Was der Bauausschuss im Herbst noch abgelehnt hatte (STA-Merkur 14.9.2023), wurde nun von ihm beschlossen. Ein Bebauungsplan soll für den Nordteil des großstädtischen Bauprojektes auf dem AOA-Gelände an der Ammerseestraße erstellt werden. Grundlage hierfür ist die Planung des Eigentümers.
In den letzten Monaten war noch an Einzelheiten gearbeitet worden, so wird es weniger Parkplätze und dafür mehr Grünfläche geben. Vor dem Gebäude sollen Bäume dessen lange und bis zu 5 Geschosse hohe Front entlang der Ammerseestraße verbergen. Prof. Hebensperger-Hüther erläuterte das Vorhaben noch einmal. Ein Vertreter der Eigentümer lobte es als einen gelungenen Entwurf. Neben 90 Wohnungen sollen ein Supermarkt, ein Café und ein Kindergarten gebaut werden.
Debatte:
Britta Hundesrügge/FDP: Bleiben die Bäume entlang der Ammerseestraße erhalten?
Bauamt: Das sei vom Straßenbauamt abhängig, das mit der Überplanung der Ammerseestraße befasst sei.
Heinz Moser/Grüne: Die Durchführungsverträge zum Quartiersmanagement seien noch zu formalisieren, was noch nicht geschehen sei, da die anderen Baustufen erst später begonnen werden sollen.
Bauamt: In München werde zu so etwas ein städtebauliches Leitbild erarbeitet. In Gauting mache man es anders, denn ein Leitbild habe keinen Rechtscharakter.
Moser: Ein Leitbild sei aber öffentlichkeitswirksam.
Eva-Maria Klinger/CSU: Ganz herzlichen Dank. Wir sollten heute einsteigen. Änderungen seien weiterhin möglich. Und die Verträge würden zum Schluss als Satzung vereinbart. Es gehe um bezahlbaren Wohnraum. Alle sollten jetzt über den Stock springen.
Stephanie Pahl/MiFü: "Die Größe des Baukörpers ist viel zu groß, gerade im Bezug zu den nördlichen Nachbarn. Sämtliche Auslobungskriterien wurden hier über den Haufen geworfen, so könnte man fast sagen, diese Kriterien festzulegen, hätte man sich sparen können. Wir zerstören eine große Gewerbefläche im Ort und in unmittelbarer Nähe zur S- Bahn. Suchen nicht immer alle Gemeinderäte nach Gewerbeflächen? Durch die Ansiedlung eines weiteren Supermarkts ist das Quartier völlig überversorgt. Dem Gutachten stehen wir mehr als kritisch gegenüber. Ein reduzierter Stellplatzschlüssel ist im gesamten Patchway Plan einfach untragbar und eine Katastrophe für alle umliegenden Straßen. Die "sozial-ökologische Mustersiedlung" ist ein grüner Wunschanstrich, der jedoch nur ein hohes Baurecht ermöglicht. Der Verkehr auf der Ammerseestraße ist jetzt bereits enorm und mit der Fertigstellung von Handwerker Hof, Polizeirevier etc. ist das nicht mehr tragbar."
Stefan Berchtold/MfG-Piraten: Er habe Vertrauen in das Leitbild. Man sollte im Prozess jetzt weitergehen. Die Optik an der Straße sollte noch verbessert werden.
Franz Jaquet/CSU: Es sei ein langes Ringen gewesen, das jetzt zu einem Kompromiss gekommen sei. Er plädiere heftig dafür, dass jetzt zugestimmt werde.
Abstimmung:
dafür:
CSU: Egginger, Elsnitz, Jaquet, Klinger
FDP: Deschler (Leiter der Sitzung als Vertreter von Dr. Kössinger)
Grüne: Braun, Knape, Moser
MfG-Piraten: Berchtold
UBG: Eck
dagegen:
FDP: Hundesrügge
MiFü: Pahl
SPD: Meyer
Strittig war und ist die Größe des Bauvorhabens mit seiner zusätzlichen Belastung von Gautings sozialer Infrastruktur (Horte, Schulen, Straßen ...) und vor allem mit der großen Belastung auch für die Nachbarn. Die Nachbarn hatten sich wiederholt an CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger und den Gemeinderat gewandt und schwerwiegende Einwände gegen dieses Vorhaben in seiner jetzigen Größe erhoben. Sie wurden überhört.
Es kam zu heftigen Debatten, wie viele Bewohner dort einmal einziehen werden. Von ihrer Anzahl hängt es ab, wie viele Autos dort ebenfalls einziehen oder auch auf der Straße stehen werden. Die Anzahl der Bewohner wurde zum Politikum:
Dr. Kössingers Verkehrsplaner ging von 700-750 Bewohnern aus. Sie selbst nannte 700 Bewohner. Als zunehmend klar wurde, was ein Zuzug in dieser Größenordnung für Gauting bedeutet, wurde nur 4 Monate später vom Architekten des Projektes, Prof. Hebensperger-Hüther erfinderisch neu gerechnet. Er ließ einfach die Kinder weg und behauptete, dass in den 70 Wohnungen mit jeweils 66 qm im Nordteil jeweils nur 1 Person wohnen werde. Sein Rechenergebnis: 535 Bewohner. (9.11.2021) Der Verkehrsplaner wiederum machte diese Zahl zum Ausgangspunkt für seine Berechnung des zusätzlichen Verkehrs. Was von diesen politisch motivierten Berechnungen zu halten ist, liegt auf der Hand.
Im Herbst 2023 erklärte Prof. Hebensperger-Hüther, dass es nicht 70, sondern 90 Wohnungen im Nordteil werden. Damit umfasst das gesamte Bauprojekt nun 310 Wohnungen. Mehr Wohnungen = mehr Autos = mehr Verkehr. Das Verkehrsgutachten müsste eigentlich auf Basis einer realistischen Bewohnerzahl völlig überarbeitet werden. Und es müssten erstmalig auch die Auswirkungen auf die beiden Kreuzungen am Kriegerdenkmal und am Hauptplatz untersucht werden. Ursprünglich ging der Gutachter davon aus, dass sich auf der Ammerseestraße der Verkehr zusammen mit dem der 3 neuen Gewerbegebiete auf 14.700 Fahrzeuge/Tag verdoppeln wird. (Irreführung 7.4.2022)
Gauting wird nun den Zuzug von bis zu 800 Bewohnern verkraften müssen. Allein die Schulen müssen entsprechend erweitert werden, denn Realschule und Gymnasium klagen schon heute über fehlende Unterrichtsräume.
Die Gewerbefläche aufzugeben, ist ein Verlust. Die Wohnungen sind ein Gewinn, aber in dieser hohen Anzahl und dem großen Zuzug, der mit ihnen verbunden ist, überfordern sie Gauting. Grüne/FDP/MfG-Piraten/MiFü/SPD hatten sie vor der Gemeinderatswahl 2020 beschränken wollen. Als Obergrenze waren 180 Wohnungen im Gespräch. Nach der Wahl haben es sich die Grünen anders überlegt und jetzt mit der CSU den ersten Teil mit seinen 90 der 310 Wohnungen beschlossen. Das Projekt ist für Gauting eine Nummer zu groß. Es passt zu München, aber nicht zu Gauting.
Es ist ein typisches Projekt der Politik unserer Tage. Man will ein Problem - zu wenig Wohnungen - lösen und verursacht damit gleich die nächsten Probleme: überforderte Schulen und ein überfordertes Straßennetz. Millionenausgaben für den Ausbau werden nötig, die Gauting aber nicht hat. Kein Wunder, dass die Bevölkerung zunehmend einer solchen Politik überdrüssig wird, die das Land von einer Krise in die nächste stolpern lässt. Viele wenden sich inzwischen aus Protest der AfD zu. Was sich im Großen mit fehlenden Erzieherinnen und Pflegekräften, Verödung ganzer Landstriche und Überlastung der Ballungsgebiete, der Klimakrise und den leeren öffentlichen Kassen abspielt, kann nun in Gauting in Form der Überforderung seiner Infrastruktur besichtigt werden.
CSU-Gemeinderat Platzer meinte, dass es schon deswegen nicht 800 Neubürger werden, da es auch Umzügen innerhalb Gautings in das neue Viertel geben werde. Nur, wo jemand auszieht, zieht auch wieder jemand ein. Man kann die Berechnung des Zuzuges manipulieren und so die Öffentlichkeit täuschen, aber nicht die Realität, die auf Gauting zukommt. CSU und Grüne haben ihr Projekt nicht zu Ende gedacht.
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An der Ammerseestraße ist ein neues Wohnviertel mit 290 Wohnungen für bis zu 800 Bewohner geplant. Zusammen mit dem ebenfalls geplanten Supermarkt und den neuen Gewerbegebieten wird es zu einer Verdoppelung des Verkehrs kommen, so der Verkehrsplaner. Hier
Die Anwohner der stillen und bislang kaum befahrenen Gartenpromenade befürchten nicht zu Unrecht einen erheblichen Durchgangsverkehr auf ihrer Straße. Er würde auch die vielen Schulkinder auf ihrem Weg zum Schulcampus gefährden.
Im März hatte der Verkehrsausschuss die Rathausverwaltung beauftragt, zu prüfen, ob die Gartenpromenade im Abschnitt zwischen Ammerseestraße und Unterbrunner Straße oder auch in voller Länge zur Fahrradstraße erklärt werden kann. Für die Anlieger wäre sie weiterhin frei. Das Rathaus trug nun Bedenken vor, so dass der Verkehrsausschuss die Entscheidung zunächst vertagte.
Der Verkehrsausschuss wurde überrascht. Das Thema "Fahrradstraße Gartenpromenade" stand nicht auf der Tagesordnung und war von CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger auch nicht angekündigt worden.
Die Leiterin des Ordnungsamtes trug einige Informationen vor:
Der Ausschuss beschloss daher, dass man den weiteren Fortschritt der Planung zu dem neuen Wohnviertel erst einmal abwarten wolle, um dann erneut über die Umwidmung der Gartenpromenade zu beraten.
Es geht um Verkehrsberuhigung. Wenn sich der Verkehr auf der Ammerseestraße in den nächsten Jahren mehr als verdoppeln wird, dann muss etwas getan werden. Ruhige Anliegerstraßen dürfen nicht plötzlich zu stark befahrenen Durchgangsstraßen werden.
Eine Fahrradstraße einzurichten ist einfach, schnell und kostengünstig getan. Man kann es an der Königswieser Straße sehen. Auch der Bürgerbus beeinträchtigt eine solche Maßnahme zur Verkehrsberuhigung kaum, denn er fährt nur wenige Male am Tag durch die Gartenpromenade.
Erfreulich, dass der Verkehrsausschuss nicht entschieden hat, sondern erst einmal die weitere Planung abwarten will.
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Zu der Debatte im Bauausschuss legte die CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger eine Beschlussvorlage mit Stellungsnahmen zu den Hinweisen und Einwänden der Bürger vor. Sie hatten auch Befürchtungen zu dem wachsenden Verkehr geäußert. Als Antwort wurde ein nur geringfügig um 1 % zunehmender Verkehr genannt.
Das war irreführend, da auf eine Verkehrszunahme verwiesen wurde, die sich gegenüber dem alten Bebauungsplan zum AOA-Gelände ergeben würde. Nur dieser Bebauungsplan wurde nie gebaut. Sein Verkehr steht nur auf dem Papier; es gibt ihn nicht.
Wenn von einer Zunahme des Verkehrs die Rede ist, dann kann sich das nur auf den heutigen Verkehr auf der Ammerseestraße beziehen. Es geht damit um die Folgen der Verkehrszunahme und welche Lösungen erforderlich sind, um sie zu beherrschen.
Es geht um die Zunahme des heutigen Verkehrs durch den Bau von 290 Wohnungen für bis zu 800 Neubürger samt Supermarkt. Und es geht dabei auch um die Zunahme des Verkehrs durch den Bau des Handwerkerhofs beim Penny-Kreisel und das neue Gewerbegebiet bei Asklepios.
Die Auswirkungen der Verkehrszunahme auf die Kreuzung am Kriegerdenkmal sind nicht untersucht.
Die Auswirkungen auf den Hauptplatz sind auch nicht untersucht.
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Zu der Debatte im Bauausschuss legte die CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger eine Beschlussvorlage vor. Sie machte irreführende Aussagen zur Wohnfläche, die jedem Bewohner zur Verfügung stehen wird und damit zur Anzahl der Bewohner und zum künftigen Verkehr auf der Ammerseestraße.
Sachliche Einwände beantwortete die CSU mit Polemik. Eine Klärung war nicht gewollt und damit auch nicht möglich.
Mitbürger hatten mit ihren Einwänden die vom Rathaus genannte Anzahl der prognostizierten 535 Bewohner und damit den zu erwartenden Verkehr infrage gestellt.
Dr. Kössinger in ihrer Beschlussvorlage: "Der Ansatz zur Berechnung der Bewohner wurde intensiv betrachtet und mit den Fachleuten und Wohnbauträgern abgestimmt. Der Ansatz für das Quartier in Gauting liegt bei 37 qm/Bewohner. Der Durchschnitt in Gauting liegt bei 52 qm/Bewohner."
Brucker erinnerte daran, dass 75 % aller Häuser in Gauting Einfamilienhäuser seien, 4000 von 5300. Und dass in diesen häufig Eltern wohnten, deren Kindern ausgezogen seien. Angesichts dieser Bau- und Altersstruktur sei es nicht verwunderlich, dass im Durchschnitt 52 qm herauskomme. Aber was habe dieser Durchschnitt mit der Belegung von Sozialwohnungen zu tun? Mit Wohnungen, in die man vorzugsweise junge Familien einziehen lassen wolle. Und eine Familie bestehe bekanntermaßen aus mindesten 3 Personen.
Im sozial geförderten Wohnungsbau werde üblicherweise von um die 25 qm/Bewohner ausgegangen. Man brauche sich nur in unserer Umgebung umsehen. Frau Dr. Kössinger hatte den Verkehrsplaner Obermeyer beauftragt. Aus seinem Gutachten v. 24.7.2019 ergaben sich 27 qm Wohnfläche/Bewohner bei 701 Bewohnern. Und sie nannte unter Berufung auf die Bauträger im Mai 2021 ebenfalls 700 Bewohner.
Wir reden also nicht über 535, sondern von bis zu 800 Neubürgern und über einen dementsprechend zusätzlichen Verkehr.
Dr. Kössinger: Der Fachmann ging zuerst von 45 qm aus. Das sei normal. Obermeyer habe nicht mit 27 qm gerechnet. Brucker wolle mit dem von ihm genannten 800 nur Angst verbreiten.
Brucker: Das war jetzt Polemik pur.
Heinz Moser/Grüne: Es gehe um die soziale Durchmischung. Wir würden Gefahr laufen, die Zahlen zu günstig darzustellen. Durch die Flächen vom Verband Wohnen und dem Kath. Siedlungswerk werde es zu einer Verschiebung kommen.
Dr. Sklarek/MiFü: Sei das für Bewohner in Sozialwohnungen realistisch? 2 Bewohner hätten schon 74 qm und 3 Bewohner dann 111 qm. Sei das für diese überhaupt bezahlbar? Üblich seien 25 qm/Bewohner.
Dr. Kössinger: Die 37 qm seien der Durchschnitt über das gesamte Quartier. DIEHL werde z.B. im frei finanzierten Bereich 2-Zimmer-Wohnungen an jeweils 1 Bewohner vermieten.
Moser: Die unterstellten 80 qm/Bewohner bei den Häusern auf Gemeindegrund seien ein Angriffspunkt.
Maximilian Platz/CSU: Brucker sei unanständig. Man werde jetzt schon zum 20. Mal mit seinen Aussagen behelligt. In der Demokratie sei es üblich, erfolgte Abstimmungen zu akzeptieren. Und woher wolle er denn wissen, dass es 800 Neubürger werden. Es würde sicher auch Umzüge innerhalb Gautings in das neue Quartier geben.
Richard Eck/UBG: Man wisse nicht, wie viele es werden. Man wisse es erst mit dem Bauplan und seiner endgültig Anzahl an Wohnungen.
Dr. Kössinger: Da werde nur Angst gemacht.
Brucker: Er erwarte von der Moderatorin Frau Skorka, dass sie auf eine realistische Einschätzung zu der künftigen Bewohnerzahl hinarbeite. Man könne es selbstverständlich nicht genau sagen, aber es gehe um die Größenordnung, auf die sich die Gemeinde vorbereiten müsse. 500 Bewohner bedeuten etwas anderes als bis zu 800. Es werde z.B. unterstellt, dass der Bauträger DIEHL 70 Wohnungen an jeweils nur 1 Person vermiete. Nur er habe das nicht unter Kontrolle. Der Mietvertrag werde mit einer Person abgeschlossen und anschließend ziehe z.B. ein Paar ein. Angesichts der Mietpreise werde es auch vielfach dazu kommen.
Die Debatte ist ein Musterbeispiel für die Diskussionskultur im Gemeinderat. Die Bürgermeisterin machte eine Sachaussage. Auf einen sachlichen Einwand gingen einmal mehr weder sie noch ihre CSU ein. Man verschanzte sich hinter "Fachleuten", die man selber beauftragt hatte und bezahlen ließ. Sich mit den Einwänden auseinanderzusetzen, dem weicht man aus und ersetzt es durch moralische Vorwürfe. Der Gegner "verbreite Angst" und ist mal "unanständig" oder auch "unverschämt".
Dr. Kössinger kann sich nicht daran erinnern, dass sich aus den Berechnungen ihres Verkehrsplaners Obermeyer 27 qm Wohnfläche/Bewohner bei einer Gesamtzahl von 701 Bewohnern ergeben hatte.
Den Gautinger Durchschnitt mit 52 qm/Bewohner als Rechtfertigung für die unterstellten 37 qm/Bewohner heranzuziehen, mit denen 535 Bewohner ausgerechnet wurden, ist angesichts der besonderen Haus- und Altersstruktur Gautings völlig abwegig. Es besteht kein Zusammenhang.
Es war auch die Rede von 45 qm/Bewohner, was aber der bayernweite Durchschnitt ist, so der beauftragte Architekt Prof. Hebensperger-Hüther. Ein Durchschnitt, der jedoch zu dem neuen Wohnviertel in Gauting und im Münchner Umfeld mit seinen 190 Sozialwohnungen von insgesamt 290 Wohnungen nicht passt.
Die "37 qm" stammen von Prof. Hebensperger-Hüther. Nur er hat nach eigener Aussage dabei die Kinder weitgehend weggelassen, denn die zögen später aus. (Mitteilung Dr. Kössinger vom 27.10.2021 an alle Gemeinderäte) Heißt das, dass sich die Gemeinde in den kommenden Jahren nicht um Plätze in Kitas und Schulen kümmern muss?
Wenn Brucker die völlig unrealistische Vermietung bei DIEHL anspricht, 70 Wohnungen jeweils nur an 1 Person vermieten zu wollen, dann übergeht man das mit Schweigen. Die Bewohnerzahl wird hier gezielt kleingerechnet.
Wenn Brucker von "bis zu 800 Bewohnern" spricht, dann entgegnet Platzer, dass es schon deswegen nicht 800 Neubürger werden, da es auch Umzügen innerhalb Gautings in das neue Viertel geben werde. Stimmt, es wird Umzüge geben. Nur, wo jemand auszieht, zieht auch wieder jemand ein. Für Gauting ist zum Schluß die Anzahl der Neubürger wesentlich. Das Thema wird logisch nicht zu Ende gedacht.
Es geht offensichtlich um die Durchsetzung von Interessen um jeden Preis. Es geht nicht darum, einen Sachverhalt zunächst möglichst umfassend für die Gemeinde zu beleuchten und dann je nach Interessenlage Schlüsse daraus zu ziehen. Wiederholt sachlich falsche Aussagen provozieren den Widerspruch. Die Diskussion über die Sachlage zieht sich deswegen hin, anstatt sich auf die Bewertung der unterschiedlichen Lösungsvorschläge konzentrieren zu können. Eine Klärung ist so nicht möglich und offensichtlich auch nicht gewollt, denn bei den Diskussionen über den Ausbau der Kindergärten und die neuen Gewerbegebiete erleben wir das gleiche Vorgehen.
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Bürger konnten ihre Hinweise, Vorschläge und Einwände zu dem geplanten Wohnviertel bei AOA einreichen. Behörden, Verbände und Firmen waren aufgefordert worden, Stellungnahmen abzugeben. Im Bauausschuss wurden sie behandelt. Die Planung wurde anschließend vom Bauausschuss mit Mehrheit bestätigt und die Ausarbeitung der beiden Bebauungspläne in Auftrag gegeben.
Der Antrag, mehr Stellplätze in den Tiefgaragen vorzusehen, wurde mehrheitlich abgelehnt.
Dem Antrag, für die Tiefgaragen eine oder zwei gemeinsame Aus- und Zufahrten zur Ammerseestraße vorzusehen, wurde ebenfalls mehrheitlich abgelehnt. Man hätte damit die Anwohner von Danziger, Pötschener und Paul-Hey-Straße von dem zusätzlichen Verkehr verschont.
Der Antrag, etwas mehr Gewerbefläche und dafür etwas weniger Wohnungen vorzusehen, wurde mehrheitlich abgelehnt. Den Kritikern der Planung wäre man damit etwas entgegengekommen.
Bei diesen Themen, die die Bürger angesprochen hatten, kam es zu einer Debatte:
Stellplatze:
Es werden mehr Stellplätze gefordert. Für 190 der 290 Wohnungen sind nur 152 Stellplätze vorgesehen.
Markus Deschler/FDP griff die Forderung auf. Zugeparkte Straßen seien zu befürchten, was nicht wünschenswert sei. Deswegen sei es sinnvoll, für jede Wohnung 1 Stellplatz vorzusehen, d.h. mit einem Stellplatzschlüssel von 1,0 statt 0,8 zu planen.
Abstimmung:
Brucker/SPD, Deschler und Dr. Sklarek/MiFü dafür - die Mehrheit dagegen.
