Busse/Moderator: Kindergärten rechnen sich nicht. - Dann dürfte es in Gauting seit vielen Jahren keine privaten Kindergärten in privat gemieteten Räumen geben. Es gibt sie aber.

Maja Zorn/SPD: Wohnungen sind nötig. Aber 10 Luxuswohnungen am Westufer und nur 20 am Ostufer stehen in keinem Verhältnis zur Zerstörung des Biotops und auch der großstädtischen Verdichtung am Ostufer. Eine Tiefgarage mit 300 Stellplätzen vorwiegend für Gewerbe ist fast 50 % größer als die an der U-Bahnstation "Fürstenried West" mit ihren 214 Plätzen. Wie wirkt sich das auf den Verkehr aus? - Es gibt auf der Ostseite heute schon 16 Wohnungen, die Teil des Baukonzeptes sind, so dass nur 4 Wohnungen hinzukommen sollen.

Meinung: Stockdorf braucht sozialen Wohnungsbau und keine Luxuswohnungen.

Meinung: Kleinere Wohnungen am Westufer.

Andreas Hitzler/Erben: Wir brauchen die Ost- und Westbebauung für den Kindergarten als sozialem Ausgleich.

Praxenthaler: Am Westufer sind nur 10 Wohnungen aufgrund der beengten Zufahrt geplant. Sie entsprechen Einfamilienhäusern. Die Stellplatzzahl entspricht der Satzung der Gemeinde. - Die Ursache der vielen Stellplätze liegt in der starken Vergrößerung des Gewerbeflächen auf der Ostseite.

Christian Schwander/Planungsverband: Heute sind 11.700 Fahrzeuge auf der Gautinger Straße unterwegs. Mit diesem Bauvorhaben würden es 500 mehr werden. Für den Verkehrsgutachter ist das nicht problematisch.

Frage: Ist die Planung für das Westufer nicht ein Rechtsbruch, da es heute verboten ist?

Praxenthaler: Es ist kein Rechtsbruch, da noch nicht gebaut worden ist. Damit es nicht zum Rechtsbruch kommt, soll das Baurecht geändert werden. Der Gemeinderat entscheidet darüber.

Meinung: D.h. der Bebauungsplan wird so abgefasst, dass man bauen kann, wie man will.

Dr. Kössinger: Gauting braucht Gewerbe. Man ist sich im Gemeinderat einig, dass innerörtliche Gewerbeflächen erhalten bleiben sollten und das geht dann nur über Verdichtung.

Meinung: Im Zentrum von Stockdorf macht man das, im Zentrum von Gauting nicht.

Dr. Kössinger: Auch in Gauting wird man 4- bis 5-geschossige Bauten zulassen müssen.

Frage: Die Bilder zu den Häusern am Westufer zeigen 12,50 m hohe Häuser, auf dem Lageplan sind aber 14,50 m vermerkt. Was gilt nun?

Maximilian Müller/Architekt: Da ist leider ein Fehler passiert.

Meinung: Bei den beiden Häusern am Westufer werden die Abstände zu den Nachbarhäusern an der Wettersteinstraße nicht eingehalten. Ein Verstoß gegen die Satzung der Gemeinde. (Hier)

Müller/Architekt: Das stimmt. Man hoffe hier auf die Gemeinde. - Der Gemeinderat könnte im Rahmen des neuen Bebauungsplanes die Satzung der Gemeinde außer Kraft setzen und 14,50 m hohe Häuser dicht neben den vorhandenen 6 m hohen zulassen.

Frage: Wenn man innerörtliche Gewerbegebiete erhalten will, warum will man dann auf dem AOA-Gelände an der Ammerseestraße die Gewerbefläche weitgehend auflösen?

Dr. Kössinger: Es wird teilweise Gewerbe bleiben, Supermarkt und Büros. - Es sind von geplanten 11.900 qm nur noch 3.000 qm für Gewerbe vorgesehen, davon allein für Supermarkt und Café 2.100 qm. (Verkehrsplaner Obermeyer 11.5.2021) Beide bezahlen so gut wie keine Gewerbesteuer. Der Antrag von Markus Deschler/FDP im Gemeinderat, mehr Fläche für Gewerbe vorzusehen, wurden von Dr. Kössinger und der CSU im April 2022 abgelehnt.

Meinung: Jeder hat heute 2 Autos und dann nur 1 Stellplatz? Die stehen dann auf der Straße.

Praxenthaler: Jeder wird 2 Stellplätze in der Tiefgarage haben.

Dr. Christina Tewes-Gradl/Grüne: Könnte die Gemeinde das Gelände am Westufer kaufen?

Dr. Kössinger: Die Gemeinde kann sich das nicht leisten. - Das Gelände darf nicht bebaut werden. Es ist verboten, so dass es wirtschaftlich gesehen wertlos ist. Wenn die Gemeinde weiter kein Baurecht gibt, wäre es für die Erben attraktiv, es wenigstens für einen akzeptablen Preis an die Gemeinde abzugeben.

Dr. Tewes-Gradl: Gauting hat wohlhabende Bürger. Man könnte einen Aufruf starten, sich am Kauf zu beteiligen.

Hitzler: Nicht das ganze Westgelände ist Wald. Sie hätten kein Problem, es zu öffnen. Fußgänger und Hunde würden dann die Tiere vertreiben. Und die Eigentümer müssten dann Wege bauen und Schilder aufstellen. Wer bezahlt das? - Wenn die Öffnung ihm kein Problem ist, dann sollte er es einfach tun. Dabei gibt es kein Gesetz, das verlangt, dass in einem Wald Wege angelegt und Schilder aufgestellt werden müssen.

Meinung: Im Naturschutzgesetz steht, dass Uferbereiche zu schützen sind.

Praxenthaler: Es ist amtlich nur ein 8 m breiter Uferstreifen geschützt. Das ist berücksichtigt. - Im Lageplan sieht man, dass auf dem Westufer das südliche Haus so nah an der Würm steht, dass der Uferweg schon auf dem geschützten Uferstreifen verläuft.

Frage: Wird der Wald wieder aufgeforstet?

Praxenthaler: Auch gerodete Flächen bleiben Wald. - Wird er nun wieder aufgeforstet? Das Bay. Waldgesetz verlangt das. Die Frage wurde nicht beantwortet. Warum lassen die Erben immer wieder mähen und verhindern so seit 5 Jahren allein schon das natürliche Nachwachsen?

Frage: Wie ist am Westufer die Zufahrt von Feuerwehr und Müllabfuhr sowie für Umzüge geregelt?

Praxenthaler: Feuerwehr und Umzüge sind gesichert. Müllabfuhr noch offen.

Frage: Das Konzept ist gut. Kann die Grünfläche sozial genutzt werden? Ist der Weg am Westufer offen?

Praxenthaler: Ja.

Meinung: Bauen macht am Westufer alles kaputt.

Müller/Architekt: Nachhaltigen Schaden gibt es so oder so schon.

Praxenthaler: Es sind keine Keller und keine Fundamente vorgesehen. - Wie ist es möglich, im Uferbereich und damit auf Schwemmgrund 4-geschossige Häuser ohne Fundamente zu bauen und ohne dass die Häuser in Richtung Würm abrutschen?

Günter Schorn: Der Weg am Ufer ist so schmal, dass es nur ein Trampelpfad werden kann. Der Steg ist zu niedrig. Beim nächsten Sturm wird das Schwemmgut den Steg wegreißen. Die Planung ist nicht an Stockdorf angepasst.

Praxenthaler: Es ist nur ein erster Entwurf. Es ist noch viel abzustimmen.

Frage: Man sollte die Würm in Ruhe lassen. Wurde eine Habitatuntersuchung durchgeführt? Was bleibt erhalten?

Praxenthaler: Es wurden Gutachten erstellt. Den Fledermäusen und Vögeln droht keine Gefahr. Die Stockdorfer wollen die Würm erlebbar haben. - "Die Stockdorfer" waren vor 15 Jahren eine kleine Gruppe, die das wollte. Wollen die heutigen Stockdorfer das auch noch? Zumindest hat heute jeder 4. Wahlberechtigte in Stockdorf seine Unterschrift gegen die geplante Zerstörung abgegeben und die 736 sind deutlich mehr als die kleine Gruppe von damals.

Meinung: Die spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP-Gutachten) fehlt.

Praxenthaler: Sie ist gemacht. Die Gutachten könnten eigentlich veröffentlicht werden.

Meinung: Es ist absurd, im Hochwasserbereich einer Aue bauen zu wollen.

Praxenthaler: Es ist amtlich nicht als Hochwasserbereich eingetragen. - Bei den verheerenden Überschwemmungen in der Pfalz und in Oberbayern mit Hunderten von Opfern hat sich die Natur nicht an jahrzehntealte amtliche Einschätzungen gehalten. Die Versicherer klagen nicht umsonst über zu viele Neubauten in Flussauen. (Hier)

Frage: Was ist der Mehrwert für Stockdorf?

Dr. Kössinger: Öffnung des Westufers, Renaturierung und Querungen über die Würm, Kindergarten und Gaststätte.

Frage: Stimmt es, dass die Wertsteigerung 15 Millionen Euro beträgt?

Hitzler: Mathematisch ist das völlig richtig: 10.000 qm x 1.500 Euro/qm ergibt 15 Mio. Aber es ist trotzdem falsch, denn das ist nicht in einen Verkaufspreis übertragbar. Und die Erben haben Lasten zu tragen, das Ufer und den Kindergarten. - Hitzler sollte sich doch einmal seine eigenen Unterlagen ansehen. Die Erben haben dem Planungsverband vorgeschrieben, welche Fläche am Westufer bebaut werden soll. Diese Fläche wurde dann in die Wettbewerbsunterlagen übernommen und ist laut Planungsverband 8.500 und nicht 10.000 qm groß. Und der Gutachterausschuss beim Landratsamt hat den amtlichen Bodenrichtwert in Stockdorf auf 1.750-1.850 Euro/qm festgelegt. Die außergewöhnlich idyllische Lage an der Würm und die nur 5 Minuten zur S-Bahn noch gar nicht berücksichtigt. Nicht umsonst hat Hitzler nur Luxuswohnungen mit 120-240 qm vorgesehen. Der Rest ist dann tatsächlich nur noch Mathematik.

Frage: ... und wie viel ist sie nun?

Hitzler: 5 Millionen abzüglich der Lasten. Brücke, Wege und Renaturierung der Würmufer samt Fischtreppe kosten 3 Mio. - Die Erben müssen 50 % der Wertsteigerung des Geländes am Westufer an die Gemeinde abtreten. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass Hitzler versucht, dass die von ihm gewollte leistungslose Wertsteigerung möglichst niedrig und seine Lasten möglichst hoch angesetzt werden.

Meinung: Es ist unwahr, dass das Bauvolumen auf der Westseite nicht auch noch auf der Ostseite untergebracht werden kann. Man braucht sich nur die Entwürfe von Beer und Lehmann ansehen.

Meinung: Es ist sehr schön, den Westen zu erleben, aber es sollte mehr von West nach Ost verschoben werden.

Hitzler: Es müssen im Westen mindestens 5.000 - 8.000 qm sein, sonst lohnt es sich nicht.

Zorn: Es sollte am Ostufer eine bessere Mischung von Gewerbe und Wohnen sein. Es muss nicht immer das Maximum sein. Ein Bauen nach § 34 Baugesetz reicht auch.

Dr. Busse: Entsprechend § 34 ist die Umgebung mit ihrer Baudichte und Höhe der Maßstab, was erlaubt ist. Wird Webasto mit einbezogen? - Webasto ist die Ausnahme und Ausnahmen werden nicht gezählt. Alle Gebäude gegenüber und nach Süden hin, auch in der 2. und 3. Reihe dahinter, sind nur 2-4-geschossig.

Dr. Kössinger und Dr. Busse dankten allen für ihr Kommen und ihre sachlichen Beiträge.

Der Antrag von Dr. Carola Wenzel/SPD im Gemeinderat hatte diese Bürgerversammlung möglich gemacht. Und die vielen Beiträge zeigen, wie dringend nötig sie gewesen war. Dr. Kössinger hatte die Bürgerversammlung nicht gewollt und bis zuletzt versucht, sie zu verschweigen. Erst als die Bürgerinitiative ein Informationsblatt zu der Versammlung um 14 Uhr an alle Stockdorfer Haushalte verteilte, erst da informierte auch Dr. Kössinger die Stockdorfer, aber nicht die übrigen 13.000 Gautinger Wahlberechtigten.

Es gab viele Informationen und Erklärungen. Es wurde verständlicher, was gebaut werden soll, aber der Zwiespalt bleibt. Die Architekten haben das Beste aus den Vorgaben der Erben gemacht, die sie dazu zwangen, die verlangte große "Baumasse auf dem Gelände zu verteilen".

Das Westufer mit seinem Biotop für einige Luxuswohnungen den Erben zuliebe opfern? Sie bekämen einen Aufwertungsgewinn ihres Geländes von 15 Millionen Euro geschenkt und würden dafür einen Kindergarten bauen, den sie anschließend gewinnbringend vermieten. Einen Kindergarten, der aber von der Gemeinde selber auch an anderer Stelle gebaut werden könnte. Die CSU hatte schon vor Jahren im Gemeinderat einen Finanzierungsvorschlag für solche Vorhaben gemacht. 140 m der Würm renaturieren und dafür ein Biotop mit 8.500 qm zerstören? Für viele ein ganz schlechter Tausch. Und die Spaziergänger könnten schon heute am Westufer spazieren gehen, wenn sich die Erben an Recht und Gesetz halten würden. Wälder dürfen in Bayern nicht abgesperrt werden.