Gesamttiefgarage mit Ausfahrt zur Ammmerseestraße:
Anwohner der Pötschener Straße wünschten eine Gesamttiefgarage, deren Einfahrt gleich auf die Ammerseestraße gehe.
4 Tiefgaragen mit Ausfahrt zur Ammerseestraße:
Eberhard Brucker/SPD meinte, wer sich ins Auto setze, wolle zur Ammerseestraße. Warum nicht gleich alle auf die Ammerseestraße führen? Warum die Anwohner von Danziger, Pötschener und Paul-Hey-Straße mit diesem Verkehr zusätzlich belasten? Die Bewohner würden es zu Stoßzeiten schwer haben, sich in den Verkehr auf der Ammerseestraße einzufädeln. Eine gemeinsame Ausfahrt aus den Tiefgaragen mit 1 bedarfsgesteuerten Ampel, wie bei Webasto an der Staatsstraße in Stockdorf, wäre für alle das Beste, für Bewohner und für Anwohner. Es müsse dabei nicht eine Gesamttiefgarage sein. Es genüge, die 4 getrennten Tiefgaragen über Tunnel zu einer gemeinsamen Ausfahrt an die Ammerseestraße zusammenzuführen. Es hätte den Vorteil, dass die Anwohner der Anliegerstraßen vom Verkehr verschont blieben.
CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger: Das sei mit den Sachverständigen alles untersucht worden. Es wäre eine gigantische Umplanung. Und das ohne die Eigentümer?
Deschler hielt den Vorschlag für überlegenswert.
Franz Jaquet/CSU: Solche Tiefgaragen seien üblicherweise in einer Hand. Die Eigentümer wollten aber jeweils ihre eigene Garage.
Richard Eck/UBG: Die Anwohner seien Verkehr nicht gewohnt. Wenn an der Pötschenerstraße auch die andere Straßenseite bebaut wäre, dann sähe es anders aus. Und wie sei dann die Zufahrt für die Feuerwehr geregelt?
Heinz Moser/Grüne: Man könne damit viel gewinnen. Der Mehrwert würde es rechtfertigen.
Maximilian Platzer/CSU: Man könne nicht ohne die Eigentümer darüber reden. Für die Eigentümer sei das nicht wirtschaftlich darstellbar. Er könne ohne Planung nicht mit guten Gewissen entscheiden. Wie hoch wäre die Auswirkung auf die Mieten? Nur wegen ein paar Anwohnern das Konzept ändern?
Moderatorin Skorka äußerte Zweifel, ob das funktionieren könne.
Brucker: Solche Lösungen gebe es schon heute. Die Tunnel und Tiefgaragen würden farblich markiert, so dass sich niemand verirren könne. Jede der Garagen hätte ihr eigenes Rolltor, so dass die Trennung gegeben wäre.
Annette Derksen/Grüne: Die Verkehrsberuhigung für die Pötschenerstraße sei wichtig. Man solle das prüfen. Auch die ökologischen Folgen.
Eck: Die 4 Bauträger wollen unabhängig voneinander mit dem Bau beginnen. Wie gehe das dann bei den Tiefgaragen? Jeder Eigentümer habe seiner Meinung nach das Recht auf kürzeste Verbindung zur Straße.
Stefan Berchtold/MfG-Piraten: Alles sei festgelegt. Man habe es den Fachleuten überlassen. Jetzt müsse man die Konsequenzen tragen. So sei es halt.
Platzer beantragte eine Unterbrechung der Sitzung.
CSU und Grüne verhandelten.
Brucker stellte als Zusammenfassung aus dieser Diskussion den Antrag: Die Verwaltung solle prüfen und verhandeln, die 4 Tiefgaragen über Tunnel zu 1 oder 2 gemeinsamen Ausfahrten zusammenzuführen. Die finanziellen und ökologischen Auswirkungen seien aufzuzeigen.
Abstimmung zu 1 Ausfahrt auf die Ammerseestraße
Brucker, Derksen, Deschler, Dr. Sklarek dafür - die Mehrheit dagegen.
Abstimmung zu 2 Ausfahrten auf die Ammerseestraße:
Brucker, Derksen, Deschler, Knape, Moser dafür - die Mehrheit dagegen.
Etwas mehr Gewerbe, etwas weniger Wohnungen:
Deschler stellte den Antrag, wegen der sehr massiven Bebauung den Kritikern etwas entgegenzukommen. Die Gewerbefläche bei DIEHL (AOA) sollte um 1000 qm vergrößert werden, denn man wolle doch Gewerbe haben, und stattdessen sei die Wohnfläche entsprechend zu verringern. Auch die Flächen beim Verband Wohnen und Kath. Siedlungswerk sollten um ein Geschoss verringert werden.
Dr. Kössinger: Es sei ein Paket aus Wohnen, Gewerbe und Gemeinschaftsflächen. Wenn man das aufmache, dann fange man wieder von vorne an.
Eck äußerte Zweifel, ob das rechtlich zulässig sei, denn der Gemeinderat habe es so beschlossen.
Dr. Sklarek: Der Entwurf sei zu monumental. Es sollte ein Geschoss weniger sein.
Moser: Mehr Gewerbe sei gewünscht. Er habe die Sorge, wenn man so weiter plane, dann werde es später teurer. Man müsse dann im nächsten Schritt wegen der Anzahl der Wohnungen und der Anzahl der Bewohner nachjustieren.
Dr. Kössinger: Sie sei sprachlos. Es sei mit den Eigentümern und dem Gemeinderat verhandelt. Wenn es jetzt infrage gestellt werde, dann fange man von vorne an. Sei man nun ein verlässlicher Partner oder beginne man bei jeder Auslegung der Zahlen neu?
Jaquet: Es sei unkritisch, ob es 800 oder 600 Bewohner werden. Faktisch würde man es torpedieren.
Abstimmung über mehr Gewerbe- und weniger Wohnfläche bei DIEHL (AOA):
Brucker, Deschler, Moser, Dr. Sklarek dafür - Mehrheit dagegen.
Abstimmung über weniger Wohnfläche beim Verband Wohnen und Kath. Siedlungswerk:
Brucker, Deschler, Moser, Dr. Sklarek dafür - Mehrheit dagegen.
Gesamtabstimmung über alle Entwürfe, Hinweise und Stellungnahmen - mit 10:3 angenommen:
Die Verwaltung wird beauftragt, auf Basis der vorliegenden Entwürfe, Hinweise und Stellungnahmen die Bebauungspläne für den Nord- und Süd-Teil auszuarbeiten.
dafür:
CSU: Egginger, Elsnitz, Jaquet, Dr. Kössinger, Platzer
Grüne: Derksen (Referentin für Ortsentwicklung), Knape, Moser
MfG-Piraten: Berchtold
UBG: Eck
dagegen:
FDP: Deschler
MiFü: Dr. Sklarek
SPD: Brucker
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Im Bauausschuss drängte die CSU zur Eile. Es sollte endlich entschieden werden, was auf dem Grund der Gemeinde bei AOA gebaut werden soll. Die CSU wollte das Konzept der Kettenhäuser von Hebensperger-Hüther verwirklichen. Jedes der Häuser kostet mindestens 900.000 Euro.
CSU und UBG meinten, man könnte später noch entscheiden, für welche Zielgruppe an Bewohnern gebaut werden solle. Man sollte jetzt einfach mal anfangen.
Aber die Entscheidung über die Zielgruppe und damit wer dort einmal wohnen kann, konnte man nicht vertagen, denn Konzept und Zielgruppe sind untrennbar miteinander verbunden. CSU, UBG und Grüne haben die Kettenhäuser von Hebensperger-Hüther beschlossen und sich damit gegen die Berufsgruppen entschieden, die in Gauting arbeiten, aber aufgrund ihres niedrigen Einkommens hier kaum eine Wohnung finden.
Mehrfamilienhäuser hätten viele Vorteile:
Der 2. Preisträger zu dem Architektenwettbewerb hatte 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen mit 40 bis 88 qm vorgeschlagen gehabt, die gut passen würden.
Die Gemeinde hat eine soziale Verantwortung. Anstatt dieser nachzukommen, wollen CSU und Grüne nun auf dem Grundstück der Gemeinde Häuser und Wohnungen für Gutverdienende bauen lassen, die jederzeit an anderer Stelle ein Haus oder eine teure Wohnung finden könnten. Auch eine Genossenschaft würde daran nichts ändern, denn auch deren Mitglieder müssten für ein Haus mindestens 900.000 und für eine Wohnung Hunderttausende aufbringen.
für die Kettenhäuser:
CSU: Egginger, Elsnitz, Jaquet, Klinger, Dr. Kössinger
Grüne: Derksen (Referentin für Ortsentwicklung), Knape, Dr. Reißfelder-Zessin
UBG: Eck
dagegen:
FDP: Deschler
MiFü: Ruhbaum
SPD: Brucker
MfG-Piraten: -
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Im Bauauschuss wurde das Ergebnis seines Workshops vorgestellt. Es wurde beschlossen, auf dem Gemeindegrundstück bei AOA 19 Einfamilienhäuser und bis zu 14 Wohnungen zu bauen. Ob das Grundstück verkauft oder in Erbpacht abgegeben werden soll, wurde zurückgestellt.
In der Debatte prallten die unterschiedlichen Meinungen zur Größe der Bebauung und für wen gebaut werden soll, aufeinander. Über die Hinweise und Einwände setzte sich die Mehrheit aus CSU und GRÜNE auch diesmal wieder hinweg.
Die strittige Diskussion:
Richard Eck/UBG: Er sei dafür, dass die Gemeinde ihr Grundstück verkaufe, gegebenenfalls auch an ein Unternehmen der Gemeinde, wenn diese selber bauen wolle.
Hans Wilhelm Knape/GRÜNE: Das Konzept müsse aus einem Guß sein, gemeinwohlorientiert und die Ergebnisse aus dem Bürgerdialog aufnehmen. Sei auch ein neues Konzept zulässig?
CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger: Es liege ein Antrag der CSU vor, in dem die Gemeinde aufgefordert werde, selbst zu bauen. Die Gemeinde könne ihr Grundstück an ein eigenes kommunales Unternehmen verkaufen. Das Konzept sei erarbeitet, das weiter angepaßt werden könne.
Eberhard Brucker/SPD: Noch vor 3 Monaten verkündete Prof. Hebensperger-Hüther, dass jedes dieser Häuser 800.000 Euro kosten solle (StaM 8.7.2021). Jetzt würden in der Beschlussvorlage schon 900.000 Euro genannt. Und bis es zum Bauen soweit sei, werde der Verkaufspreis sich weiter in Richtung 1 Million entwickelt haben. Wer könne das bezahlen?
Von den 5300 Häusern in Gauting seien 4000 Einfamilienhäuser. Jedes Jahr verlassen zwischen 1500 und 1800 Bewohner Gauting und würden umgehend durch Zuziehenden ersetzt. In Gauting sei ein schwunghafter Handel mit Häusern im Gange. Wer das Geld habe, der finde immer ein Haus. Es sei nicht die Aufgabe der Gemeinde, den verbilligten Kauf von Einfamilienhäusern zu ermöglichen.
Die Aufgabe der Gemeinde sei es vielmehr, für die Berufe, die in der Corona-Krise als systemrelevant erkannt wurden, ein Wohnen in Gauting zu ermöglichen. Es gehe um die Personen und ihre Familien, die in Gauting arbeiten und sich aus finanziellen Gründen schwer tun, hier eine bezahlbare Wohnung zu finden. Dabei gehe es um Erzieherinnen, Pflegekräfte, Verkäuferinnen, Rathaus-Angestellte, Polizisten und Feuerwehrler.
Aus diesem Personenkreis könne sich niemand ein Haus für 900.000 Euro oder eine Wohnung für etliche Hunderttausend leisten. Anstatt 2 oder 3 kleinere Mehrfamilienhäuser vorzusehen, wolle man teure Häuser und Wohnungen bauen lassen. Das gehe weit weit am tatsächlichen Bedarf vorbei!
Dr. Kössinger: Die Beschlussvorlage gebe den Workshop wieder. Die Rechtsform könne man noch offen lassen.
Harald Ruhbaum/MiFü: Man sollte auch andere Konzepte als das von Hebensperger-Hüther zulassen.
Eva-Maria Klinger/CSU: Man solle das Konzept von Hebensperger-Hüther weiterverfolgen. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens sei alles in Bewegung. Wir müssten weiterkommen. Sie sehe die von Herrn Brucker genannte Problematik nicht. Die Häuser sollten an Gautinger Bürger vergeben werden.
Annette Derksen/GRÜNE: Ausschreibung und Vergabe sollten zunächst zurückgestellt werden. Es sei sonst für die Öffentlichkeit irritierend, denn es sei ein Prozeß.
Dr. Kössinger: Man könne nicht auf jeden Einwand eingehen.
Derksen: Haben wir noch Zeit?
Dr. Kössinger: Wir müssen weiterkommen. Man sei auf vieles eingegangen. Die Wirtschaftlichkeit sei zu berücksichtigen. Die Rendite müsse stimmen. Eine Ablehnung müsse man begründen.
Derksen: Es müsse Frieden mit den Nachbarn herrschen.
Markus Deschler/FDP: Bei der juristischen Form sei er offen, mit den Zielgruppen [junge Gautinger, Ehrenamtliche] einverstanden. Das Problem sehe er in den vorgesehenen Wohnungen. Es werde eine zu dichte Bebauung. Deswegen werde er gegen einen Bebauungsplan auf dieser Grundlage stimmen.
Dr. Reißfelder-Zessin/GRÜNE: Sie werde zustimmen. Was seien aber "Einheimische"?
Dr. Kössinger Nach EU-Recht seien diejenigen Einheimische, die seit mindestens 5 Jahren in Gauting wohnen.
Eck: Die Festlegung, für welche Zielgruppen gebaut werde, könne man noch vertagen.
Dr. Kössinger schloss sich dem an.
Eck: Man dürfe aus dem Thema "Patchway-Anbger" nicht eine Ewigkeitssache machen. Ob mehr Häuser oder Wohnungen, Wohneigentum solle erworben werden können. Eine Mischung im Viertel sei besser.
Abstimmung:
Der Bauausschuss beschließt für die weitere städtebauliche Entwicklung des gemeindlichen Grundstücks die Durchführung eines Bebauungsplanverfahrens auf Basis des Wettbewerbsentwurfes, hier das neu überarbeitete Konzept mit Einfamilienhäusern und Geschosswohnungsbau, ca. 4600 qm Geschossfläche, Stellplatzschlüssel 1,0.
Mit 9:3 angenommen.
dafür:
CSU: Egginger, Elsnitz, Jaquet, Klinger, Dr. Kössinger
Grüne: Derksen (Referentin für Ortsentwicklung), Knape, Dr. Reißfelder-Zessin
UBG: Eck
dagegen:
FDP: Deschler
MiFü: Ruhbaum
SPD: Brucker
MfG-Piraten: -
Die Entscheidung über die Zielgruppen, wer soll dort einmal wohnen, hat man nicht vertagt, denn Konzept und Zielgruppen sind untrennbar miteinander verbunden. CSU und Grüne haben sich für die Kettenhäuser von Hebensperger-Hüther entschieden und damit gegen die Berufsgruppen, die in Gauting arbeiten, aber aufgrund ihres niedrigen Einkommens kaum eine Wohnung finden.
Die Gemeinde hat eine soziale Verantwortung. Anstatt dieser nachzukommen, wollen CSU und Grüne nun auf dem Grundstück der Gemeinde Häuser und Wohnungen für Gutverdienende bauen lassen, die jederzeit an anderer Stelle ein Haus oder eine teure Wohnung finden könnten. Auch eine Genossenschaft würde daran nichts ändern, denn auch deren Mitglieder müssten für ein Haus mindestens 900.000 und für eine Wohnung Hunderttausende aufbringen. Erzieherinnen können sich so etwas nicht leisten. Es geht um die soziale Verantwortung!
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Die Presse berichtete über den Infomarkt im Rathaus zu dem geplanten Wohnviertel bei AOA an der Ammerseestraße. Die SPD schickte hierzu dem Starnberger Merkur einen Leserbrief:
Bürgermeisterin Dr. Kössinger ließ beim Infomarkt im Rathaus zum neuen Wohnviertel bei AOA berichten: Es werden 535 Bewohner in 290 Wohnungen. Auf Nachfrage teilte sie mit, wie Prof. Hebensperger-Hüther gerechnet hatte: In den frei finanzierten 70 DIEHL-Wohnungen wird jeweils ein Bewohner wohnen. In den 30 Häusern auf dem Gemeindegrund werden es jeweils vier Bewohner. Und in den staatlich geförderten 190 Wohnungen werden es 345 Bewohner. Zusammen 535 Bewohner. Ist das realistisch?
Die DIEHL-Wohnungen werden nach eigener Angabe jede 66 qm groß. Angesichts der hohen Mieten ist davon auszugehen, dass in jeder zweiten Wohnung mindestens zwei Personen wohnen werden, das sind 35 Bewohner mehr. Die staatliche Förderung gibt die maximale Größe der Wohnungen für 1-, 2-, 3- und 4-Personenhaushalte vor. Verteilt man die 345 Bewohner auf die von den Bauträgern angegebenen Wohnungen und ihre Wohnfläche, dann müssen es mindestens 50 Bewohner mehr sein. Insgesamt schon 615 Bewohner. Prof. Hebensperger-Hüther meint, „dass nach einigen Jahren Kinder ausgezogen sein werden“. Werden diese Kinder berücksichtigt, dann wird klar, dass es die ersten 10-20 Jahre noch mehr Bewohner sein werden: Verkehrsplaner Obermeyer: 701 Bewohner (Verkehrsuntersuchung 24.7.19) bzw. 700-750 Bewohner (StaM 6.2.20) und Bürgermeisterin Dr. Kössinger: "In Abstimmung mit den Bauträgern wird mit maximal 269 Wohnungen gerechnet, bei der von einem Einwohnerzuwachs von maximal ca. 700 Einwohnern ausgegangen wird." (Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse über Kinderbetreuungseinrichtungen, 18.5.21)
Und bei den geförderten Wohnungen müssen 160 der 190 Wohnungen kleine Appartements sein, denn sonst werden es noch mehr Bewohner. D.h. zusammen mit den Wohnungen von DIEHL sind 230 der 290 Wohnungen nur für ein oder zwei Personen. Die Werbung, hier werde für junge Familien gebaut, ist nicht haltbar. In Gauting arbeitende Erzieherinnen, Pflegekräfte, Verkäuferinnen, Rathaus-Angestellte, Polizisten und Feuerwehrler sind willkommen - aber nicht mit Familie. Auf dem Gemeindegrund sind sie auch nicht willkommen, denn dort sollen Häuser zum Verkaufspreis von 820.000 Euro gebaut werden. Die Planung geht am Bedarf vorbei.
Eberhard Brucker
SPD-Gemeinderat
... und was wurde daraus?
Die etwas ausführlichere Erläuterung zu der Rechnung von Hebensperger-Hüther und den Unterstellungen, die er dabei gemacht hat:
AOA - Der Zweck heiligt die Mittel. Eine (Ent-)Täuschung, 29.10.2021
Für Fragen, Hinweise und Meinungen Ihre E-Mail an: info@spd-gauting.de
535 Bewohner in 290 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen sollen es werden, davon 190 vom Staat gefördert. Das teilten CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger und der von ihr beauftragte Professor Hebensperger-Hüther den Bürgern beim Info-Markt im Rathaus am 20. Oktober mit.
Die SPD fragte, wie viele 1-, 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen jeweils geplant seien.
Dr. Kössinger: "Die Anfrage können wir leider nicht beantworten. Es gibt bisher keine konkrete Planung der Eigentümer. Auch Herr Professor Hebensperger-Hüther kann nur „ca.“- Angaben machen."
Erstaunlich, die Eigentümer haben nicht geplant, konnten nach 3,5 Jahren Beratung mit Verwaltung, Gemeinderat und Bürgern keine ersten Wohnungsgrundrisse zu den Häusern vorlegen. Sie konnten aber trotzdem mitteilen, dass sie nun gegenüber dem Stand im Mai 14 Wohnungen mehr bauen wollen. Wie macht man so etwas ohne Grundrisse?
Die 535 Bewohner entpuppen sich als Ergebnis einer zielgerichteten Berechnung, um eine möglichst niedrige Anzahl verkünden zu können.
Wie hat nun Professor Hebensperger-Hüther die 535 Bewohner in 290 Wohnungen nach seinen Angaben und seinen Worten "objektiv und richtig" berechnet?
Er passte seine Zahl von 538 Bewohnern an die 535 von Obermeyer (11.5.2021) an.
Wie realistisch ist seine Rechnung?
Er unterstellt, dass Diehl frei finanziert 70 Zwei-Zimmer-Wohnungen baut und in ihnen nicht "meistens", sondern immer nur 1 Bewohner wohnt. Bei 4.629 qm Wohnfläche (hier) sind das 66 qm/Bewohner. Im Anbetracht der sehr hohen Mieten ist die Annahme von 2 Bewohnern in jeder 2. Wohnung sicher realistischer. D.h. es werden mindestens 35 Bewohner mehr.
Er unterstellt, dass in den geförderten Wohnungen die Kinder bereits ausgezogen sind, was aber erst in 10-20 Jahren der Fall sein wird.
Er ignoriert die Voraussetzungen für die staatliche Förderung, denn diese erfordert 50 Bewohner mehr. Dazu müssen rund 160 der 190 Wohnungen nur für 1- und 2-Personenhaushalte sein. Berechnung
Insgesamt sind 230 von 290 Wohnungen, d.h. 80 % nur für 1- und 2-Personenhaushalte. Die jungen Familien, für die man vor allem bauen will, kommen kaum zum Zug.