Für Fragen, Hinweise und Meinungen Ihre E-Mail an: info@spd-gauting.de

Grobe Mängel im Siegerentwurf zum Bauvorhaben von Stanz-Schmidt mitten in Stockdorf - 12.10.2023

Das Preisgericht hat den Sieger in dem Architektenwettbewerb bestimmt. Im Rathaus kann man sich den Entwurf ansehen. Mit bunten Bildern, umrankt von viel Grün, werden die geplanten Gebäude vorgestellt. (Hier) Mit schönen Bildern will man zeigen, wie es am Ufer der Würm künftig aussehen soll. Aber die Bilder passen nicht zum Lageplan und widersprechen auch der heutigen Rechtslage.

  • Die Bilder zu den Gebäuden auf beiden Seiten der Würm vermitteln einen falschen Eindruck:

Am Westufer zeigt der Querschnitt der Häuser eine Höhe von 12,50 m (Westufer Schnitt) und im Lageplan 14,50 m (Lageplan). Am Ostufer sind es im Querschnitt 21,50 m (Ostufer Schnitt) und im Lageplan 22,50 m. Man zeigt optisch niedrigere Gebäude, tatsächlich will man aber höher bauen.

  • Die vorgesehene Bebauung des Westufers wäre heute gleich in mehrfacher Hinsicht verboten:

1) Im Biotop am Westufer wollen die Erben von Stanz-Schmidt 2 Wohnhäuser mit jeweils 4 Geschossen bauen. Stand heute ist das Gelände als Wald eingestuft und im Wald darf nicht gebaut werden.

2) Die 14,50 m hohen Häuser wären auch nach § 34 Baugesetz verboten, da die Höhe in der Umgebung maßgeblich ist. Sie sollen mehr als doppelt so hoch wie die 2-geschossigen Häuser an der Wettersteinstraße direkt daneben werden.

Gauting Stockdorf Stanz-Schmidt 2023-07-31 Höhe West 45
maßstabsgetreu

3) Die 2 Häuser sollen am oberen Rand des Uferbereiches stehen und würden damit auch noch die in Gauting vorgeschriebenen Abstände zu den Nachbarhäusern nicht einhalten.

Gauting Stockdorf Stanz-Schmidt 2023-07-31 Abstand West 50
Die Häuser müssten bis zu 8 m weiter von der Grundstücksgrenze entfernt stehen und damit stünde das südliche Haus auch schon in der Würm. - maßstabsgetreu

4) Der vorgesehene Standort des südlichen Hauses hat zur Folge, dass der vorgesehene Uferweg auf dem 8 m breiten amtlich kartierten Uferschutzstreifen verläuft, der aber als gesetzlich verankertes Biotop geschützt ist.*

  • Die vorgesehene Bebauung am Ostufer wäre heute ebenfalls nicht zulässig:

Die Gebäude sollen mit 22,50 m um 4 m höher als das große Gebäude am Baierplatz (Fahrradladen) und noch einmal höher als das Gebäude von Webasto werden. Diese beiden Gebäude sind aber die Ausnahme. Typisch ist stattdessen die 2-4stöckige Bebauung gegenüber an der Gautinger Straße und auch in südlicher Richtung. Damit ist nach § 34 die Höhe von 22,50 m nicht erlaubt.

Würde die Erben ihre Pläne verwirklichen, dann würde es mitten in Stockdorf künftig so aussehen:

Gauting Stockdorf Stanz-Schmidt 2023-07-31 Siegerentwurf 2
maßstabsgetreu

Die Bebauung des Westufers widerspricht den heutigen gesetzlichen und gemeindlichen Vorschriften. Warum sollte daran etwas geändert und das Biotop zerstört werden? Warum sollte man auf diesem engen Gelände ausgerechnet auch noch solch überdimensionierte Bauten zulassen?

Die Erben von Stanz-Schmidt und auch CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger verschweigen die Bauverbote laut heutiger Rechtslage. Selbst die optische Täuschung mit schönen Bildern von Gebäuden, die in ihren Höhen deutlich niedriger als die tatsächlich vorgesehene Bauhöhe gezeigt werden, wird schweigend übergangen. Sieht so ein strahlender Sieger aus? Selbst in der Präsentation im Rathaus gibt es zu den Fehlern im Entwurf des Siegers keine erklärenden Hinweise an die Bürgerschaft. Warum wird nicht darauf aufmerksam gemacht?

Es geht um eine Politik zugunsten weniger Privateigentümer, die neues Baurecht haben wollen, damit aus ihrem ökologisch wertvollen, aber wirtschaftlich wertlosen Gelände ein Baugrund wird, der dann an die 15 Mio. Euro** wert sein wird.

.___

*Entsprechend § 30 Abs. 2 Nr. 1 BNatSchG sind natürliche oder naturnahe Bereiche fließender oder stehender Binnengewässer gesetzlich geschützte Biotope. Der gesetzliche Schutz umfasst auch deren Ufer und der dazugehörigen uferbegleitenden natürlichen oder naturnahen Vegetation. Alle Handlungen, die zu einer Zerstörung oder einer erheblichen Beeinträchtigung der Biotope führen, sind verboten. (Bayerisches Landesamt für Umwelt: Wege zu wirksamen Uferstreifen, S. 19)

**Grundstück 8500 m² (Wettbewerbsauslobung 1.3.23). Amtlicher Bodenrichtwert in Stockdorf liegt bei 1750-1850 €/m2 (SZ 12.7.2022). Da das Gelände heute aufgrund des Bauverbots wirtschaftlich gesehen wertlos ist, geht es bei einer Bauerlaubnis um eine Wertsteigerung von 0 auf mindestens 14,8 Mio. €. Die ruhige und abgeschiedene Lage, der lauschige Blick auf die Würm und die nur 5-Gehminuten zur S-Bahn noch gar nicht berücksichtigt.

Für Fragen, Hinweise und Meinungen Ihre E-Mail an: info@spd-gauting.de

Die Bürgerinitiative "Kein Baurecht im Biotop" informiert zu den Bauplänen an der Würm mitten in Stockdorf - 12.10.2023

Die Bürgerinitiative "Kein Baurecht im Biotop" an der Würm mitten in Stockdorf hatte über 1000 Unterschriften gegen die Baupläne gesammelt und sie im Juli Bürgermeisterin Dr. Kössinger übergeben. Jeder 4. Wahlberechtigte in Stockdorf hatte sich gegen diese Pläne ausgesprochen. (Hier)

Die Rathausverwaltung organisiert nun eine große Versammlung in der Stockdorfer Grundschule, um die Pläne zur Bebauung des Biotops an der Würm und auch zu der Neubebauung am Ostufer vorzustellen und zu erläutern.

Die Rathausverwaltung hat die weit verbreiteten Bedenken und auch großen Mängel des Entwurfes bislang nicht aufgegriffen. Deshalb verteilte die Bürgerinitiative dieser Tage an alle Stockdorfer Haushalte zur Vorbereitung auf diese Veranstaltung ein Informationsblatt. (Hier)

Die Versammlung:

  • Stockdorfer Grundschule, Wettersteinstr. 17
  • 14. Oktober
  • 14 Uhr

Wer Bedenken gegen diese Baupläne hat, sollte sich die Zeit nehmen und hingehen. Man bekommt viele Informationen und kann selber Fragen und Meinungen äußern. Und man bekommt auch die Antworten auf die Fragen und Meinungen anderer Mitbürger mit.

Für Fragen, Hinweise und Meinungen Ihre E-Mail an: info@spd-gauting.de

Dr. Kössinger informiert nur im Internet über ihre Info-Veranstaltung zu Stanz-Schmidt - 11.10.2023

Bürgermeisterin Dr. Kössinger hat nun Ort und Zeit ihrer Infoveranstaltung zu den Bauplänen von Stanz-Schmidt mitten in Stockdorf mitgeteilt.

  • Bis gestern Vormittag gab es keine amtliche Mitteilung, wo und wann ihre Informationsveranstaltung in Stockdorf stattfinden wird. Sie wollte der Bürgerschaft die Baupläne der Erben von Stanz-Schmidt vorstellen und erläutern lassen. Als 4 Tage vor dieser Veranstaltung immer noch nicht bekannt war, wo und wann sie sein wird, haben wir darüber berichtet.

Um 9 Uhr 52 wurde gestern unser Artikel veröffentlicht. Um 13 Uhr 41 wurden die Gemeinderäte eingeladen und der Hinweis auf die Informationsveranstaltung auf der Internetseite der Gemeindeverwaltung veröffentlicht.

Aber auch mit dieser Mitteilung werden die meisten Bürger nicht erreicht. Allenfalls eine kleine Minderheit wird die Internetseite, aus welchen Gründen auch immer, aufrufen und es mitbekommen. Auch der Hinweis im "Starnberger Merkur" erreicht nicht die breite Öffentlichkeit. Schätzungsweise 80 % der Bürgerschaft wissen 4 Tage vorher offiziell immer noch nichts von dieser Veranstaltung. Im "Gautinger Anzeiger", der alle Haushalte erreicht, wurde keine Anzeige geschaltet, obwohl dies bei den Veranstaltungen der Rathausverwaltung üblich ist.

Wie der Gemeinderat beschlossen hat, wird neben den Schautafeln auch eine gemeinsame Vorstellung des Projektes angeboten. Alle Besucher sitzen zusammen, bekommen das Gleiche gesagt, können Fragen stellen und alle bekommen die Antworten mit. Das regt an und führt zu weiteren Fragen. Alle haben anschließend den gleichen Informationsstand. Wo und wann:

  • Stockdorfer Grundschule, Wettersteinstr. 17
  • 14. Oktober
  • 14 Uhr

Für Fragen, Hinweise und Meinungen Ihre E-Mail an: info@spd-gauting.de

Bürgermeisterin Dr. Kössinger verschweigt ihre Infoveranstaltung zu den Bauplänen von Stanz-Schmidt mitten in Stockdorf - 10.10.2023

  • Letzte Neuigkeit: Um 9 Uhr 52 wurde dieser Artikel veröffentlicht. Um 13 Uhr 41 wurden die Gemeinderäte eingeladen und der Hinweis auf die Informationsveranstaltung auf der Internetseite der Gemeindeverwaltung veröffentlicht. - Über diese Wege erreicht man aber nicht die Bürger. Allenfalls eine kleine Minderheit wird die Internetseite, aus welchen Gründen auch immer, aufrufen und es mitbekommen. Auch der Hinweis im Starnberger Merkur erreicht aufgrund seiner beschränkten Verbreitung nicht die breite Öffentlichkeit. Schätzungsweise 80 % der Bürgerschaft wissen 4 Tage vorher immer noch nichts von dieser Veranstaltung.

Der Architekten-Entwurf zu einer Bebauung des West- und Ostufers der Würm mitten in Gauting liegt vor. Im Rathaus sind die Pläne ausgestellt. Nun will CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger die Pläne auf einer Informationsveranstaltung in Stockdorf erläutern.

Sie hatte zunächst nur einen Info-Markt vorgesehen. D.h. die Besucher gehen einzeln an Schautafeln vorbei, bekommen Erklärungen und können Fragen stellen. So kann keine "schlechte Stimmung" aufkommen, meinte der Kommunikationsberater der Erben von Stanz-Schmidt.

Auf Antrag der SPD beschloss der Gemeinderat - einstimmig - dass es auch eine gemeinsame Vorstellung des Projektes geben wird. (Hier) Alle Besucher sitzen zusammen, bekommen das Gleiche gesagt, können Fragen stellen und alle bekommen die Antworten mit. Das regt an und führt zu weiteren Fragen. Alle haben anschließend den gleichen Informationsstand.

  • Aber bis heute hat Dr. Kössinger die Veranstaltung nicht offiziell angekündigt. Es gibt keinen Hinweis auf der Internetseite der Gemeindeverwaltung und es gab keine Anzeige im "Gautinger Anzeiger", was zu allen Veranstaltungen der Verwaltung üblich ist.

Ihre Antwort auf gezieltes Nachfragen:

  • Gemeinsame Vorstellung des Entwurfes für eine Bebauung von West- und Ostufer
  • Stockdorfer Grundschule, Wettersteinstr. 17
  • 14. Oktober
  • 14 Uhr

Vor der Wahl wollte Dr. Kössinger eine gemeinsame Präsentation nicht ablehnen. Jetzt, nach der Wahl, stellt sich heraus, sie verschweigt schlicht ihre eigene Veranstaltung. Damit wird der Beschluss des Gemeinderates unterlaufen. Ein Demokratieverständnis besonderer Art.

Je weniger kommen, desto weniger kann "schlechte Stimmung" aufkommen. Es geht ihr nicht um die Informierung der Bürger, den Klimaschutz und Erhalt der Natur. Es geht ihr um die Interessen der Erben. Dürfen sie am Westufer bauen, dann ist das heute wirtschaftlich wertlose Gelände über Nacht plötzlich 15 Mio. Euro * wert. Den Erben würde so ein außerordentlich großer Gewinn geschenkt werden, ohne dass sie etwas dafür tun müssten.

Politik für wenige, im Hinterzimmer verabredet, rücksichtslos mit den Ellbogen ausgetragen, das ist der Stil. Es ist jetzt ein weiteres der Beispiele, die erklären, warum die Politikverdrossenheit inzwischen solche Ausmaße angenommen hat. Diese Politik lässt zunehmend Enttäuschte und Beschädigte zurück und das hat Folgen. Die CSU sollte sich fragen, warum sie nicht mehr 60 %, sondern inzwischen nur noch 37 % der Stimmen bekommt.

.___

*Grundstück 8500 m² (Wettbewerbsauslobung 1.3.23). Amtlicher Bodenrichtwert in Stockdorf: 1750-1850 €/m2 (SZ 12.7.2022). Das Westufer ist heute wegen des Bauverbots wirtschaftlich wertlos. Eine Bauerlaubnis würde zu einer Wertsteigerung von 0 auf mindestens 14,8 Mio. € führen. Die ruhige und abgeschiedene Lage, der lauschige Blick auf die Würm und die nur 5-Gehminuten zur S-Bahn noch gar nicht berücksichtigt.

Für Fragen, Hinweise und Meinungen Ihre E-Mail an: info@spd-gauting.de

SPD-Antrag vom Gemeinderat angenommen - Bauvorhaben von Stanz-Schmidt wird im Plenum vorgestellt - 28.9.2023

Dr. Carola Wenzel/SPD hatte den Antrag gestellt, das Bauvorhaben der Erben von Stanz-Schmidt mitten in Stockdorf im Plenum vorzustellen. (Hier) CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger hatte nur einen Infomarkt vorgesehen, bei dem die Besucher einzeln an den Schautafeln entlangwandern sollten, so dass sie die Fragen der anderen Besucher nicht mitbekommen hätten. Die Erben wollten so verhindern, dass "schlechte Stimmung" aufkommt, wenn alle Besucher zusammensitzen, zuhören und mitreden.

Nun wurde vom Gemeinderat einstimmig beschlossen, dass zunächst allen Besuchern gemeinsam das Projekt vorgestellt wird, so dass jeder auch die Fragen der anderen und die Antworten darauf mitbekommt. Keinem Besucher entgehen damit wichtige Informationen. Anschließend können sich die Besucher die gezeigte Präsentation noch einmal an den Schautafeln des Infomarktes ansehen.

  • Jeder 4. Stockdorfer Wahlberechtigte hatte sich gegen die Pläne ausgesprochen, das Biotop am Westufer zu bebauen und damit zu zerstören. Jetzt ist erreicht worden, dass sich jeder umfassend informieren kann.

Vorstellung des Architekten-Entwurfes zum Bauvorhaben am West- und Ostufer der Würm mitten in Stockdorf:

  • Stockdorfer Grundschule, Wettersteinstr. 17
  • Samstag, 14. Oktober
  • 11 Uhr

Für Fragen, Hinweise und Meinungen Ihre E-Mail an: info@spd-gauting.de

Was soll aus Stockdorf werden? Was ist von dem Angebot der Erben von Stanz-Schmidt zu ihrem Gelände am Ufer der Würm mitten in Stockdorf zu halten? - 18.9.2023

Die Erben von Stanz-Schmidt wollen das alte Fabrikgelände am Ostufer mitten in Stockdorf und auch das Biotop am gegenüberliegenden Westufer bebauen. Der Architekten-Wettbewerb hierzu ist abgeschlossen, der Sieger bestimmt und man sieht, was den Erben vorschwebt:

Gauting Stockdorf Stanz-Schmidt 2023-07-31 Siegerentwurf 3 85
Siegerentwurf - © MLA+, GRIEGER HARZER DVORAK, Gemeinde Gauting

Die Erben wollen zusätzliches Baurecht:

  • Am Ostufer in maximaler Verdichtung und in einer Höhe, die die Häuser gegenüber weit überragt. Es soll eine großstädtische Bebauung werden, wie man sie in München sehen kann.

  • Am Westufer für 2 Häuser mitten im Biotop, so dass aus ihm eine Grünanlage mit Bäumen und Büschen wird, wie sie in jedem Garten zu sehen sind. Von dem unberührten Biotop mit seiner eigenen Tier- und Pflanzenwelt würde nichts übrigbleiben.

Die Erben bieten an:

  • Bau eines Kindergartens am Ostufer
  • Renaturierung des Würm-Abschnitts
  • Öffnung des Westufers für Spaziergänger

Ihr Angebot gilt nur, wenn die Gemeinde ihnen das zusätzliche Baurecht am Ost- und Westufer gibt.

Wie sieht die SPD dieses Vorhaben?

Die Gemeinde sollte sich nicht auf eine Verknüpfung dieser verschiedenen Themen einlassen. Jedes Thema ist einzeln zu sehen und jeweils anhand von Alternativen zu prüfen und zu entscheiden.

Ostufer:
Die Stanzerei mitten im Ort ist eine starke Belastung. Den Lärm hört man weithin den ganzen Tag über. Und die alten Fabrikhallen sind auch keine Zierde. Eine Verlagerung des Betriebes und eine Neubebauung des Geländes könnten zu einem großen Gewinn für Stockdorf werden.

Die Dichte und Höhe der geplanten Bebauung passt aber nicht zu Stockdorf. Eine solch großstädtische Bebauung würde Stockdorf völlig verändern. Stockdorfs Charakter sollte erhalten bleiben und die Neubauten maßvoll in Höhe und Dichte ausgelegt werden. Es wäre dann immer noch ein sehr attraktives Bauvorhaben für die Erben und ein wirklicher Gewinn für Stockdorf.

Westufer:
Das Gelände ist als Wald eingestuft und darf damit nicht bebaut werden. Auf dem unberührten Bereich am Westufer hat sich über Generationen hinweg eine eigene Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. Warum sollte man jetzt dieses Biotop zerstören?

Das Biotop ist eine grüne Lunge für Stockdorf. Seine Zerstörung würde das Kleinklima vor Ort verändern. Hinzukommt kommt der Hochwasserschutz. Heutzutage, nach all den schweren Überschwemmungen, eine Flutmulde zu bebauen? Krailling hat seine Brücke über die Würm extra sehr hoch gebaut, um für die ungewisse Zukunft vorzusorgen.

Nicht nur die SPD, sondern auch Bund Naturschutz, Regionalmanagement München Südwest, Grünzug-Netzwerk Würmtal e.V., Bürgerforum e.V. und die GRÜNEN fordern, das Westufer von jeglicher Bebauung freizuhalten.

Kindergarten:
Er wäre ein attraktives Angebot für die Gemeinde. Aber für ihn das Biotop zu zerstören? Der Preis wäre zu hoch. Denn die Gemeinde könnte an anderer Stelle selber bauen oder eines der vielen Wohnhäuser, die immer wieder angeboten werden, kaufen und zu einem Kindergarten umbauen. Die Finanzierung könnte über ein "Kommunales Unternehmen" sichergestellt werden. Dieser Vorschlag war vor anderthalb Jahren auch schon von der CSU ins Gespräch gebracht worden. (23.3.2022)

Renaturierung der Würm:
Dieses Angebot bezieht sich auf die etwa 140 m Flusslauf zwischen den beiden Grundstücken auf der Ost- und Westseite der Würm. Für diese 140 m Renaturierung die Zerstörung des Biotops auf seinen 8500 m² zulassen? Auch dieser Preis wäre zu hoch.

Öffnung des Westufers für Spaziergänger:
Das ist ein Scheinangebot, denn das Gelände ist amtlich als Wald eingestuft und ist damit bereits heute für die Allgemeinheit zugänglich zu machen, so das Bayer. Waldgesetz. (Hier) Die Gemeinde könnte die Einhaltung des Gesetzes verlangen und durchsetzen.

Die SPD ist für eine maßvolle Bebauung auf der Ostseite, die dem Charakter Stockdorfs angemessen ist. Und die SPD tritt auch weiterhin für den Erhalt des Biotops auf der Westseite ein. Darin sind sich inzwischen über 1000 Mitbürger aus ganz Gauting einig, allein über 700 davon aus Stockdorf, das ist dort jeder 4. Wahlberechtigte.

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SPD beantragt Plenumsveranstaltung zur Vorstellung des Architekten-Entwurfs zum Bauprojekt von Stanz-Schmidt - 30.8.2023

Der Siegerentwurf aus dem Architekten-Wettbewerb zum Bauprojekt der Erben von Stanz-Schmidt in Stockdorf soll der Öffentlichkeit vorgestellt und erläutert werden.

CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger plant hierfür einen Info-Markt. Dabei gehen die Besucher von einer Schautafel zur nächsten und können dabei Fragen an die Fachleute stellen.

Der Vertreter von "Hendricks & Schwarz" will nur einen reinen Infomarkt, denn in einer Plenumsveranstaltung "könnte schlechte Stimmung aufkommen". Diese Agentur wurde von den Erben beauftragt, ihnen bei der Durchsetzung ihrer Baupläne zu helfen. Ihr Motto: "Wir verpacken Ihre guten Argumente in wirksame Botschaften, die Gehör finden, und aktivieren Fürsprecher – stets im Sinne einer reibungsfreien und zügigen Realisierung Ihres Vorhabens." (Hier)

  • Aber nicht jeder Besucher kommt auf die gleiche Frage. Ein Meinungsaustausch zwischen den Besuchern ist auf einem Info-Markt nicht möglich. Vielen Besuchern entgehen wichtige Informationen.

Dr. Carola Wenzel/SPD beantragte deswegen im Gemeinderat, stattdessen eine Plenumsveranstaltung abzuhalten, in der alle Besucher zusammensitzen, den Entwurf vorgestellt bekommen und Fragen stellen können. Nur so wird eine gemeinsame Diskussion möglich und nur so bekommt jeder alles mit, so dass alle den gleichen Informationsstand haben werden.

Das Projekt ist auf Jahrzehnte das größte und wichtigste für Stockdorf und würde mit seinen Plänen das Zentrum tiefgreifend verändern. Viele Bürger sind beunruhigt und besorgt. Die von der Bürgerinitiative gesammelten 1056 Unterschriften zeigen das überdeutlich. Jeder 4. Wahlberechtigte in Stockdorf steht den jetzigen Plänen zur Bebauung des Biotops am Westufer ablehnend gegenüber.

Der SPD-Antrag an Bürgermeisterin und Gemeinderat

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Annette Derksen: Was wollen die Grünen? - Eine Erwiderung - 9.8.2023

In dem Artikel "Jeder 4. Stockdorfer will das Biotop an der Würm erhalten. Was wollen die Grünen?" (hier) wurden Stellungnahmen der Grünen und aus den Reihen der Naturschützer wörtlich wiedergegeben.

Annette Derksen, Fraktionssprecherin der Grünen schickte nun eine "Richtigstellung":

Die SPD stellt fleißig alle Informationen zusammen, die den Widerstand von Stockdorfer*innen gegen eine Bebauung des westlichen Stanz-Schmidt-Geländes formulieren. Das ist löblich, wenn auch ein bisschen einseitig. Aber dafür hat die SPD eine schöne klare Haltung. So weit, so populistisch.
Das scheint bei den Grünen ganz anders zu sein. Die haben offenbar keine Haltung. Zum Beispiel wurde angemerkt, dass die Grüne Gemeinderätin Annette Derksen beim Preisgericht für die Bebauung des Westens gestimmt haben soll.
Das ist nicht wahr. Darüber wurde nämlich gar nicht abgestimmt. Ideen waren gesucht worden, die sehr unterschiedliche Anforderungen unter einen Hut bringen sollten. Nun sind diese sichtbar gemacht worden. Und der beste Entwurf wurde prämiert.
Wir haben damit ein Modell, wie eine Bebauung im Westen aussehen könnte. Und wir haben ein Modell von den Möglichkeiten oder Unmöglichkeiten im Osten. Diese - leider größtmöglichen - Modelle sollen nun diskutiert werden. Sie dienen der Meinungsbildung. Sie helfen hoffentlich dabei, Lösungen zu finden.
Unsere Haltung gegen eine Bebauung des Westens ist klar. Und dennoch werden wir darüber reden müssen. Es geht eben nicht um den heroischen Kampf Biotop gegen reiche Erben. Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Und ach so einfach! Es geht um Beschlüsse zu Baurecht und Baumasse. Es geht um eine potentiell hohe Bebauung im Osten, um das Angebot der Renaturierung der Würm, um einen Kindergarten und um die Zugänge zur Würm für die Bevölkerung. Dazu gehören auch Menschen, die keinen Garten haben. Das ist also ein sozialer Aspekt. Wo bleibt da die SPD? Es geht also um ein kompliziertes Abwägen.
Lagerbildung hat noch nie zur Lösungsfindung beigetragen.
(Annette Derksen im August 2023)

Das Biotop bebauen - Ökologische Aufwertung oder brutalste Umweltschäden? - 5.8.2023

Die Erben sprechen von "ökologischer Aufwertung", wenn sie das Biotop am Westufer der Würm in einen Bauplatz verwandeln dürfen. In einem Leserbrief wird aufgezählt, was das konkret bedeutet:

Gauting Stockdorf Stanz-Schmidt 2023-08-05 Leserbrief Siegert Brutalste Umweltschäden StaM
Starnberger Merkur 5.8.2023

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Jeder 4. Stockdorfer will das Biotop an der Würm erhalten. Was wollen die Grünen? - 4.8.2023

Die Erben von Stanz-Schmidt haben zusammen mit der Rathausverwaltung und dem Gemeinderat einen Architektenwettbewerb veranstaltet. Man wollte Vorschläge für die Bebauung des Ostufers der Würm (heute Fabrikgelände) und auch des Westufers (heute Biotop).

Die Entwürfe liegen nun vor. Der Sieger wurde bestimmt. Einstimmig. - Annette Derksen, Sprecherin der Grünen-Fraktion im Gemeinderat, hatte auch für den Entwurf gestimmt, der die Bebauung des Biotops vorsieht. (Starnberger Merkur 2.8.2023)

Aber:

Die grünen Gemeinderäte Heiko Braun, Heinz Moser und Hans Wilhelm Knape stimmten am 22. März im Bauausschuss gegen diesen Wettbewerb, der ausdrücklich die Bebauung des Biotops am Westufer vorsah.

Von der grünen Gemeinderatsfraktion hatte Heinz Moser mitgeteilt: "Ich hoffe sehr, dass der laufende Architektenwettbewerb auch einen Entwurf bringt, bei der das westliche Würmufer mit dem geschützten Wald baufrei bleibt." (StaM 1.6.2023)

Heiko Braun, Ortsvorsitzende der Grünen, bei der Übergabe der Unterschriften an CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger: "Der Ortsverband der Gautinger Grünen lehnt die Bebauung des Westufer in Stockdorf ab. Das Areal ist als Wald ausgewiesen, es dient Insekten und Pflanzen als Rückzugsort. Für diese Fläche gibt es kein Baurecht! In der Klimakrise gilt es, die grüne Lunge im Ortskern von Stockdorf für die Bürger*innen zu erhalten. Ein Architekturwettbewerb, der neun Architekturentwürfe beinhaltet, aber dabei keinen Entwurf vorsieht, der ohne die Bebauung vom Westufer auskommt, gibt schon am Ende des Tages vor, wie dort in Zukunft gebaut werden soll."