Mit den Wohnungsgrundrissen hätte er die Bewohnerzahl ziemlich genau berechnen können. Bauträger spielen üblicherweise mehrere Varianten zu den Wohnungsgrundrissen durch, um die Anzahl und Größe der Wohnungen je Geschoss abschätzen zu können. Davon hängen Investitionssumme und späterer Gewinn ab. Ohne solche Wirtschaftlichkeitsüberlegungen lässt sich kein vernünftiger Bauträger auf die Abstimmung zu einem Bebauungsplan ein, der extra nur für ihn erstellt wird. Aber in Gauting ist natürlich alles anders.
Die Gemeinde muss wissen, was heute auf sie im Hinblick auf den notwendigen Ausbau der Infrastruktur mit Hort, Schulen und Straßen zukommt. Allein mit den 2 Korrekturen werden aus den 535 schon 615 Bewohner. Die Schulzeit der Kinder einfach zu überspringen, verdeutlicht endgültig: Hebensperger-Hüthers Rechnung ist nur darauf ausgerichtet, eine möglichst niedrige Bewohnerzahl bekanntgeben zu können. Mit der Realität, die durch dieses Bauprojekt auf Gauting zukommt, hat sie nur bedingt etwas zu tun.
Verkehrsplaner Obermeyer nannte im Februar 2020 "700-750 Bewohner", die Bauträger im Mai 2021 "maximal 700". Diese Zahlen kommen der Realität schon näher.
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Nach Auskunft von Professor Hebensperger-Hüther gegenüber CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger ist er bei seiner Rechnung von folgenden Annahmen ausgegangen:
In Bayern habe jeder Einwohner mehr als 48 qm Wohnfläche. Dies könne man im frei finanzierten Wohnungsbau (Diehl) auch in Gauting so sehen. Dort werden relativ viele 2-Zimmerwohnungen (55-60 qm) gewünscht, die aber meist nur von 1 Person bewohnt seien.
Im geförderten Wohnungsbau gibt es Förderobergrenzen. 1 Person 45 qm, 2 Personen 60 qm, 3 Personen 75 qm usw. Hier hänge die Bewohnerzahl vom Wohnungsschlüssel der Bauherren ab. Bei einem üblichen Wohnungsschlüssel ergeben sich ca. 30-35 qm pro Bewohner.
Sollte die Gemeinde die angedachten Einfamilienhäuser (130 qm) für kleine Familien realisieren, ergäben sich ca. 32,5 qm bei 4 Bewohnern.
Nehme man frei finanzierten und geförderten Wohnungsbau zusammen und berücksichtige die Tatsache, dass nach einigen Jahren Kinder ausgezogen sein werden, seien die genannten 37 qm nicht zu niedrig angesetzt.
Wie dargestellt, beziehe sich die Berechnung der Wohnfläche immer auf die Geschossfläche x 0,75.
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Das neue Wohnviertel bei AOA wurde erneut im Rathaus vorgestellt. Professor Hebensperger-Hüther erläuterte das Konzept. Der Hauptstreitpunkt war und ist die Anzahl der Bewohner, denn aus ihr ergibt sich die Belastung für die Anwohner und von Gautings Haushalt durch den notwendigen Ausbau der Infrastruktur mit Schulen und Straßen. Die Kritiker gingen von bis zu 800 Neubürgern aus. Hebensperger-Hüther nannte 535. Diese Zahl sei "objektiv und richtig gerechnet".
Objektiv ist zunächst einmal, dass es mindestens 50 Bewohner mehr sein müssen, damit die Eigentümer die Wohnungsbauförderung von über 3 Mio. Euro bekommen. Und objektiv ist auch, dass rund 160 von 190 geförderten Wohnungen für 1- und 2-Personenhaushalte sein müssen, damit die Bewohnerzahl unter 600 bleibt. Junge Familien werden also kaum zum Zuge kommen, obwohl das bisher genau das Ziel dieser Planung war.
Wie die Bewohnerzahl seit Jahren objektiv und richtig berechnet wird:
24.07.2019 --- Verkehrsplaner Obermeyer kam auf 680 Bewohner in 304 Wohnungen. Korrigiert man seinen Fehler in der EXCEL-Tabelle, dann sind es 701 Bewohner bei 27 m² Wohnfläche pro Person. Hier
06.02.2020 --- Obermeyer nannte im Workshop mit Anwohnern: "700 bis 750 Bewohner" (StaM 6.2.2020)
06.10.2020 --- Professor Hebensperger-Hüther rechnete nun selbst und ermittelte 478 Bewohner bei 45 m² Wohnfläche pro Person. Hier
11.05.2021 --- Obermeyer rechnete erneut und kam diesmal auf 535 Bewohner bei 37 m² Wohnfläche pro Person (hier). stattbau München nannte hierzu 276 Wohnungen, davon 178 vom Staat gefördert auf 12.163 m² Wohnfläche (hier).
21.05.2021 --- CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger: "In Abstimmung mit den Bauträgern wird mit maximal 269 Wohnungen gerechnet, bei der von einem Einwohnerzuwachs von maximal ca. 700 Einwohnern ausgegangen wird." Hier
20.10.2021 --- Professor Hebensperger-Hüther nahm es wieder in die Hand. In seiner Präsentation im Rathaus nannte er 535 Bewohner. Sie seien "objektiv und richtig" gerechnet worden. Vorgesehen seien 290 Wohnungen mit 1 bis 4 Zimmern, davon 190 vom Staat gefördert.
Die Förderung schreibt jedoch die maximale Wohnfläche für jeweils 1-, 2-, 3- und 4-Personenhaushalte vor. Sie darf nicht überschritten werden. Die Bauträger wollen die Förderung bekommen. Es geht um über 3 Millionen. Verteilt man die 190 Wohnungen auf der geplanten Wohnfläche von 12.160 m², dann ergibt sich aus seinen wenigen Angaben:
Es müssen rund 160 der 190 Wohnungen, also über 80 % nur für 1- und 2-Personenhaushalte sein.
Berechnung Staatl. Förderung
Ein hoher Bewohnerwechsel wird die Folge sein, der mit Anonymität und Gleichgültigkeit gegenüber der Umgebung verbunden sein wird.
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Gestern wurden im Bauausschuss die Ziele zur Bauplanung auf dem AOA-Gelände beschlossen. Die Verwaltung hatte einen Entwurf vorgelegt, dem die Mehrheit aus CSU, Grünen und UBG zustimmte. Im Kern geht es um 300 Wohnungen mit ihren bis zu 800 Neubürgern. Die Ziele zu Geschoßfläche und Anzahl der Wohnungen lehnten FDP, MiFü und SPD ab, da sie der Meinung sind, dass dieses großstädtisch geplante Viertel Gauting in vielerlei Hinsicht überfordern wird.
Manuela Skorka/Planungsbüro, die Moderatorin der Mai-Klausur, ging noch einmal durch ihre Zusammenfassung der Dikussion, die vornehmlich von CSU und Grünen bestritten worden war. Teil 1, Teil 2, Teil 3
Heinz Moser/Grüne machte den Vorschlag, bei den Zielen zunächst keine Angaben zur Geschoßfläche und Anzahl der Wohnungen zu machen. Das würde sonst das Gespräch mit den Bürgern, vorgesehen im Oktober, entwerten. Man würde sie vor vollendete Tatsachen stellen.
Eva-Maria Klinger/CSU fand den Entwurf der Verwaltung zu den Zielen eine gutes Gesamtkonzept. Man dürfe es jetzt nicht an die Wand fahren.
Florian Egginger/CSU ging es um die Dringlichkeit des Baus von Wohnungen.
Markus Deschler/FDP kündigte die Ablehnung der Planung durch seine Fraktion an. Man müsse die Dimension herunterskalieren. Auf die 5. Geschosse sei zu verzichten und es sollte mehr als 1 Stellplatz pro Wohnung sein. Die Größenordnung der Planung passe nicht zu Gauting. Die Anzahl der Wohnungen sei das alles Entscheidende.
Harald Ruhbaum/MiFü schloß sich dem für MiFü an. Die Verweise auf Münchner Bauprojekte, wie den Ackermannbogen, passten nicht zu Gauting und seiner Umgebung, ein Stellplatzschlüssel von 0,8 pro Wohnung auch nicht.
Klinger versicherte, man könne an der Planung immer noch ändern. Die CSU sei gegen das Weglassen.
Eberhard Brucker/SPD kam auf den Kern der Diskussion zu sprechen. Es sei in den letzten Jahren vornehmlich um die Größe der Planung gestritten worden. In der Unterlage zur Klausur werden z.B. die Auswirkungen auf den Verkehr lt. Berater OBERMEYER mit 2.080 tägl. Fahrten auf der Ammerseestraße angegeben (heute: 6.600 Fahrten). Diese Angabe sei aber falsch, da sie auf 535 Bewohnern beruhe, die ebenfalls falsch sei. Denn bei dieser niedrigen Bewohnerzahl bekämen die Bauträger keine Wohnungsbauprämie. --- Es geht dabei um über 3 Mio. Euro, auf die sie nicht verzichten werden.
OBERMEYER kam in seinem älteren Gutachten auf 701 Bewohner zusammen mit 2.850 tägl. Fahrten. Nur 1 Woche nachdem OBERMEYER die 535 genannt hatte, habe die Verwaltung wieder auf die 700 verwiesen. Wenn man aus den Präsentationen vor dem Gemeinderat alle Angaben zusammenzähle, dann gehe es immer noch um an die 300 Wohnungen. Und da vornehmlich junge Familien einziehen sollen, würde das immer noch auf weit über 700, bis zu 800 Neubürger hinauslaufen. Es gehe um die Auswirkungen auf den Verkehr und Gautings Infrastruktur mit ihren Schulen und Straßen. Abgesehen davon, dass ein großstädtisches Viertel mit dieser hohen Dichte nicht zu Gauting passe. - Dr. Kössinger widersprach dem Hinweis auf OBERMEYERS groben Fehler nicht.
Richard Eck/UBG drängte auf eine Entscheidung zu den Zielen der Planung. Man diskutiere jetzt schon lange und müsse jetzt einen Schritt weiterkommen. Nach der Anzahl der Wohnungen werde sofort gefragt. Es sei ein sehr guter Kompromiss.
CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger beharrte auf der Nennung von Geschoßflächen und Wohnungszahl. Das werde als erstes gefragt. Sie prophezeite, dass bei weniger Fläche die Investoren verkaufen würden und ein neuer Investor nur noch Einfamilienhäuser baue.
Hans Wilhelm Knape/Grüne meinte, es gehe nicht um Geschoßwohnungsbau oder Einfamilienhäuser. Man sei gar nicht so weit auseinander.
Dr. Kössinger: Wenn man weniger Wohnungen habe wolle, dann seien die Auswirkungen zu bedenken. "Wollen wir Erzieherinnen, Feuerwehrleute und Polizisten unterbringen oder wollen wir nur Angst machen?" Sie drohte damit, dass dann die Investoren entsprechend des heute gültigen Bebauungsplans bauen würden.
Brucker erinnerte daran, dass nach dem heutigen Bebauungsplan im Nordteil des AOA-Geländes gar kein Wohnungsbau erlaubt sei, sondern nur gewerblicher Bau. Und im südlichen Teil dürfen Kath. Siedlungswerk und Verband Wohnen nur 11.600 m² Geschoßfläche bauen. Sie wollen aber 14.400 m². Wenn behauptet wird, dass die beiden mit weniger Fläche nicht mehr wirtschaftlich bauen könnten, dann sei das nicht haltbar. Denn beide Träger hätten Wohnobjekte, die deutlich kleiner seien und trotzdem wirtschaftlich betrieben werden können. Und der Verband Wohnen gehöre den Gemeinden im Landkreis Starnberg, so dass er niemals gegen die Gemeinde Gauting Politik machen werde. Es sei nicht schwarz oder weiß. Es gebe viel dazwischen. Man könne z.B. das 5. und 4. Geschoß weglassen. Deshalb sei es richtig, keine Zahlen zur Größe des Wohnviertels zu beschließen, wenn man wirklich einen offenen Dialog mit den Bürgern wolle.
Franz Jaquet/CSU: Weniger Geschoßfläche bedeute aber auch weniger Gemeinschaftseinrichtungen, denn sonst würden die Mieten, über die alles bezahlt werde, zu teuer.
Moser bat um eine Unterbrechung. Er beriet sich mit seiner Fraktion und auch mit der CSU.
Annette Derksen/Grüne machte anschließend den Vorschlag, den Angaben zur Größe der Geschoßflächen und Anzahl der Wohnungen das Wort "maximal" voranzustellen. Es wurde bei der anschließenden Abstimmung berücksichtigt.
Abstimmung über die Ziele, hier
anwesend:
CSU: Egginger, Elsnitz, Jaquet, Klinger, Dr. Kössinger
FDP: Deschler
Grüne: Derksen, Knape, Moser
MfG-Piraten: -
MiFü: Ruhbaum
SPD: Brucker
UBG: Eck
1.1.1. Geschossfläche Teil Nord max. 11.850 m², Teil Süd max. 14.400 m² - 9:3 (Brucker, Deschler, Ruhbaum)
1.1.2. Anzahl der Vollgeschosse - 7:5 (Brucker, Derksen, Deschler, Moser, Ruhbaum)
1.2.-1.4. Verkehrsflächen, Geothermie, Tiefgaragen - 9:3 (Brucker, Deschler, Ruhbaum)
1.5. Stellplatzschlüssel 0,8 bzw. 1,0 - 9:3 (Brucker, Deschler, Ruhbaum)
1.6.-1.14. Außenanlagen - 12:0
2.1.-2.4. Mobilität, Spielplätze, Energie - 12:0
Teil Nord / Diehl:
2.5.1. Supermarkt max. 2.130 m² - 9:3 (Brucker, Deschler, Ruhbaum)
2.5.2. Kita mindestens 650 m² - 12:0
2.5.3. Büro mindestens 900 m² - 9:3 (Brucker, Deschler, Ruhbaum)
2.5.4. Gemeinschaftsraum - 12:0
2.5.5. Mobilität 54 m² - 12:0
2.5.6. Wohnen max. 8.000 m² - 9:3 (Brucker, Deschler, Ruhbaum)
2.5.7. Sozialer Wohnungsbau max. 1.800 m² - 12:0
2.5.10. Fahrradraum max. 450 m² - 12:0
Kath. Siedlungswerk:
2.6.1.-2.6.2. max. 90 Wohnungen mit Gästeappartement - 8:4 (Brucker, Deschler, Moser, Ruhbaum)
Verband Wohnen:
3.1.1. max. 80 Wohnungen - 9:3 (Brucker, Deschler, Ruhbaum)
4.11. Regelung zum Quartiersmanagement - 12:0
4.12. Verzicht auf Stein- und Schottergärten - 12:0
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Gestern ging es im Bauausschuss um die Ziele zur Bauplanung auf dem AOA-Gelände. Die Verwaltung hatte einen Entwurf vorgelegt. Im Oktober 2019 waren die Bürgerinnen und Bürger letztmalig in einer öffentlichen Veranstaltung um ihre Meinung zu der Planung bei AOA gefragt worden. MiFü stellte deswegen den Antrag, zunächst die Bürger und insbesondere auch die Anwohner wieder einzubinden, bevor man die Ziele verabschiede, da sich inzwischen vieles an der Planung geändert habe.
Harald Ruhbaum/MiFü stellte diesen Antrag, zuerst die Öffentlichkeit zu beteiligen, bevor Beschlüsse zu den städtbaulichen Zielen gefaßt werden. Es solle kein Info-Markt sein, auf dem man nicht mitbekomme, was andere sagen, sondern eine Veranstaltung im Bosco, in der alle mithören könnten. Hier
CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger widersprach ihm vehement. Es gebe noch keine beschlossenen Ziele und ohne beschlossene Ziele sei es ihr nicht erlaubt, Ziele in der Öffentlichkeit vorzustellen.
Eberhard Brucker/SPD verwies darauf, dass es selbstverständlich zulässig sei, den gegenwärtigen Arbeitsstand der Öffentlichkeit vorzustellen. Es gebe hierzu die Präsentation von Prof. Hebensperger-Hüther von vor 2 Wochen, hier und auch das Papier aus der Klausurtagung des Bauausschusses vom Mai 2021. Hier: Teil 1, Teil 2, Teil 3. Bei den Informationsveranstaltungen in den letzten Jahren seien auch nur die Zwischenergebnisse der Planungsarbeit vorgestellt worden.
Dr. Kössinger teilte mit, dass für Oktober eine Informationsveranstaltung vorgesehen sei.
Ruhbaum hielt an seinem Antrag fest. Er wurde mit 4:8 Stimmen abgelehnt:
dafür:
FDP: Deschler
Grüne: Moser
MiFü: Rubaum
SPD: Brucker
dagegen:
CSU: Egginger, Elsnitz, Jaquet, Klinger, Dr. Kössinger
Grüne: Derksen, Knape
UBG: Eck
Als Annette Derksen/Grüne schon dabei war, dafür zu stimmen, wurde sie von Moser davon abgehalten, der selber dafür stimmte.
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Zu dem Teil des Geländes bei AOA, das der Gemeinde an der Pötschenerstraße gehört, wurde eine überarbeitete Planung von Prof. Hepensberger-Hüther vorgestellt. Er geht von 33 Wohneinheiten aus, davon in der Mitte 14 Geschosswohnungen in 2 Häusern, das eine 3-geschossig. Rechts und links schließen sich Einfamilienhäuser mit 125-135 m² Wohnfläche an. Die Wohneinheiten haben keinen Keller, da sich unter ihnen die Tiefgarage befindet. Hier
Eberhard Brucker/SPD kritisiert diese Planung, da sie am Bedarf in Gauting vorbeigehe:
Es werde seit langem beklagt, dass sich die hier arbeitenden Erzieherinnen, Feuerwehrleute, Polizisten und Rathausangestellte schwer tun, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Zu den Häusern hieß es, dass jedes 820.000 Euro kosten solle. D.h. für diesen Personenkreis kämen sie nicht in Frage.
In Gauting seien über dreiviertel aller Häuser Einfamilienhäuser, d.h. über 4.000 Häuser. Hinzukomme, dass jedes Jahr zwischen 1.500 und 1.800 Bewohner Gauting verlassen und umgehend durch Zuzüge wieder ersetzt werden. Bei diesem Wechsel würden viele Einfamilienhäuser den Eigentümer wechseln. Zusätzlich werden überwiegend Einfamilienhäuser in Gauting gebaut, allein fast 100 in den letzten anderthalb Jahren. Wer sich also ein Einfamilienhaus leisten könne, der würde in Gauting immer eines finden.
Deswegen sei der Wohnungsbedarf besser mit 2 oder 3 kleineren Mehrfamilienhäusern gedeckt. Abgesehen davon, dass sie auch deutlich weniger Fläche benötigen und so weniger an Bodenversiegelung verursachten.
Prof. Hebensperger-Hüther hielt dem entgegen, dass die Gemeinde den Boden für mehrere Millionen Euro verkaufen könne, was dem Gemeindehaushalt sicher gut täte.
CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger schloss sich dem an. Der Haushalt bräuchte diese Einnahme. Und mit den Wohnungen in der Mitte gehe man auf den Einwand ein.
Markus Deschler/FDP: In der Ausschreibung sei der Bau von Einfamilienhäusern vorgesehen worden. Den teilweisen Wechsel zum Bau von Wohnungen lehne er ab.
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Auf der gemeindeeigenen Fläche könnte auch eine Genossenschaft bauen.
Natalie Schaller/stattbau München stellte in ihrem Vortrag die Möglichkeiten gemeinschaftlichen Bauens vor. Das genossenschaftliche Bauen habe sich in den letzten Jahren sehr stark entwickelt.
Dabei gehe es nicht nur um Bauen, sondern auch um gemeinsames Wohnen. D.h man verwalte gemeinsam seine Wohnungen. Und die Gemeinschaftseinrichtungen, bis hin zu denkbaren gemeinsamen E-Bikes und Lastenfahrrädern, brächten die Bewohner einander näher. Der Geschosswohnungsbau sei hier am geeignetsten. Es gebe inzwischen viele wirklich gelungene Beispiele, in denen die Bewohner sehr zufrieden leben würden.
Die Mitglieder der Genossenschaft hätten 25 % der Kosten für Grund und Bau aufzubringen, entweder über eigene Mittel oder über persönliche Kredite. Den Rest würde sich die Genossenschaft von einer Bank leihen. Die Mitglieder würden ein Wohngeld für Zins, Tilgung und Reparatur bezahlen. Bei etwas älteren Genossenschaften würde das Wohngeld nur zwischen 6 und 7 Euro/m² betragen.
"stattbau München" sei nun in der Lage, auch die Umlandgemeinden kostenlos zu beraten.
Stefan Berchtold/MfG-Piraten: Im Vergleich hierzu seien Einfamilienhäuser kein zukunftsweisendes Wohnen.
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Widersprüchliche Bewohnerzahlen zum geplanten Wohnviertel bei AOA. Wie seriös sind Präsentationen, die dem Gemeinderat vorgestellt werden? Welche Bedeutung haben Prognosen für die CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger?
Im Jahresbericht zur Kinderbetreuung ging es auch um den künftigen Bedarf an Betreuungsplätzen. Dabei wurde dem Gemeinderat zum geplanten Wohnviertel bei AOA berichtet:
"In Abstimmung mit den Bauträgern wird mit maximal 269 Wohnungen gerechnet, bei der von einem Einwohnerzuwachs von maximal ca. 700 Einwohnern ausgegangen wird."
2 Wochen vorher war dem Bauausschuss eine Verkehrsprognose mit 535 Bewohnern in 276 Wohnungen vorgestellt worden.
Es ist davon auszugehen, dass die Bauherren ihre Pläne zum AOA-Gelände nicht in 2 Wochen in diesem Umfang geändert haben.
Eberhard Brucker/SPD sprach diesen eklatanten Widerspruch an. Er meinte, es sei erfreulich, dass die Verwaltung jetzt realistischere Zahlen nenne, auch wenn die SPD weiterhin davon ausgehe, dass es deutlich mehr als 700 Bewohner sein werden, sollte diese Planung verwirklicht werden.