Dr. Christina Tewes-Gradl, Ortvorsitzende der Grünen: "Fakt ist: Der Wettbewerb wurde ohne rechtliche Grundlage durchgeführt. Wie kann ein Wettbewerb ausgelobt werden, ohne dass die erforderliche Rechtsgrundlage besteht?" (StaM 4.8.2023)

Günter Schorn, Kreisvorsitzender vom Bund Naturschutz: "Eine nachhaltige und umweltschonende Bebauung in so einem Gebiet ist nicht möglich." (StaM 5.6.23)

Ellen Hacker, 2. Vorsitzende der Ortsgruppe Bund Naturschutz: "Die Biodiversität ist ein hohes Gut. Ein Projekt, das allein der Gewinnmaximierung dient, lehnen wir ab." (StaM 28.7.2023)

Dr. Herbert Stepp, Vorsitzender von "Grünzug Netzwerk Würmtal": "Uferbereichen, die noch nicht bebaut sind und weder im Flächennutzungsplan noch in einem Bebauungsplan als Bauland vorgesehen sind, wird explizit die Funktion als 'Grüne Lunge' zugewiesen. Sie sollten unbedingt unbebaut bleiben." (StaM 31.3.2023)

In Stockdorf haben von 3000 wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger 736 und damit jeder 4. für den Erhalt des Biotops am Westufer der Würm gestimmt und damit gegen seine Bebauung.

Das Umfeld der Gautinger Grünen ist sich völlig einig. Es darf nicht gebaut werden. Nur die Gautinger Grünen selbst sind sich uneinig. Eine Klärung zugunsten der Natur und der Stockdorfer wäre sehr zu wünschen.

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Die Erben von Stanz-Schmidt und ihre Antwort auf die 1000 Stimmen gegen ihr Bauvorhaben im Biotop mitten in Stockdorf - 28.7.2023

Die Bürgerinitiative war sehr erfolgreich. Sie wurde nicht nur von den wenigen Anliegern, sondern von über 1000 Mitbürgerinnen und Mitbürger unterstützt. Mit ihrer Unterschrift unterstrichen sie ihre Forderung, das Biotop am Westufer der Würm mitten in Stockdorf zu erhalten. In nur wenigen Wochen wurden 1056 Unterschriften gesammelt, davon allein 736 in Stockdorf. Das sind 25 % der Stockdorfer bzw. 6 % aller Gautinger Wahlberechtigten und damit eine repräsentative Beteiligung.

Die Erben von Stanz-Schmidt hatten letztes Jahr von einer "Agentur für die Beschaffung von Baurecht" auf dem Stockdorfer Dorffest Unterschriften für ihre Baupläne sammeln lassen. Auch wenn anschließend die Agentur das Ergebnis überschwänglich lobte, tatsächlich war es ein für die Erben sehr enttäuschendes Ergebnis. In 2000 Gesprächen kam es lediglich zu 188 Stimmabgaben und davon nur 119 von Mitbürgern aus Gauting. Und von diesen 188 Stimmen waren auch nur 140 für die Bebauung. Zieht man die Auswärtigen ab, dann bleiben nur 50-100 Gautinger Stimmen übrig. Eine Umfrage auf solch schmaler Basis ist nicht aussagefähig. Alle begeisterten Reden der Erben und der Vertreter ihrer Agentur können daran nichts ändern. (Hier)

Das Gelände am Westufer ist heute rechtlich als Wald eingestuft, so dass ein Bauen verboten ist. Und dieses Verbot gilt nun auch schon seit Generationen. In dieser langen Zeit hat sich am Westufer eine unberührte Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. Eine Welt, die das Bundesnaturschutzgesetz als "Biotop" einstuft. (BNatSchG § 7 Abs. 2 Nr. 4)

Die Unterschriftensammlung der Bürgerinitiative ist ein wichtiges Signal an CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger und den Gemeinderat, wenn es um Genehmigung oder Ablehnung dieses Bauvorhabens mitten in dem Biotop geht.

Die Antwort der Erben auf die 1000 Stimmen:

  • Das Biotop zu bebauen, werte es ökologisch auf.

Andreas Hitzler, Sprecher der Erben, behauptet jetzt einmal mehr, dass mit einer Bebauung das Gelände "ökologisch aufgewertet" werde. --- Wie soll das gehen? Die Frage wurde schon mehrfach gestellt, aber von ihm nie beantwortet. Häuser, Parkplätze, Wege und Zufahrten lassen die Natur unter der Bebauung verschwinden. Die Wege und Zufahrten zerschneiden zusätzlich das Gelände in kleine Teilstücke. Es gehört schon viel Phantasie dazu, bei einem solchen Flickenteppich aus Beton und Grün von "ökologischer Aufwertung" zu sprechen. (Starnberger Merkur 28.7.2023) Die Natur konnte sich dort über Generationen hinweg ungestört entwickeln. Das Ergebnis ist Natur pur. Mehr Ökologie geht nicht.

  • Die vielen Bäume am Westufer hätten gefällt werden müssen.

Die Erben haben viele Bäume abholzen lassen. Hitzler rechtfertigt sich damit, dass das Eschentriebsterben es schon 2017 notwendig gemacht habe. --- Tatsache ist, dass im März 2021, wenige Monate vor Bekanntgabe ihres Vorhabens, im großen Stil abgeholzt wurde. (Hier) Tatsache ist auch, dass weder wieder aufgeforstet wurde noch eine Naturverjüngung zugelassen wird, was das Bay. Waldgesetz aber verlangt. Die Erben lassen am Westufer immer wieder mähen, so zuletzt vor 2 Wochen. Sie verhindern damit, dass wieder etwas nachwächst. Das sind eindeutig Vorbereitungen im Vorgriff auf das erträumte Baurecht.

  • Nur 700 qm wollten sie überbauen.

Der Architektenwettbewerb ist noch gar nicht abgeschlossen, aber Hitzler weiß jetzt schon, wie viel gebaut werden kann. Das Ergebnis des Wettbewerbes scheint schon festzustehen, bevor die Architekten ihre Entwürfe überhaupt vorgestellt haben. Ein Wettbewerb, der der Öffentlichkeit vortäuscht, es sei noch nichts festgelegt und man könnte noch darüber sprechen.

Es liegt nun an CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger und Gemeinderat. Sie entscheiden, ob das seit Generationen geltende Bauverbot aufgehoben wird. Sie entscheiden, ob diese unberührte Tier- und Pflanzenwelt unwiederbringlich zerstört wird. Sie tragen die Verantwortung, ob dieses Biotop auch den uns nachfolgenden Generationen erhalten bleibt.

Angesichts eines erträumten Aufwertungsgewinnes in Höhe vieler Millionen Euro ist den Erben jede Behauptung recht, wie abwegig, widersprüchlich und wirklichkeitsfremd sie auch immer sein mag. Schließlich würde ein erstmaliges Baurecht in dem Biotop über Nacht aus dem ökologisch wertvollen, aber wirtschaftlich völlig wertlosen Gelände ein Millionenvermögen machen.

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Was braucht Stockdorf wirklich? - 28.7.2023

Katrin Möhle, 2. Vorsitzende von "Grünzug-Netzwerk-Würmtal", überreichte Bürgermeisterin Dr. Kössinger Forderungen zur Bebauung des Geländes von Stanz-Schmidt am Ostufer der Würm. Es gehe um Erfordernisse der Stockdorfer, die bislang überhaupt noch keine Erwähnung gefunden hätten.

Gauting BI Stanz-Schmidt 2023-07-26 2 50 40 y
Katrin Möhle mit Bürgermeisterin Dr. Kössinger

In Stockdorf werde unter anderem gebraucht:

  • eine Einrichtung „Betreutes Wohnen im Alter“
  • eine Tagespflege-Einrichtung / evtl. Abendnutzung durch Vereine
  • eine Car-Sharing-Station

Mitten in Stockdorf, zwischen der Gautinger Straße und dem Ostufer der Würm, sollte von einer lockeren Bebauung mit nicht höher als 3 Geschossen + Dachgeschoss ausgegangen werden. Eine Gebäudehöhe, die sich der näheren Umgebungsbebauung problemlos anpassen würde. Das sog. „Karls“ [Sontowski-Bau] an der Gautinger Bahnhofstraße gelte als abschreckendes Beispiel.

Der "Teil Ost" des Architekten-Wettbewerbes liege mitten im Ort an der bereits viel befahrenen Durchgangsstraße. Der Verkehr werde mit dem 2. WEBASTO-Gebäudekomplex noch einmal stark zunehmen. Die von Stanz-Schmidt vorgesehene Tiefgarage mit 300 Stellplätzen (40 % größer als die am U-Bahnhof Fürstenried West) stoße bei den meisten Stockdorferinnen und Stockdorfern auf Ablehnung.

Katrin Möhle bat, diese Stockdorfer Belange bei der weiteren Planung verstärkt zu berücksichtigen.

Hier der Wortlaut ihres Schreibens:

Katrin Möhle: Stockdorfer Erfordernisse

Bürgerinitiative "Kein Baurecht im Biotop" übergibt 1000 Unterschriften an Bürgermeisterin Dr. Kössinger - 27.7.2023

Die Bürgerinitiative "Kein Baurecht im Biotop am Würmufer in Stockdorf" hat in den letzten Wochen 1056 Unterschriften gesammelt, davon allein 736 in Stockdorf und sie gestern Bürgermeisterin Dr. Kössinger und dem Gemeinderat im Rathaus übergeben. 1056 Mitbürgerinnen und Mitbürger aus ganz Gauting fordern den Erhalt des Biotops an der Würm.

Gauting BI Stanz-Schmidt 2023-07-26 6 40 50 y
Bernd Krönert und Hannelore Krumbholz mit Bürgermeisterin Dr. Kössinger

Die Vertreter der Bürgerinitiative, Hannelore Krumbholz und Bernd Krönert gaben folgende Erklärung ab:

Bürgerinitiative "Gegen ein geplantes Baurecht im Biotop, westliches Würmufer Stockdorf" stößt auf große Zustimmung: Viele wollen keine Bebauung der Würm-Aue! Mitten in Stockdorf entlang des Westufers der Würm quaken die Frösche, sind Eisvögel zu sehen und nachts die Fledermäuse unterwegs. Wir haben hier den "Lebensraum einer Lebensgemeinschaft wild lebender Tiere und Pflanzen - ein Biotop" (Bundesnaturschutzgesetz § 7 Abs. 2 Nr. 4).

Die Eigentümer, die Santini GmbH (Erben von Stanz-Schmidt), wollen dieses Westufer bebauen. In 4-geschossigen Häusern sollen Wohnungen mit 120 bis 240 m2 auf 2300 m2 Geschossfläche entstehen. Jede Wohnung bekäme einen Autostellplatz auf diesem schmalen Gelände entlang der Würm.

Das Gelände ist heute amtlich als Wald eingestuft. Es gibt dort kein Baurecht. Wenn der Gemeinderat neu Baurecht schafft, dann wäre das heute ökologisch sehr wertvolle, aber wirtschaftlich völlig wertlose Gelände plötzlich Millionen Euro wert.

Der lauschige Blick auf die Würm und die nur 5 Gehminuten zum S-Bahnhof würden dann das Gelände damit wertvoll machen. Auf der gegenüberliegenden Seite (östliches Würmufer) besteht auf dem Firmengelände von Stanz-Schmidt bereits ein riesiges Baurecht. Dort wird gleichzeitig auch eine Neubebauung geplant. Die Bebauung des Westufers wäre auch nicht ortsverträglich. Es soll 4-geschossig gebaut werden, während direkt daneben an der Wetterstein- und Bennostraße nur 2- geschossig von der Gemeinde erlaubt wurde. Die einen würden auf die anderen herabsehen. ln Gauting wurde schon der Bau von Häusern abgelehnt, nur weil sie 10 cm höher werden sollten als die Nachbarhäuser. Und jetzt gleich 6 Meter höher? Gibt es nicht die Regelung, dass eine Neubebauung dem Umfeld anzupassen ist? Es soll nahe am Würm-Ufer gebaut werden, obwohl wir in Bayern erst vor 2 Jahren eine Flutkatastrophe mit Schäden in Höhe vieler hundert Millionen Euro hatten. Flussauen und Häuser standen unter Wasser. Die Hausversicherer klagen, dass in Überschwemmungsgebieten zu viel gebaut wird. In Gauting hat das Wasserwirtschaftsamt wegen Überflutungsgefahr schon eine weitere Bebauung im Bereich des Reßbaches in Unterbrunn verboten. ln der Würm-Aue in Stockdorf soll alles anders sein?

Weil vom Eigentümer als Vorbereitung für sein neu zu schaffendes Baurecht bereits sehr großflächig Bäume und Unterholz widerrechtlich gefällt und abgeräumt wurden, veränderte sich das Kleinklima in Stockdorf.

Gauting BI Stanz-Schmidt 2023-07-26 3 Ausschnitt 65 y
Ellen Hacker, Bund Naturschutz / 2. Vorsitzende Ortsgruppe Gauting mit Bürgermeisterin Dr. Kössinger

Andere Kommunen versuchen, soviel Grün wie nur möglich zu erhalten oder sogar neu zu schaffen, bei uns dagegen gibt es dies bereits seit Jahrzehnten mitten im Ortszentrum. Was ist Gautings Beitrag gegen die Klimakrise? Sicher nicht diese anachronistische Planung!

Bürgermeisterin Dr. Kössinger befürwortet das Projekt. Es sei ein "Deal" für die Gemeinde: Die Gemeinde gebe Baurecht und dafür erlauben die Erben, dass die Stockdorfer künftig am Westufer spazieren gehen dürfen. Aber nicht die Erteilung von Baurecht, sondern die Aufforstung mit dem Ziel einer Wiederherstellung des ursprünglichen Waldzustands wäre die richtige Konsequenz.