Prognosen dienen der Entscheidungshilfe. Sie sollen die Folgen einer Entscheidung realistisch vorhersagen, damit sie bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden können. Wenn Prognosen aber in so kurzer Zeit völlig verändert werden, dann zeigt sich, dass sie unrealistisch und damit unbrauchbar sind. D.h. sie können nicht als Grundlage für Entscheidungen und weitere Planungen herangezogen werden.
Da die genannte Zahl von 535 Bewohnern falsch ist, da es 700 werden sollen, ist der auf Basis der 535 berechnete zusätzliche Verkehr viel zu niedrig und damit auch falsch. Beschlüsse des Gemeinderates, die auf Grundlage falscher Prognosen gefällt werden, gehen von falschen Voraussetzungen aus und führen damit zu nicht beabsichtigten Folgen. Es geht um die Belastung der Ammerseestraße und ihrer Anwohner.
Mit falschen Zahlen in einem Gutachten ist niemandem gedient. Steuergelder wurden umsonst ausgegeben und Gemeinderat und Öffentlichkeit falsch informiert.
Es wird immer deutlicher, Politiker, die nur im Hauruck-Verfahren entscheiden, ohne die Folgen zu bedenken, gehen nicht planvoll vor. Planung ist für sie "Planwirtschaft". Hier Diese Politiker können mit Prognosen nichts anfangen. Deswegen ist es ihnen auch egal, wenn in 2 Wochen 2 sich völlig widersprechende Prognose vorgestellt werden.
Die Folgen dieses Politikstils sieht man bei der Kinderbetreuung. Seit Jahren bekommt man die völlig unzureichende Kinderbetreuung nicht in den Griff. Seit Jahren kann ein Viertel der Kinder nicht untergebracht werden, obwohl die Eltern einen Rechtsanspruch darauf haben. Hier
Ein Mitbürger schrieb dieser Tage an die Fraktionen im Gemeinderat:
Dieser Mahnung und Forderung zugleich kann man sich nur anschließen.
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Die hohe Zahl an Neubürger, die bei AOA einziehen sollen, ist stark umstritten. Letztes Jahr wurden 304 Wohnungen mit 701 Bewohner angekündigt. Jetzt wurde dem Bauausschuss eine neue Berechnung vorgelegt, in der es bei gleicher Wohnfläche plötzlich nur noch 535 Bewohner sein sollen.
Gauting braucht Wohnungen vor allem für die, die hier arbeiten und sich schwer tun, eine Wohnung zu finden: Erzieherinnen, Pflegekräfte, Polizisten, Verkäuferinnen und Rathausangestellte. Gauting kann München bei seinem selbstgemachten Wohnungssproblem nicht helfen, denn es würde Gauting völlig überfordern. Unsere Gemeinde kann den Ausbau von Kitas, Schulen und Straßen für zu viele Neubürger nicht bezahlen.
166 Bewohner weniger, wie geht das?
Berechnungen der Firma OBERMEYER:
Berechnung der Firma "stattbau München", die ein Konzept zu einem Mobilitätszentrum bei AOA vorlegte und dafür die Wohnfläche von OBERMEYER übernahm:
Die Eigentümer DIEHL, KATH. SIEDLUNGSWERK und VERBAND WOHNEN wollen mit staatlicher Hilfe sozial geförderte Wohnungen bauen. Um die Förderung zu erhalten, muss aber die Vorschrift zu Bewohner/Wohnfläche eingehalten werden. Daraus folgt:
Die Folgen für Verkehr, Kitas, Schulen und Straßen sind nicht untersucht, daran ändern auch die Zugeständnisse bei alternativer Energieversorgung, ökologischem Bauen und Mobilitätszentrum nichts. Abgesehen davon, ein Mobilitätszentrum kommt die Bauherren deutlich billiger als der Bau weiterer Stellplätze. Während die Bauherren in Millionenhöhe sparen, müsste Gauting bei diesem hohen Zuzug mit noch mehr Millionen die Infrastruktur ausbauen.
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Im Bauausschuss wurde der Planungsstand zu Verkehr und Mobilitätsverringerung vorgestellt und damit das, was die Eigentümer Diehl, Kath. Siedlungswerk und Verband Wohnen anbieten. Es lässt erkennen, was die GRÜNEN mit ihre Verhandlungen erreicht haben.
Reicht das gemessen an ihren Zielen?
Ziele der GRÜNEN bis Sept. 2020:
Diese Ziele hatten die Parteien FDP, GRÜNE, MfG-Piraten, MiFü und SPD für das neue Wohnviertel bei AOA im Gemeinderat eingebracht. Im Oktober 2020 schwenkten die GRÜNEN zur Überraschung ihrer Anhänger und der Öffentlichkeit plötzlich um, ließen ihre Bündnispartner stehen und gingen auf die CSU zu.
Was wird ihnen jetzt angeboten?
Wohnen: Die GRÜNEN wollten eine Begrenzung auf 180 Wohnungen. --- Angeboten werden 276 Wohnungen.
Gewerbe: Die GRÜNEN wollten die Gewerbefläche von AOA mit seinen 12.000 m² erhalten, um der Gemeinde Gewerbesteuereinnahmen zu sichern und zu einem verteilten Verkehrsaufkommen beizutragen. --- Angeboten werden 900 m² für Büronutzung.
Einkaufen: Die GRÜNEN wollten eine kleinteilige Nahversorgung, keinen zweiten Supermarkt aufgrund seiner unkalkulierbaren Risiken für die Geschäfte am Pippinplatz und den EXPRESS am Hauptplatz. --- Angeboten wird ein Supermarkt.
Kinderzentrum: Die GRÜNEN wollten eine ausreichende Kinderbetreuung für das neue Viertel. --- Angeboten wird eine 3-gruppige Kinderbetreuungseinrichtung.
Mobilität: Die GRÜNEN wollten ein Mobilitätszentrum, um den Verkehr einzudämmen, mit Fahrradverleih und Car-Sharing sowie einen Stellplatzschlüssel von 0,6 pro Wohnung. (Laut Gemeinderatsbeschluss zum Architektentenwettbewerb gilt bereits ein Schlüssel von 1,0 für Wohnungen, die im Rahmen des kommunalen Wohnungsbauförderprogramms errichtet werden.) --- Angeboten werden Leihfahrräder, Car-Sharing und Stellplatzschlüssel von 0,8 bzw. 1,0.
Ökologie: Die GRÜNEN wollten ökologische Bauweise und alternative Energieversorgung. --- Die Eigentümer zeigten sich im Gespräch mit den Antragstellern FDP, GRÜNE, MfG-Piraten, MiFü und SPD offen gegenüber diesen Überlegungen. (Nutzung der Geothermie hatte schon der Gemeinderat einstimmig beschlossen.)
Fläche der Gemeinde: Es liegen keine Pläne vor.
Fazit:
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Im Bauausschuss wurden aufschlussreiche Konzepte zu einem möglichen Mobilitätszentrum in dem neuen Viertel bei AOA vorgestellt:
Die von "stattbau" ermittelten 417 Stellplätze beruhen auf den Anforderungen der Gautinger Stellplatzsatzung, die aber in diesem Fall nicht gilt. Es gilt stattdessen die Festlegung des Gemeinderates für den Architektenwettbewerb zu diesem Neubauviertel von 1,0 Stellplatz pro Wohnung. Daraus ergibt sich ein Bedarf von 332 Stellplätze. Hier
Die Anzahl der eingesparten Stellplätze verringert sich von 177 auf 92.
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Zum neuen Wohnviertel bei AOA bzw. zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße wurden neue Informationen dem Bauausschuss mitgeteilt. Die Gespräche zwischen CSU, GRÜNEN und den Bauherren Diehl, Kath. Siedlungswerk und Verband Wohnen sind zu einem vorläufigen Abschluss gekommen.
Vorgestellt wurden Unterlagen zu Wohnen und Verkehr. Der geplante Umfang der Wohnbebauung blieb fast unverändert. Externe Dienstleister haben eine niedrigere Bewohnerzahl und auch ein geringeres Verkehrsaufkommen ausgerechnet.
Der Anstieg der Einwohner ist einer der strittigsten Punkte dieses Bauvorhabens. Zusätzliche Einwohner bedeuten einen höheren Wasserverbrauch, einen zusätzlichen Bedarf an Krippen, Kitas und Horte und der zusätzliche Verkehr auf Ammersee- und Bahnhofstraße kommt auch noch hinzu. Die werden aber nicht breiter und die Staus deswegen nicht weniger. Die Gemeinde müsste viele Millionen für den Ausbau der sozialen Infrastrukur aufwenden, die sie aber nicht hat.
Es geht nicht um Wohnraum für München, sondern um die Menschen, die in Gauting arbeiten und sich schwer tun, hier eine Wohnung zu finden. Für sie muss gesorgt werden. Die strittigen Diskussionen führten jetzt dazu, dass die Firma OBERMEYER ihre Verkehrsuntersuchung von 2019 (Obermeyer 2019) wiederholte. Ergebnis (Obermeyer 2021):
Wohnen
2019: 26.600 m² Geschossfläche mit 701 Bewohner (S. 11)
2021: 26.389 m² Geschossfläche mit 535 Bewohner (S. 3, 7)
Wie kommt man zu dieser großen Verringerung der Bewohner bei gleicher Fläche? Mit 2 geänderten Annahmen und der willkürlichen Unterstellung, dass jeder Bewohner 37 m² Wohnfläche hat:
2019: 304 Wohnungen mit 2,3 Bewohner je Familie im Durchschnitt (S. 11)
2021: 276 Wohnungen mit 1,9 Bewohner je Familie im Durchschnitt (stattbau München 2021)
Verkehr
Auch der Zuwachs beim Verkehr auf der Ammerseestraße ist einer der strittigsten Punkte bei diesem Bauvorhaben. Entsprechend des Rückganges der Bewohner geht auch der zusätzlich erwartete Verkehr zurück:
2019: 2.850 Fahrten je Tag (S. 11)
2021: 2.080 Fahrten je Tag (S. 7, heute: Obermeyer 6.600/Tag, StaM 6.2.2020)
Fazit
Ein erstaunliches Ergebnis, das aber auf einer realitätsfernen Bewohnerzahl je Wohnung beruht. Es sollen schließlich junge Familien und in Gauting Arbeitende hier einziehen, die in aller Regel mit Kindern kommen werden.
Im sozial geförderten Wohnungsbau werden durchschnittlich keine 37 m² pro Person zur Verfügung gestellt. Eine 3-köpfige Familie bekommt keine Wohnung mit 111 m². Allein die willkürliche Herabsetzung der Familiengröße von 2,3 auf 1,9 Personen verringert die Anzahl der Bewohner schon um 110.
Beim jetzigen Planungsstand ist es realistisch, von einer Wohnungsbelegung von durchschnittlich 2,5 bis 3 Personen auszugehen und damit weiterhin von weit über 700 Neubürgern, für die die Gemeinde die Infrastruktur zur Verfügung stellen müsste. --- Wo zu bauen wäre und was es kosten würde, ist nicht untersucht.
Für Fragen, Hinweise und Meinungen Ihre E-Mail an: info@spd-gauting.de
Kreisheimatpfleger Gerhard Schober, Altbürgermeisterin Brigitte Servatius und Altbürgermeister Dr. Ekkehard Knobloch sprechen sich für einen Erhalt der alten, unser Ortsbild prägenden Villa aus.
Wohnungsbau: Das neue Wohnviertel an der Ammerseestraße. Wie groß soll es werden? CSU und GRÜNE verhandeln über das neue Wohnviertel. Über 300 Wohnungen für bis zu 800 Neubürger samt Supermarkt sind im Gespräch. Und die Gewerbefläche von AOA soll dafür aufgegeben werden.
Kitas: Ein schneller Ausbau der Kinderbetreuung ist nötig! In Gauting fehlen seit Jahren Plätze in den Krippen, Kitas und Horten. Aber alle Eltern haben mit ihren Kindern einen Rechtsanspruch darauf. Gegen die Stimmen der SPD wurde im Haushaltsplan der Beginn einer Neuplanung für eine zusätzliche Kita erst 2023 vorgesehen. Der Einzug wäre dann frühestens 2026, also erst in 5 Jahren.
In den Zeitungen wird zunehmend über die Frage berichtet: Wie sicher ist unsere Wasserversorgung?
CSU-Landrat Frey und CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger verkünden zwar immer wieder, die Versorgung sei sicher, aber die Diskussion ebbt nicht ab.
Der Würmtal-Zweckverband, zuständig für unsere Wasserversorgung, sieht sie kritisch. Der Brunnen in Königswiesen darf aus Qualitätsgründen nur noch befristet genutzt werden. Der Verband sucht deswegen schon seit Jahren nach neuen Quellen, hat aber bislang keine gefunden. Aus diesem Grund lehnt er inzwischen den Bau weiterer Bau- und Gewerbegebiete ab.
Die GRÜNEN sind besorgt. Sie stellten den Antrag, dass die Gemeinde Gauting den Zweckverband darin unterstützen sollte, den Brunnen in Königswiesen weiter nutzen zu dürfen. Anne Franke/GRÜNE forderte von den anderen Gemeinden Unterstützung, denn auch diese wollten neue Baugebiete anlegen.
Dr. Kössinger und Klinger warnten davor, dass sich jetzt noch die Gemeinde einmische. Es sei ein Thema zwischen Kreis und Zweckverband und es sei schon schwierig genug. Die Gemeinde habe hierzu auch keinerlei Befugnisse.
Eberhard Brucker/SPD meinte zu Franke, er sei kein Wasserwerker, so dass er gar nicht wüsste, welchen Beitrag er hier leisten solle. Wie das Grundwasser fließe, wisse er nicht. Und er gehe davon aus, dass es den anderen Gemeinderäten genauso gehe. Aber er verstehe Frau Frankes Dilemma. Auf der einen Seite hätte sie vom Umweltministerium mitgeteilt bekommen, dass der Grundwasserspiegel seit 20 Jahren sinke und er inzwischen ein sehr niedriges Niveau erreicht habe. Hier Auf der anderen Seite wolle sie aber an der Ammerseesstraße bis zu 800 Bewohner ansiedeln, die natürlich viel Wasser verbrauchen werden. Die Wasserversorgung sei heute und morgen selbstverständlich sicher. Nur darum gehe es nicht. Es gehe um die Frage, ob die Versorgung auch in 10 und 20 Jahren trotz Ansiedlung von Tausenden von Neubürgern, dem Ausweis großer Gewerbegebiete mit Tausenden von Beschäftigten und zunehmend heißen Sommern immer noch sicher sei.
In unserer Umgebung sinkt der Grundwasserspiegel und das schon seit 20 Jahren. Das bekam Anne Franke, Mitglied im Gemeinderat und Landtagsabgeordnete der GRÜNEN vom Umweltministerium zu hören. Die Wasserstände werden als "sehr niedrig" eingestuft. D.h. es wird seit Jahren mehr Wasser abgepumpt als über den Regen nachfließt.
Anne Franke stellt fest:
Was schlägt Anne Franke vor?
Wenn mehr Wasser entnommen wird als nachfließt, dann bleibt eigentlich nur, den Verbrauch zumindest nicht weiter ansteigen zu lassen. Das wäre logisch, konsequent und wirkungsvoll.
Sollte Anne Franke auch das gemeint haben, dann fragt man sich, warum sie und ihre GRÜNEN-Parteifreunde bei AOA bis zu 800 Neubürger ansiedeln wollen. Bis zu 800 zusätzliche Bürger bedeuten zwangsläufig einen erheblich höheren Wasserverbrauch. Bis zu 800 Neubürger verursachen einen erheblichen Verkehr. Wegen des zusätzlichen Supermarktes droht die Schließung des EDEKA-EXPRESS am Hauptplatz. Viele Bürger wären dann gezwungen, sich ins Auto zu setzen, um irgendwo anders einzukaufen. Die umfangreiche Bodenversiegelung, die ein Versickern des Regens verhindert, käme auch noch hinzu. Das alles wäre sicherlich eine erhebliche Belastung für Klima und Wasserversorgung und damit gerade kein Klimaschutz.
Warum nehmen Anne Franke und ihre GRÜNEN-Parteifreunde bei AOA die ganz erheblichen Belastungen für Grundwasser und Klima in Kauf?
Warum halten es Anne Franke und ihre GRÜNEN-Parteifreunde nicht wie beim "Strukturgutachten"?
Das "Strukturgutachten" der CSU-Bürgermeisterin hatten sie geschlossen abgelehnt. Warum? Weil es Gauting die blinde Wachstumspolitik der 1960er Jahre zu Wohnungsbau und Gewerbeansiedlung empfahl. Anne Franke hatte in der Debatte im Gemeinderat darauf hingewiesen, dass die Neubürger aus dem Norden Bayerns kommen würden, auf dass sich dort noch mehr Leerstand ausbreite. Hier
Bis zu 800 Neubürger bei AOA ansiedeln zu wollen, ist genau diese blinde Wachstumspolitik der 1960er Jahre!
Ein Umdenken "vor Ort und im Kleinen" ist gefordert - auch von den GRÜNEN ! Sie haben es in der Hand, den Umfang dieser AOA-Planung zu begrenzen. Klimaschutz nicht nur über die eigene Internetseite von anderen fordern, sondern ihn ganz praktisch selber leisten, indem die GRÜNEN im Gemeinderat für eine Begrenzung der Bebauung stimmen.
Im Bauausschuss haben CSU, GRÜNE, MfG und UBG gestern das Moratorium zur Planung des neuen Wohnviertels bei AOA aufgehoben. Die Rathausverwaltung darf nun die Planungsarbeiten fortsetzen. Was sie planen soll, ist ihr überlassen, denn die Ziele dieser Planung wurden auch gestern weder geklärt noch beschlossen.
In der Diskussion über das Moratorium verwies Eberhard Brucker/SPD auf die Erfahrungen in der freien Wirtschaft. In jedem gut geführten Unternehmen wird bei Projekten großer Wert daruf gelegt, dass erst ihre Ziele eindeutig definiert und so weit wie möglich auch quantifiziert werden, bevor man mit der Ausplanung der Ziele beginnt. Wenn man die Reihenfolge umdreht, führt das dazu, dass vieles, was erarbeitet wurde, immer wieder bis ins letzte Detail an neue Zielfestlegungen anzupassen ist. D.h. immer wieder war umsonst gearbeitet worden und die geleistete Planungsarbeit landet im Papierkorb. - Eine Verschwendung von Zeit und Geld.
Es gibt zu AOA keine klar definierten Ziele und auch nicht ihre Quantifizierung. Es gibt nur einen unverbindlichen Katalog an Themen, die berücksichtigt werden sollen. Es gibt keine Festlegungen Hier:
Auf Eberhard Bruckers Hinweis zu den Erfahrungen aus der Projektarbeit in der Wirtschaft gingen CSU und GRÜNE nicht ein. Alles Wesentliche wurde auch gestern von ihnen weder klar definiert noch beschlossen. Stattdessen hoben CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger, CSU und GRÜNE das Moratorium auf. Sie konnten das Festlegen der Ziele nicht abwarten und gaben der Verwaltung schon jetzt grünes Licht.
Die GRÜNEN haben es damit der CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger überlassen, die Ziele ihrer "sozial-ökologischen Mustersiedlung" zu erarbeiten. Was sie daraus machen wird, kann man sich vorstellen, denn ihre Pläne zu einer massiven Bebauung bei AOA mit der Ansiedlung von bis zu 800 Neubürgern samt Supermarkt sind bekannt. Und was noch hinter den Kulissen gesagt wird, kann man ahnen.
Die Ziele zu diesem neuen Wohnviertel bei AOA sind vom Bauausschuss bzw. Gemeinderat festzulegen. Eine politische Aufgabe und Verantwortung, die ihm die Verwaltung nicht abnehmen kann. Die allgemeinen Erfahrungen aus der Projektarbeit macht man sich nicht zunutze. Vernünftiges Arbeiten sind anders aus.
Die Verwaltung klagt über die viele Arbeit. Wie effektiv sie arbeitet, kann man an diesem Beispiel sehen. Vor kurzem hat die Mehrheit im Gemeinderat der Anhebung der Wochenarbeitszeit einer Mitarbeiterin in der Bauabteilung zugestimmt. Die unproduktive Arbeitsweise wird so auch noch gefördert. Ihre dauerhaften Mehrkosten müssen die Gautinger Bürger mit ihren Steuern bezahlen.
Die Abstimmung zur Aufhebung des Moratoriums und Fortsetzung der Planungarbeiten ohne festgelegte Ziele:
dafür:
CSU: Egginger, Elsnitz, Jaquet, Klinger, Dr. Kössinger
GRÜNE: Knape, Köhler, Moser
MfG: Berchtold
UBG: Eck
dagegen:
FDP: Deschler
MiFü: Dr. Sklarek
SPD: Brucker
Im Bauausschuss sollen am Dienstag, den 15. Dez. um 19.30 Uhr im Rathaus:
die neuen Ziele für die Planung des neuen Wohnviertels bei AOA festgelegt und
der bisher geltende Stopp zu den weiteren Planungsarbeiten aufgehoben werden.
Beim umstrittenen Bauvorhaben bei AOA, zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße werden erste Tatsachen geschaffen. Das Katholisches Siedlungswerk und der Verband Wohnen lassen heute ihr gemeinsames Grundstück an der Pötschenerstraße roden.
Heutzutage nennt man das "Druck machen". Aber davon sollte sich niemand beeindrucken lassen, denn es geht nicht um ein paar herausgerissene Büsche und Bäume, die für viele Vögel noch Winterquartier gewesen wären, sondern um eine ortsverträgliche Bebauung.
Das sogenannte Strukturgutachten für Gauting, das die Rathausverwaltung in Auftrag gegeben hatte, spricht deutlich vom Siedlungsdruck, der von München ausgeht. Das Gutachten fordert Gauting auf, diesem Druck nachzugeben und einen massiven und unbegrenzten Wohnungsbau zuzulassen. Nur, warum sollte Gauting für München Wohnungen zu bauen? Gauting kann Münchens Wohnprobleme sowieso nicht lösen. Das kann nur München selbst, indem es seine ungebremste Gewerbeansiedlungspolitik endlich beendet und damit aufhört, immer mehr Menschen aus den Landkreisen anzulocken.