Ein "Deal" ist gar nicht nötig, denn ein Wald darf immer betreten werden, so das bayerische Waldgesetz. Zu Unrecht haben die Eigentümer von Stanz-Schmidt das Gelände schon seit vielen Jahren eingezäunt und abgesperrt.

Die Eigentümer bieten einen öffentlichen Uferweg als Naherholung an - rechts die Würm, links die 12 Meter hoch aufragenden 4-geschossigen Häuser? Wäre das ein Naturerlebnis? Sollte ihnen die Naherholung ihrer Mitbürger tatsächlich wichtig sein, so bräuchten sie nur ihre unrechtmäßige Absperrung des Geländes aufzumachen. Das ginge schnell und kostet nichts. Dann wäre eine Naherholung tatsächlich möglich und das sofort!

Warum sollte die Gemeinde das Biotop zu Bauland machen? Wer hat etwas davon, wenn das Biotop mit seinem Wildwuchs an Tieren und Pflanzen zerstört wird? Es sollte für uns und die nachfolgenden Generationen erhalten bleiben!

Die Santini GmbH hatte als Ergebnis ihrer Umfrage unter den Besuchern des Sommerfestes und des Info-Marktes eine angeblich große Zustimmung ausgemacht. Diese rührte aber sicher zum großen Teil von der Begeisterung her, dieses einmalige Naturgrundstück zum ersten Mal betreten zu dürfen. Über die Konsequenzen einer Bebauung dort wurde nur unzureichend informiert, ebenfalls darüber, dass dort bislang kein Baurecht besteht. Nach Kenntnis der tatsächlichen Gegebenheiten sind Hunderte Mitbürgerinnen und Mitbürger, Bund Naturschutz, Grünzug-Netzwerk Würmtal, Bürgerforum Gauting, SPD und Grüne jedoch strikt dagegen, dass der Gemeinderat dort Baurecht schafft und haben die Bürgerinitiative vehement durch ihre Unterschrift unterstützt. Die gesammelten über 1000 Unterschriften übergeben wir Frau Bürgermeisterin Dr. Kössinger und dem Gemeinderat.

Für die Bürgerinitiative:

Hannelore Krumbholz
Stockdorf, Bahnstr. 23
Tel: 857 3533, Mail: lore@lore-krumbholz.de

Dipl.- Ing. Architekt Bernd Krönert
Stockdorf, Wettersteinstr. 7
Tel: 857 3755, Mail: b-h-kroenert@gmx.de

Dipl.- Ing. Werner Lorenz
Stockdorf, Wettersteinstr. 3
Tel: 857 1745, Mail: wemer.lorenz49@gmx.de

Bürgerinitiative "Kein Baurecht im Biotop am Würmufer in Stockdorf": Schon 500 Unterschriften und es werden immer mehr - 11.7.2023

Die Bürgerinitiative gegen die Bebauung des Biotops an der Würm mitten in Gauting erhält große Unterstützung aus ganz Gauting. Schon über 500 Unterschriften wurden von vielen engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürger gesammelt. Und die Presse berichtet ausführlich darüber:

Gauting Stockdorf Stanz-Schmidt 2023-07-11 Schon 500 Unterschriften StaM
Starnberger Merkur 11.7.2023

Die Bürgerinitiative wird bis zum letzte Tag, den 25. Juli weiter sammeln. Am 26. Juli werden dann die Unterschriftenlisten im Rathaus Bürgermeisterin Dr. Kössinger überreicht. Die Listen sind der erklärte Wunsch und Wille sehr vieler Mitbürgerinnen und Mitbürger in ganz Gauting, dass das Biotop am Westufer der Würm mitten in Stockdorf erhalten bleibt.

Jede Stimme zählt!

Für die Bürgerinitiative
Hannelore Krumbholz
Bahnstr. 23, Stockdorf
Tel.: 857 3533

Bürgerinitiative "Kein Baurecht im Biotop am Würmufer in Stockdorf" bittet um Unterstützung - 5.7.2023

Die Bürgerinitiative "Kein Baurecht im Biotop am Würmufer in Stockdorf" bittet um Unterstützung bei ihrer Unterschriftensammlung.

Die Erben von Stanz-Schmidt haben ihre Pläne zu der Bebauung des Biotops am Westufer der Würm vorgestellt. Ein Architektenwettbewerb wurde schon gestartet. In Kürze soll der Gemeinderat entscheiden. Jetzt ist es höchste Zeit, dass auch die Bürgerschaft zu Wort kommt.

Stockdorf gehört zu Gauting. Es betrifft deswegen alle Mitbürger in Gauting, denn wenn ein Biotop mitten im Ort zerstört wird, dann wird sich die Frischluftschneise entlang der Würm und damit das Kleinklima bei uns ändern. Jeder weiß, ein Wald kühlt die Luft und auch dieses Biotop trägt dazu bei. Mit seiner Zerstörung würde das in Zeiten steigender Temperaturen fehlen. Es geht uns also alle an.

Neben der Aufklärung über die Folgen sammelt die Bürgerinitiative auch Unterschriften. Diese werden am:

  • Mittwoch, den 26. Juli um 17 Uhr im Gautinger Rathaus Bürgermeisterin Dr. Kössinger übergeben. Die Übergabe ist öffentlich; die Presse ist eingeladen und jede und jeder kann ebenfalls hingehen.

Das Echo aus der Bürgerschaft auf diese Unterschriftensammlung ist bislang schon sehr ermutigend. Wer den Erhalt des Biotops auch unterstützen möchte, der drucke sich bitte die Unterschriftenliste aus und unterschreibe:

Auch wir wollen das Biotop mitten in Stockdorf erhalten!

Die unterschriebenen Listen bitte bei:

  • Hannelore Krumbholz, Bahnstr. 23, Stockdorf oder
  • Eberhard Brucker, Bergstr. 42, Gauting

abgeben.

Allen Unterstützerinnen und Unterstützer sei jetzt schon gedankt!

Für die Bürgerinitiative
Hannelore Krumbholz

Presseerklärung der Bürgerinitiative "Erhalt des Biotops am Würmufer in Stockdorf" - 5.7.2023

Bürgerinitiative „Gegen ein geplantes Baurecht im Biotop, westliches Würmufer Stockdorf“ stößt auf große Zustimmung: Viele wollen keine Bebauung der Würm-Aue!

  • Mitten in Stockdorf entlang des Westufers der Würm quaken die Frösche, sind Eisvögel zu sehen und nachts die Fledermäuse unterwegs. Wir haben hier den „Lebensraum einer Lebensgemeinschaft wild lebender Tiere und Pflanzen – ein Biotop“ (Bundesnaturschutzgesetz § 7 Abs. 2 Nr. 4).

  • Die Eigentümer, die Santini GmbH (Erben von Stanz-Schmidt), wollen dieses Westufer bebauen. In 4-geschossigen Häusern sollen Wohnungen mit 120 bis 240 m2 auf 2300 m2 Geschossfläche entstehen. Jede Wohnung bekäme einen Autostellplatz auf diesem schmalen Gelände entlang der Würm.

Das Gelände ist heute amtlich als Wald eingestuft. Es gibt dort kein Baurecht. Wenn der Gemeinderat neu Baurecht schafft, dann wäre das heute ökologisch sehr wertvolle, aber wirtschaftlich völlig wertlose Gelände plötzlich Millionen Euro wert. Der lauschige Blick auf die Würm und die nur 5 Gehminuten zum S-Bahnhof würden dann das Gelände damit wertvoll machen. Auf der gegenüberliegenden Seite (östliches Würmufer) besteht auf dem Firmengelände von Stanz-Schmidt bereits ein riesiges Baurecht. Dort wird gleichzeitig auch eine Neubebauung geplant.

Die Bebauung des Westufers wäre auch nicht ortsverträglich. Es soll 4-geschossig gebaut werden, während direkt daneben an der Wetterstein- und Bennostraße nur 2-geschossig von der Gemeinde erlaubt wurde. Die einen würden auf die anderen herabsehen. In Gauting wurde schon der Bau von Häusern abgelehnt, nur weil sie 10 cm höher werden sollten als die Nachbarhäuser. Und jetzt gleich 6 Meter höher? Gibt es nicht die Regelung, dass eine Neubebauung dem Umfeld anzupassen ist?

Es soll nahe am Würm-Ufer gebaut werden, obwohl wir in Bayern erst vor 2 Jahren eine Flutkatastrophe mit Schäden in Höhe vieler hundert Millionen Euro hatten. Flussauen und Häuser standen unter Wasser. Die Hausversicherer klagen, dass in Überschwemmungsgebieten zu viel gebaut wird. In Gauting hat das Wasserwirtschaftsamt wegen Überflutungsgefahr schon eine weitere Bebauung im Bereich des Reßbaches in Unterbrunn verboten. In der Würm-Aue in Stockdorf soll alles anders sein?

Weil vom Eigentümer als Vorbereitung für sein neu zu schaffendes Baurecht bereits sehr großflächig Bäume und Unterholz widerrechtlich gefällt und abgeräumt wurden, veränderte sich das Kleinklima in Stockdorf.

Andere Kommunen versuchen, soviel Grün wie nur möglich zu erhalten oder sogar neu zu schaffen, bei uns dagegen gibt es dies bereits seit Jahrzehnten mitten im Ortszentrum. Was ist Gautings Beitrag gegen die Klimakrise? Sicher nicht diese anachronistische Planung!

Bürgermeisterin Dr. Kössinger befürwortet das Projekt. Es sei ein „Deal“ für die Gemeinde: Die Gemeinde gebe Baurecht und dafür erlauben die Erben, dass die Stockdorfer künftig am Westufer spazieren gehen dürfen. Aber nicht die Erteilung von Baurecht, sondern die Aufforstung mit dem Ziel einer Wiederherstellung des ursprünglichen Waldzustands wäre die richtige Konsequenz.

Ein „Deal“ ist gar nicht nötig, denn ein Wald darf immer betreten werden, so das bayerische Waldgesetz. Zu Unrecht haben die Eigentümer von Stanz-Schmidt das Gelände schon seit vielen Jahren eingezäunt und abgesperrt.

Die Eigentümer bieten einen öffentlichen Uferweg als Naherholung an – rechts die Würm, links die 12 Meter hoch aufragenden 4-geschossigen Häuser? Wäre das ein Naturerlebnis? Sollte ihnen die Naherholung ihrer Mitbürger tatsächlich wichtig sein, so bräuchten sie nur ihre unrechtmäßige Absperrung des Geländes aufzumachen. Das ginge schnell und kostet nichts. Dann wäre eine Naherholung tatsächlich möglich und das sofort!

Warum sollte die Gemeinde das Biotop zu Bauland machen? Wer hat etwas davon, wenn das Biotop mit seinem Wildwuchs an Tieren und Pflanzen zerstört wird? Es sollte für uns und die nachfolgenden Generationen erhalten bleiben!

Die Santini GmbH hatte als Ergebnis ihrer Umfrage unter den Besuchern des Sommerfestes und des Info-Marktes eine angeblich große Zustimmung ausgemacht. Diese rührte aber sicher zum großen Teil von der Begeisterung her, dieses einmalige Naturgrundstück zum ersten Mal betreten zu dürfen. Über die Konsequenzen einer Bebauung dort wurde nur unzureichend informiert, ebenfalls darüber, dass dort bislang kein Baurecht besteht.

Nach Kenntnis der tatsächlichen Gegebenheiten sind Hunderte Mitbürgerinnen und Mitbürger, Bund Naturschutz, Grünzug-Netzwerk Würmtal, Bürgerforum Gauting, SPD und Grüne jedoch strikt dagegen, dass der Gemeinderat dort Baurecht schafft und haben die Bürgerinitiative vehement durch ihre Unterschrift unterstützt. Die gesammelten Unterschriften werden wir der Gemeinde übergeben.

Für die Bürgerinitiative:

Hannelore Krumbholz
Stockdorf, Bahnstr. 23
Tel: 857 3533, Mail: lore@lore-krumbholz.de

Dipl.- Ing. Architekt Bernd Krönert
Stockdorf, Wettersteinstr. 7
Tel: 857 3755, Mail: b-h-kroenert@gmx.de

Dipl.- Ing. Werner Lorenz
Stockdorf, Wettersteinstr. 3
Tel: 857 1745, Mail: werner.lorenz49@gmx.de

Stockdorfer gegen die Bebauung des Biotops - 1.6.2023

Hierzu der Bericht des Starnberger Merkurs v. 1.6.2023:

Gauting Stockdorf Stanz-Schmidt 2023-06-01 Stockdorfer gegen die Bebauung des Biotops StaM

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Ist die Würm-Aue mitten in Stockdorf ein Biotop? - 27.3.2023

Der Streit um die Bebauung der Würm-Aue mitten in Stockdorf ist auch ein Ringen um die Sprache. Ist die Würm-Aue ein "Biotop" oder nicht? Von der CSU wurde das wiederholt in Frage gestellt. Die Süddeutsche Zeitung hat nun bestätigt, dass es ein Biotop ist.

In der Sitzung des Bauausschusses am 21. März wurde die Bebauung der Würm-Aue beschlossen. In der Debatte kam es zu folgendem Wortwechsel:

Franz Jaquet/CSU: Im Flugblatt der SPD sei von Biotop die Rede. (Hier) Stimme das?