München will mit diesen Gewerbeansiedlungen mehr Gewerbesteuereinnahmen, überlässt es aber den Umlandgemeinden für den nötigen Wohnraum zu sorgen. Die Gemeinden bekommen dabei nur die geringen Anteile an der Einkommensteuer und müssen davon die soziale Infrastrukur mit Krippen, Kitas, Horte, Schulen und Straßen bauen. Dafür reicht aber das Geld nicht.
Diese Politik treibt die Gemeinden immer weiter in die Schulden, mit der Folge, dass sie nun selbst neue Gewerbegebiete einrichten, um auch an zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen zu kommen. Die Folge: Viele Beschäftige in diesen neuen Gewerbegebieten wollen nun auch in ihrer neuen Arbeitsumgebung wohnen. Die nächste Runde im Siedlungsdruck ist damit eingeläutet.
Eine Spirale ohne Ende. Unlösbare Miet-, Verkehrs- und Umweltprobleme sind die Folge. Probleme, über die heute schon in München gejammert wird, was aber CSU und GRÜNE nicht davon abhält, auch in Gauting diese blinde Politik zu verfolgen, indem sie bei AOA nach ihrem Grundsatz bauen lassen wollen:
Die großen Belastungen aus der Ansiedlung von bis zu 800 Neubürgern werden alle Bürgerinnen und Bürger in Gauting zu spüren bekommen. Ein Supermarkt als großer Verkehrsmagnet soll noch hinzukommen.
Stattdessen sollte für Erzieherinnen, Pflegekräfte, Polizisten ... gebaut werden, die in Gauting arbeiten und große Schwierigkeiten haben, eine mietgünstige Wohnung zu finden.
Statt des Supermarktes (am Bahnhof wird schon einer gebaut) sollte an dem Gewerbegebiet auf dem AOA-Grund festgehalten werden, denn es kann der Gemeinde wieder Gewerbesteuer einbringen.
Die Beratung zu dem neuen Wohnviertel bei AOA soll in einer Klausur des Bauausschusses fortgesetzt werden. Der Beschluß von GRÜNEN und CSU vom 20. Okt. - hier - soll weiter ausgearbeitet werden.
Die FDP stellte einen Antrag zu dieser Klausur und Markus Deschler/FDP erläuterte ihn:
Die Verwaltung unter der CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger sieht dafür keine Anlass und keine Notwendigkeit. Die Öffentlichkeit sei ausreichend informiert worden und auch die Anwohner seien eingebunden gewesen. Darüber hinaus habe man die Absicht, nachdem alles beschlossen sei, einen Info-Markt für Öffentlichkeit und Anwohner abzuhalten.
Eva-Maria Klinger/CSU-Fraktionssprecherin wiederholte dies: Öffentlichkeit und Anwohner seien eingebunden gewesen und man werde sie auch künftig informieren. Die Klausursitzung solle unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten werden.
Susanne Köhler/GRÜNE verwies darauf, dass ihr Gemeinschaftsantrag mit der CSU in nur 2 Tagen zustandegekommen sei. Jetzt müsse er erst noch ausgearbeitet werden.
Eberhard Brucker/SPD meinte überrascht, wenn gar nicht klar sei, was GRÜNE und CSU mit ihrem Antrag eigentlich wollten, dann hätten GRÜNE und CSU am 20. Okt. auch nur Worthülsen durchgesetzt. Wenn die Ziele nicht klar seien, dann müssten diese erst noch erarbeitet werden und das sei ein politischer Zielfindungsprozesse zwischen den politischen Gruppierungen des Gemeinderates. Ein solcher Prozess sollte dann aber auf jeden Fall öffentlich stattfinden.
Dr. Jürgen Sklarek/MiFü und Stefan Berchtold/MfG hatten im Namen ihrer Fraktionen den Antrag auf Öffentlichkeit bei der Klausur ebenfalls unterstützt.
CSU / GRÜNEN / UBG lehnten gegen die Stimmen von FDP / MfG / MiFü / SPD die Zulassung der Öffentlichkeit bei der Klausur über die AOA-Planung ab:
Für öffentlich:
FDP: Markus Deschler
MfG: Stefan Berchtold
MiFü: Dr. Jürgen Sklarek
SPD: Eberhard Brucker
Gegen öffentlich:
CSU: Florian Egginger, Martin Elsnitz, Franz Jaquet, Dr. Brigitte Kössinger, Eva-Maria Klinger
GRÜNE: Hans Wilhelm Knape, Susanne Köhler, Heinz Moser
UBG: Richard Eck
Martina Neubauer/GRÜNE, Sprecherin der GRÜNEN-Kreistagsfraktion, will nun in den Bundestag. Dort will sie sich gegen die weitere Verödung der ländlichen Regionen einsetzen. Hier - Sehr erfreulich. Aber ihre Parteifreunde in Gauting tun gerade alles, um der Verödung noch einmal zusätzlichen Schwung zu geben.
Die Gautinger GRÜNEN haben ihren gemeinsamen Antrag mit FDP / MfG / MiFü und SPD für eine vernünftige Bebauung bei AOA am 20. Okt. plötzlich aufgegeben. In der Gemeinderatssitzung haben sie sich überraschend mit CSU/UBG verbündet, um zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße die großstädtische Bauplanung der CSU für bis zu 800 Neubürger durchzusetzen. Hier
Da diese Menschen nicht vom Himmel fallen, können sie nur über eine lange Wanderkaskade aus den ländlichen Regionen kommen. Auf dass dort noch mehr Leerstand, noch mehr Verödung und noch mehr Verfall sich ausbreiten und die AfD einen noch besseren Nährboden vorfindet. Bei den letzten Landtagswahlen hatte die AfD genau in diesen Regionen ihre höchsten Wahlergebnisse.
Die Gautinger SPD weist schon seit Jahren auf diese zerstörerische Entwicklung in unserer Gesellschaft hin. Eine Entwicklung, die geprägt ist von überfüllten Ballungsgebieten, die mit ihren Miet-, Verkehrs- und Umweltproblemen nicht mehr klarkommen und ländlichen Regionen, die zunehmend durch Abwanderung, Leerstand, Verödung und Verfall geprägt sind. Hier z.B.: 8.4.2020, 6.5.2019, 9.8.2017
Die Gautinger SPD ist deswegen gegen die schleichende Bauverdichtung und gerade auch gegen dieses massive Neuansiedlungsprojekt der CSU. Mit ihm soll das Münchner Wohnproblem mit gelöst werden. Wir hatten deswegen mit FDP / GRÜNEN / MfG / MiFü im September den Antrag im Gemeinderat eingebracht, um diese CSU-Bauplanung zu begrenzen und damit diese unselige Entwicklung zu bremsen.
Die Gautinger SPD ist für eine maßvolle Bebauung für die Berufe, die in Gauting benötigt werden und es schwer haben, in Gauting eine preiswerte Wohnung zu finden, wie Erzieherinnnen, Polizisten, Rathausangestellte, Feuerwehrleute, Pflegekräfte ... Der gemeinsame Antrag hätte es ermöglicht.
Die GRÜNEN setzen mit Hilfe der CSU weniger Parkplätze durch. Was ist der Preis? Mehr Bewohner, ein Supermarkt und kein stilles Gewerbe sowie viel mehr Verkehr. Ein unverhoffter Sieg der CSU, ohne eigenes Zutun und nahezu umsonst. Die CSU kann ihre großstädtische Bauplanung fast unverändert fortsetzen.
Die GRÜNEN sind jetzt ein Bündnis mit der CSU eingegangen. Die Zustimmung der GRÜNEN zu deren großstädtischer Bauplanung, die auch von ihnen jahrelang heftig kritisiert worden war, ist ein schwerer Vertrauensbruch gegenüber denen, die sie in dieser Haltung bestärkt und unterstützt haben. Er ist umso unbegreiflicher, als sie sich mit den anderen vier Bündnispartnern nur bei der Anzahl der Autoparkplätze nicht einig waren. Die GRÜNEN wollten eine Verringerung von 1,0 auf 0,6 Stellplätze pro Wohnung. Ihre anderen Bündnispartner sahen das kritisch, da die Gefahr groß ist, dass anschließend die Straßen zugeparkt sind.
Bei allen anderen Themen war man sich einig gewesen: weniger Zuzug nach Gauting und deswegen weniger Wohnbebauung, genossenschaftliches Bauen, auf dem Gemeindegrund kleine Mehrfamilienhäuser für Erzieherinnen, Polizisten und andere wichtige Berufe anstatt Würfelhäuser für 820.000 Euro, Kinder- und Mobilitätszentren, kleinteilige Nahversorgung und stilles Gewerbe sowie eine alternative Energieversorgung. Mit dem gemeinsamen Antrag hätten die GRÜNEN all das mit FDP, MfG, MiFü und SPD durchsetzen können.
Für weniger Stellplätze haben die GRÜNEN nun buchstäblich alles andere aufgegeben:
Mit aller Macht wollen die GRÜNEN erreichen, dass die Bewohner auf ihre Autos verzichten, wobei wir alle wissen, wie erfinderisch der Mensch in Verfolgung seiner eigenen Interessen ist. Und bekannt ist auch, dass ihre BeispieIe zu einem autolosen Wohnen aus der Großstadt stammen, wo um die Ecke U-Bahn, Straßenbahn und Bus bereitstehen. Der ÖPNV ist noch längst nicht so weit, um auch in Gauting das Auto im großen Stil ablösen zu können. Der Alltag der Menschen muss aber funktionieren. Den Bewohnern nicht ausreichend Parkplätze zur Verfügung zu stellen, bedeutet, keinen Übergang zu dem Neuem zulassen zu wollen. Ihr Vorgehen ist nicht rational, vor allem wenn man bedenkt, wieviel zusätzlichen Verkehr sie als Preis für weniger Parkplätze billigend in Kauf nehmen. Die GRÜNEN sind ideologisch unterwegs.
Bedeutete der Wohnungsbau im gemeinsamen Antrag von FDP, GRÜNEN, MfG, MiFü und SPD schon über 500 Neubürger, so werden es jetzt noch mehr.
Die Anforderung an die Gemeinde, mehr Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung zu stellen, wird sich weiter verschärfen. Dabei schafft es die Gemeinde schon seit Jahren nicht, ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen. Allein in diesem Jahr wurden wieder Eltern mit ihren 145 Kinder vom Rathaus weggeschickt.
EDEKA droht seinen EXPRESS am Hauptplatz zu schließen, wenn es unweit ihres Supermarktes am Bahnhof einen zweiten geben wird. Die Bewohner im Tal und östlich der Würm hätten dann keine konventionelle Versorgung mehr und müssten künftig weite Wege auf sich nehmen.
Der Supermarkt nimmt den kleinen Geschäften an der Unterbrunner Straße und am Pippinplatz Umsatz weg. Eine existentielle Bedrohung für sie.
Mit dem Verzicht auf das Gewerbegebiet an der Ammerseestraße verzichtet man auf Gewerbesteuereinnahmen.
Die GRÜNEN wollen erklärtermaßen den Verkehr reduzieren. Aber mehr Bewohner bedeutet mehr Verkehr. Ein Supermarkt bedeutet mehr Verkehr. Und kein EXPRESS bedeutet noch einmal mehr Verkehr.
In der Gemeinderatssitzung mit der Abstimmung zu der Planung des neuen Viertels bei AOA trat auch wieder Prof. Hebensperger-Hüther, der Architekt und Planer dieser massiven Bebauung im großstädtischen Stil auf. Dr. Popien, ein Wirtschaftsgeograph, der sich das letzte Mal über die Möglichkeiten eines zweiten Supermarktes neben dem am Bahnhof ausgelassen hatte, war auch wieder da.
Prof. Hebensperger-Hüther klagte über Vorwürfe, dass er täuschen würde. Er warf Eberhard Brucker/SPD eine unseröse Veröffentlichung auf der SPD-Internetseite vor. Hier Er ging aber nicht auf das dort Geschriebene ein, sondern wiederholte nur seine seltsame Berechnung zu der Anzahl der Bewohner, die gemäß seiner Planung dort wohnen würden. Er nannte wieder seine 478 Bewohner. Seine Berechnungsgrundlage: 45 m² Wohnfläche/Person. Räumte dann aber schon selber ein, wenn man die 35 m² zugrundelege, die in den Wohnungen an der Danziger Straße beim Kath. Siedlungswerk gegeben seien, dann wären es 617 Personen. - Nur, mit dieser kleinen Änderung waren es auch schon 140 mehr.
In der Entgegnung wiederholte Eberhard Brucker seine Kritik an der Berechnung: 45 m² Wohnfläche / Bewohner bedeute, dass ein 3-Personenhaushalt 135 m² - wohlgemerkt im Durchschnitt - und ein 4-Personenhaushalt 180 m² - wieder im Durchschnitt - zur Verfügung habe. Er fragte Hepensberger-Hüther, aus welcher Welt er denn käme. Wo gebe es denn in unseren Breitengraden, hier im Münchner Ballungsraum, diese großen Wohnungen und das auch noch im Durchschnitt?
Eberhard Brucker erinnerte Prof. Hebensperger-Hüther an seine lauten Überlegungen in der letzten Sitzung: 45 m² je 1-Personenhaushalt, 60 m² je 2-Personenhaushalt ... Er hätte diese lauten Überlegungen abgebrochen, als er selber merkte, dass seine durchschnittlichen 45 m²/Person rein rechnerisch nicht stimmen können.
Hinzukomme, dass hier bei AOA über sozialen förderungswürdigen Wohnungsbau geredet werde. Seit wann bekämen denn ihre Bewohner Wohnungen in dieser Größe angeboten?
Auch Prof. Hebenspergers-Hüther Vergleich mit der Danziger Straße gehe an der Realität vorbei. Dieses Wohnquartier sei 40 Jahre alt und damit ein eingewachsenes Quartier, d.h. eine Mischung aus Jung und Alt. Bei AOA werde aber neu gebaut, mit der erklärten Absicht, dort junge Familien unterzubringen. Junge Familien haben in der Regel 1 bis 2 Kinder, so dass die Wohnungen sehr viel dichter bewohnt würden, also jede Person weniger Quadratmeter zur Verfügung habe.
Die CSU-Bürgermeister Dr. Kössinger verteidigte daraufhin Hebensperger-Hüther und seine unsinnigen Zahlen zu Flächen und Bewohnern. Im schulmeisterlichen Ton rügte sie Eberhard Brucker. Die Zahlen seien richtig, behauptete sie und außerdem sei Prof. Hepensberger-Hüther hier Gast. Aber auch diese Worte machen die Berechnungen des Herrn Professors nicht seriöser.
Dr. Popien, der Wirtschaftsgeograph, fing Eberhard Brucker noch vor Beginn der Sitzung mitten im Ratssaal ab. Ob er den Artikel auf der SPD-Internetseite geschrieben habe. Er habe kein Geld genommen. Er drohte ihn zu verklagen, wenn er das nicht löschen würde. Eberhard Brucker lehnte ab, da dort nicht geschrieben steht, dass er Geld genommen habe. Dr. Popien fragte, ob er die Kritik immer noch für richtig halte. Eberhard Brucker: "Ja sicher, was sonst." Dr. Popien verfolgte Eberhard Brucker auf dessen Weg zu seinem Platz und wollte dann tatsächlich Dr. Carola Wenzel/SPD als Kronzeugin gewinnen.
Soweit zum Auftritt der beiden Experten.
Große Überraschung im Gemeinderat! Die GRÜNEN verbünden sich mit der CSU, um das durchzusetzen, was sie bislang selber nicht wollten und bekämpft hatten.
Gemeinsamer Antrag von FDP, GRÜNEN, MiFü und Piraten: Begrenzung der Bebauung auf 180 Wohnungen. Von der CSU-Mehrheit verhindert. - Sept. 2019
Das Wahlprogramm der GRÜNEN: "Unser Ziel sind Planänderungen mit den Schwerpunkten (u.a.):
• Erhalt von innerörtlichen Gewerbeflächen (emissionsarm, still, nicht produzierend, kompatibel mit umliegender Wohnbebauung).
• An das Quartier angepasste Versorgungs-und Serviceangebote (kleinteiliger, vielfältiger, umfangreicher als ein Vollsortimenter)." - März 2020
Gemeinsamer Antrag von FDP, GRÜNEN, MfG, MiFü und SPD: Unterbrechung der bisherigen Planung einer Wohnbebauung von bis zu 800 Neubürgern und eines Vollsortimenters zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße. Der Antrag wurde durchgesetzt. - Juli 2020
Gemeinsamer Antrag von FDP, GRÜNEN, MfG, MiFü und SPD: Für eine Begrenzung der Wohnbebauung, für Mehrfamilienhäuser auf dem Grund der Gemeinde für Erzieherinnen und andere wichtige Berufe, für genossenschaftliches Bauen, für stilles Gewerbe und eine kleinteilige Nahversorgung, für ein Kinder- und Mobilitätszentrum sowie für eine klimaschonende Energieversorgung. - Sept. 2020
Und jetzt plötzlich völlig überraschend:
Plötzlich galt alles nicht mehr, was sie bisher vertreten hatten: Dass Kitas und Schulen für die Ansiedlung von bis zu 800 Neubürgern von der Gemeinde nicht bezahlt werden können. Es galt auch nicht mehr, dass ein Supermarkt nicht nur die Geschäfte am Pippinplatz bedroht, sondern nach Auskunft von EDEKA auch dazu führen wird, dass der EDEKA EXPRESS am Hauptplatz geschlossen wird. Die Bewohner unten im Tal und auf der Ostseite der Würm werden dann keine konventionelle Einkaufsmöglichkeit mehr haben, was zu deutlich mehr Verkehr führen wird. Und dass das Gewerbe der Gemeinde in angespannter Finanzlage Gewerbesteuer einbringen wird, zählte ebenfalls nicht mehr.
Die GRÜNEN haben es in der Gemeinderatssitzung geschafft, alle zu überraschen, ihre bislang gemeinsamen Antragsteller und auch die Öffentlichkeit. Ihr Wechsel auf die andere politische Seite wird ihre Anhängerschaft erst einmal verarbeiten müssen. Auch die vielen Wähler, die bei der Gemeinderatswahl für sie gestimmt hatten, werden diesen Wechsel sehr nachdenklich aufnehmen, denn sie wollten mit den GRÜNEN, wie von ihnen versprochen, die großstädtische Bebauung der CSU verhindern.
Es war die CSU, die die GRÜNEN die letzten 6 Jahre komplett blockiert hatte. Die CSU war ihnen nicht den kleinsten Schritt entgegengekommen. Es sei nur an dieses erinnert: Am Sontowski-Bau wurden ihnen sogar ein paar zusätzliche Fahrradständer abgelehnt. Vor kurzem wurde ihr Kandidat Hans Wilhelm Knape bei der Wahl zum 2. und dann auch noch bei der zum 3. Bürgermeister gleich zweimal von der CSU abgelehnt. Und ihre Frage, wie hoch die Planungskosten für das Unterbrunner Holz seien, wurde erst nach einem halben Jahr teilweise beantwortet. Eine Antwort, die man in 5 Minuten hätte geben können.
Die GRÜNEN fühlen sich an ihre Politik der letzten Zeit nicht mehr gebunden. Ihre Berechenbarkeit, ihre Verlässlichkeit und ihre Glaubwürdigkeit bleiben dabei auf der Strecke - für Gautinger Verhältnisse ein beispielloses politisches Manöver.
FDP, GRÜNE, MfG, MiFü und SPD hatten im September den Antrag eingebracht, die Planungen zum AOA-Viertel deutlich zu verändern.
Am 20. Okt. kam es in der Gemeinderatssitzung zur entscheidenden Beratung samt Abstimmung. Die SPD vertrat weiterhin unmissverständlich ihre bereits des öfteren erläuterte Position.
Die bisherige Planung zur Ansiedlung von bis zu 800 Neubürgern hat erhebliche Mängel:
1) Nicht untersucht sind die Auswirkungen auf die Kreuzungen beim Kriegerdenkmal und am Hauptplatz. Die Dauerstaus werden dort entstehen.
2) Nicht untersucht sind die Auswirkungen auf die Kinderbetreuung und die Schulen. Mit einem 1-gruppigen Kita bei AOA wäre es nicht getan.
3) Nicht untersucht sind die Folgen für den Haushalt der Gemeinde, der die dann nötigen Investitionen in Höhe vieler Millionen gar nicht verkraften könnte.
Die SPD ist selbstverständlich für Wohnungsbau. Die SPD ist aber für einen Wohnungsbau, der Gauting nicht überfordert, der die Neubürger nicht extrem zusammendrängt und auf die Anwohner Rücksicht nimmt.
Die SPD ist für einen Wohnungsbau, der den Berufsgruppen zugutekommt, die hier arbeiten und es schwer haben, eine Wohnung zu finden, wie Erzieherinnen, Polizisten, Feuerwehrleute, Verkäuferinnen und Angestellte der Rathaus-Verwaltung.
Die SPD ist für eine Nahversorgung, aber in Form kleinerer Geschäfte. Ein Supermarkt würde nach Ankündigung von EDEKA dazu führen, daß der EXPRESS am Hauptplatz geschlossen wird. Die Bewohner unten im Tal und östlich der Würm hätten dann keine konventionelle Versorgung mehr. Das würde zu erheblich mehr Verkehr führen.
Die SPD ist für den Erhalt der Gewerbeflächen, da stilles Gewerbe Gauting zusätzliche Gewerbesteuer einbringt.
Etwas ausführlicher hier.
Die CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger ließ in der Gemeinderatsitzung die Pläne von CSU/UBG zur Bebauung des Geländes bei AOA, zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße vorstellen.