Moderatorin Praxenthaler (Planungsverband äußerer Wirtschaftsraum München): Das sei die Überschrift. Amtlich kartiert sei nur ein Streifen entlang der Würm, im Wesentlichen am Westufer bis zum Schulersteg. Grüne Flächen (Gehölze, 8 Meter Streifen am Ufer) dürfen nicht bebaut werden. (Hier)

Praxenthaler hat es vermieden, eine klare Antwort zu geben. Sie sprach vom Uferstreifen, der sei kartiert, d.h. staatlich geschützt. Zu dem weit größeren Teil des Geländes am Westufer schwieg sie sich aus und sorgte so für ein Missverständnis:

Süddeutschen Zeitung v. 23. März: „Der SPD-Gemeinderat Eberhard Brucker hatte in einem Flugblatt, das in Stockdorf verteilt wurde, behauptet, ein Biotop an der Würm solle bebaut werden. Das entspricht nicht den Tatsachen. Tatsächlich gibt es einen acht Meter breiten Streifen beidseitig der Würm, der als Biotop kartiert ist.“

Aber die Rechtslage ist eindeutig. Der Begriff „Biotop“ ist nicht gleichzusetzen mit einem staatlich geschützten Gebiet:

  • „Ein Biotop ist der Lebensraum einer Lebensgemeinschaft wild lebender Tiere und Pflanzen.“ (Bundesnaturschutzgesetz § 7 Abs. 2 Nr. 4)

  • Als Biotope werden natürlich entstandene Landschaftsbestandteile wie Bäche, Auen, Moore, Wälder etc. bezeichnet. (Wikipedia: Biotop)

Diese Festlegungen treffen auf die seit vielen Generationen unberührte Natur am Westufer der Würm-Aue mitten in Stockdorf zweifelsfrei zu. Von einer Stimmungsmache der SPD gegen die Bebauung kann also keine Rede sein.

Praxenthaler hat sich nur schwammig zu der kritischen Frage geäußert, was erklärlich ist. Ihr Arbeitgeber, der Planungsverband, wurde dank CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger von den Investoren beauftragt, den Wettbewerb zu organisieren - mit einer Bebauung auch auf dem Westufer. Dr. Kössinger ist 1. stellvertretende Vorsitzende dieses Planungsverbandes und tritt schon lange für die Bebauung ein. Und die Investoren bezahlen den Verband. Die Interessenlage ist damit klar. Der Verband und seiner Mitarbeiterin sind keine neutralen Vermittler zwischen Investoren, Gemeinde und Bürgern. Der Verband hat mit seinen Mitarbeitern eine Bebauung des Biotops zu vertreten und tut es auch.

Die Süddeutsche Zeitung hat nun heute ihre Darstellung berichtigt:

In „Arbeiten und Wohnen im neuen Quartier an der Würm“ vom 23. März wurde der Eindruck vermittelt, der Gautinger SPD-Gemeinderat Eberhard Brucker habe in einem Flugblatt mit falschen Informationen Stimmung gegen das Bauprojekt gemacht. Laut Planungsverband ist nur ein Streifen an der Würm fix als geschützter Bereich kartiert. Der von Brucker verwendete Begriff „Biotop“ beschränkt sich aber nicht auf solche planungsrechtlichen Definitionen. Insofern kann man die zur Bebauung vorgesehene Fläche ebenfalls als Biotop bezeichnen.

Für Fragen, Hinweise und Meinungen Ihre E-Mail an: info@spd-gauting.de

Das Biotop mitten in Stockdorf an der Würm wird zum Bauplatz! - 22.3.2023

Der Bauausschuss stimmte mehrheitlich für den Architektenwettbewerb zu einer Bebauung des Biotops an der Würm mitten in Gauting. Im Juli sollen die Entwürfe der Architekten vorliegen, um dann von einem Preisgericht bewertet zu werden. Einer der Siegerentwürfe wird dann ausgeplant. Kleinere Änderungen sind dann noch möglich.

Bislang ist es verboten, in dem seit jeher naturbelassenen Gelände am Westufer zu bauen. Der Flächennutzungsplan müsste von nicht bebaubarem Außenraum auf Wohnraumfläche geändert werden. Die Genehmigung hierfür müsste die Bezirksregierung geben. Anschließend würde die Gemeinde einen Bebauungsplan erstellen, in dem wesentliche Merkmale dieses Bauvorhabens festgehalten werden. Und dann könnten die Erben von Stanz-Schmidt ihren Bauantrag einreichen.

Der "Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München" (Dr. Kössinger, 1. stellvertretende Vorsitzende) hatte den Entwurf für den Architektenwettbewerb ausgearbeitet. Seine Vertreterin Judith Praxenthaler führte unterstützt von ihrem Kollegen Christian Schwander durch die Sitzung. Zu Beginn wies sie darauf hin, dass 2 Tage nach der Zustimmung des Bauausschusses der Wettbewerb gestartet werde.

Der Wettbewerb werde von der Firma SANTINI (Erben Stanz-Schmidt) mit Zustimmung der Gemeinde ausgeschrieben. Es gehe um eine städtebaulichen Planung, die Hochbauplanung und die Planung des Freiraumes. Es gehe um das Gelände von der Bahnstraße bis zum Schulersteg.

Im Preisgericht wären als Sachpreisrichter vertreten: CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger, Derksen/Grüne, Fleischmann/München, Klinger/CSU, Prof. Ottmann/München und Ruhbaum/MiFü.

Preisgelder: 245.000 Euro

Ziele: Wohnen, Gewerbe, Kindergarten und Gaststätte unterbringen. Erholung ermöglichen. Die Identität Stockdorfs erhalten und die Luftströmung von Süden her weiter sicherstellen.

Vorgesehen seien auf dem Westufer 10 Wohnungen mit 3-6 Zimmern bzw. 120-240 qm Wohnfläche, auf der Ostseite 20 Wohnungen mit 2-5 Zimmern bzw. 55-105 qm Wohnfläche. Auf der Ostseite soll das bestehende Wohnhaus mit seinen 16 Wohnungen abgerissen werden.

Debatte:

Heinrich Moser/Grüne wollte wissen, welche rechtlichen Folgen dieser Wettbewerb habe.

Praxenthaler: Jeder Entwurf könne und werde später noch geändert. Die kommunale Planungshoheit liege weiterhin bei der Gemeinde. Für den Gewinner sei es ein Auftragsversprechen. Nur wenn die Bebauung des Westufers abgelehnt werde, dann könne es vielleicht zu Entschädigungsforderungen an die Gemeinde kommen.

CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger: Änderungen seien grundsätzlich möglich. Die Planungshoheit liege weiterhin bei der Gemeinde.

Moser: Reduktionen seien damit auch zulässig.

Schwander: Die Angaben zur Bebauung seien nur Maximalwerte.

Harald Ruhbaum/MiFü: Was sei der Unterschied zwischen Realisierungs- und städtebaulichen Wettbewerb?

Praxenthaler: Die Abgrenzung zwischen ihnen sei nicht eindeutig und klar. Aber auf jeden Fall bedeuteten sie kein Auftragsversprechen. Es gebe darüber hinaus auch noch den Ideenwettbewerb.

Dr. Kössinger: Die Gemeinde gehe keine Verpflichtung ein.

Hans Wilhelm Knape/Grüne fragte, ob denn ein Bauen auf dem Westufer rechtlich abgesichert sei. Nicht, dass es der Gemeinde wie mit dem Bohrplatz für die Geothermie gehe, bei dem es sich erst jetzt herausgestellt habe, dass in Bayern ein Bohren in einem Wasserschutzgebiet gar nicht erlaubt sei. Schließlich sei das Westufer Teil des regionalen Grünzuges entlang der Würm.

Dr. Kössinger: Es sei immer klar gewesen, dass der Bohrplatz im Wasserschutzgebiet liege. Es gebe jedoch Ausnahmen, in denen so etwas erlaubt worden sei.

Praxenthaler: Es sei nichts bekannt, was ein Bauen auf der Westseite nicht zulasse.

Schwander: Man könne nicht abschätzen, was da möglicherweise an Einwänden komme.

Franz Jaquet/CSU: Es sei ein Flugblatt von jemanden hier im Ausschuss verteilt worden. Da sei von Biotop die Rede. (Hier) Stimme das?

Praxenthaler: Das sei die Überschrift. Amtlich kartiert sei nur ein Streifen entlang der Würm, im Wesentlichen am Westufer bis zum Schulersteg. Grüne Flächen (Gehölze, 8 Meter Streifen am Ufer) dürfen nicht bebaut werden. Der Grund hierfür sei die Wertigkeit des Geländes mit seinen Fledermäusen und Vögeln. Und das Wasserwirtschaftsamt bestehe darauf, die Ufer freizuhalten. Es gehe um eine ökologische Aufwertung.

[Amtlich kartiert = staatlich geschützt. Der Begriff „Biotop“ ist nicht gleichzusetzen mit einem staatlich geschützten Schutzgebiet. „Ein Biotop ist der Lebensraum einer Lebensgemeinschaft wild lebender Tiere und Pflanzen.“ (Bundesnaturschutzgesetz § 7 Abs. 2 Nr. 4) Als Biotope werden natürlich entstandene Landschaftsbestandteile wie Bäche, Auen, Moore, Wälder etc. bezeichnet. (Wikipedia)]

Knape: Man sollte die Variante ohne einen bebauten Westteil zulassen. Aber leider disqualifiziere der Entwurf zum Wettbewerb eine solche Variante.

Praxenthaler: stimmt. Aber auch die Qualität der Ostseite sei wichtig. Es sei nicht möglich, das Bauvolumen West noch zusätzlich auf die Ostseite zu verlagern. Die Gebäude würden dann zu hoch werden. Man habe den Westteil schon auf 2.300 qm Bruttogeschossfläche verkleinert. Die Entscheidung müsse im Vorfeld getroffen werden, dabei müsse aber die Vergleichbarkeit der Entwürfe sichergestellt bleiben.

Knape: Wie groß sei der Spielraum?

Praxenthaler: Über das 4. Geschoss könne man diskutieren. Die Vorgabe an die Architekten seien rund 2.300 qm, d.h. +/- 100 qm.

Eberhard Brucker/SPD: Es gebe kein Gesetz, nachdem die Gemeinde für den Westteil Baurecht vergeben müsse. Das Westufer sei Außenraum und damit sei Stand heute dort das Bauen verboten. Zum Ostteil gebe es keinen Bebauungsplan, deswegen gelte hier der § 34 Baugesetzbuch. Damit bestimmen die Bauten in der näheren Umgebung, wie groß der Ostteil bebaut werden dürfe. In diesem Rahmen dürfen die Erben bauen. Bei diesem Projekt habe sich nicht die Gemeinde nach den Erben zu richten, sondern die Erben nach dem, was die Gemeinde dort haben will. Die Gemeinde sei zu nichts gezwungen. Die Rechtslage sei hier völlig klar.

Zuhörer applaudierten und Dr. Kössinger wies sie sofort zurecht.

Praxenthaler: Herr Brucker habe recht.

Markus Deschler/FDP: Eine Verlagerung würde zu 8-geschossigen Gebäuden auf der Ostseite führen. Es bestehe Konsens, dass das nicht zu Stockdorf passe.

Moser: Im Westteil seien 3 + 1 Geschosse nicht akzeptabel.

Eva-Maria Klinger/CSU: Der Entwurf zum Wettbewerb werde zu einem breiten Strauß an Möglichkeiten führen. Der Wettbewerb schaffe kein Baurecht. Es seien nur Angebote, dabei kann man nur bewerten, was vergleichbar sei.

Stefan Berchtold/MfG-Piraten: Der Westteil müsse sich in die Umgebung einpassen. Das sollte man vorher klären.

Schwander: Auch an der Bahnstraße gebe es 3-geschossige Häuser.

Dr. Kössinger: Man solle sich den ganzen Strauß an Möglichkeiten anbieten lassen und die Bauleitplanung [Flächennutzungs- und Bebauungsplan] abwarten.

Brucker: Wenn hier von einem "Strauß" gesprochen werde, dann werde es in Wahrheit nur einen Strauß mit einer Einheitsblume geben. 2.300 qm +/- 100 qm für die Westseite führe zu Entwürfen, die in ihrem Bauvolumen alle mehr oder weniger gleich seien. Es sei nicht zweckmäßig, jetzt die 2.300 zu beschließen, um sie dann in einem mühevollen Prozess auf eine 2-geschossige Bebauung runter zu rubbeln. Das führe schnell zur normativen Kraft des Faktischen, angesichts der dann nichts mehr geändert werden könne. Die Gemeinde habe sich nicht am Investor zu orientieren. Nicht die Erben seien der Dreh- und Angelpunkt, sondern das, was die Gemeinde für die Allgemeinheit für das Beste halte.

Knape: Ein Strauß sei gewollt, aber die Größe des Bauvolumen zu streng vorgegeben.

Praxenthaler: Es sei kein Ideenwettbewerb. Es gehe darum, was die Erben und die Gemeinde wollten. Es gehe um eine Vorlage für die Architekten. Für sie selber sei der Text gut. Auf der Westseite seien auch nur 3 Geschosse denkbar.

Abstimmung: Der Entwurf, der auch eine Bebauung des Biotops auf der Westseite vorsieht, wurde mit 8:5 Stimmen angenommen.

dafür:
CSU: Egginger, Elsnitz, Jaquet, Klinger, Dr. Kössinger
FDP: Deschler
MiFü: Ruhbaum
UBG: Eck

dagegen:
Grüne: Braun, Knape, Moser
MfG-Piraten: Berchtold
SPD: Brucker

Knapes Antrag, im Westen breiter und dafür nur 3-geschossig zu bauen, bekam keine Mehrheit.

Die Erben haben sich mit Hilfe der Mehrheit im Ausschuss durchgesetzt. Ein Aufwertungsgewinn von 15 Mio. Euro ist ihnen sicher. Was hat die Gemeinde davon?

Mal ist der Wettbewerb mit einem Auftragsversprechen an den Gewinner verbunden, dann wieder nicht. Damit wurden die rechtlichen Folgen dieses Wettbewerbes den Gemeinderäten völlig widersprüchlich dargestellt.

Den Westteil als Naherholungsgebiet zu preisen, ist angesichts der großen Bebauung Schönfärberei. Unberührte Natur geht dabei verloren. Den Kindergarten auf der Ostseite könnte man auch woanders bauen. Er ist damit kein Ausgleich für den Verlust des Biotops. Abgesehen davon, der Kindergarten ist keine soziale Gegenleistung der Erben, denn ein Kindergarten ist ein stabiler Mieter, ohne ständigen Mieterwechsel und ohne zwischenzeitliche Leerstände. Und die Kita wird dem Restaurant Gäste zuführen, was seiner Verpachtung auch wieder gut tut. Dass diese Wirtschaft Gäste von den anderen Gaststättenbetrieben an Baierplatz und Bahnstraße abziehen wird, wird verschwiegen. Ob diese alle überleben werden, ist ungewiss.

Das bestehende Wohnhaus am Ostteil mit seinen 16 Wohnungen soll abgerissen und stattdessen 20 Wohnungen gebaut werden. D.h. günstiger Wohnraum wird vernichtet und deutlich teurerer Wohnraum soll geschaffen werden. In Summe entstehen nur 4 zusätzliche Wohnungen. Zusätzlich werden am Westufer 10 sehr große Luxuswohnungen gebaut und das auf Kosten des Biotops, das dafür zerstört wird.

Von einer ökologischen Aufwertung war die Rede. Eine Aufwertung, indem man das Biotop mit Häusern, Zufahrten und Wegen bebaut? Wie so etwas möglich ist, bleibt ein Geheimnis. Ein großer Verlust für Artenvielfalt und Klima wurde in die Wege geleitet, zugunsten eines leistungslosen Gewinnes in Höhe vieler Millionen für die Erben und das mit Hilfe der Mehrheit von CSU, FDP, MiFü und UBG im Bauausschuss.

Für Fragen, Hinweise und Meinungen Ihre E-Mail an: info@spd-gauting.de

Das Biotop an der Würm - Eine Information an die Stockdorfer Mitbürger - 20.3.2023

Die SPD informierte die Stockdorfer Mitbürgerinnen und Mitbürger über die Pläne zu einer Bebauung des Biotops mitten in Stockdorf an der Würm. Eine wichtige Gegendarstellung zu den geschönten Berichten seitens der Erben Stanz-Schmidt und der Rathausverwaltung.

Es geht nicht so sehr um "Naherholung" und "Wohnungsbau" auf dem Westufer. Naherholung auf einem Uferweg zwischen Würm und 12 Meter hohen Häusern, Wohnungen mit bis zu 6 Zimmern, wer sucht so etwas? Es geht um eine Wertsteigerung von 15 Millionen Euro, wenn aus dem Biotop Baugelände gemacht werden darf, was bis heute verboten ist.

Hier das Informationsblatt:

Das Biotop mitten in Stockdorf an der Würm – morgen ein Bauplatz?

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Die Stellung der SPD zur Bebauung des Biotops an der Würm mitten in Stockdorf - 1.3.2023

Es geht um die Würm-Aue mitten in Stockdorf. Die Eigentümer wollen sie bebauen. Der Gemeinderat ist uneins. Ein städtebaulicher Wettbewerb mit Architekten soll Vorschläge und Klarheit bringen. Hier die Stellung der SPD zu diesem Vorhaben:

Was für einen Traum hat die SPD zu diesem Biotop am Westufer der Würm-Aue?

  • Selbstverständlich sind die Erben der früheren CSU-Gemeinderätin Stickl-Schmidt zu verstehen, wenn sie aus der unberührten Natur an der Würm Bauland machen wollen, schließlich wäre für sie das heute wirtschaftlich wertlose Gelände über Nacht dann weit über 15 Mio. Euro wert.*

  • Selbstverständlich könnte man an der Würm gut wohnen, in ruhiger Lage mit einem schönen Blick auf die Würm und ihre grünen Uferbereiche und dabei den S-Bahn-Bahnhof in nur 5 Minuten erreichen zu können.

  • Selbstverständlich müsste nicht in Beton, sondern könnte mit Holz gebaut werden.

Aber ist das Begründung genug, um das Biotop in der Würm-Aue zuzubauen?

  • Ein Biotop ist ein Schutzgebiet für viele Pflanzen und ein Rückzugsgebiet für viele Tiere, das angesichts des großen Verlustes an der Artenvielfalt in unseren Tagen nicht leichtfertig aufgegeben werden sollte.

  • Städte bemühen sich heutzutage um den Erhalt ihrer Grünflächen. Mit hohem Aufwand werden Dächer und Fassaden begrünt, um den steigenden Temperaturen etwas entgegenzusetzen.

Aber manchem in Gauting scheint es immer noch nicht warm genug zu sein, denn man träumt davon, auch dieses Biotop mitten in Stockdorf bebauen zu lassen.

In Gauting wurden in den letzten 3 Jahren 340 zusätzliche Wohneinheiten für ca. 1000 zusätzliche Bewohner genehmigt, überwiegend für Auswärtige. Aber auch wenn man noch zusätzlich die Äcker bis nach Buchendorf, Unterbrunn und Oberbrunn bebauen würde, München hätte immer noch Wohnungsnot. Gauting kann Münchens Wohnungsprobleme nicht lösen.

In Bayern hatten wir erst vor 1,5 Jahren eine Flutkatastrophe mit Schäden in Höhe vieler hundert Millionen Euro. Flussauen standen unter Wasser und viele Häuser im Wasser. In Gauting debattieren wir jedes Jahr bei der Aufstellung des Haushaltes über den Reßbach in Unterbrunn. Das Wasserwirtschaftsamt hat wegen Überflutungsgefahr eine weitere Bebauung in seinem Bereich verboten. Und die Versicherer klagen, dass in Überschwemmungsgebieten zu viel gebaut wird. (Hier) Der Keller eines Hauses am Rande des Biotops stand in 20 Jahren schon dreimal unter Wasser.

Aber mancher in Gauting will die Gefahren nicht sehen, denn man träumt weiter davon, auch das Biotop in der Würm-Aue bebauen zu lassen.

Deswegen, die Idee, ausgerechnet in unseren Tagen das Biotop in der Würm-Aue mitten in Stockdorf bebauen zu wollen, ist völlig aus der Zeit gefallen.

.______

*8.500 qm bei einem Bodenwert in Stockdorf von 1.750-1.850 Euro/qm (SZ 12.7.2022). Die Lage an der Würm und die nur 5 Minuten zur S-Bahn erhöhen den Wert noch beträchtlich.

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Stockdorfer Ortsmitte an den Ufern der Würm bebauen? Gemeinderäte uneins - 1.3.2023

Auf der Tagesordnung der gestrigen Sitzung des Bauausschusses stand das Biotop am Westufer und das Firmengelände von Stanz-Schmidt am Ostufer der Würm mitten in Stockdorf. Beide Bereiche will der Eigentümer bebauen.

Der Gemeinderat hatte in einer Klausursitzung beschlossen, dass die Fraktionen ihre Vision zur Bebauung dieses Geländes erarbeiten sollten. Annette Derksen/Grüne hatte als Referentin für Ortsentwicklung die redaktionelle Arbeit übernommen. Das Ergebnis lag nun vor und sollte beschlossen und am Samstag auf der Informationsveranstaltung in Stockdorf vorgestellt werden.

Gemeinderat: Beschlussvorlage zur Vision, 28.2.2023
Gemeinderat: Entwurf einer Vision zu Stanz-Schmidt, 26.2.2022

Man wurde sich aber nicht einig:

Stefan Berchtold/MfG-Piraten: Er sei überrascht, dass die Vision heute im öffentlichen Teil der Sitzung auf der Tagesordnung stehe. Er hatte es so verstanden, dass die Fraktionen ihre Vision von der Bebauung nennen und diese für den städtebaulichen Wettbewerb genutzt werden sollten. Von einer Abstimmung und damit, dass der gesamte Gemeinderat eine eigene Vision vorstellen wolle, sei ihm nichts bekannt.

Michael Vilgertshofer/CSU widersprach ihm. Es gehe um eine Vision des Gemeinderates. Dem vorliegenden Entwurf wolle aber seine Fraktion auch nicht zustimmen. Aus ihrer Sicht sollte der Traum keine planerischen Festlegungen, die nicht im Auslobungstext stehen, keine über das Gebiet hinausgehenden planerischen oder politischen Aussagen, keine Programmsätze oder Entscheidungserwägungen und keine zu einseitigen politischen Aussagen enthalten.

Annette Derksen/Grüne: Sie habe zusammengestellt, was sie von den Fraktionen bekommen habe. Und da sich die Angaben zur Bebauung des Westufers widersprachen, habe sie diese als Alternativen aufgeführt. Mit der Zugspitzstraße als Weg für die Radfahrer habe sie nur einen Hinweis geben wollen, wo diese fahren sollen, nachdem nicht gewollt ist, dass sie den Uferweg benutzen. Irgendwo müssen sie ja schließlich fahren können.

Dr. Jürgen Sklarek/MiFü, der die Sitzung als 2. Bürgermeister leitete, sah angesichts der Meinungsverschiedenheiten keine Möglichkeit, bis Samstag für die Informationsveranstaltung in Stockdorf einen gemeinsamen Text zusammenzubringen.

Man war sich darin einig, dass die Fraktionen noch einmal versuchen sollten, eine gemeinsame Klärung zu erreichen.

Anwesend:

CSU: Egginger, Elsnitz, Jaquet, Vilgertshofer
FDP: Deschler
Grüne: Derksen, Knape, Moser
MfG-Piraten: Berchtold
MiFü: Ruhbaum, Dr. Sklarek
SPD: Brucker
UBG: Eck

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Wie aus dem Klimaschutzwald mitten in Stockdorf Baugelände wird - Von langer Hand vorbereitet - 24.8.2022

Die Erben von Stanz-Schmidt wollen das naturbelassene Gelände am Westufer der Würm mitten in Stockdorf bebauen. Die Umwandlung dieses Biotops in ein Baugelände lässt das wirtschaftlich wertlose Gelände zu einem vielfachen Millionenvermögen werden. Der Bauausschuss machte im Juli den Weg für einen städtebaulichen Wettbewerb frei, den die Rathausverwaltung organisieren wird. Hier

Vor 2 Jahren wurde der Damm entlang der Würm von Bäumen und Büschen freigemacht, da ihr Wurzelwerk die Dammkrone auflockert und den Damm damit schwächt. Das Wasserwirtschaftsamt hatte dies angeordnet.

Inzwischen stellte sich heraus, dass es dabei nicht blieb:

Gauting Stockdorf Stanz-Schmidt 2022-08 Abholzungen
Bilder: Google und BayernAtlas
  • Auf den 2 Fotos ist deutlich zu sehen, dass auch im geplanten Baubereich bereits Bäume gefällt wurden. Der Eingriff in die Natur ist ganz erheblich. Das Gelände ist als regionaler Klimaschutzwald eingestuft.

Die Absichten der Investoren sind das eine, der bislang fehlende Beschluss des Gemeinderates zur Umwandlung in ein Baugelände das andere, so dass für das Gelände weiterhin das Waldgesetz gilt. Laut diesem muss eine Naturverjüngung innerhalb von 5 Jahren einsetzen, ansonsten muss aufgeforstet werden. Da eine Naturverjüngung aktiv verhindert wurde und wird, verstößt das gegen diese gesetzliche Vorgabe. Das der CSU-Landwirtschaftsministerin Kaniber unterstellte Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Weilheim hat bislang nichts dagegen unternommen.

Mit der Fällaktion schaffte man vollendete Tatsachen. Und damit ist festzuhalten, dass die Umwandlung des Biotops in Baugelände von langer Hand vorbereitet wurde. Man kann davon ausgehen, dass CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger mit ihrer Verwaltung schon des längeren über das Vorhaben informiert ist.

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Die unberührte Natur mitten in Stockdorf wird Baugebiet - 27.7.2022

Der Bauausschuss beschloss gestern, einen städtebaulichen Wettbewerb zu einer Bebauung der bislang naturbelassenen Würm-Aue mitten in Stockdorf auszuschreiben. CSU, Grüne, FDP, MiFü, MfG-Piraten und UBG stimmten dem ersten Schritt zu einer Bebauung dieses Biotops zu.

CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger schlug den Gemeinderäten den Wettbewerb vor. Es kam zu einer grundsätzlichen Debatte über dieses Vorhaben.

Eberhard Brucker/SPD vertrat die Gegenmeinung:

Das naturbelassene Gelände sei ein Biotop mitten in Stockdorf, dessen Bebauung bislang verboten sei. Zugleich sei es die Überschwemmungsreserve für Stockdorf. Diesen Uferbereich zu bebauen wäre ein Widerspruch zum Wunderl-Grundstück an der Starnberger Straße. Dort sei man sich einig, dass nur vorne an der Straße, aber nicht hintendran im Würmbereich gebaut werden solle.

Wer habe etwas davon?

Für die Eigentümerfamilie Schmidt sei das Gelände heute zwar ökologisch wertvoll, ökonomisch aber wertlos. Mit einer Umwidmung zu Bauland werde es ökonomisch sehr wertvoll. Der Wert ihres Geländes mit seinen 14.000 qm (Mitteilung Bauamt) steige von 0 auf 25 Mio. Euro. (amtlicher Bodenrichtwert in Stockdorf: 1.750-1.850 Euro/qm, SZ 12.7.2022). Selbst wenn man einen Abschlag von 25 % vornehme, wäre die Wertsteigerung und damit der Gewinn immer noch mindestens 20 Mio. Euro, also immer noch außerordentlich viel Geld für die Familie.

Ein einmaliges Biotop würde unwiederbringlich zerstört werden. Und die Gemeinde würde dauerhaft auf den Folgekosten für Kita, Schulen und Verkehr, verursacht durch die zuziehenden Bewohner, sitzen bleiben. Es gebe für die Gemeinde keine rechtliche Verpflichtung dieses Vorhaben zuzulassen. Das Vorhaben sei im Interesse der Familie, aber nicht in dem von Gauting. Ausführlich

Dr. Kössinger: Die Rechnung sei nicht realistisch und nicht redlich. Die Radwegverbindung sei erwünscht und es wäre eine maßvolle Bebauung. Man solle auf den Boden der Tatsachen zurückkommen.