Überraschend gab Architekt Prof. Hebensperger-Hüther bekannt, dass das Baurecht für Verband Wohnen und Kath. Siedlungswerk noch einmal von 14.400 auf 15.200 qm und das der Gemeinde von 4.000 auf 4.500 angehoben worden sei. D.h. aus 304 Wohnungen wurden 317. Werbend wurde bislang nur betont, dass die Punkthäuser im Osten und das an der Pötschenerstraße auf 3 bzw. 4 Etagen reduziert worden seien. Man hat also in der Mitte des Geländes das Bauvolumen so stark erhöht, dass trotz Höhenreduzierung die Vergrößerung der gesamten Fläche erreicht wird.
Im heutigen Bebaungsplan sind 14.000 qm für Wohnen vorgesehen. Sie sollen auf 27.900 qm verdoppelt werden. Bis zu 800 Neubürger sollen angesiedelt werden. Die Auswirkungen auf den Verkehr bis runter zum Hauptplatz sind nicht untersucht, die dann nötigen Folgeinvestitionen in Höhe vieler Millionen in Kinderbetreuung und Schulen ebenfalls nicht. Dabei schafft es die Gemeinde schon seit Jahren nicht, allen Kindern einen Platz anzubieten.
Je länger die CSU plant, umso dichter wird die Bebauung. Sie ist inzwischen so dicht, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Abstände zwischen den Gebäuden schon nicht mehr eingehalten werden. Die Entwicklung:
90 Wohnungen im heutigen Bebauungsplan als Mindestgröße
180 Wohnungen Mai 2018, Hebensperger-Hüther gewinnen damit den Architekten-Wettbewerb
264 Wohnungen Mai 2019
290 Wohnungen 5.9.2019
304 Wohnungen 10. 9.2019
317 Wohnungen 6.10.2020 - entsprechend dem Anstieg der Fläche
Auf dem Gemeindegrund sollen Einfamilienhäuser gebaut werden. Prof. Hebensperger-Hüther nannte den Verkaufspreis: 820.000 Euro.
Aber was ist in Gauting der Bedarf?
In Gauting gab es 2018 (1): 5.229 Häuser, davon 3.948 Einfamilienhäuser (75 %).
Jedes Jahr ziehen rund 1.600 Bürger aus Gauting weg (2). In ihre Wohnungen ziehen umgehend neue Bürger von ausserhalb ein. Viele Einfamilienhäuser können jedes Jahr wieder neu bezogen werden. Beim Neubau überwiegt das Einfamilienhaus. Der Bauausschuss hat allein in den wenigen Monaten von April bis September den Bau von 32 zusätzlichen Einfamilienhäusern bewilligt. Wer also ein Haus sucht und das nötige Geld dazu hat, der findet immer eines.
Wer tut sich aber schwer in Gauting etwas zu finden? Es sind vor allem Erzieherinnen, Pflegekräfte, Polizisten, Feuerwehrleute, Verkäuferinnen und Rathaus-Angestellte, die eine mietgünstige Wohnung suchen. Diese Menschen sind für ein funktionierendes Gauting aber "System relevant", wie es von vielen erst jetzt in der Corona-Krise erkannt wurde. Sie hier wohnen zu haben, sichert das Zusammenleben in Gauting und bewahrt diese Berufstätigen vor langen Pendlerstrecken, die sie viel Geld kosten und zulasten ihrer Freizeit gehen, von der Belastung des Klimas ganz zu schweigen.
(1) Bay. Landesamt für Statistik: Statistik kommunal 2019, Gauting S. 12
(2) Bay. Landesamt für Statistik: Statistik kommunal 2019, Gauting S. 7
Der Gemeinderat diskutierte gestern die bisherige Bauplanung zu dem Gelände zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße. Eine Planung in extremer Verdichtung, wie man sie in München sehen kann. FDP, GRÜNE, MfG, MiFÜ und SPD hatten den Antrag eingebracht, die Planungen auf ein für Gauting vernünftiges Maß anzupassen.
Eindrücke aus der Beratung:
Architekt Prof. Hebensperger-Hüther, der die vorliegende Planung zu diesem Viertel angefertigt hat, machte Werbung für seine Planung. Verständlich. Unverständlich seine Begründungen:
Er geht von 478 Personen in diesem Viertel aus. Berechnet hat er dies unter der Annahme, dass pro Person 45 m2 Wohnfläche zur Verfügung stehen werden.
Eberhard Brucker/SPD widersprach ihm. Seine Annahme sei weit weg von der Realität. Denn seit wann bewohnt eine dreiköpfige Familie hier im Münchner Raum und das auch noch im Durchschnitt eine 135 m² große Wohnung (3x45)?
Hebensperger-Hüther begann laut zu überlegen: Ein-Personen-Haushalt 45 m², Zwei-Personen-Haushalt 60 m², Drei-Personenhaushalt ... Da merkte er selbst, dass seine Rechnung nicht stimmen kann, brach seine Rede ab und meinte aber trotzdem, das füge sich schon. Aber es fügt sich nicht. Denn wenn nur der Ein-Personen-Haushalt 45 m² hat und alle anderen Mehrpersonen-Haushalte pro Person weniger haben, dann kann der Durchschnitt nicht bei 45 m² liegen. Seine Rechnung ist falsch und damit würden es deutlich mehr Bewohner werden. Wir gehen von bis zu 800 Neubürgern aus.
Eberhard Brucker verwies auf die Autos, die die Bewohner mitbringen würden. Verkehrsplaner Obermeyer geht davon aus, dass der Verkehr auf der Ammerseestraße von heute 6.600 auf 14.700 Fahrzeuge/Tag ansteigen wird. Die neuen Gewerbegebiete beim Penny-Kreisel und bei Asklepios tragen auch noch dazu bei. Die Auswirkungen auf die Kreuzungen beim Kriegerdenkmal und am Hauptplatz sind aber noch gar nicht untersucht. Zum Vergleich: Auf der Bahnhofstraße sind es heute 12.000 pro Tag. Auf wieviel Dauerstau sollen wir uns einstellen? Oder denkt man gar heimlich über eine Umgehungsstraße nach? In Gilching haben 5 km insgesamt 21 Mio. Euro gekostet. Für Prof. Hebensperger-Hüther kein Thema.
Ebenso sind die Auswirkungen auf die Kitas und Schulen nicht untersucht. Der Gemeinde stünden hier Folgeinvestitionen in vielfacher Millionenhöhe ins Haus. Sie kommt aber schon seit Jahren ihrer gesetzlichen Verpflichtung, Krippen, Kitas und Horte für alle Kinder zur Verfügung zu stellen, nicht nach. Allein in diesem Jahr wurden wieder 145 Kinder abgelehnt. Für Prof. Hebensberger-Hüther kein Thema.
Diese Planung ist für Gauting eindeutig zu teuer.
Wirtschaftsgeograph Dr. Popien machte Werbung für den Vollsortimenter:
Kleine Geschäfte für die Nahversorgung würden sich dort nicht ansiedeln, auch keine Bäckerei. Man fragte sich unwillkürlich: Wie ist es möglich, dass an der Unterbrunner Straße eine Bäckerei und am Pippinplatz neben einer Bäckerei gleich noch ein Teeladen, eine Metzgerei, ein Gemüseladen, ein Schreibwaren- sowie ein Textilgeschäft und noch eine Apotheke existieren und das seit vielen Jahren? Er sprach abfällig von "Tante-Emma-Läden".
Dr. Popien begründete den Bau eines zweiten Vollsortimenters im Westen damit, dass die deutschlandweite Statistik eine Unterversorgung Gautings zeige. Es gebe zu wenige Vollsortimenter und zu viele Bio-Läden. - Die Logik ist: Es geht nicht um die Frage: Was braucht Gauting, sondern was braucht die Statistik. Sollen jetzt Bio-Läden schließen, damit die Überversorgung beseitigt ist und die Statistik stimmt?
Dr. Popien pries die kurzen Einkaufswege für die Bewohner im Westen Gautings zu dem neuen Vollsortimenter. Er berichtete aber gleichzeitig, dass EDEKA bei dessen Bau den EXPRESS-Markt am Hauptplatz schließen würde. Die Bewohner im Grubmühlerfeldviertel, an der Münchner und Starnberger Straße und im Schwimmbadviertel müssten dann den Weg über den Hauptplatz, die Bahnhofstraße hoch zum dortigen EDEKA nehmen oder sie würden sich gleich ins Auto setzen und nach Stockdorf fahren. Den 300 bis 400 Metern Wegersparnis der einen, stehen die kilometerlangen zusätzlichen Wege der anderen gegenüber. Wo ist da die Logik?
Der 2. Bürgermeister Dr. Jürgen Sklarek/MiFü wies ihn darauf hin, dass mit 2 Vollsortimentern und dem Penny-Markt im Westen eine Überversorgung gegeben sei, während östlich der Würm nach Schließung des EDEKA EXPRESS dann gar nichts wäre. Wenn, dann müsste man nicht im Westen, sondern gerade im Osten einen Vollsortimenter bauen. Dr. Popien ging darauf nicht ein.
Die Experten wurden ihrer Rolle als Experten nicht gerecht. Sie wurden auf die Widersprüche in ihren Ausführungen hingewiesen, gingen aber auf die Hinweise nicht ein. Was man von diesen Experten zu halten hat, die für ihre Auftraggeberin, die CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger auftraten, ist damit nur allzu offensichtlich geworden. Die Beratung zu diesem neuen Wohnviertel wird am 20. Oktober im Gemeinderat fortgesetzt.
FDP, GRÜNE, MfG, MiFü und SPD haben den Antrag gestellt, der Bauplanung von CSU/UBG zum Gelände bei AOA, zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße eine neue Richtung zu geben.
Diese 5 Gruppierungen haben im Wahlkampf offen gesagt, dass sie diese großstädtische Planung nicht wollen. Die Wählerinnen und Wähler haben ihnen so viele Stimmen gegeben, dass sie jetzt ihr Wahlversprechen einlösen können.
Keine Wohnbebauung im Stile Münchner Vororte, sondern eine Wohnbebauung, die zum grünen Gauting passt.
Morgen im Rathaus um 19 Uhr 30.
Die Diskussion über das neue Wohnviertel bei AOA, zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße, geplant von CSU und UBG, hatte den Wahlkampf mitgeprägt. Die Kritik war wohl begründet, denn es sollten bis zu 800 Menschen dort angesiedelt werden. Die Auswirkungen würden die soziale Infrastruktur Gautings - Kitas, Schulen und Straßen - völlig überfordern. Ihr massiver Ausbau müsste anschließend geleistet werden, der Gauting und auch die Gemeindefinanzen völlig überfordern würde. Gauting wäre dann nicht mehr das Gauting, das wir kennen.
FDP, GRÜNE, MfG, MiFü und SPD hatten im Juli im Gemeinderat den Antrag gestellt, die Planungsarbeiten zu unterbrechen, um zu klären, in welche Richtung der neue Gemeinderat die Planung führen will. Hier
Jetzt ist der zweite Schritt erfolgt. Die selben Gruppierungen haben sich auf eine Neuausrichtung der Planung verständigt. Sie liegt dem Gemeinderat als Antrag vor und wird am 6. Oktober in einer Sondersitzung des Gemeinderates behandelt. Unser Antrag vom 22.9.2020
Um was geht es?
Reduzierung der Geschossflächen, auf denen immer noch über 400 Menschen leben werden, damit Bewohner und Anwohner bei angemessenen Abstand gut zusammen wohnen können.
Ein größeres Schwergewicht wird auf den Bau von Wohnungen für Erzieherinnen, Polizisten, Feuerwehrleute, Verkäuferinnen und Rathausangestellte gelegt, die für ein funktionierendes Gemeinwesen unabdingbar nötig sind. Systemrelevant nennt man diese Berufsgruppen heute. Wichtig ist dabei, dass Gauting auf die Belegung von Wohnungen jetzt entscheidenden Einfluss bekommt, um sicherzustellen, dass diese für Gauting wichtigen Berufsgruppen auch tatsächlich hier unterkommen. Hier
Eine ausreichend große Kinderbetreuungseinrichtung für dieses neue Wohnviertel.
Erhalt des erschlossenen Gewerbegebietes AOA, damit Gauting kurzfristig wieder Gewerbesteuern einnehmen kann.
Kleinere Geschäfte könnten bei AOA untergebracht werden, die die Nahversorgung übernehmen. Und damit kein zweiter Supermarkt, da gerade einer am Bahnhof gebaut wird, dies auch zum Schutz der kleineren Geschäfte an der Unterbrunner Straße und am Pippinplatz.
Bei der Energieversorgung und auch bei der Mobilität sind wir für zeitgemäße Lösungen.
Unser Antrag ist ein Angebot für eine verträgliche Ortsentwicklung. Wir sind sicher, die künftigen Bewohner und heutigen Anwohner werden es uns danken.
Zur weiteren Entwicklung Gautings ist eine der wichtigsten Entscheidungen im Gemeinderat gefallen. Die neuen Verhältnisse im Gemeinderat machen es nun möglich:
Die Unterbrechung wird dazu genutzt, um über die Ziele dieser Planung noch einmal zu beraten, denn CSU und UBG wollten bei AOA, zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße, bis zu 800 Neubürger ansiedeln und auch noch einen weiteren Supermarkt unterbringen. Jetzt ist es zum ersten Mal möglich, das Vorhaben ganzheitlich zu beurteilen. D.h. die Auswirkungen auf Verkehr, Kitas, Schulen, Anwohner und Finanzen der Gemeinde werden miteinbezogen.
Die Rathausverwaltung wird im Oktober einen Bericht vorlegen, wie der Planungsstand zum 14. Juli 2020 ist und ob bzw. welche Verpflichtungen bislang eingegangen worden sind.
Das Ergebnis der Gemeinderatswahlen macht es jetzt möglich: Die 5 Faktionen von FDP, GRÜNEN, MfG, MiFü und SPD haben ihren Antrag im Gemeinderat eingebracht, die laufende Bauplanung zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße zu unterbrechen. Unser Antrag vom 26.6.2020 Damit ist die Chance gegeben, diese großstädtische Planung zu überdenken und sie an die Gautinger Verhältnisse anzupassen.
CSU/UBG hatten im alten Gemeinderat beschlossen gehabt, einen Supermarkt und 304 Wohnungen bauen zu lassen. Bis zu 800 meist junge Neubürger sollten dort angesiedelt werden. Für sie sollte nur ein 1-gruppiger Kindergarten zur Verfügung gestellt werden. Die Auswirkungen auf den Verkehr bis hinunter zum Hauptplatz wurden nicht untersucht, ein dann notwendiger Ausbau der Kitas und Schulen ebenfalls nicht. Die finanziellen Folgen für die Finanzen der Gemeinde waren deswegen auch nicht absehbar.
Um was geht es:
1. Es ist unstrittig, dass Gauting zusätzlichen günstigen Wohnraum braucht. Aber in dieser Ballung, wie in einem Münchner Stadtviertel, ist es einfach zu viel, denn es gibt auch keine 800 Wohnungssuchenden in Gauting.
2. Der dann nötige Ausbau der Krippen, Kitas, Horte und Schulen sowie der Straßen wäre für Gauting nicht bezahlbar.
4. Angesichts der Klagen über zu niedrige Steuereinnahmen ist es unverständlich, mit der Fläche von AOA einen Gewerbestandort aufgeben zu wollen. Statt Supermarkt wären stilles und kleines Gewerbe und auch kleine Geschäfte zum Einkaufen sehr viel nützlicher.
5. Und nachdem bereits ein Supermarkt und ein Drogeriemarkt an der Bahnhofstraße gerade gebaut werden, braucht man nicht einen zweiten Supermarkt nur wenige hundert Meter davon entfernt.
6. Der massiv zunehmende Verkehr würde noch den auf der Bahnhofstraße in den Schatten stellen. Hier Das ist den heutigen Anwohnern nicht zumutbar, denn schließlich führt die Ammerseestraße mitten durch Wohngebiete.
Dem Bauausschuss des Gemeinderates wurde ein Umweltbericht zum Neubau der Polizeistation beim Penny-Kreisel vorgelegt. Er basiert u.a. auf einer Verkehrszählung auf der Ammerseestraße von 2015. Die gezählten 4.100 Fahrzeuge wurden mit der Prognose verbunden, dass es bis 2030 zu einer Verkehrszunahme auf 6.000 bis 7.000 Kfz kommen werde. Auf die aktuelle Untersuchung von OBERMEYER von 2019 wird in Klammer - ohne ihr Ergebnis zu nennen - hingewiesen. Es wird damit verschwiegen, dass die Verkehrsprognose für 2030 bereits 2019 Realität war.
Warum bezieht sich das Gutachten nicht auf die aktuelle Untersuchung? Sehr merkwürdig!
Es ist allgemein üblich, dass Gutachten zuerst als Entwurf dem Auftraggeber vorgelegt werden, um mögliche Missverständnisse und Fehler auszuräumen. Erst dann wird es endgültig abgegeben.
Es ist irreführend, eine veraltete Verkehrszählung dem Gutachten zugrunde zu legen, um dann in Klammer auf eine andere, aktuelle hinzuweisen. Warum wird nicht gleich die aktuelle Zählung genommen? Welcher Leser hat schon "Obermeyer 2019" griffbereit? Welcher Leser hat die Zeit und geht auf die Suche nach "Obermeyer 2019", um dort nachlesen zu können, dass auf der Ammerseestraße künftig von einer mehr als doppelt so hohen Verkehrsbelastung auszugehen ist?
Man gewinnt den Eindruck, dass diese seltsame Darstellung ein Kompromiss zwischen Gutachter und Verwaltung darstellt. Deshalb: Welche Formulierung hat der Gutachter im Entwurf vorgelegt und welche Formulierung wollte die Verwaltung?
Die Rathausverwaltung hat dieses merkwürdige Gutachten mit dem Verschweigen der sich tatsächlich anbahnenden Entwicklung auf der Ammerseesstraße dem Bauausschuss zur Entscheidung vorgelegt. Ihre Aufgabe wäre es gewesen, für eine klare und verständliche Darstellung zu sorgen. Sie hat das nicht getan. Warum wohl?
Aus dem Gutachten zum "Schutzgut Mensch", Immissionen:
"Das Planungsgebiet liegt an der Ecke Ammerseestraße sowie Pentenrieder Straße. Die Nutzung der Ammerseestraße ist mit einer durchschnittlichen, täglichen Verkehrsstärke von 4.134 Fahrzeugen, davon 324 Schwerverkehr als mäßig zu bezeichnen (Quelle: Zählstellen 2015 - BAYSIS Verkehrsmengen; dtV auf Staatsstraßen im Landkreis Starnberg 2015 im Mittel: 6.021 Fahrzeuge). Bei Berücksichtigung einer 15 %-igen allgemeinen Mehrung bis 2030 und auch Berücksichtigung der Entwicklungen an der Ammerseestraße wird eine Verkehrszunahme auf ca. 6.000 bis 7.000 KfZ/24 h angenommen (vgl. OBERMEYER 2019). Allerdings ist davon auszugehen, dass von dieser Straße mittlere bis hohe Belastungen durch verkehrliche Schallimmissionen hervorgerufen werden." (Bebauungsplan Nr. 185, Begründung mit Umweltbericht v. 2.4.2020, S. 17)
304 Wohnungen beim Apparatebau (AOA) samt Supermarkt. Bis zu 800 Neubürger sollen dort wohnen. Eine Kita mit nur 1 Gruppe ist geplant. CSU/UBG wollen ein Münchner Wohnviertel in Gauting.
Der Verkehr auf der Ammerseestraße wird sich mehr als verdoppeln. Die Verkehrsbelastung ist dann höher als auf der Bahnhofstraße. Zusammen mit dem Verkehr vom Handwerkerhof und dem neuen Gewerbegebiet bei Asklepios wird sie von 6.600 auf 14.600 Fahrten/Tag ansteigen – Bahnhofstraße heute: bis zu 12.000. (StaM 6.2.2020).
Gauting verträgt solch große Projekte nicht. Weniger ist mehr:
Auch die CSU ist inzwischen für stilles Gewerbe (CSU-Gemeinderat Ebner, StaM 17.2.2020).
Der Bürgermeisterkandidat Hans Wilhelm Knape steht für diese Lösung zugunsten der heutigen Anwohner und künftigen Bewohner.
Wenn es um die künftige Nutzung des AOA-Grundstücks an der Ammerseestraße geht, dann meinen CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger und ihre CSU, dass Gewerbe dort nicht mehr angesiedelt werden könne. Sie behaupten, dass man eine 9 Meter hohe Lärmschutzmauer bauen müsse, damit man nebendran auf der Wiese zur Pötschener Straße hin Wohnungen bauen könne. Das sei nicht vertretbar.
Stattdessen beharren CSU und UBG auf einem zweiten Supermarkt, obwohl unweit am Bahnhof gerade ein EDEKA gebaut wird. Wohnungen sollen auch gebaut werden, aber in einer so starken Verdichtung, dass wir dort ein „Münchner Viertel“ bekommen werden. In 304 Wohnungen sollen bis zu 800 Personen, überwiegend von außerhalb, einmal wohnen Hier. Der Verkehr auf der Ammerseestraße wird sich dadurch mehr als verdoppeln.
Überraschend erklärte jetzt Stefan Ebner / CSU-Ortsvorsitzender zusammen mit der CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger bei der Vorstellung des CSU-Wahlprogramms: „Wo rechtlich möglich, sollen frei werdende Gewerbeflächen innerorts für stilles Gewerbe erhalten bleiben.“ (StaM 17.2.2020)
Der Apparatebau ist ausgezogen, die Gewerbefläche liegt innerorts und ist frei. Stilles Gewerbe könnte sie nutzen. - Was spricht dagegen? Eigentlich nichts, außer dass die CSU ihre Pläne ändern müsste.
Die CSU sollte jetzt den Mut aufbringen, ihren Worten Taten folgen zu lassen und ihre Pläne ändern. Kein „Münchner Viertel“ zulasten der Anwohner und Bewohner. Stilles Gewerbe hätte zusätzliche Gewerbesteuer-Einnahmen und eine gewaltige Verkehrsberuhigung zur Folge, was sehr erfreulich wäre.
Beschränkung auf 180 zu bauende Wohnungen, so lautet der breite Kompromissvorschlag von Sozialen Ökologen, GRÜNEN, FDP und MiFü im Gemeinderat. Sollte sich später herausstellen, dass sie nicht reichen, dann baut man eben an anderer Stelle noch zusätzliche Wohnungen.
In der Bauausschusssitzung wurde der Handwerkerhof am Penny-Kreisel beraten. Dieser wird den Verkehr auf der Ammerseestraße um fast 30 Prozent ansteigen lassen, so Gemeinderat Moser / GRÜNE.
Aber das ist nur der Anfang. Der Supermarkt und die Ansiedlung von bis zu 800 Neubürgern als Zuzüge von außerhalb Gautings auf dem AOA-Gelände werden die Situation noch einmal ganz erheblich verschärfen. Das betrifft nicht nur die Ammerseestraße, sondern auch die Kreuzung am Kriegerdenkmal mit dem neuen Supermarkt im Sontowski-Bau, die Bahnhofstraße und unten den Hauptplatz. Die geplanten Gewerbegebiete im Gautinger Feld bei Asklepios und im Unterbrunner Holz werden die hohe Belastung weiter steigern.
Ein Gesamtverkehrskonzept für Gauting liegt nicht vor. CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger arbeitet daran - seit bald 6 Jahren.
Im Umlegungsverfahren wird die Fläche des südlichen AOA-Geländes unter den 3 Eigentümern: Kath. Siedlungswerk, Verband Wohnen und Gemeinde neu aufgeteilt. Jeder wird ein Drittel der Fläche haben. Die Kosten der Vermessung werden etwa 45.000 Euro betragen.
Die Entscheidung in der Bauausschusssitzung macht einen Nachtragshaushalt notwendig. Von einer Gegenfinanzierung, d.h. was stattdessen eingespart werden soll, war von Seiten der CSU nicht die Rede. Bei Anträgen der Opposition wird dies von der CSU-Bürgermeisterin aber verlangt.
Es stimmten dafür:
CSU: Hofstätter, Jaquet, Klinger, Kössinger, Dr. Kössinger, Platzer
UBG: Eck, Eiglsperger
Es stimmten dagegen:
FDP: Deschler
GRÜNE: Cosmovici
MiFü: Pahl
Bei AOA wird ein neues Viertel geplant. 304 Wohnungen sollen es lt. der Architekten Hebensperger-Hüther werden. Ebenfalls nach ihren Angaben sind es alles Wohnungen, die 70 bis 80 m2 Wohnfläche haben werden.
Nach der Stellplatzsatzung der Gemeinde müssten damit allein für die 304 Wohnungen x 1,5 Stellplätze/Wohnung = 456 Stellplätze zur Verfügung gestellt werden.
Der Verkehrsplaner Obermeyer entnahm der Planung der Architekten Hebensperger-Hüther 317 Stellplätze für die Wohnungen (Verkehrsuntersuchung v. 24.7.2019, S. 24). Diese Verkehrsuntersuchung wurde von der Bürgermeisterin zur Bauausschusssitzung am 10.9.2019 vorgelegt und veröffentlicht.
Es fehlen also 139 Stellplätze, d.h. jeder dritte. Man kann jetzt schon sagen: Solange die Stellplatzsatzung auch für diese Planung gilt, solange wird diese Planung vom staatlichen Bauamt in Weilheim nicht genehmigt.
Sollte die Satzung mit Hilfe juristischer Kniffe außer Kraft gesetzt werden, dann müssten sich die heutigen Anwohner darauf einstellen, dass ihre engen Straßen: Paul-Hey, Günter-Caracciola, Pötschener und Danziger Straße, in Zukunft zugeparkt sein werden.
Bei AOA werden die 44 Einzelhäuser, die auf dem Grund der Gemeinde entstehen sollen, sicherlich so teuer verkauft, dass sie für Erzieherinnen und Polizisten nicht in Frage kommen. Wer in die 100 Wohnungen der Firma Diehl bei AOA einziehen wird, kann die Gemeinde nicht beeinflussen. Verband Wohnen und Katholisches Siedlungswerk sollen jeder weitere 80 Wohnungen bauen. Auf der Bürgerversammlung am 7. Oktober konnte man den Worten der Bürgermeisterin entnehmen: Wer in die Wohnungen der beiden Verbände einziehen darf, kann die Gautinger Verwaltung auch kaum beeinflussen.
Beim Verband Wohnen und seinen 80 Wohnungen hätten die anderen Gemeinden im Kreis Starnberg beim Erstbezug ein 80%iges Belegungsrecht, Gauting damit nur eines von 20 %. D.h. die Gemeinde kann also nur bei 16 Wohnungen entscheiden, wer einzieht. Wenn jemand ausziehe, dann liege die Folgebelegung zu 100 % bei Gauting. Nachdem es aber mietgünstige Wohnungen sein werden, ist nicht damit zu rechnen, dass die Erstbezieher so schnell wieder ausziehen werden. Gautingern kommen diese Wohnungen also kaum zugute.
Das Katholische Siedlungswerk halte sich bei der Belegung seiner 80 Wohnungen an das Landratsamt. Ob hier die Gautinger Bewohner zum Zuge kommen, ist damit auch nicht gesichert.
Ob auch für Auswärtige gebaut werden soll, ist im Gemeinderat umstritten. Einigkeit herrscht nur zu denen, die in Gauting arbeiten und deswegen hierher umziehen wollen.
Nachdem die Bürgermeisterin nur über die Belegung von 5 % der Wohnungen entscheiden kann, hat sie vorsichtshalber schon einmal eine grosse Anzeige schalten lassen. Diese wandte sich im Grunde an Auswärtige, denn was hier zu Gauting geschrieben wird, das wissen wir Gautinger schon längst.
Die Anzeige: Anzeige, SZ v. 12.7.2019
Die Bürgermeisterin stellte auf der Bürgerversammlung am 7. Oktober ihre Arbeit vor, so auch einmal mehr ihre Planung zu dem Bauvorhaben zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße beim AOA-Gelände.
Diese dichte Bebauung wird mit fehlenden mietgünstigen Wohnungen begründet. Erzieherinnen, Polizisten, Feuerwehrleute suchten günstige Wohnungen. Erwachsene Kinder wollten endlich aus den elterlichen Wohnungen ausziehen. Dazu gebe es rund 70 in Gauting wohnende Personen, die einen Wohnberechtigungsschein hätten. Diese hofften auf eine günstige Wohnung. (Es werden auch mal rund 240 Scheininhabern genannt, bei denen auch die dabei sind, die erst noch nach Gauting ziehen wollen.)
Diese Beispiele stimmen sicher, nur wie viele Menschen nun wirklich aktuell auf der Suche sind, wurde bislang nicht genannt. Und damit weiss man auch nicht, ob sie die 800 Bewohner sind, für die dieser Stadtteil gebaut werden soll.
Oder soll hier etwa für München gebaut werden? Frau Dr. Kössinger spricht häufig vom Wohnungsmangel im Münchner Raum. Nur dieses Problem kann Gauting nicht lösen, egal, wie viele Wohnungen man hier auch bauen würde. Solange München und die Randgemeinden weiter ungebremst Gewerbe ansiedeln, solange wird das Wohnungsproblem weiter bestehen. - Und Bürgermeisterin, CSU und UBG aus Gauting gehören mit den drei von ihnen geplanten 42 Hektar großen Gewerbegebieten auch dazu. Mit ihnen sollen bis zu 7.000 zusätzliche Beschäftigte in unsere Gemeinde gezogen werden.
Die geplante Bebauung bei AOA ist zu dicht. Lärm, Schatten und zugeparkte Straßen werden nicht nur die neuen Bewohner, sondern auch die heutigen Anwohner ringsherum stark belasten und den nachbarschaftlichen Frieden in diesem Viertel gefährden. Der Wohnungsmangel, wenn er denn in Gauting wirklich so gross ist, ist keine Begründung für ein solch dichtes Bauen. Ein Problem zu beseitigen, indem man damit gleichzeitig ein neues schafft, ist unsinnig.
Vernünftig wäre es, dem Vorschlag der fünf Gruppierungen im Gemeinderat: Soziale Ökologen, GRÜNE, Piratenpartei, FDP, MiFü zu folgen. Sie schlagen eine Begrenzung auf 180 Wohnungen vor. Hinzufügen muss man noch: auf 16.000 m² Geschossfläche, um sicherzustellen, dass mietgünstige Wohnungen entstehen. Sollte sich später herausstellen, dass wirklich noch mehr Wohnungen gebraucht werden, dann müssten diese eben an einer anderen Stelle gebaut werden.
Weiterhin ein grünes Gauting? - Für eine ortsverträgliche Bebauung zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße
Die Gemeinderatsmehrheit aus Bürgermeisterin, CSU und UBG will zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße ein neues Viertel bauen lassen. Bis zu 800 Bewohner sollen dort angesiedelt werden. Wohnungsnot wird beklagt, obwohl man schon längst auf 14.000 m² Wohnungen hätte bauen lassen können. Das reicht aber den Befürwortern nicht. Mit jedem Planungsschritt werden es mehr. Inzwischen will man 26.400 m², gegenüber dem heute gültigen Bebauungsplan fast eine Verdoppelung. Fünfstöckige Häuser und ein Supermarkt sind vorgesehen.
Was soll aus Gauting werden?
Bis zu 800 Menschen hier anzusiedeln hat Folgen. Darüber muss gesprochen werden. Die Schulen sind betroffen. Da heute schon nahezu voll belegt, müssen sie erweitert werden. Millionenteure Investitionen stehen der Gemeinde ins Haus. Der Verkehr ist betroffen. Die Bewohner kommen mit ihren Autos, der Supermarkt zieht Verkehr an. Der Verkehrsplaner spricht von täglich 2.850 zusätzlichen Fahrzeugen.
CSU und UBG wollen nun 304 Wohneinheiten (Hebensperger-Hüther, Verkehrsuntersuchung 24.7.2019, S. 11) bauen lassen. Bis zu 800 Menschen werden hier einmal zusammengedrängt wohnen. Die Wohnblöcke stehen sehr eng beieinander, von den Einfamilienhäusern ganz zu schweigen. Es wird laut und schattig werden. Dabei ist allgemein bekannt, dass Lärm eine der größten Belastungen ist. Die Wohnqualität wird stark darunter leiden, nicht nur bei den künftigen Bewohnern, sondern auch bei den Nachbarn im Umfeld ringsherum.
Ein Supermarkt soll hier einziehen, dabei wird gerade am Bahnhof ein EDEKA-Vollsortimenter gebaut. Man könnte stilles Gewerbe ansiedeln. Das verursacht weniger Verkehr. Es würde Gewerbesteuer einbringen und die Geschäfte am Pippinplatz und die Bäckerei Cramer an der Unterbrunner Straße nicht gefährden.
Neben diesem neuen Viertel sollen im Unterbrunner Holz 30 Hektar und hinter Asklepios 10 Hektar als neue Gewerbegebiete erschlossen werden – mitten in der Landschaft, im Bannwald und Schutzgebiet. Gauting würde so seine Gewerbefläche von heute 41 Hektar (Landesamt f. Statistik: Statistik kommunal 2018, S. 13) verdoppeln. Allein im Unterbrunner Holz sollen es einmal bis zu 5000 Beschäftigte sein (Asto-Eco-Park Gauting GmbH, StaM 21.9.2018). Mit denen bei Asklepios und Penny-Kreisel können es bis zu 7000 werden. Da wir in Gauting keine Arbeitslosigkeit haben, müssen diese als Pendler kommen. Sie werden aus allen Richtungen kommen und Bahnhof- und Ammerseestraße sowie Unterbrunn sehr stark belasten.
Die Realisierung dieser Großprojekte würde massive Auswirkungen auf Verkehr, Mieten, Kinderbetreuung und Schulen haben: Über die dann notwendigen Investitionen in Höhe vieler Millionen muss jetzt gesprochen werden.
In welche Richtung soll sich Gauting weiterentwickeln? Soll Gauting den Münchner Vororten ähnlich werden oder soll es das grüne Gauting bleiben?
Deshalb:
Nutzen Sie die Gelegenheit und
Zur Bauausschusssitzung am 10. September wurde eine Verkehrsuntersuchung vom 24. Juli 2019 bekannt. In ihr ist unter Berufung auf den Architekten Hebensberger-Hüther angegeben, dass jetzt 304 Wohnungen auf dem Gelände zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße geplant sind. Der Verkehrsplaner geht desweiteren davon aus, dass die Planung 2.850 zusätzliche Fahrzeugbewegungen auf der Ammerseestraße auslösen wird.
Die Anzahl der Wohnungen steigt immer weiter und damit die Anzahl der Menschen, die hier angesiedelt werden sollen.
Die Entwicklung:
Es werden mindestens 800 Bewohner werden. Markus Deschler / FDP-Gemeinderat geht sogar von 900 Personen aus.
Die Parteien und Gruppen "Soziale Ökologen", GRÜNE, Piratenpartei, FDP und MiFü hatten einen Antrag eingereicht, um die massive Bebauung beim AOA-Gelände zwischen Ammersee- und Pötschenerstrasse von 290 auf 180 Wohneinheiten zu begrenzen.
Stephani Pahl / Gemeinderätin MiFü beschwerte sich in der Sitzung des Bauausschusses am 10. September, dass der Antrag bereits am 12. Juni eingereicht worden sei, aber erst jetzt, nach 3 Monaten, auf der Tagesordnung stehe. CSU-Bürgermeisterin Kössinger behauptete daraufhin, dass die Einreichung nicht fristgerecht erfolgt sei.
Tatsache ist:
Eingereicht wurde am 12. Juni. Erst am 21. Juni lief die Einreichungsfrist für die nächste Bauausschußsitzung am 23. Juli ab. Soweit zum Thema Wahrheit und Klarheit, was ein bezeichnendes Licht auf Atmosphäre und Zusammenarbeit im Gemeinderat wirft - geprägt durch die CSU-Bürgermeisterin und die CSU-Mehrheit.
Eine Anwohnerin, die das allererste Mal an einer Sitzung im Rathaus teilgenommen hat, schildert ihre Eindrücke:
"Aufgefallen ist mir, wie professionell und zum Teil sehr abweisend und abwertend Frau Dr. Kössinger die Sitzung leitete. Es waren Sachverständige, ein Rechtsanwalt und sonstige Gäste eingeladen, die alle nur Frau Dr. Kössinger unterstützten und das Bauvorhaben in den rosigsten Tönen schilderten.
Es waren keine Sprecher eingeladen, die Zweifel an dem großen Bauvorhaben anmelden könnten, wie der Gewerbeverein ZfG oder Verkehrsfachleute. Auch der preisgekrönte erste Bauplan von 2018, in dem weniger Wohneinheiten eingezeichnet waren, wurde nicht gezeigt.
Sämtliche Anträge und Einwände von Gemeinderatsmitgliedern, die nicht mit Frau Dr. Kössinger einer Meinung waren, wurden mit Konjunktiven, wie: "das könnte rechtliche Folgen haben", "das stille Gewerbe dürfte sich nicht rentieren", usw. sofort weggewischt.
Mir wurde nach dieser für mich ersten Sitzung nur bewusst, wie wenig ich von den Absichten der Bürgermeisterin und Ihren Anhängern habe. Die Gemeinde Gauting nimmt auf die Bedenken und Ängste Ihrer Bürger keine Rücksicht!"
Erinnerung:
Der Bauausschuss tagte gestern zum Bebauungsplan am AOA-Gelände zwischen Ammersee- und Pötschenerstrasse. Die Parteien und Gruppierungen: Soziale Ökologen, Piratenpartei, FDP und MiFü hatten den Antrag eingebracht, um die Bebauung auf 180 Wohneinheiten zu begrenzen. Der Antrag war bereits im Juni eingereicht, aber erst jetzt, nach drei Monaten von der Bürgermeisterin auf die Tagesordnung gesetzt worden. CSU und UBG stimmten den Antrag nieder und beschlossen auch gleich, die Beratungen über den zugehörigen Rahmenplan zu beenden.
Markus Deschler / FDP-Gemeinderat begründetete den Kompromissantrag. Er verwies zunächst darauf, dass sich die Anwohner nicht gegen jede Bebauung sträubten, sondern gegen die grosse Anzahl an Menschen, die dort wohnen sollen, was die Infrastruktur völlig überfordern würde. Bislang sprachen die Architekten von 264 Wohneinheiten, aber inzwischen hört man sogar von bis zu 300. D.h. bis zu 900 Menschen sollen dort angesiedelt werden, was Anwohner und Infrastruktur völlig überfordern würde. Deswegen hätten die vier Gruppierungen im Gemeinderat diesen Antrag gestellt, der die Bebauung auf 180 Wohnungen begrenzen würde und so ein guter Kompromiss sei.
CSU-Bürgermeisterin Dr. Kössinger ließ zur Untermauerung ihrer Planung etliche Experten auftreten:
Der Rechtsanwalt der Gemeinde führte aus: Eine Begrenzung der Bebauung auf 180 Wohneinheiten im Rahmen eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans sei möglich, eine Beschränkung auf die Ansiedlung stillen Gewerbes statt eines zweiten Supermarktes nur wenige hundert Meter vom Supermarkt beim Bahnhof entfernt schwierig. Er sprach aber nicht von unmöglich.
Der beauftragte Architekt Hans-Peter Hebensperger-Hüther hielt einen langen Vortrag über Geschoßzahlen, nicht genau ermittelbare Wohneinheiten und empfahl die Verwendung der Geschoßzahl, um über die Dichte der Bebauung zu reden. Er behauptete, dass die Firma DIEHL, Eigentümer des AOA-Grundstückes, einen Betrieb mit 450 bis 500 Beschäftigten ansiedeln würde, wenn ihr der Bau von Wohnungen nicht gestattet würde. - Eine realitätsferne Behauptung, denn kein Betrieb dieser Größe würde mitten in einem Wohngebiet ein neues Betriebsgebäude errichten, denn Vergrösserungen wären in der Zukunft völlig ausgeschlossen. Ganz abgesehen von den ständigen Reibereien mit den Anwohnern. - Hebensperger-Hüther sprach von einem nördlichen (AOA) und einem südlichen Teil (Verband Wohnen, Kath. Siedlungswerk Gemeinde) des Geländes. Er wollte dann nur auf dem südlichen Teil eine Gegenüberstellung der Anzahl der Wohnungen - heutige gegenüber neuer Planung - zulassen. Der hohe Anstieg der geplanten Wohneinheiten fällt dann gegenüber dem heutigen Bebauungsplan etwas niedriger aus.
Markus Deschler / FDP ließ sich auf diese Spitzfindigkeit nicht ein. Der heutige Bebauungsplan für das gesamte Gelände sieht 90 Wohnungen vor und denen stehen die geplanten 264 gegenüber. Er wies auch zu Recht daraufhin, dass es letztlich nicht um Geschosszahlen gehe, sondern darum, in wie vielen Wohneinheiten wie viele Menschen angesiedelt werden sollen. Viele Zuhörern applaudierten spontan, was ihnen aber auch sofort eine Rüge der Bürgermeisterin eintrug.
Die beiden Vertreter vom Verband Wohnen und dem Kath. Siedlungswerk sahen es eher gelassen, wie viele Wohnungen gebaut werden können. Der vom Kath. Siedlungswerk meinte: "Man kann auch mit dem alten Plan leben." Er verstieg sich dann zwischendrin nur zu der Behauptung, dass sie Wohnungen mit 150 qm bauen müssten, wenn ihnen die Anzahl der Wohnungen beschränkt werde. Diese seien aber nicht mehr kostengünstig, weil nicht mehr vom Staat gefördert, zu vermieten. - Niemand hatte verlangt, große Wohnungen zu bauen, sondern es ging immer darum, weniger Wohnungen und damit weniger Menschen auf diesem Gelände anzusiedeln. Man kann also weiterhin kleinere und damit kostengünstig zu vermietende Wohnungen bauen, ganz entsprechend des Geschäftsauftrages des Kath. Siedlungswerks.
Wer später in die Wohnungen der beiden Verbände einziehen darf, kann die Gautinger Verwaltung kaum beeinflussen. Beim Verband Wohnen hätten die anderen Gemeinden in Kreis beim Erstbezug ein 80%iges Belegungsrecht, Gauting damit nur eines von 20 %. Die Folgebelegung liege dann zu 100 % bei Gauting. Nachdem es aber mietgünstige Wohnungen sein werden, ist nicht damit zu rechnen, dass die Erstbezieher so schnell wieder ausziehen werden. Gautingern kommen diese Wohnungen also kaum zugute. Das Siedlungswerk halte sich an das Landratsamt. Ob hier die Gautinger Bewohner zum Zuge kommen, ist also auch nicht gesichert.
Ob auch für Auswärtige gebaut werden solle, war umstritten. Die CSU-Bürgermeisterin war nicht eindeutig dagegen. Gemeinderäte sahen dies nicht als Gautinger Aufgabe an. Einigkeit herrschte nur zu denen, die in Gauting arbeiten und hierher umziehen wollen.
Heinz Moser / GRÜNE-Gemeinderat fragte, warum hier nur Experten auftreten, die für diese überzogene Planung sprächen. Warum wurde nicht der Gautinger Gewerbeverein eingeladen, der sich sehr kritisch gegen diese Planung geäußert hatte? Es gehe um die kleinen, aber wichtigen Geschäfte am Pippinplatz. Bürgermeisterin Kössinger erspähte den Vertreter des Gewerbevereins unter den Zuhörern und lud ihn ein, sich zu äussern. Er lehnte dies aber ab, denn er sei zum einen nicht vorbereitet und müsste sich zum anderen auch zuerst mit seinen Mitgliedern abstimmen. Befürworter und Nutzniesser dieser überzogenen Planung wurden geladen, kritische Experten waren nicht erwünscht.