Eva-Maria Klinger/CSU: Die Rechnung stimme in keiner Weise. Man solle keine Neiddiskussion führen. Es sei eine Chance für Stockdorf. Man sollte sich auf den Weg machen. Der Grünzug würde erhalten bleiben und er wäre zugänglich. Das Biotop wäre heute nur im Verborgenen. Der Bauausschuss habe alles in der Hand. Die Pläne seien nicht gigantisch, sondern verträglich. Man sollte sie ernsthaft prüfen.

Stefan Berchtold/MfG-Piraten: Die Öffentlichkeit sei nicht beteiligt gewesen. Das Gelände sei Außenbereich [wo eine Bebauung nicht zulässig ist]. Es sei noch nichts beschlossen.

Dr. Kössinger Ein städtebaulicher Wettbewerb sei vorgesehen. Es sei unfair zu sagen, die Öffentlichkeit werde nicht beteiligt. Man müsse fair bleiben.

Richard Eck/UBG: Diese Stelle an der Würm sei kein Überschwemmungsgebiet. Das sei weiter südlich auf der Höhe der Schule. Er wäre für diese Planung.

Heinrich Moser/Grüne: Das Vorgehen sei nicht verkehrt. Zur westlichen Seite sollte erst ein Grundsatzbeschluss gefasst werden. Anschließend sei es zu bewerten.

Dr. Kössinger: Die Gemeinde habe uneingeschränkt die Planungshoheit. Auf Basis des Wettbewerbes könne dann frei entschieden werden.

Franz Jaquet/CSU: fragte, ob der Begriff "Biotop" geschützt sei? Und wäre die SOBON (Sozial gerechte Wohnraumförderung, Richtlinie) anzuwenden?

Dr. Kössinger: Die Anwendung der SOBON wäre zu prüfen.

Die Naturschutzbeauftragte der Gemeinde: Der Begriff sei geschützt. Die Uferbereiche der Würm seien dementsprechend von Starnberg bis Pasing kartiert.

Markus Deschler/FDP: Er befürworte dieses Vorhaben.

Brucker an Dr. Kössinger: "Wenn Sie die erste Abschätzung des Aufwertungsgewinns für unrealistisch halten, welchen Wert halten Sie dann für realistisch?"

Dr. Kössinger: Das hänge davon ab, wie viele Quadratmeter in die Bebauung einbezogen werden.

Anwesend:
CSU: Egginger, Elsnitz, Jaquet, Klinger, Dr. Kössinger
FDP: Deschler
Grüne: Derksen (Referentin für Ortsentwicklung), Knape, Moser
MfG-Piraten: Berchtold
MiFü: Ruhbaum
SPD: Brucker
UBG: Eck

Mit der moralischen Abwertung des Kritikers versucht die CSU von dieser Vermögensbildung zugunsten einer bekannten Stockdorfer Familie und zulasten der Gemeindekasse abzulenken. Man möchte es lieber im Verborgenen halten, indem man die Nützlichkeit eines neuen Radweges vorschiebt. Nur für die Radfahrer stehen bereits heute Zugspitzstraße (Anliegerstraße) und Gautinger Straße (Radweg) zur Verfügung. Das Radfahren zu fördern, ist sinnvoll, aber nicht um jeden Preis.

Es ist unstrittig, dass die genaue Wertsteigerung und damit der genaue Gewinn für die Investorenfamilie noch nicht ermittelt werden kann. Es ist aber auch eine Tatsache, dass der lauschige Blick auf die Würm und die nur 5 Gehminuten zum S-Bahnhof zu einer beträchtlichen Aufwertung des Geländes führen werden. Und damit ist es eine weitere Tatsache, dass allein schon mit 1000 qm Baugrund eine Wertsteigerung von 0 auf 1,8 Mio. Euro erreicht wird. In Abhängigkeit des Umfanges der Bebauung braucht man es dann nur noch auszumultiplizieren. Es ist also bereits jetzt von einem nicht zu versteuernden Gewinn in Höhe vieler Millionen auszugehen, während die Gemeinde dauerhaft die Folgekosten zu tragen hat.

Hans-Jochen Vogel, ehemaliger OB von München, waren zeitlebens die hohen Bodenwertsteigerungen ein Dorn im Auge. Wertsteigerungen, die nur deswegen zustande kommen, weil die öffentliche Hand Planungsleistungen erbringt, während die Eigentümer gar nichts beitragen müssen. Noch als 93-Jähriger war er gegen diese Art von Arbeitsteilung und schrieb hierzu das Buch: "Mehr Gerechtigkeit! Wir brauchen eine neue Bodenordnung - nur dann wird auch Wohnen wieder bezahlbar", Freiburg 2019.

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Die Würm-Aue mitten in Stockdorf zubauen? Davon hat Gauting nichts! - Die Sicht der SPD - 27.7.2022

Der Bauausschuss machte gestern den Weg frei, für eine Bebauung der naturbelassenen Würm-Aue mitten in Gauting. Ein städtebaulicher Wettbewerb zur Gestaltung dieser Bebauung wird ausgeschrieben. Es ist ein schwerwiegender Schritt, was die Ortsentwicklung Stockdorfs angeht.

Eberhard Brucker/SPD trug in der Sitzung den Standpunkt der SPD vor:

  • Das Gelände ist seit jeher naturbelassen, ein Biotop mitten in Stockdorf, dessen Bebauung bislang verboten ist. Zugleich ist es die Überschwemmungsreserve für Stockdorf.

Warum soll dieser ufernahe Bereich jetzt bebaut werden? Beim Wunderl-Grundstück an der Starnberger Straße ist sich der Bauausschuss einig, dass nur vorne an der Straße, aber nicht hintendran im Würmbereich gebaut werden soll. Nach den vielen Hochwasserkatastrophen wird allgemein davor gewarnt, zu nah entlang der Ufer zu bauen bzw. die Überflutungsmulden zu überbauen.

Wer hat etwas davon?

  • Die Eigentümerfamilie Schmidt: Was heute ökologisch sehr wertvoll ist, ist für sie ökonomisch wertlos. Mit einer Umwidmung zu Bauland wird es aber ökonomisch sehr wertvoll. Der Wert ihres Geländes steigt von 0 auf 1.750-1.850 Euro/qm, so die Bodenpreise in Stockdorf (SZ 12.7.2022). D.h. bei dem 14.000 qm großen Grundstück (Mitteilung Bauamt) geht es um 25 Mio. Euro. Selbst wenn man einen Abschlag von 25 % vornimmt, beträgt die Wertsteigerung und damit der Gewinn immer noch mindestens 20 Mio. Euro, also ein außerordentlich hoher Gewinn für die Familie, ohne selbst etwas dafür tun zu müssen.

  • Ein einmaliges Biotop wird unwiederbringlich zerstört.

  • Die Gemeinde wird dauerhaft auf den Folgekosten für Kita, Schulen und Verkehr, verursacht durch die zuziehenden Bewohner, sitzen bleiben.

Die Investorenfamilie deutet die Fragebogenaktion beim Fest in Stockdorf als Zustimmung der Bürgerschaft. Aber sie war nicht repräsentativ, denn nur 119 Gautinger hatten einen Fragebogen abgegeben und lediglich etwa 80 dem Bauvorhaben zugestimmt. Allein Stockdorf hat aber schon 4.400 Bewohner. Hier

  • Es gibt für die Gemeinde keine rechtliche Verpflichtung dieses Vorhaben zuzulassen.

Und wenn es der Familie wirklich um einen öffentlichen Spazierweg entlang der Würm geht, dann kann man den auch ohne Bauprogramm verwirklichen.

  • Dieses Vorhaben ist im privaten Interesse der Investorenfamilie in ihrem Streben nach einem Millionengewinn, aber nicht im Interesse Gautings.

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Sollte man die unberührte Würm-Aue mitten in Stockdorf bebauen? - 6.7.2022

Die Erben der Firma Stanz-Schmidt wollen ihr Betriebsgelände mitten in Stockdorf zusammen mit dem gegenüber am Westufer der Würm gelegene Gelände vermarkten. Der Betrieb wird aus Gauting wegziehen, die meisten Betriebsgebäude abgerissen und stattdessen sollen Wohn- und Geschäftsgebäude gebaut werden.

Die Erbengemeinschaft nutzte das Stockdorfer Fest, um die Besucher zu ihrem Projekt zu befragen. Eine Beraterfirma organisierte es. Das Ergebnis wurde im Bauausschuss vorgestellt.

Der Berater sprach ganz begeistert von einer einzigartigen Befragung. Die 16 Interviewer hätten keine Pause gemacht, fast nichts gegessen und getrunken und an diesem Wochenende von morgens bis abends insgesamt 2000 Gespräche geführt. Man möchte gerne das Projekt weiter begleiten.

Die 2000 Gespräche führten zu 188 ausgefüllten Fragebögen. Davon kamen 112 von den 4.400 Stockdorfern und 7 von den 15.600 Gautingern (nur Ortskern). Insgesamt sprachen sich 140 für das Projekt aus, 17 dagegen und 31 enthielten sich. Auf den Fragebögen wurden Hinweise gegeben:

Natur berücksichtigen
moderate Bebauung
Gewerbe, Gastronomie, Kindergarten ansiedeln
Öffnung für Naherholung
Sitzgelegenheiten schaffen
Ufer zugänglich machen
Bäume erhalten
im Einklang mit der Natur
bezahlbarer Wohnraum auf der Ostseite zur Starnberger Straße hin
Vormietrecht für Stockdorfer

Die Erbengemeinschaft bot ein zeitlich unbegrenztes Vormietrecht für Stockdorfer an.

Auch mit 40-50 Nachbarn sei gesprochen worden. Am Westufer haben sie seit Jahrzehnten nur die Würm vor sich, keine Zäune, nur Ruhe und Natur. Nun soll zwischen ihnen und der Würm gebaut werden. Es gebe Vorbehalte. Man sehe die eigene Privatsphäre bedroht und habe die Sorge, dass sich vor ihnen eine Party-Meile mit viel Lärm und Müll entwickle. Die Nachbarn betonten, dass man die Natur erhalten müsse. Insgesamt also erhebliche Vorbehalte, lobten aber, dass sie frühzeitig einbezogen worden seien.

Die Erben wollen den Nachbarn entgegenkommen. Man würde die Kosten für die Aufstellung von Zäunen übernehmen. Und den Weg entlang der Würm würde man abends um 20 Uhr zuschließen und erst morgens um 8 Uhr wieder öffnen.

Eva-Maria Klinger/CSU: "Herzlichen Dank! Eine tolle Geschichte! Die Befragung ist gut angenommen worden. Man hat die Informationen zu den Bürgern getragen. Jeder hatte die Chance, sich zu äußern. Die Stockdorfer haben sich schon immer gewünscht, dass das Würmufer zugänglich ist. Es ist positiv, dass man den Dialog weiterführen will. Ein gutes Ergebnis."

Heinrich Moser/Grüne: Es sei ein guter Weg, wenn er eingehalten werde. Absperren sei aber keine Lösung. Man müsse etwas für die Jugend machen. Die Öffnung sei wünschenswert. Die Pläne für das Westufer seien für sie der Schlüssel. Es fehle eine klimaschonende Entwicklung, eine Lösung zu Versiegelung und Energieerzeugung. Die Richtung passe, die Details seien offen.

Stefan Berchtold/MfG-Piraten: Die Befragung sei sehr spät angekündigt worden. Die Zustimmungsquote sei groß, weil die Pläne noch sehr allgemein seien. Man solle nicht gleich eine Absperrung anbieten, sondern die Diskussion zulassen und auch nicht gleich eine Entscheidung raushauen.

CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger: Die Pläne müsste nun über einen "Städtebaulichen Wettbewerb" konkretisiert werden.

Der Vertreter der Erben betonte, dass man nicht den maximalen Profit wolle und dafür sei, die Bauten ökologisch in die Natur zu integrieren. Wenn das Gelände zur Bebauung freigegeben werde, dann biete man einen öffentlichen Weg entlang der Würm, vom Schulersteg bis zum Harmsplatz, mit einer Abzweigung über die Würm zur Starnberger Straße an.

  • Beim Grundstück des ehemaligen Wunderl-Hofes geht es dem Gemeinderat einhellig darum, die Würm zugänglich zu machen, aber die Uferbereiche und die Insel nicht zu bebauen. Auch die Flussaue in Stockdorf ist ein unberührtes Biotop mitten im Ort und als Überflutungsmulde eine Sicherheitsreserve für Hochwasser.

Die Umwandlung von Natur in Baugebiet würde das Gelände massiv aufwerten. Die Gemeinde hätte die Planungs- und Folgekosten (Kitas, Schulen ...) zu tragen und die Erben mit der Bodenwertsteigerung einen Gewinn in Höhe vieler Millionen, ohne etwas dafür geleistet zu haben.

Die Befragung hat nur eine sehr schmale Basis. Nur 119 Bürger aus Gauting haben einen Fragebogen abgegeben. Etwa 80 von ihnen befürworteten das Projekt. Die Befragung ist damit nicht repräsentativ.

Man muss die Flussaue nicht zubauen, nur um einen Weg entlang der Würm freizugeben. Man kann das Erste lassen und das Zweite trotzdem tun, wenn einem wirklich am öffentlichen Wohl gelegen ist.

Dennis Meadows, einer der Autoren der berühmten Studie "Grenzen des Wachstums" für den Club of Rome im Jahre 1972, meinte unlängst in einem Interview:

  • Wir haben es mit einem Menschen zu tun, der "einfach nicht in der Lage ist, kurzfristige Opfer für einen langfristigen Nutzen zu bringen". (SZ-Magazin Nr. 7 / 18.2.2022, S. 22)

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