Nach stundenlangen Vorträgen und Erörterungen führte Britta Hundesrügge / FDP-Gemeinderätin die Diskussion wieder auf ihre Kernfrage, um die es eigentlich ging, zurück: Wie soll Gauting sich entwickeln? Städtisch wie München oder eher ländlich wie Gauting heute ist? Wie viele Menschen sollen einmal in diesem neuen Viertel leben? 600? 700? Wie sehen die Auswirkungen auf die Umgebung aus?
Die Vertreter von CSU und UBG gingen aber einmal mehr nicht auf diese Kernfrage ein. CSU-Bürgermeisterin Kössinger ließ abstimmmen: Mit 8 gegen 5 Stimmen wurde der vorgeschlagene Kompromiss auf 180 Wohneinheiten niedergestimmt.
Dagegen:
CSU: Kössinger, Klinger, Vilgertshofer, Jaquet, Hoegner, Hofstätter
UBG: Eck, Eigelsberger
Dafür:
Soziale Ökologen: Lüst
GRÜNE: Cosmovici, Moser
FDP: Deschler
MiFü: Pahl
Wie Herr Eck doch einmal zur CSU sagte, als diese den sicheren Radweg beim Sontowski-Bau an der Bahnhofstrasse verweigerte: "An dieser Lösung wird man keine Freude haben!"
Der Bauausschuss möchte folgende Änderungen der geplanten Bebauung im Umgriff des Bebauungsplanes 100 und des Gelände des AOA-Apparatebaus beschließen:
Die geplanten Wohneinheiten im gesamten Umgriff sollten auf maximal 180 begrenzt werden.
Die Etagenzahl der Wohnhäuser sollte von Osten nach Westen erhöht werden, wobei das an der Günther-Caracciola-Strasse liegende Gebäude maximal E+2 aufweisen soll.
Der Antrag im Wortlaut: Gauting Bauausschußsitzung 2019-09-10 Antrag für Begrenzung auf 180 Wohnungen (PDF, 619 kB)
Kritik und Proteste vor allem der Anwohner zeigen Wirkung. Im Gemeinderat will jetzt ein breites Bündnis von Sozialen Ökologen (Christiane Lüst und Hans Wilhelm Knape), GRÜNEN, Piratenpartei, FDP und MiFü82131 die Bebauung am AOA-Gelände zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße auf maximal 180 Wohneinheiten begrenzen. Unser Flugblatt mit unseren Vorschlägen und Forderungen an alle Haushalte hat bei der Aufklärung der Bürgerschaft geholfen, denn von der erheblichen Zunahme des Verkehrs auf der Ammerseestraße sind wir zum Schluß alle betroffen. (Vorschläge und Forderungen der SPD zur Planung bei AOA) v. 1.7.2019
Am Dienstag, den 10. September wird um 19 Uhr 30 ihr Antrag im Gemeinderat behandelt. Ein Besuch der öffentlichen Sitzung ist sehr zu empfehlen!
Der kritisierte Bebauungsplan sieht für die 2,8 Hektar große Fläche bis zu 290 Wohneinheiten vor. Im heute immer noch gültigen Bebauungsplan sind nur 90 Wohneinheiten vorgesehen. Die große Anzahl der 290 Wohneinheiten wird unter Hinweis auf die sich drastisch verschlechternde Wohnqualität im ganzen Viertel und die erhebliche Zunahme des Verkehrs abgelehnt. Die 180 Wohneinheiten seien ein guter Kompromiss.
Vollständiger Artikel: Cless-Wesle, Christine: Phalanx gegen Bebauungsplan 100. Initiative will Wohneinheiten begrenzen, Starnberger Merkur v. 5.9.2019
Mehrere Fraktionen haben Anträge gegen die bisherige Planung zum Gelände bei AOA zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße eingebracht. Am 10. September um 19 Uhr 30 berät der Bauausschuss im Ratssaal darüber.
Allen Kritikern sei empfohlen, an der öffentlichen Sitzung teilzunehmen.
Die Sozialen Ökologen (Christiane Lüst und Hans Wilhelm Knape) wollen das neue Quartier zu einem CO2-freien Quartier machen. Die Fraktion MiFü82131 will keinen Supermarkt, sondern nicht produzierendes Gewerbe auf dem Grund des ehemaligen Apparatebaues. Und die Fraktionen: Soziale Ökologen, GRÜNEN, Piratenpartei, FDP und MiFü82131 wollen zusammen eine Beschränkung der Bebauung auf dem ganzen Gelände zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße durchsetzen.
Gautinger Gemeindeverwaltung und Gewerbetreibende ließen eine dreiseitige Anzeige in der SZ v. 12.7.2019 abdrucken. „Streifzug durch Gauting“ war die Überschrift. Die Bürgermeisterin stellt Gauting mit seinen immer noch vorhandenen Vorzügen vor und richtet sich mit ihren Worten erkennbar an Menschen, die nicht in Gauting wohnen. Man versteht zunächst den Grund nicht so ganz, denn die Gautinger kennen doch eigentlich Gauting ganz gut.
Warum werden dann trotzdem Steuergelder für eine so große Anzeige ausgegeben? Verständlich wird es erst, wenn man sich an das große Bauprojekt beim AOA-Gelände an der Ammerseestraße erinnert. Dort sollen einmal zwischen 700 (Architekt) und 900 (Markus Deschler, FDP-Gemeinderat) Menschen wohnen. Nachdem wir in Gauting aber keine 900 Wohnungssuchenden haben, muss man sie auswärts suchen. D.h. die CSU braucht für ihre massive Bauplanung den Zuzug von Auswärtigen, um einen späteren Leerstand zu verhindern.
Nur, von wem und für wen wurden Bürgermeisterin und Gemeinderat gewählt? Wessen Interessen stehen im Vordergrund? Die der Einheimischen, die später mit vielen Millionen für den Ausbau der Schulen und Straßen aufkommen müssen, der Anwohner, von denen viele künftig im Schatten leben müssen und aller Verkehrsteilnehmer, die auf der Ammersee- und Bahnhofstraße in noch längeren Staus stecken bleiben werden? Warum plant man die Bebauung nicht angepasst an die Gautinger Verhältnisse und damit kleiner und zum Wohle aller?
Eberhard Brucker
Die Anzeige: Anzeige, SZ v. 12.7.2019
Die Architekten preisen ihren Entwurf mit den eigenen stark verdichteten Bauten in München an. Nur wir sind hier nicht in München und wir wollen auch nicht wie München werden!
Vollständiger Artikel: Vorschläge und Forderungen der SPD zur Planung bei AOA
Anwohner des Bereichs am sogenannten Bebauungsplan 100 in Gauting stehen dem Wohnungsbauvorhaben weiter kritisch gegenüber.
Vollständiger Artikel: Cless-Wesle, Christine: Angst vor zu viel Zuzug, Starnberger Merkur v. 21.6.2019
Seit die Gemeinde die aktuellen Pläne für eine neue Wohnsiedlung und einen Supermarkt im Westen von Gauting vorgestellt hat, wird die Kritik an diesem Großprojekt lauter.
Der örtliche Gewerbeverband "Zusammen für Gauting" (ZfG) befürchtet Nachteile für den Einzelhandel im Ort, wenn an der Ammerseestraße ein weiterer Supermarkt öffnet. Wolfgang Bertol vom ZfG-Vorstand hält es für sinnvoller, dort Platz für heimisches Handwerker zu schaffen. Die Kritik des Gewerbeverbands zielt vor allem auf den Supermarkt, der entstehen soll. Bertol prophezeit: "Mit Sicherheit wird das Umsatzrückgänge für alle Geschäfte am Pippinplatz mit sich bringen." Er befürchtet, dass diese Geschäfte dann nicht mehr existieren können.
Vollständiger Artikel: Berzl, Michael: Zu viel Wohnungsbau, SZ v. 5.6.2019
Das Gautinger Rathaus zeigte die Planung für ein neues Viertel am AOA-Gelände. Gemeinde, Verband Wohnen und Kath. Siedlungswerk könnten jetzt bauen, so die Aussage. Dabei hätte man schon seit langem 14.000 qm Wohnfläche bauen können. Das ist aber Bürgermeisterin und CSU nicht genug. Jetzt werden 27.000 qm geplant. Statt 140 Wohnungen soll es mit 264 fast doppelt so viele werden. Wie dicht sollen denn die Bewohner noch aufeinandersitzen, von den Anwohnern ganz zu schweigen? Wo bleibt die Wohnqualität?
Die Rüstungsfirma Diehl, der das AOA-Gewerbegebiet gehört, darf aus Gewerbefläche Wohnfläche samt Supermarkt machen. Diehl kann so erheblich teurer verkaufen. Dabei ist ortsnahes und dezentrales Gewerbe für Gauting sehr wichtig. Ein verteilter Verkehr entlastet. Dieses Gewerbegebiet könnte viel schneller Gewerbesteuer einbringen, anstatt viele Jahre auf Einnahmen aus den geplanten Gewerbegebieten mitten in den Landschaftsschutzgebieten zu warten. Ein Supermarkt entsteht an der Bahnhofstraße. Zwei Supermärkte nur wenige hundert Meter voneinander entfernt. Wozu?
Bürgermeisterin und CSU kann es wieder einmal nicht groß genug werden. Der Klotz am Hauptplatz durfte noch breiter und höher gebaut werden als ursprünglich geplant. Sontowski baut so massiv, weil die Gemeinde ihm zu viel Grund verkaufte, denn für einen sicheren Radweg an der Bahnhofstraße ist kein Platz mehr, was Frau Kössinger im Nachhinein selber feststellte. Mit den geplanten Gewerbegebieten von 420.000 qm will man die Gewerbefläche in Gauting verdoppeln, mit bis zu 7.000 neuen Pendlern bei 20.000 Bewohnern! Viele werden hier wohnen wollen. Die massiven Auswirkungen auf Verkehr und Mieten werden konsequent verschwiegen. Jetzt noch ein Verkehr von mindestens 700 Bewohnern bei AOA. Der Architekt preist den Entwurf mit seinen stark verdichteten Bauten in München an. Nur wir sind hier nicht in München und wir wollen auch nicht wie München werden!
Eberhard Brucker
Die Planer Professor Hans-Peter Hepensberger-Hüther und seine Frau Sibylle Hüther erläutern den aktuellen Entwurf für den Rahmenplan 100 für das ehemalige Apparatebaugelände an der Ammerseestraße und die angrenzende Wiese.
Im Vergleich zum ursprünglichen Wettbewerbsergebnis wurde die Geschossfläche erhöht, räumte der Stadtplaner ein. Frühestens Ende 2020 sei der neue Plan in trockenen Tüchern, erklärte die Bürgermeisterin.
Die Kritiker sind deutlich:
Markus Deschler, FDP-Gemeinderat: "Bei der Wettbewerbs-Auslobung [der Gemeinde] waren es 90 Wohnungen. Jetzt steigt die Anzahl auf bis zu 264. Damit überspannt die Gemeinde die Toleranz der Anwohner. Den Zuzug von 800 bis 900 Personen finde ich einfach zu viel."
Hans Aulinger: "In den Plan wurde immer mehr reingepresst und verdichtet. Das Verschattungsszenario, das der Stadtplaner zeigt, ist sehr wichtig. Mein Bungalow wird im Hochsommer im Schatten stehen. Ausgerechnet am 21. Dezember, mittags um 12 Uhr, wenn die Sonne am höchsten steht, demonstriert uns der Architekt die Sonneneinstrahlung. Für wie dumm halten die uns eigentlich?"
Dieter Amman: "... für die geplanten 250 Wohneinheiten muss die Gemeinde auch Infrastruktur wie Kindergarten zahlen. Auch an der Parkstraße wird gerade mit zehn Häusern verdichtet. Und neben Asklepios entsteht ein neues Gewerbegebiet: Die Ammerseestraße mit der engen Unterführung wird künftig blockiert sein."
Vollständiger Artikel: Cless-Wesle, Christine: "Infomarkt für Rahmenplan weckt Interesse", Starnberger Merkur v. 29.5.2019
Als würde der komplette Ortsteil Königswiesen neu hinzukommen. Das ist die Größenordnung beim Bevölkerungszuwachs für Gauting, um die es bei dem geplanten Neubaugebiet zwischen der Ammerseestraße und der Pötschener Straße geht.
In der geplanten Siedlung soll Wohnraum für etwa 700 Menschen entstehen. Mehrfamilienhäuser mit bis zu fünf Stockwerken sind vorgesehen. Nachbarn kritisieren die viel zu dichte Bebauung und befürchten Verkehrsprobleme. Um eine Vorstellung von der hohen Wohndichte auf künftig knapp drei Hektar zu geben, wird der Vergleich zu Königswiesen gezogen. Dort wohnen etwa genau so viele Einwohner, aber auf 28 Hektar. Interessenten aus Nachbargemeinden kamen zum Infoabend, die sich vorstellen könnten, in eines der geplanten Häuser einzuziehen.
Vollständiger Artikel: Berzl, Michael: Ein neuer Ortsteil, SZ v. 29.5.2019
Mit jeder Planungsrunde wird das Bauvorhaben am Apparatebaugelände (AOA) immer höher und immer dichter. Inzwischen sind fünf Stockwerk hohe Häuser vorgesehen. Bürger kritisieren den Anstieg des Verkehrs und die Verschattung ihrer Häuser. Frau Eva-Maria Klinger, CSU-Gemeinderätin: "Auch wenn es für die Anwohner hart ist: Wir brauchen auf der Wiese geförderten Wohnraum."
Der heutige Bebauungsplan erlaubt den Bau von 14.000 m² Geschossfläche für Wohnen bzw. 90 Wohnungen (Markus Deschler, FDP-Gemeinderat).
Der Sieger des Wettbewerbes sieht 24.500 m² Geschossfläche für Wohnen bzw. 180 Wohnungen vor.
Die Überarbeitung es Siegerentwurfes kommt nun auf 26.400 m2 Geschossfläche für Wohnen bzw. 264 Wohnungen.
Wieviel wird es wohl bei der nächsten Überarbeitung sein?
Ausführlich: Cless-Wesle, Christine: "Planentwurf berücksichtigt Bürgerwünsche", Starnberger Merkur v. 23.5.2019
Den Realisierungswettbewerb zur Bebauung des AOA-Geländes zwischen Ammersee- und Pötschenerstraße gewann Architekt Hebensperger-Hüther. Sein Entwurf sieht 180 Wohnungen auf 2,8 Hektar vor.
In einer kritischen Debatte im Gemeinderat über ein neues Gewerbegebiet am Penny-Kreisel trat die SPD dafür ein, dass das AOA-Gelände an der Ammerseestrasse weiterhin für Gewerbe genutzt werde sollte. Wir scheiterten mit unserer Forderung an der CSU-Mehrheit im Gemeinderat.
Auf dem Gelände der Firma Apparatebau (AOA) in der Ammerseestrasse soll ein weiterer Vollsortimenter-Supermarkt gebaut werden. Die SPD lehnt diese Pläne ab.
Die Firma AOA hat 2015 den Standort an der Ammerseestraße verlassen. Um den Umzug nach Oberpfaffenhofen zu finanzieren, strebte sie eine Nutzungsänderung für die alte Fläche in Wohngebiet an. Es wurde auch angedeutet, dass sie im Falle, dass das Gebiet als Gewerbefläche erhalten bleibt, die Fläche brach liegen lassen würden. Dies wurde noch vom alten GR abgelehnt. Der alte Bebauungsplan (BP) von 2002 wurde überarbeitet. Der Ostteil der Fläche zwischen Günther-Carraciola-Straße und Pötschener Straße wurde gesondert bearbeitet und ausgelegt.
Die Gemeinde hat, nachdem AOA einer Mischnutzung zugestimmt hat, einen Ideenwettbewerb ausgelobt und die CIMA beauftragt, die Wirtschaftlichkeit eines Supermarktes von 1200 qm (das wäre dann der 7. im Kernort) zu ermitteln. Zukunftstrends wie das Supermarktsterben durch aufkeimenden Online-Handel wurden nicht berücksichtigt, auch über die Verkehrsentwicklung wurde keine Aussage getroffen. Ein weiterer Supermarkt entsteht auf dem alten Grundschulgelände, die Entfernung zum AOA-Grundstück beträgt 1 km. Zusammen mit diesem ist davon auszugehen, dass im Hauptort Gauting ca. 10 % - 15 % des Umsatzes der bereits vorhandenen Supermärkt an die neuen Standorte abfließen.
Nach Einsicht in den alten Bebauungsplan, das Lärmschutzgutachten des Ing.Büros Greiner (Aug.2012) und der Stellungnahme hierzu vom LRA, Emmissionsschutzstelle, Frau Nagel (Mai 2013), ergibt sich folgender Sachverhalt:
Ausschlaggebend für das Aussetzen der Überarbeitung des BP 100 war wohl die Stellungnahme von Frau Nagel, LRA, die darin ausführte, dass das Gutachten Greiner in diesem Zusammenhang nicht zielführend wäre und die darin vorgeschlagenen Lärmkontingente abgelehnt würden. Die im alten BP 100 aufgeführten Kontingente betragen 58 dB tagsüber und 43 dB nachts. Das Ing.Büro hat 55 dB tagsüber und 40 dB nachts angesetzt. Die Schallemissionen durch den Verkehrslärm der nördlich gelegenen Ammerseestraße wurden auf der Basis 8.250 Fahrzeuge wie folgt ermittelt: 60,7 dB tagsüber und 52,8 dB nachts. Im alten Bebauungsplan war eine 9 m hohe Schallschutzmauer in Form einer Parkgarage gefordert.
Der Status als dauerhafte Gewerbefläche ist im alten BP gegeben. Die östliche Fläche des Plangebietes befindet sich im Eigentum des Kath. Siedlungswerkes und sollte flächengleich im westlichen Teil mit einer Gemeindefläche getauscht werden. Größenordnung 5300 qm. Bei einer Zugrundelegung für Bauland von 1200 €/qm könnten hier bei Vermarktung durch die Gemeinde von ca. 6,3 Mio € erzielt werden. Der Zeitraum von der Auslegung des Bebauungsplans bis zu einem möglichen Verkauf liegt bei ca. 2–3 Jahren. Für diesen östlichen Teil wurde der Bebauungsplan bereits ausgelegt. Allerdings ist noch eine Abstimmung mit dem Würmtalzweckverband wegen der Erschließung notwendig.
Das Projekt wurde am Anfang der jetzigen Ratsperiode zunächst nicht weiterverfolgt, es hätten die Verhandlungen mit dem Kath. Siedlungswerk vertieft und zu einem Abschluss gebracht werden müssen. Hauptknackpunkt war wohl die Stellungnahme des LRA zum Lärmschutz sowie die Haltung AOA. Bei einer Weiterverfolgung „Erhalt als Gewerbefläche“ hat Frau Nagel darin darauf hingewiesen, dass eine schalltechnische Verträglichkeitsuntersuchung notwendig wäre. Dies wurde nicht gemacht.
Mittlerweile hat sich AOA geäußert, dass sie wohl einer Mischnutzung Wohnen/Gewerbe zustimmen würden.
Die Gemeinde treibt dies nun voran, indem dort ein Supermarkt mit 1200 qm errichtet werden soll zuzüglich Bäcker und Metzger und Wohnungen. Dies würde die Lärmproblematik an der Ammerseestraße durch zusätzlichen Verkehr aus unserer Sicht verschärfen, außerdem wären auch dann Lärmschutzmaßnahmen (Mauer) erforderlich. Für den Edeka-Markt in Stockdorf mit 1625 qm Nettoverkaufsfläche wurden 1200 zusätzliche Fahrzeuge/Tag hergeleitet, mit Apotheke und Getränkemarkt 1865 Kundenfahrten täglich (0,1 je qm Verkaufsfläche und Stunde). Daher ist von erheblichen Verkehrszunahme im vierstelligen Bereich auf der Ammerseestraße auszugehen.
Frau Nagel hat in einem Telefongespräch am 24.03. folgendes gesagt: Wenn die gewerbliche Nutzung nach Bebauungsplan Bestand hat (wurde geprüft, ist so), dann sollte die Gemeinde schauen, welches Gewerbe nach der Baunutzungs-VO möglich ist (leise, gebäudlicher Schallschutz). Reine und allgemeine Wohnbebauung nach § 50 Wohnschutzgesetz (?) in Gemengelage mit Gewerbe: Gewerbe darf nur 5 dB lauter sein wie die Wohnbebauung (tagsüber 60 dB, allgemein 55 dB). Möglichkeiten prüfen, verträgliches Gewerbe anzusiedeln.
AoA wäre nach ihrer Einschätzung Gewerbe nach § 22 BImschG, also nicht genehmigungsbedürftig. Darin ist geregelt:
§ 22 Pflichten der Betreiber nicht genehmigungsbedürftiger Anlagen
(1) Nicht genehmigungsbedürftige Anlagen sind so zu errichten und zu betreiben, dass
schädliche Umwelteinwirkungen verhindert werden, die nach dem Stand der Technik vermeidbar sind,
nach dem Stand der Technik unvermeidbare schädliche Umwelteinwirkungen auf ein Mindestmaß beschränkt werden und
die beim Betrieb der Anlagen entstehenden Abfälle ordnungsgemäß beseitigt werden können.
Auskunft Kreisbauamt / Herr Krüger, 21.03.2017:
Wenn auf der Fläche ein anderes Gewerbe als das bisherige entsteht, dann muss neu verhandelt werden, wenn nicht adäquat das gleiche Gewerbe dorthin kommt. Nach seiner Kenntnis war eine Gemeinschaftsgarage im Anschluss an die Wohnbebauung quer zu AOA vorgesehen (das sind wohl die 9 m). In Anschluss an diese Garage wäre noch eine Teilfläche von einer Länge ca. 10 m mit einer Mauer zu versehen, Höhe ca. 3 m.
Offene Fragen:
Petra Neugebauer
SPD-Gemeinderätin